Sinken Baustoffpreise jetzt?

  • Laut jüngsten Meldungen beginnen nach einer Trendumkehr nun wohl in einigen Bereichen einige Baustoffkosten spürbar zu sinken. Könnt ihr das in eurer Umgebung auch beobachten und bestätigen?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Skeptiker

    Hat den Titel des Themas von „Baustoffpreise sinken!“ zu „Sinken Baustoffpreise jetzt?“ geändert.
  • Ja, ist schon seit mind. 6 Monaten zu spüren.

    Insbesondere Schnittholz ist im Moment günstig.


    Mineralwolle-Dämmung ist weiterhin völlig überteuert, dafür Holz- und Cellulose-Dämmung recht günstig.


    Auswirkungen auf die Baubranche wie aus dem Artikel suggeriert, sehe ich aber keine in Sicht.


    Dafür sind die Zinsen zu hoch und auch weiterhin die Preise weiterhin höher als 2019. (vor Corona)

  • Die Anbieter fangen an, die Preise zu senken. Ein Freund von mir möchte ein Haus bauen oder eines kaufen.

    Grundstück hat er gesichert, ist dennoch mit zusätzlich offenen Augen am Markt unterwegs.

    Ihm wurde nun ein Haus eines BT für 50.000 Euro weniger angeboten.

    Auch die Angebote der GUs sind moderater als angenommen.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Nein, im Gegenteil. OSB z.B. steigt wieder, was ja auch logisch ist, die produzieren weniger, aber die Kosten bleiben gleich. BT/GU-Preise kannste ohnehin nicht als Maßstab nehmen, da wurden gefühlte Preise gemacht und etliche bekamen den Hals nicht voll genug. Und wenn wir mal so bei seriösen Kalkulationen sind: ein Anbieter, der eben mal seine Preise um 20/30 k€ senken kann, der hat vorher grandios beschissen.


    Die Industrie senkt ihre Preise ja auch nicht, es ist der Handel, der seine teils abenteuerlichen Margen mal zurücknimmt/zurücknehmen muß, weil er sonst drauf sitzen bleibt... Oder PV: die Speicher bekommste momentan fast nachgeschmissen, weil die raus müssen, sonst Tiefenentladung. oder oder oder...

    Ich hasse schleimerei. Aufm Bau wird Tacheles geredet

  • Edit, was vergessen:

    ich kann mich immer so über das Hausfrauen-Forum amüsieren. Da hauen die Preise raus, da rollen sich einem die Fußnägel hoch, unter 3-3500 läuft da nix. Ich komm ja nu nicht gerade von den Baumwollfeldern auf den Markt, aber ich bekomme ein 40 + schlüsselfertig immer noch für 2500 hin und bin zufrieden. Es ist offensichtlich so, daß der Kunde beschissen werden will. Mein Segen haben die jedenfalls... Man sollte nur mal dran denken: die lesen doch alle mit und wenn die 3500 hören, dann sagen die doch auch, na ja, wenn die es so wollen, dann bekommen die das auch...

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  • ein Anbieter, der eben mal seine Preise um 20/30 k€ senken kann, der hat vorher grandios beschissen.

    Bei uns im Rohbau ist es so, dass die Preise von vielen Materialien zwischenzeitlich exorbitant gestiegen sind und sich jetzt wieder auf einem normalen Niveau befinden wie z.b. Holz (max. € 1.000/m3; min € 300/m3), Stahl (max. € 1.800/to; min. €700/to), XPS (max. € 210/m3; min. € 90/m3). Das waren Preise die ich tatsächlich bezahlt habe (!).

    Ausnahme bildet hier der Beton, der in den letzten drei Jahren um ca. 30 % gestiegen ist und auch nicht nachgibt.

    Weiterhin ist die Arbeitszeit deutlich gestiegen und das wird natürlich aufgrund der Inflation etc. auch nicht zurückgehen.


    Wenn dieser Anstieg und die Vergünstigung in anderen Gewerken auch so sein sollte, dann sind die 20-30 K meiner Meinung nach noch die untere Marke.


    Jochen

  • Darauf hatte ich ein wenig spekuliert. Aber jegliche Hersteller lassen höchstens die Teuerungen ausfallen.

    Schliesslich kommen jetzt so pö a pö die Tariferhöhungen zum tragen. Was ja nur gerecht ist. Dauert ja immer bis das durchschlägt. Somit werden die ggf überteurten Produkte durch Lohnkosten ersetzt.

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

    Wir können am Glücksrad die Geschichte drehen, auf Stelzen über Leichen gehen, Bis zum Mittelmeer mit Feuer spucken, die Eins am Schießstand und Autoscooter...Made in Germany

  • Na ja, XPS, schau Dir mal die Liste vom Schlüpperfarbenen an : 320 Euro/Kubik. Der Durchschnittskunde freut sich, wenn er 20 % auf alles bekommt (außer Tiernahrung), dann liegt die Marge beim Händler aber immer noch bei 40 %.... Oder Holz: ich hätte verstanden, als die Dachlatte bei 4 Euro /lfdm lag und KVH bei 1000, daß man Preise erhöht. Nö, die blieben gleich. Dann gings aufs normal Niveau runter und die Preise stiegen. Und beim HRB sind schon ein paar Kubikmeter drin...


    Dämmung: wenn ich jetzt Mafia sage, werde ich gesperrt, also sag ichs lieber nicht. Aber, warum zahle ich in Schweden bei einem Baustoffhöker 50 Euro, während ich für das gleiche Zeugs in tyskland 73 Euro bezahle? Stand heute. (alles jetzt brutto, Schweden ja sogar 25 % Moms)

    Ich hasse schleimerei. Aufm Bau wird Tacheles geredet

  • Dämmung: wenn ich jetzt Mafia sage, werde ich gesperrt, also sag ichs lieber nicht. Aber, warum zahle ich in Schweden bei einem Baustoffhöker 50 Euro, während ich für das gleiche Zeugs in tyskland 73 Euro bezahle? Stand heute. (alles jetzt brutto, Schweden ja sogar 25 % Moms)

    Vergleich mal die Preise bei Fliesen zwischen Italien und Deutschland, oder Dämmung/Trockenbau zwischen Deutschland und Polen.


    Deutschland ist die Melkkuh der Hersteller, teifft auch wunderbar auf die Pharmaindustrie zu.


    Siehe Medikamentenpreise zwischen der Türkei und Deutschland, wo die gängigen Arzneien vom gleichen Hersteller um den Faktor 10 günstiger sind.

  • Unser vielstufiger Vertrieb macht vieles kaputt. Leute, die fürs nichtstun Geld bekommen. Eigentlich ein Traum :yeah:

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  • Unser vielstufiger Vertrieb macht vieles kaputt. Leute, die fürs nichtstun Geld bekommen. Eigentlich ein Traum :yeah:

    Ob es im Zeitalter der Echtzeit-Verfügbarkeit von Daten noch einen vielstufigen Vertrieb braucht, ist in der Tat mehr als fraglich, aber viele Verarbeitende im Bauwesen kaufen nun mal immer noch im Handel statt bei den Herstellenden direkt - u.a. vermutlich wegen der Logistik, aber auch wegen Kreditierung, Rabattierung, Bündelung der Lieferwege … wwi.


    Äh ja, die Kernleistung des Handels ist traditionell die spezifische Beschaffung, Bevorratung und Lieferung. Wer ohne auskommt soll ohne glücklich werden. Nein, bspw. Würth ist nicht der Hersteller, sondern nur der Handel!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Unser vielstufiger Vertrieb macht vieles kaputt. Leute, die fürs nichtstun Geld bekommen. Eigentlich ein Traum :yeah:

    Das ist sehr Branchentypisch.

    Ein Holzhandel kann das schon direkt vermarkten, Rohholz rein, Sägen, Hobel, trocknen, raus und weg. Ersatzteile? nix da.

    Ziegel und Dachsteinhersteller könnten das auch. Ist aber eine Frage der Logistik. und der Verfügbarkeit.


    Bei uns ist es gemischt. Diverse Großkomponenten können wir direkt kaufen. Aber den Kleinscheiss will nicht mal mehr der Großhandel machen, Da sind die zu Fett und zu langsam dafür.

    Sperrgut kann der Großhandel aber ganz gut. Da bin ich jetzt nicht ganz abgeneigt davon. Die sperrige Ware bei jedem Hersteller einzeln zu bestellen wäre ein Alptraum.

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  • Na ja, wir beschränken uns auch auf Dinge, die sich lohnen. Holzbau, Wärmepumpen Lüftung. Viele andere Sachen lohnen einfach nicht.


    Aber überlegen wir mal, wer alles so an einem Produkt verdient, wenn ein GU/GÜ/BT einkauft:


    - die Industrie, logo

    - der Händler bei dem eingekauft wird, dann kommts aber

    -die Dachorganisation dem der Händler angeschlossen ist, die bekommt von jedem Teil was ab

    - bei gewissen Dingen, wo manchmal noch ein Handelsvertreter zwischengeschaltet ist

    - der Handwerker, der es einbaut

    - dann kommen die wie gesagt GU usw.


    und der Kunde, der alles bezahlen muß. 5 Ebenen also, wo jeder Geld verdienen will. So werden Preise nach oben getrieben. Und der Herr W... den Du nanntest, ja, der ist auch nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit so groß geworden. Ich denke da nur an meine Verglasungsklötze, die er in DK einkauft, wo er sich das einfach macht und statt Dkr einfach Euro im Preis beim Verkauf setzt. Kurs 7,45, also etwas mehr als 20 %...

    Ich hasse schleimerei. Aufm Bau wird Tacheles geredet

  • Alles richtig, aber wenn wir über Endverbraucherpreise reden, gehören zur Wahrheit auch Unternehmer, die die Preise ihres Großhändlers nicht hinterfragen.

    Du glaubst gar nicht, wie oft ich bei Materialpreisen zu Tagelohnleistungen Preise genannt bekomme, bei denen sich die berühmte Apotheke in Grund und Boden schämen würde. Und die mit Rechnungen vom Großhandel belegt werden können,

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Ich bin ja (noch) bei einem Hersteller von Baustoffen beschäftigt, wir haben allerdings nur Projektgeschäft auf Bestellung aber bei uns gehen die Preise auch schon länger wieder runter. Da wir sehr energieintensiv sind kann man das aber auch daran schon fest machen. In wie weit unsere Kunden das weiter geben sei dahin gestellt, es ist ja auch nicht ungewöhnlich, dass ein Angebot 1-2 Jahre alt ist bis es dann zur Umsetzung kommt. Wir arbeiten aber auch mit einer Energiekosten-Preisgleitklausel

  • Alles richtig, aber wenn wir über Endverbraucherpreise reden, gehören zur Wahrheit auch Unternehmer, die die Preise ihres Großhändlers nicht hinterfragen.

    Wobei ich zunehmend auch mit Unternehmern zu tun habe, die Teile der Materialien direkt beim Hersteller oder im Versandhandel kaufen und auf die Baustelle liefern lassen. Das ist aber auch erkennbar gewerkeabhängig. Bei Elektro und Sanitär geht anscheinend weiterhin kaum ein Weg am Großhandel vorbei.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Bei größeren Baustellen ist es ja auch egal, ob der mit Steinen beladene LKW vom Hersteller zum Großhändler oder gleich die paar Km weiter zur Baustelle fährt. Blei Kleinzeug bzw Kleinmengen macht es keine Sinn nen LKW nur halb oder viertel beladen hunderte Km weit zu schicken.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Die Preise für Baustoffe aus Holz sinken teilweise erheblich. Konstruktionsvollholz ist etwa um ein Drittel günstiger geworden, Dachlatten kosten über ein Viertel weniger und Bauholz ist knapp ein Fünftel billiger.

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