Baupfusch mit Ansage

  • Weil es den Anschein hat, dass das Haus vollständig mit Styropor gedämmt werden soll und dadurch die Feuchtigkeit nicht mehr nach Außen weg kann. Das führt sehr häufig dazu, dass die Balken in der Wand über die Zeit verrotten.

  • Weil es den Anschein hat, dass das Haus vollständig mit Styropor gedämmt werden soll und dadurch die Feuchtigkeit nicht mehr nach Außen weg kann.

    Styropor ist entgegen der verbreiteten laienhaften Auffassung nicht wasserdampfdiffusionsdicht! Es hat je nach konkretem Produkt einen sd-Wert zwischen 50 (wie Holz) und 100 eine Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl (auch Wasserdampfdiffusionswiderstandsfaktor, Symbol µ) von ca. 60, genau wie wie leichtes Konstruktionsholz (Fichte). Die Aussage ist deshalb so pauschal falsch. (Was nicht für ein WDVS aus EPS bei Fachwerkhäusern sprechen soll.)

    Das führt sehr häufig dazu, dass die Balken in der Wand über die Zeit verrotten.

    Das können sie aber auch ganz ohne WDVS / Wärmedämmung tun und tun dies auch tatsächlich.


    Die thermische Verbesserung/ Sanierung von Fachwerk-Außenwänden ist immer anspruchsvoll, egal welcher technische Weg gewählt wird. Nein, ich würde da auch kein EPS-WDVS empfehlen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Begrifflichkeit auf Hinweis von @Alfons Fischer korrigiert

  • immermann meinte darauf nur: Wir werden noch erleben, wie es abgerissen wird, weil es vollends vergammelt ist.

    DAS würde er auch ohne WDVS erleben, weil man bereits in der Totalen div. Schäden am Fachwerk erkennen kann.

    wenn also nicht grundlegend VOR dem Dämmen saniert wird, stimmt die Prognose unabhängig vom WDVS und dessen Material. Auch nichts tun erfüllt diese Erwartung.

    Also keine pauschale WDVS Schelte!

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Styropor ist entgegen der verbreiteten laienhaften Auffassung nicht wasserdampfdiffusionsdicht! Es hat je nach genauen Eigenschaften einen sd-Wert von 50 (wie Holz) - 100. Die Aussage ist deshalb so pauschal falsch. (Was nicht für ein WDVS aus EPS sprechen soll.)

    Danke, das war mir bisher noch nicht bewusst. Wieder was gelernt :)

    DAS würde er auch ohne WDVS erleben, weil man bereits in der Totalen div. Schäden am Fachwerk erkennen kann.

    Vor dem Beginn der Sanierung war vor dem Fachwerk noch ein anderer Fassadenaufbau mit Brettern verbaut. Ob es Holzbretter oder irgendwelche Bretter aus Kunststoff waren, weiß ich nicht.


    Generell macht die Sanierung einen nicht ganz so guten Eindruck. Auf dem schon durchgebogenen Dach wurde als erste Maßnahme eine PV-Anlage installiert und statt Firstziegel wurde nur eine Folie aufgeklebt. Eventuell sind das ja alles nur Zwischenschritte auf dem Weg zu einer guten und umfassenden Sanierung. Wäre schade um das Haus.

    Mal schauen, wie es dort weitergeht...

  • Weil es den Anschein hat, dass das Haus vollständig mit Styropor gedämmt werden soll und dadurch die Feuchtigkeit nicht mehr nach Außen weg kann. Das führt sehr häufig dazu, dass die Balken in der Wand über die Zeit verrotten

    Das ist falsch. Holz kann durchaus Feuchtigkeit vertragen. Selbst in Schwimmhallen wird dies eingebaut und überdauert dort ohne Schädigung... Erst einer Auffeuchtung wird es kritisch, die ist aber bei ausreichender äußerer Dämmung in fachgerechter Ausführung nicht zu erwarten. Weil nämlich die Bauteiltemperatur durch die Dämmung gegenüber dem Bestand erheblich ansteigt... Mach mal eine Dampfdiffusionsberechnung und schau Dir die Temperaturgrafik an, dann siehst Du es...


    Styropor ist entgegen der verbreiteten laienhaften Auffassung nicht wasserdampfdiffusionsdicht! Es hat je nach genauen Eigenschaften einen sd-Wert zwischen 50 (wie Holz) und 100.

    nicht ganz. Es ist nicht der sd-Wert, sondern die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl 'mü', die sich in der genannten Größenordnung um 50 bewegt, bei vielen EPS-Produkten sogar noch deutlich niedriger.

    sd ermittelt sich wie folgt:

    sd = 'mü' x d

    (mit: d = Schichtstärke)


    bei 16 cm Dämmung ist bei 'mü' = 50 der sd der Dämmung damit 0,16m x 50 = 8m

  • Es ist nicht der sd-Wert, sondern die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl 'mü', die sich in der genannten Größenordnung um 50 bewegt, bei vielen EPS-Produkten sogar noch deutlich niedriger.

    Danke für den Hinweis, ich habe die Aussage oben korrigiert. (Das kommt davon, wenn man fern vom Arbeitsplatz nicht in die seriösen Bautabellen schauen kann und deshalb ungeprüft die falschen Informationen offensichtlicher windiger Quellen aus dem Internet übernimmt.)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Das ist falsch. Holz kann durchaus Feuchtigkeit vertragen. Selbst in Schwimmhallen wird dies eingebaut und überdauert dort ohne Schädigung...

    Off-Topic:

    Alfons Fischer Im Flößermuseum in Marktrodach im Frankenwald wurde gesagt, dass die Stämme vom Frankenwald sogar bis nach Holland geflößt wurden, um sie dort zum Bau von Hafenanlagen zu verwenden. Also auch im Wasser.

  • Unser in Mitteleuropa heimisches Holz ist im Wasser sehr, sehr lange beständig, ebenso in trockener Umgebung, aber nicht im Wechselbereich trocken / nass. Bei jedem Wechsel ist es dort nämlich einige Zeit "feucht" und dann (und nur dann) siedeln sich darauf holzzerstörende Pilze und Tiere an und leben vom Holz. Deshalb soll Holz eben immer möglichst trocken oder nass gelagert werden und bei Feuchteanfall möglichst schnell wieder restlos abtrocknen können.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • die sich in der genannten Größenordnung um 50 bewegt, bei vielen EPS-Produkten sogar noch deutlich niedriger.

    Vor allen Dingen das bei Fassadendämmungen eingesetzte "leichte" EPS liegt (als Beispiel gem. Datenblatt "Neo...r") bei einem µ von 20-40. Die druckfesteren Ausführungen (100 oder 150kPa) dann bei 30-70. Das ist zwar etwas mehr als eine leichte MiWo, aber rechnerisch unkritisch.

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  • Ich werfe mal mit Matsch genauer mit Schlick

    Bremer Kogge fand man im Schlick.

    Im Wasser hat Holz Liebhaber Schiffsbohrwurm z.B. Dalben werden vermehrt durch Stahl ersetzt - deswegen

    Zitat

    Dalben wurden bis in das 20. Jahrhundert hinein überwiegend aus Holz hergestellt. Da Holz sehr anfällig für den Schiffsbohrwurm ist, ist dieser Baustoff in den meisten Fällen dem Material Stahl gewichen.

    Die Pfahlbauten Unteruhldingen:

    Zitat

    Die Erhaltung der archäologischen Funde im Schlamm unter Wasser im Sauerstoffabschluss ergab einzigartige Rekonstruktionsmöglichkeiten für das frühe Leben am See

    Das Oberirdische ist historische Rekonstruktion wie man sich heute vorstellt, das dies damals so gewesen sein könnte

    Klugscheiss modus off

    Wenn man weiß das erle unter wasser ganz gut für whranlangen funktioniert warum sollte ich dann die seltenere langsamer wachsende und vielfältiger zu verwendene Eiche zu benutzen.

    Früher hat man Götter gesagt, heute sagt man Internet.


    Herbert Achternbusch RIP

  • Eine Fachwerkwand mit EPS zu überdämmen halte ich grundsätzlich für keine gute Idee. Das hat weniger mit Wasserdampfdiffusion zu tun, als vielmehr mit einem Untergrund der für das Anbringen von EPS Dämmplatten weniger geeignet ist. Bereits das Verkleben ist riskant, weil der Untergrund nicht eben ist, ich sehe hier die Gefahr, dass die Dämmplatten hinterlüftet werden, oder dass es zumindest in Bereichen zu Konvektion kommt. Dübeln dürfte bei diesen Materialien auch nicht einfach sein, von den Anschlüssen (Fenster, Dach) ganz zu schweigen. Es gibt viele Möglichkeiten wie man ein WDVS erstellen kann, verklebte EPS Platten sind in diesem Fall nicht die ideale Lösung.


    Ich würde hier eine andere Lösung bevorzugen, aber das ist ja nicht mein Haus.

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