Hallo zusammen,
ich habe ein Feuchtigkeitsproblem in der Keller-Außenwand (Westseite) von meinem Bj. 89 Reihenendhaus und möchte es diesen Sommer mit einer Mauerwerksabdichtung und anschließendem Terrassen-Neubau angehen. Ich plane für die Mauerwerksabdichtung (Hüttensteinmauerwerk) eine 5,8m lange Ausschachtung, ca. 2,30m tief bis zur Fundamentoberkante. Siehe roter Strich auf der Skizze. Anschließende Durchtrocknung des Mauerwerks, Erneuerung der Mauerwerksabdichtung, Drainage nachrüsten etc. (finale Entscheidung über Maßnahmen je nach Schadensbeurteilung durch Experten, sobald der Schacht freigelegt ist).
Aber erstmal zurück zum Problem: Wieso plane ich das Ganze? Aufgrund folgender Feuchtigkeitsprobleme:
Problem Nr.1: Bei extremen und langanhaltenden Starkregen tropft es unmittelbar an der Keller-Außenwand von der Decke, und zwar aus den Löchern wo die Heizungsleitungen zur EG Wohnzimmer-Heizung hoch gehen (siehe Bilder). Einen Defekt der Heizungsanlage schließe ich aus, weil es wirklich nur bei heftigem langanhaltenden (tagelangen) Starkregen anfängt zu tropfen und ansonsten trocken ist (auch wenn die Heizung läuft). Im vergangenen (sehr regenreichen) Winter habe ich schätzungsweise 3-4 Eimer voller Wasser da aufgefangen.
Keller Außenwand, Wasser von oben:
Als Ursache für das von oben tropfende Wasser im Keller vermute ich Staunässe, weil erstens das Gefälle der Terrasse (die an dieser Keller-Außenwand anliegt) katastrophal zum Haus hin verläuft - siehe Bild (bei Starkregen aufgenommen). Die Terassenplatten wurden vor 30 Jahren ohne Splitt und ohne Schotter verlegt, lediglich auf Sand. Zweitens, von einer Drainage ist in der Baubeschreibung vom Architekten von damals überhaupt nichts zu finden, also höchstwahrscheinlich auch nicht vorhanden. Drittens, wo das Fallrohr von der Dachrinne (siehe ganz links im Bild) hin führt weiß ich natürlich noch nicht. Es wäre bei einer Ausschachtung mindestens mal interessant zu sehen wie die Sickergrube aussieht und ob die nicht zu nah am Haus ist (als mögliche weitere Ursache für Staunässe insb. auch für u.g. Problem Nr. 3).
Problem Nr.2: Im Erdgeschoss habe ich ebenfalls Feuchtigkeit im Mauerwerk gemessen, und zwar ganz unten am Fußbodenansatz in der Nordwestlichen Ecke. Siehe auch rotes "X" in der Skizze oben. Die Feuchtigkeit hier ist meiner Meinung nach ebenfalls auf die Staunässe wegen der Terrasse zurückzuführen, weil die Messungen eben ganz unten am Fußbodenansatz am schlimmsten sind. Das Fallrohr von der Dachrinne liegt hier übrigens unmittelbar auf der gegenüberliegenden Seite der feuchten Wand. Wie man sieht bröckelt hier der Putz auch schon deutlich ab.
Problem Nr.3 (!): Unter dem Kellerfenster habe ich unmittelbar am Sockel leider ebenfalls Feuchtigkeit im Mauerwerk feststellen müssen. Wie man sieht blättert die Wandfarbe hier auch schon ab. Das Feuchtigkeitsproblem am Sockel besteht tatsächlich nur in dem 1m kurzen Stück (von der insgesamt 5m langen Außenwand). Ich habe zunächst auf kondensierende Luftfeuchtigkeit wegen zu wenig Lüften getippt, aber tagelanges Querlüften im Keller hat auch nicht wirklich eine Verbesserung gebracht. Daher meine Meinung: Die Feuchtigkeit scheint hier eher aus dem Sockel einzudringen, da die darüberliegende Wand und der umliegende Estrich trocken sind. Dies ist der eigentliche Grund weshalb ich über eine komplette Neuabdichtung der Außenwand nachdenke "wenn man schon mal dabei ist wegen Problem 1 und 2".
Ich würde gerne die Meinungen aus eurer Expertenrunde wissen und bin dankbar für Hinweise und Ratschläge in alle Richtungen.
Mich treiben aktuell folgende Fragen um:
- Ist eine Ausschachtung und Neuabdichtung hier tatsächlich nötig oder würde ein Neubau der Terrasse (mit anständigem Gefälle) vielleicht sogar ausreichen?
- Statik vom Haus: Falls eine Ausschachtung nötig wäre, dann würde ich die gerne in Eigenleistung erbringen, und mir für die anschließende Schadensbeurteilung und Arbeiten (Trocknung, Abdichtung, Drainage etc.) dann die Experten für Bautrocknung holen. Selbstverständlich ist bei der Ausschachtung aus Sicherheitsgründen auf eine großzügige Böschung zu achten, das ist mir bewusst. Was mir jedoch Sorge bereitet ist die Statik vom Haus. Es gibt ja gelegentlich Horror-Vorfälle (z.B. Fassadeneinsturz) bei derartigen Vorhaben. Meine selbst erstellte Skizze oben kann nicht "Grundriss" genannt werden, aber sie zeigt die tragenden Wände des Hauses und die m.E. für das Vorhaben relevanten Informationen. Gibt es hierzu Einschätzungen aus Statik-Sicht? Meine Meinung: die 5,8m "kurze Querseite" vom Haus an einem Stück auszuschachten ist vertretbar solange ich nur bis zur Fundamentoberkante grabe (den Rest machen dann die Experten für Bautrocknung).
- Statik von Garage und Gartenmauer (siehe Skizze): Nördlich und südlich vom Schacht würden unmittelbar Garage und Gartenmauer anliegen die theoretisch eine zusätzliche Einsturzgefahr mit sich bringen. Wie sind hier eure Einschätzungen? Meine Meinung wieder: Hier muss der Schacht entsprechend schmaler werden (sodass man mit der Hand zum Arbeiten herein kommt, und gerade mal das Fallrohr freilegt, aber nicht mehr selbst herein passt). Dementsprechend muss die Böschung hier natürlich auch gen Norden bzw. Süden verlaufen, und somit würde man die Statik der anliegenden Bauwerke nicht unnötig herausfordern.
- ... eure Meinungen generell ...
Vielen Dank und beste Grüße