Definition Feuerstätte

  • Hallo,


    bin auf der Suche nach einer Definition / Abgrenzung der "Feuerstätte".


    LBO:

    "Feuerstätten sind in oder an Gebäuden ortsfest benutzte Anlagen oder Einrichtungen, die dazu bestimmt sind, durch Verbrennung Wärme zu erzeugen"

    (klar soweit)


    Baunetz Wissen:

    https://www.baunetzwissen.de/heizung/fachwissen/heizungsanlagen/feuerstaetten-161160

    (auch klar)


    Aus dem Internet:

    Feuerstätten: Definition, rechtliche Vorschriften & Pflichten - Kesselheld
    Als Feuerstätten werden alle Heizungsanlagen bezeichnet, die durch Verbrennung Wärme erzeugen. Alle Richtlinien & Vorgaben für Verbraucher zusammengefasst.
    www.kesselheld.de


    Hier ohne Quellangabe, aber die Liste erleuchtet schon etwas.

    Hiernach ist auch die komplette Abgasführung bis zur Schornsteinmündung inbegriffen.

    Klingt logisch - da Zuständigkeit des Schornis.


    Abgrenzung:

    Wo endet die Feuerstätte anlagenseitig?


    Die Umwälzpumpe für die Heizkörper würde ich noch zur Feuerstätte zählen, da diese von der Feuerstätte gesteuert wird.

    Alles hinter der Umwälzpumpe wäre für mich Haustechnik.

    Alle sichtbaren Warmwasser-Rohrleitungen hinter der Feuerstätte zu den Verbrauchsstellen und Kaltwasserzuleitungen zur Feuerstätte wären für mich auch Haustechnik.

    Der Einbau von Abzweigen, T-Stücken, etc. durch eine Fachfirma an den sichtbaren Rohrleitungen wären m.M.n. außerhalb des Zuständigkeitsbereiches des Schornsteinfegers.


    Wie seht Ihr das?


    Hintergrund:

    Es soll eine Warmwasser-Wärmepumpe (inhouse) in das System eingebunden werden.

    Idealerweise in den Kaltwasserzulauf zum Ölkessel, so dass der Ölkessel nur bei erhöhtem Abnahmevolumen oder bei ungünstigen Bedingungen für die WP nachheizen muss.

    Heizungsbauer meint: Genehmigung durch Schorni erforderlich.

    Ich denke: nix Schorni, da kein Eingriff/ keine Änderung an der Feuerstätte.

    Gruß
    Holger
    --
    Früher, da war vieles gut. Heute ist alles besser.
    Manchmal wäre ich froh, es wäre wieder gut.
    (Andreas Marti; Schweizer)

  • Soll ich mal den Chef fragen, wie er das sieht?

    wäre spannend! Aber ist das noch sein Thema?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich denke: nix Schorni, da kein Eingriff/ keine Änderung an der Feuerstätte.

    Ich würde sagen, dass weder die Umwälzpumpe noch die wasserführenden Rohrleitungen in den Zuständigkeitsbereich des Schornies fallen. Allenfalls die Tatsache, dass sie vorhanden sein müssen, damit die Feuerstätte ihre Wärme irgendwie weiterleiten kann, falls es sich um eine Wasserführende handelt ist von Bedeutung.

    Soll ich mal den Chef fragen, wie er das sieht?

    Ist der Chef Geschäftsmann? ;)




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Ich würde sagen, dass weder die Umwälzpumpe noch die wasserführenden Rohrleitungen in den Zuständigkeitsbereich des Schornies fallen. Allenfalls die Tatsache, dass sie vorhanden sein müssen, damit die Feuerstätte ihre Wärme irgendwie weiterleiten kann, falls es sich um eine Wasserführende handelt ist von Bedeutung.

    Dem schließe ich mich an.


    Der Begriff Feuerstätte findet sich auch in der BImSchV und KÜO (Begriffsbestimmungen).


    Laut BImSchV:


    Zitat

    5. Feuerungsanlage:

    eine Anlage, bei der durch Verfeuerung von Brennstoffen Wärme erzeugt wird; zur Feuerungsanlage gehören Feuerstätte und, soweit vorhanden, Einrichtungen zur Verbrennungsluftzuführung, Verbin-

    dungsstück und Abgaseinrichtung;

    Die BImSchV definiert den Begriff "Feuerungsanlage", und nutzt den Begriff Feuerstätte als das zentrale Element das durch Verbrennung Wärme erzeugt. So gesehen wäre die Feuerstätte nur der tatsächliche Kessel, die Feuerungsanlage dann die Gesamtheit inkl. zugehöriger Verbrennungsluftzuführung und Abgasanlage.


    In Der KÜO ist es ähnlich definiert ((Anlage 4 zu §7)


    Zitat

    ......

    10.„Feuerstätte“: Im oder am Gebäude ortsfest benutzte Anlage, die dazu bestimmt ist, durch Verbrennung Wärme zu erzeugen;
    11.„Feuerungsanlage“: Einheit von Verbrennungsluftversorgung, Feuerstätte oder Räucheranlage und Abgasanlage; wenn mehrere nicht überprüfungspflichtige Feuerstätten an eine gemeinsame Abgasanlage angeschlossen sind (Mehrfachbelegung), zählt dies als eine Feuerungsanlage, wenn mehrere überprüfungspflichtige Feuerstätten an eine gemeinsame Abgasanlage angeschlossen sind, zählt jeder Anschluss als Feuerungsanlage;

    ......



    Für den Anschluss einer Wärmepumpe an die wasserführenden Leitungen benötigt man keine Zustimmung des Schorni. Dessen Zuständigkeit endet an sich an den Heizwasseranschlüssen. Bei Kombigeräten oder "Kompaktgeräten" wird der Kessel als eine Einheit betrachtet, auch wenn darin eine wasserseitige Pumpe verbaut ist. Die Schnittstelle liegt pingelig betrachtet dann im Gerät selbst.


    Bei Einbau einer Wärmepumpe wäre der Schornsteinfeger dann zwingend zu kontaktieren, wenn dadurch die ursprüngliche Feuerstätte/Feuerungsanlage entfernt wird. Durch die wasserseitige Ergänzung mit einer WP wird die Feuerungsanlage jedoch nicht verändert. Abgesehen davon sieht er das sowieso wenn er beim nächsten Mal zur Kontrolle der Feuerungsanlage vorbei schaut.


    Fazit: Man kann den Schorni davon in Kenntnis setzen, dass eine WP ergänzt wird, er kann darauf aber keinen Einfluss nehmen.


    Hintergrund:

    Es soll eine Warmwasser-Wärmepumpe (inhouse) in das System eingebunden werden.

    Idealerweise in den Kaltwasserzulauf zum Ölkessel, so dass der Ölkessel nur bei erhöhtem Abnahmevolumen oder bei ungünstigen Bedingungen für die WP nachheizen muss.

    Ich vermute, mit "Kaltwasserzulauf" meinst Du den Heizwasserrücklauf. Das kann man machen, Ihr solltet aber darauf achten, auf welchem Temperaturniveau. Das hängt vom Anlagenkonzept ab (Puffer, hydraulische Entkopplung mit 4- Wege-Mischer usw.). So kann bei Anlagen mit hydraulischer Trennung über einen 4-Wege-Mischer beispielsweise die kesselseitige Heizwassertemperatur deutlich höher sein als im Heizkreis. Das würde der WP unnötig hohe Wassertemperaturen abverlangen. Anderseits, wenn hier im Heizkreis anstatt im Kesselkreis eingespeist wird, dann hält der Kesselkreis seine (hohe) Temperatur durch Starten des Brenners. Es kommt also auch darauf an, wo welche Temperatur für die Regelung genutzt wird.


    Es gibt also viele Möglichkeiten wie man eine WP einbinden kann, das sollte aber der Heizungsbauer wissen.

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  • Off-Topic:

    Ich hab Deinen Kommentar, ob er Geschäftsmann sei, nicht kapiert

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Off-Topic:


    Ich hab Deinen Kommentar, ob er Geschäftsmann sei, nicht kapiert

    Ich wollte damit nur sacht andeuten, dass seine Antwort in irgendeiner Weise interessengeleitet sein könnte. ;)




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Ich vermute, mit "Kaltwasserzulauf" meinst Du den Heizwasserrücklauf.

    Nein.


    Heizwasserkreislauf bleibt 1:1 bestehen mit dem Brennwert-Ölkessel als "Feuerstätte".


    Wir planen, eine Brauchwasserwärmepumpe installieren zu lassen, die das Wasser zum Duschen erwärmen soll.

    (Kompaktgerät mit Speicher, das im Keller (ungedämmt) aufgestellt werden soll. Raumverbund ist vorhanden.

    Wärmeabgebende Geräte (Kühlschrank, Tiefkühler, Waschmaschine, Trockner) sind auch vorhanden.


    Die WP kann über einen rein el. Heizstab zusätzliche Wärme erzeugen oder kann an einen vorhandenen "fossilen" Wärmeerzeuger angeschlossen werden zum Zuheizen.


    Meine Idee war es jetzt, den Kaltwasseranschluss des Hauses zur WW-Bereitung an die WP anzuschließen und den WW-Ausgang der WP an den KW-Eingang der Ölheizung anzuschließen.

    Das spart jede Menge Wanddurchbrüche im Keller, da beide Geräte nicht im selben Raum stehen können (lichte Höhe!! :( ) und Leitungsverlegungen.

    Liefert die WP ausreichend warmes Wasser, muss die Ölheizung nicht mehr zuheizen. Bei hoher Abnahmequote von Warmwasser, oder bei ungünstigen Umgebungsbedingungen für die WP, wenn die WW-Temperatur der WP zu niedrig ist, dann heizt die Ölheizung nach. In diesem Fall mus nicht mit Strom 1:1 über den Heizstab zugeheizt werden.


    Das Haus ist alt, der Keller sehr flach, die Räume verwinkelt und der Bau langgestreckt (lange Leitungswege).

    Deshalb auch erst mal die WW-WP. Dann folgt zusätzliche Dämmung, danach PV, anschließend die große WP zum Heizen.

    Gruß
    Holger
    --
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    Manchmal wäre ich froh, es wäre wieder gut.
    (Andreas Marti; Schweizer)

  • Ich wollte damit nur sacht andeuten, dass seine Antwort in irgendeiner Weise interessengeleitet sein könnte. ;)

    Da Anda frägt und es nicht sein Bezirk und nicht seine Innung ist, kann er rein fachbezogen antworten.

    Gruß
    Holger
    --
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  • Wir planen, eine Brauchwasserwärmepumpe installieren zu lassen, die das Wasser zum Duschen erwärmen soll.


    Ach so, dann sieht die Sache geringfügig anders aus, hat aber auf den Schorni trotzdem keinen Einfluss. Ich denke das "Problem Schorni" kannst Du abhaken.


    Meine Idee war es jetzt, den Kaltwasseranschluss des Hauses zur WW-Bereitung an die WP anzuschließen und den WW-Ausgang der WP an den KW-Eingang der Ölheizung anzuschließen.

    Hat die Ölheizung einen integrierten WW Speicher? oder handelt es sich um einen "Kessel" der einfach aus 2 Komponenten zusammengestellt wurde (Kesselkörper auf oder unter dem WW Speicher). Wird die bevorratete WW Menge benötigt und was machst Du mit einer evtl. vorhandenen Zirkulation?


    wenn die WW-Temperatur der WP zu niedrig ist, dann heizt die Ölheizung nach. In diesem Fall mus nicht mit Strom 1:1 über den Heizstab zugeheizt werden.

    Aber nur wenn Du auch den Kesselkreis an die WP führst. Ansonsten wird vom Brenner nur der interne Speicher geladen.

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    .

  • Quasi eine Art Vortemperierung des KW-Zulauf fuer den WW-Speicher des Oelkessel?


    Meine Erfahrung (Warmwasser-WP + Gasheizung):

    Uneser Kessel beschickt auch den Speicher der WW-WP ("Kompaktgeraet"). Die Idee War genau die, im Bedarsfall soll die Gasheizung nachliefern. In der Praxis funktioniert das nicht. Der Kessel heizt allein durch Konvektion den Speicher (mir ist noch nicht ganz klar warum ich in dem separaten WW Kreislauf des Kessels auch bei abgeschaltener Pumpe so viel Waermetransport habe, trotz Thermosiphons etc... Was hilft ist bei abgeschaltetem Kessel den Vorlauf und Ruecklauf der Heizung abzudrehen, offensichtlich zieht also die Stroemung durch den Heizkreis auch eine Stroemung im WW Kreis nach sich!) und umgekehrt erwaermt die WP bei abgeschaltetem Kessel das Heizungswasser im Kessel mit und der Wasservorat kuehlt dadurch deutlich schneller wieder ab.


    Werde das bei Gelegenheit wieder zurueckbauen. Wir haben keinen so grossen WW Bedarf, uns reicht auch nur die WP.


    Ich wuerde an Deiner Stelle ggf. einen Bypass fuer den Oel -WW Speicher vorsehen. Vielleicht wird die Zusatzheizung ja gar nicht benoetigt?

    Problem ist dann u.U. das stagnierende Wasser im Oel-WW-Speicher.... Muss man dann wohl ggf. ablassen.

  • Da ist aber schon viel Nonsens mit dabei, wenn ich das sagen darf.


    Die Feuerstätte ist folgt abzugrenzen:

    Luftzuführung ins Gebäude.

    Feuerstätte selbst mit Ihren Sicherheitseinrichtungen

    Dazu zählt auch das Gehäuse das den Austritt von Verbrennnungsgasen verhindert,

    Das Rauchrohr und das Kamin bis zur Mündung.

    Gas und Ölzuführung zählen beim Kaminkehrer nicht dazu. Das ist dann entweder die Gasanlage (diese umfasst dann die Feuerstätte mit Gasversorgung) oder die Tankanlage nach AWSV/WHG.


    Eine Wärmepumpe bzw Brauchwasserwärmepumpe ist keine Feuerstätte.

    Daher war ich zuerst verwundert was du dann nun willst. OLger MD

    Dein Anfangsverdacht, nein. due änderst die Feuerstätte nicht,

    Aber: deine BWWP könnte die Luftversorgung beeinflussen, wenn du die BWWP Lufttechnisch verrohrst.

    Dabei geht es um Druckdifferenzen die die BWWP erzeugt. Negativer einfluss auf die Feuerstätte.

    Daher wäre ich da etwas vorsichtig.


    Zusätztlich ist es Nonsens, zwar eine BWWP einzusetzen, aber den evt alten Boiler weiter zu betreiben.

    Das erhöht die Verluste die durch die Speicher entstehen. und auch das hygienische Thema ist nicht durchdacht.

    Eine BWWP mit Heizwendel für die Heizung oder Solarthermie ist kaum teuerer.


    Hinweis; Eine BWWP in einem kühlen Keller, ist nur mäßig Effizient.

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