Kalksandsteinwand gegen Feuchtigkeit aus Erdreich abdichten

  • Hallo liebe Experten,


    ich möchte die freigelegte Kalksandsteinwand unserer unterkellerten Terrasse abdichten, weil diese komplett feucht war und auf der Innenseite starke Salzausblühungen hatte. Der Plan ist also Abdichten, Noppenbahn davor zum Schutz und dann wieder Erde anschütten. Meine Frage dazu ist:


    Wie kann ich eine blanke Kalksandsteinwand (nicht verputzt und nicht ganz sauber verfugt) mit geringst möglichem Aufwand abdichten? Die Optik ist völlig egal, da die Terrasse anschließend mit einer Holzkonstruktion erweitert wird und die Wand somit nicht mehr sichtbar ist. Muss ich zur richtigen Abdichtung erst verputzen? Oder reicht Dichtschlämme oder Dickbeschichtung?


    Danke für eure Tipps!

  • Hinter diesem irgendwas liegt ein Keller?


    Da muss der Untergrund in jedem Fall ausgeglichen werden. Und das so, dass es an den vorhandenen "Nahtstellen" nicht zur Rissbildung fürht.


    Die Themen "Kondensat" und "Terrassenabdichtung" will ich gar nicht erst ansprechen.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Ja genau, dahinter ist der Keller. Ein Anbaukeller, der nicht innerhalb der ursprünglichen Grundmauern liegt. Haben wir leider im Bestand so übernommen, ich hätte diesen Anbau nicht gemacht. Aber nun müssen wir daraus das beste machen. Abriss wäre nur die letzte Möglichkeit, aufgrund des hohen Aufwandes. Danke für den Hinweis. Nahtstellen mit Mörtel oder Dichtputz ausgleichen? Oder womit würden Sie das machen? Terrassenabdichtung von oben soll anschließend mit einer dafür vorgesehenen Dichtschlämme erfolgen, nachdem der Untergrund mit Gefälle dafür vorbereitet und unter der Bedingung, dass die Stahlbetonplatte keine größeren Risse hat. Würden Sie anders vorgehen? Ich würde mich freuen, wenn Sie auf das Thema „Kondensat“ näher eingehen würden. Was gilt es hier zu beachten?


    Dankeschön 🙏🏼

  • Das soll abgedichtet werden? Und da ist nur etwas Salzausblühungen zu sehen? Ich würde eher von einer Überschwemmung ausgehen. Es sind Betonstützen vorhanden und zwischen ihnen wurde ausgemauert, aber mit entsprechenden Lücken. Innen dürften die Lücken wohl nur vom Putz überdeckt werden. Immerhin scheint die Decke mit Bitumenbahnen abgedichtet worden sein, wie man an den Resten sehen kann. Da muss mehr gemacht werden als nur abdichten. Hat die Konstruktion eine Bodenplatte? Ist die abgedichtet? Wie ist der Anschluss Wände-Bodenplatte? Aber ich vermute eher nicht. Bitte mehr Infos, Bilder auch von innen.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Danke für Ihre Rückmeldung! Eine Bodenplatte ist vorhanden, siehe neu angehängte Bilder. Unter der ersten Reihe Kalksandstein ist auch eine Mauersperrbahn eingebaut. Ob die noch funktionsfähig ist, ist natürlich fraglich.


    Genau, erst sollen die Außenwände mit den Betonstützen und anschließend die Decke (Terrassenfläche) von oben komplett neu aufgebaut (neue Abdichtung und als Belag Platten auf Plattenlager) abgedichtet werden. Eine Überschwemmung gab es in den letzten zwei Jahren nicht, laut Vorbesitzer auch zuvor nicht. Die Salzausblühungen und die sehr hohe Luftfeuchtigkeit traten vor allem in den zuletzt nassen Wintermonaten auf, die Wände waren innen sehr feucht. Die Abdichtung soll aus dem Kellerraum keinen Wohnraum machen, nur die sehr hohe Feuchtigkeit reduzieren, da diese auch bereits die Stahlträger in der Gewölbedecke angreift (siehe neue Bilder) und der Raum so selbst zum Lagern von Gartengeräten nicht zu gebrauchen ist.


    Vielen für Ihre Unterstützung!

  • unter der Bedingung, dass die Stahlbetonplatte keine größeren Risse hat.

    Da wird es keine Deckenplatte aus Stahlbeton geben ;)

    Abriss wäre nur die letzte Möglichkeit, aufgrund des hohen Aufwandes.

    Da

    * für einen fachgerechten Neuaufbau der Terrasse die erforderliche Aufbauhöhe vermutlich nicht zur Verfügung steht,

    * die löchrigen Wände ohne einen aufwändigen Aufbau kaum fachgerecht abdichtbar sind und

    * eine fachgerechte Abdichtung im Bereich der Bodenplatte nur mit erheblichem Aufwand möglich sein dürfte


    denke ich, dass ein Rückbau und die Neuerrichtung die wirtschaftlichere Lösung darstellt.


    Zudem kann dann auch der Themenkomplex Wärmedämmung/Kondensatausfall sauber gelöst werden.

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    5.Mose 27:18

  • Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

    Da wird es keine Deckenplatte aus Stahlbeton geben ;)

    Es wurden H-Träger in der Hauswand verankert und auf die abzudichtende Außenwand aufgelagert. Darüber Baustahlmatten und mit Beton vergossen. Ist dieser Aufbau aus Ihrer Sicht kritisch?


    * für einen fachgerechten Neuaufbau der Terrasse die erforderliche Aufbauhöhe vermutlich nicht zur Verfügung steht,

    Die Aufbauhöhe ohne Dämmung oberhalb würde passen. Ausreichend Gefälle ist vorhanden, 2/3 der Fläche sind zudem überdacht.

    Zudem kann dann auch der Themenkomplex Wärmedämmung/Kondensatausfall sauber gelöst werden.


    * die löchrigen Wände ohne einen aufwändigen Aufbau kaum fachgerecht abdichtbar sind und

    Das ist natürlich ein Pro-Argument für Abriss. 😏

    * eine fachgerechte Abdichtung im Bereich der Bodenplatte nur mit erheblichem Aufwand möglich sein dürfte

    Ebenfalls Pro-Argument für Abriss.


    Zudem kann dann auch der Themenkomplex Wärmedämmung/Kondensatausfall sauber gelöst werden.

    Ist denn der Punkt in diesem Fall von so hoher Bedeutung? Vor dem Hintergrund, dass es ein nicht beheizter, im Winter sehr kalter, außerhalb des Gebäude liegender Kelleranbau ist? Temperaturunterschied innen/außen ist im Winter wirklich nicht groß. Unter 10 Grad innen sind bei wirklich kalten Tagen schnell erreicht. Fällt das Kondensat auch in der Decke an, sodass die H-Träger schnell verrostet sind?


    Vielen Dank!😊

  • Da gebe ich Kollege de Bakel Recht. Das Ding ist viel zu desolat. Keiner weiß wie der Übergang Wände-Bodenplatte aussieht. Keiner weiß ob die Bodenplatte dicht ist. Die Kosten-Nutzen Rechnung geht da nicht auf. Wie viel Höhe hast Du am Terrassenausgang? Hast Du Bilder? Hast Du es mal gemessen?


    Nur so nebenbei, ist diese Decke, die man in den Bildern sieht, unter der Terrasse oder im Keller?

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  • Danke für Ihre Einschätzung!

    Ich habe von den Terrassentüren bis zur Betonplatte 16cm

    Wie viel Höhe hast Du am Terrassenausgang?

    Ich habe von den Terrassentüren bis zur Betondecke 16cm. Ein Bild habe ich leider nicht, ich hatte das aber nachgemessen und wieder provisorisch verschlossen.


    Nur so nebenbei, ist diese Decke, die man in den Bildern sieht, unter der Terrasse oder im Keller?

    Diese „Gewölbedecke“ ist unter der Terrasse, das ist also der außerhalb des Hauses liegende Kellerraum, dessen Außenwand ich abdichten möchte.


    Vielen Dank!😊

  • Die KS-Mauer lässt sich so nur über einem Egalisierungsputz abdichten, nachdem alle Versprünge und Öffnungen vermauert wurden. Nass und versalzen ist die Wand dann aber immer noch und müsste erstmal trocknen.


    Die Decke scheint eine Art Kappendecke mit irgendwie aufbetonierter oder vielleicht auch darauf schwimmender Betonplatte zu sein - nur mit der Besonderheit, dass die Ziegel sämtlich flach zu liegen scheinen, was ich so sonst nicht kenne. Oder sind dies nur untergeklebte Fliesen oder Spaltplatten? Im besten Falle wäre dieses System zusammen mit dem Aufbeton als "statisch mehrfach unbestimmt" zu bewerten, was nicht unbedingt schlecht sein muss. Aber eigentlich weiß man überhaupt nicht, was man da vor sich hat! Und das ganze Ding ist außerdem eine gigantische Wärmebrücke!


    Ich würde da nur noch Energie (+ Geld) hineinstecken, wenn das gute Stück denkmalgeschützt, konstruktiv oder gestalterisch sehr attraktiv und erhaltenswert wäre. All das sehe ich anhand der bisherigen Bilder nicht!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Da wird es keine Deckenplatte aus Stahlbeton geben

    Auf den Bildern sieht man eine (vergleichsweise) flatschneue Kappendecke. Ob das wohl heute noch irgendwer mauern kann?


    die sehr hohe Feuchtigkeit reduzieren, da diese auch bereits die Stahlträger in der Gewölbedecke angreift

    Das ist doch (auch hier wieder vergleichsweise) nur oberflächlicher Flugrost. Wann wurde denn dieser Kelleranbau erstellt?


    denke ich, dass ein Rückbau und die Neuerrichtung die wirtschaftlichere Lösung darstellt.

    Wird dieser Keller denn überhaupt benötigt? Falls nicht, wäre statt Neuerrichtung die Verfüllung bis zum umliegenden Geländeniveau und ggf. Aufständerung der Terasse meine Wahl. Zwischendurch noch die ursprüngliche Kelleraussenwand anständig abdichten und dämmen, solange man da gut bei kommt.

  • Ob das wohl heute noch irgendwer mauern kann?

    Wenn es sein soll, Ich ;)

    Ich würde es in der Form aber nicht machen, sondern dann als preußische Kappe.

    Falls nicht, wäre statt Neuerrichtung die Verfüllung bis zum umliegenden Geländeniveau und ggf. Aufständerung der Terasse meine Wahl.

    Das würde das Grundproblem nur nach hinten verlagern.

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    5.Mose 27:18

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen!

    nur mit der Besonderheit, dass die Ziegel sämtlich flach zu liegen scheinen, was ich so sonst nicht kenne. Oder sind dies nur untergeklebte Fliesen oder Spaltplatten?

    Es sind Ziegel, die flach eingelegt sind

    Ich würde da nur noch Energie (+ Geld) hineinstecken, wenn das gute Stück denkmalgeschützt, konstruktiv oder gestalterisch sehr attraktiv und erhaltenswert wäre. All das sehe ich anhand der bisherigen Bilder nicht!

    Gestalterisch oder konstruktiv attraktiv ist es definitiv nicht!😅 Aber ein Abriss war deshalb die letzte Option, weil wir keine Zuwegung zur Terrasse für Bagger/ Gerät zum Abriss haben. Da müsste viel von Hand gemacht werden und die Bodenplatte müsste ja wahrscheinlich auch mit raus, da sich dort sonst anfallendes Regenwasser staut.

    Das ist doch (auch hier wieder vergleichsweise) nur oberflächlicher Flugrost. Wann wurde denn dieser Kelleranbau erstellt?

    Der wurde um 1975 erstellt. Oberflächlich sieht es nur nach Flugrost aus, die Auflager an den Wänden sehen etwas stärker angerostet aus.


    Wird dieser Keller denn überhaupt benötigt? Falls nicht, wäre statt Neuerrichtung die Verfüllung bis zum umliegenden Geländeniveau und ggf. Aufständerung der Terasse meine Wahl. Zwischendurch noch die ursprüngliche Kelleraussenwand anständig abdichten und dämmen, solange man da gut bei kommt.

    Benötigt wird er nicht zwingend. Aber ein Abriss ist nur mit hohem Aufwand realisierbar. Wenn man den Kelleranbau so erhalten könnte, dass er in erster Linie als Unterbau der Terrasse dienen kann, die Feuchtigkeit so reduziert werden kann, dass die Bausubstanz nicht kaputt geht, würde das schon reichen.

  • Du hast im Prinzip die Wahl zwischen Pest und Cholera.

    Entweder DIE Aussenwand herrichten und abdichten [wie sehen die Wände zu den Nachbargrundstücken aus?] und irgendwann die Abdichtung der Platte machen oder

    abbrechen, den Durchgang verschliessen und DIE Wand abdichten, danach verfüllen.


    Eine simple Lösung gibts nicht

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

    Du hast im Prinzip die Wahl zwischen Pest und Cholera.

    Ja, so ist es wohl. Am Ende muss ich mich für die Lösung entscheiden, die ich (mit Helfern) unter den gegebenen Bedingungen hier umsetzen kann.

    Entweder DIE Aussenwand herrichten und abdichten [wie sehen die Wände zu den Nachbargrundstücken aus?]

    Die Wetterseite zu einem der Nachbargrundstücke muss ebenfalls in den nächsten Jahren neu abgedichtet werden. Der Zustand ist aber nicht zu vergleichen mit diesem Kelleranbau, hier gab es ja keinerlei Abdichtung gegen Erdreich

  • Es sind Ziegel, die flach eingelegt sind

    Uups. Das lässt mich an der Stabilität der Konstruktion etwas zweifeln. Einen statischen Nachweis gibt es dafür wohl nicht, oder? Ich kann heute am Nachmittag 'mal nachschauen, was mein Buch über historische Baukonstruktionen dazu sagt.

    Da müsste viel von Hand gemacht werden und die Bodenplatte müsste ja wahrscheinlich auch mit raus, da sich dort sonst anfallendes Regenwasser staut.

    Die "Bodenplatte" wird vermutlich ein unbewehrter Beton, also ein Estrich sein, was die Sache vereinfachen würde. Aber ja, die sollte dann ausgebaut werden.

    Oberflächlich sieht es nur nach Flugrost aus, die Auflager an den Wänden sehen etwas stärker angerostet aus.

    Das sollte überprüft, entrostet und ein Korrosionsschutz hergestellt werden. Das dürfte nicht sei ganz einfach werden!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Uups. Das lässt mich an der Stabilität der Konstruktion etwas zweifeln. Einen statischen Nachweis gibt es dafür wohl nicht, oder? Ich kann heute am Nachmittag 'mal nachschauen, was mein Buch über historische Baukonstruktionen dazu sagt.


    Hatte ich letztes Jahr bei einer Sanierung auch. Ich hatte Bedenken angemeldet, die Statiker samt Prüfstatiker ausgeräumt haben. Fazit: kann halten, muss aber nicht :)

  • Uups. Das lässt mich an der Stabilität der Konstruktion etwas zweifeln. Einen statischen Nachweis gibt es dafür wohl nicht, oder? Ich kann heute am Nachmittag 'mal nachschauen, was mein Buch über historische Baukonstruktionen dazu sagt.

    Nein, einen statischen Nachweis gibt es nicht. Sehr gerne, ich bin gespannt. 😊

  • Evtl muss man nicht das komplette Ding abreißen, nur der Bereich an der Außenwand des Hauses, natürlich inklusive Bodenplatte in dem Bereich, dann Durchgang verschließen, Kellerwand vom Haus abdichten und alles zuschütten. Evtl den oberen Bereich abreißen, damit der Gala Bauer genug Höhe hat um eine gescheite Terrasse zu bauen.


    Die Nachfahren werden sich dann wundern was die Mauern im Boden sollen, wenn die es abreißen um was neues zu bauen... :)

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  • Uups. Das lässt mich an der Stabilität der Konstruktion etwas zweifeln. Einen statischen Nachweis gibt es dafür wohl nicht, oder? Ich kann heute am Nachmittag 'mal nachschauen, was mein Buch über historische Baukonstruktionen dazu sagt.

    Wie erwartet zeigt

    ... keine Kappendecke / "gewölbte Massivdecke" mit Steinen einer Stärke d < 10 cm, keine Ziegel d < 12 cm!

    bei einem vertikalen "Stich" > 10 cm. Es werden auf den Seiten 46 ff. zahlreiche Normen für gewölbte gemauerte Decken und einige Stahlsteindecken zitiert und genannt. Keine einzige sieht eine Steinhöhe < 10 cm vor.


    Allein aus der Kappe heraus wäre die Tragfähigkeit der oben gezeigten Decke damit vermutlich nicht gewährleistet.


    Es gibt weitere Konstruktionssysteme mit besonders geformten Formsteinen und Aufbeton, von denen einige ("Böhler-Decke" Tafel 16, Pos. 2 oder "Secura-Decke", Tafel 16, Pos. 5 ) mit Steinhöhen von 6,5 cm auskommen. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einzelne Ziegel, sondern um größerformatige Ziegelplatten oder um Ziegel mit bestimmten definierten höhenwertigen Eigenschaften wie bspw. "Hartbrandziegel" (Tafel 16, Pos. 3).


    Ich denke, man kommt um eine genauere Untersuchung nicht herum, wenn die Terrasse tatsächlich mit den meines Wissens heute anzusetzenden 4,0 kN /m2 belastet werden können soll.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Hartbrandziegel könnten das ja mit vielem guten Willen eventuell noch sein...Aber die handwerkliche Qualität der Ausführung (Fugen nicht voll ausgemörtelt, Fugenbild, Verzahnung und fehlende Stichhöhe) lässt -soweit man das anhand der Bilder beurteilen kann- auch für die Decke nicht sehr viel positives erahnen.

  • Hallo liebe Experten,

    ich bin eurem Rat gefolgt und habe die ganze Konstruktion abgerissen. An dieser Stelle noch einmal DANKE für eure Hilfe! :) Es war teilweise abenteurlich was den Aufbau angeht und ich bin froh, dass es weg ist. In der Decke waren z.B. alte Eisenbahnschienen als Träger einbetoniert und zwischen den Schienen war teilweise ein Abstand von 2m, ohne eingelegte Baustahlmatten oder andere Bewehrung, nur Beton. Wer weiß, wie lange das noch gehalten hätte.


    Nun bin ich an der Planung für den Aufbau der neuen Terrasse. Es soll eine aufgeständerte Holzkonstruktion werden. Richtung Garten erstelle ich ein Streifenfundament, darauf befestige ich eine Holzschwelle/Fußpfette, auf der die Sparren aufliegen. An der Wand sollen die Sparren auf einer Wandpfette auflagern. Ich nun stehe vor der Frage, ob ich die Wandpfette mit eingeklebten Gewindestangen in der 36cm starken Kalksandstein verklebe oder ob ich direkt am Fundament der Streifenfundamente des Hauses Punktfundamente setze und die Wandpfette über Holzstützen auf Punktfundamenten abfange.


    Nun zu meiner Frage:

    Der Fundamentsockel des Hauses hat einen 10cm Vorsprung nach vorne (steht heraus, siehe Bild). Kann ich nun am Streifenfundament punktuell 80cm tief ausschachten, um das Punktfundament frostfrei zu gründen? Insgesamt bräuchte ich 5 Punktfundamente entlang der Hauswand. Kann ich das Punktfundament direkt an das Streifenfundament angießen und über den Vorsprung etwa 20 cm nach oben aufgießen mit Schalung? Sollte ich Punktfundament und Streifenfundament mit Bewehrungsstahl verbinden oder sogar am besten mit einer dünnen XPS-Platte voneinander trennen? Ich müsste das Punktfundament direkt an der Hauswand auf Höhe des Streifenfundaments vom Haus erstellen, damit die Holzstützen direkt an der Hauswand anlehnen können. Erst Aufschütten und dann Punktfundamente setzen geht nicht, weil der Raum vor der Hauswand (unter der neuen Terrasse) erhalten bleiben soll als Abstellmöglichkeit.


    Ich hoffe, ich konnte die Herausforderung verständlich erklären. Statiker und einen befreundeten Zimmermann habe ich an Board. Grundsätzlich sind beide Varianten machbar. Mir wäre die Befestigung mit Punktfundamenten und Holzstützen lieber, da ich so die Terrassenkonstruktion vom Haus getrennt habe. Die einzige offene Frage ist dabei, wie ich die Punktfundamente direkt an dem Streifenfundament erstelle.


    Vielen Dank für eure Tipps! :)


    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Vorschauen eingefügt

  • Ich nun stehe vor der Frage, ob ich die Wandpfette mit eingeklebten Gewindestangen in der 36cm starken Kalksandstein verklebe oder ob ich direkt am Fundament der Streifenfundamente des Hauses Punktfundamente setze und die Wandpfette über Holzstützen auf Punktfundamenten abfange.

    Warum keine Balkenschuhe an die Wand dübeln und die Balken DARIN auflegen. Mit guter Planung geht das!


    PS. Balkenschuhe mit VA Klebeankern in der Wand befestigen Für die Ankerbohrungen Schablone anfertigen ;)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Warum keine Balkenschuhe an die Wand dübeln und die Balken DARIN auflegen. Mit guter Planung geht das!


    PS. Balkenschuhe mit VA Klebeankern in der Wand befestigen Für die Ankerbohrungen Schablone anfertigen ;)

    Mein Zimmermann-Kumpel hat mir davon abgeraten, weil es relativ hohe Punklasten wären und ich mit Gewindestangen keine Fugen treffen darf und sie möglichst auch nicht im Randbereich der Kalksandsteine verankern sollte. Ein gleichbleibender Abstand zwischen den Sparren wäre so schwierig zu realisieren meint er. Seine Empfehlung war deshalb bei Verankerung in der Wand mit einer Wandpfette zu arbeiten, weil man flexibler in der Anordnung der Befestigungspunkte ist.

  • Ein gleichbleibender Abstand zwischen den Sparren wäre so schwierig zu realisieren meint er

    :lach: :lach:

    Sorry, ich bin auch gelernter Zimmerer und hab genau das [Balkenschuhe an Wand] selbst schon gemacht. (Nicht für Terrasse)

    weil es relativ hohe Punklasten wären

    Und wie hoch sind seiner Meinung nach die Punktlasten und Biegekräfte bei der Wandpfetten-Variante? Kleiner? :lach:

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • :lach: :lach:

    Sorry, ich bin auch gelernter Zimmerer und hab genau das [Balkenschuhe an Wand] selbst schon gemacht. (Nicht für Terrasse)

    Ich bin auch für andere/abweichende Einschätzungen sehr dankbar und werde sie auch in der weiteren Planung berücksichtigen. Ich werde Sparren mit den Dimensionen 8x20cm verwenden. Diese müssen ein Gefälle von 2% aufweisen in RIchtung Fußpfette. Ließe sich das mit Balkenschuhen realisieren?


    Und wie hoch sind seiner Meinung nach die Punktlasten und Biegekräfte bei der Wandpfetten-Variante? Kleiner? :lach:

    Die finale Statik habe ich noch nicht. Aber die Fixlast, die auf den Pfetten lastet sind insgesamt 3.600kg, Verkehrslast sind insgesamt 16.000kg, Schneelast sind insgesamt 3.440kg.

    Aufgeteilt auf zwei Pfetten:

    Fixlast je Pfette: 1.800 kg

    Verkehrslast je Pfette: 8.000 kg

    Schneelast je Pfette: 1.720 kg


    Gesamtgewicht je Pfette: 11.520 kg


    Die Sparren werden im Abstand von 50cm (Mitte-Mitte) aufgelagert/montiert. Das macht bei 10m Länge 20 Sparren:

    11.520 kg / 20 Sparren = 576 kg Punktlast je Sparren in der KS Wand

  • Mein Zimmermann-Kumpel hat mir davon abgeraten, weil es relativ hohe Punklasten wären und ich mit Gewindestangen keine Fugen treffen darf und sie möglichst auch nicht im Randbereich der Kalksandsteine verankern sollte. Ein gleichbleibender Abstand zwischen den Sparren wäre so schwierig zu realisieren meint er. Seine Empfehlung war deshalb bei Verankerung in der Wand mit einer Wandpfette zu arbeiten, weil man flexibler in der Anordnung der Befestigungspunkte ist.

    Ralf Dühlmeyer

    Der Zimmermann-Kumpel von Fiet hat hier einen validen Punkt. Dübel in Mauerwerk dürfen nur im Stein angeordnet werden, eine Anordnung in der Fuge ist nicht zulässig. Die erforderlichen Randabstände müssen an jedem Stein eingehalten sein. Ebenso müssen die erforderlichen Mindestabstände zwischen zwei Dübeln eingehalten werden.

    Je nach dem, wie regelmäßig der Verband des Mauerwerks gemauert ist, kann es dann schon schwierig werden, die Balkenschuhe in einem gleichmäßigen Raster, wie es bei einer Terrasse gewünscht wäre, anzuordnen.

    Der Vorteil der Wandpfette wäre hier tatsächlich, dass die Dübel immer so angeordnet werden können, dass alle erforderlichen Randbedingungen eingehalten sind.

    Und wie hoch sind seiner Meinung nach die Punktlasten und Biegekräfte bei der Wandpfetten-Variante? Kleiner?

    Wenn man es richtig macht, sind die Verankerungskräfte natürlich kleiner. Üblicher Balkenabstand einer Terrasse irgendwo zw. 40 und 60 cm, d. h. die Balkenschuhe werden ebenfalls in diesem Abstand vorgesehen. Die Wandpfette hingegen kann, unter Berücksichtigung der Mindestabstände der Dübel, quasi kontinuierlich angeordnet werden, alleine schon wenn zwischen jedem Balken ein zusätzlicher Dübel vorgesehen wird, halbiert sich die Verankerungskraft.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Beweisfoto:


    Die Holz"träger" an der Wand dienen der Vorbereitung einer gedämmten VHF. Befestigungsgrund [unter dem Glattputz] KS-Mauerwerk ;)

    Und wie findest Du da die Fugen, um ihnen ausweichen zu können, wie vom Zimmerer des TS richtigerweise angemerkt? Das Problem bestünde grundsätzlich aber auch bei der Randpfette. Aber wie sieht für diese wiederrum der konstruktive Holzschutz aus?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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