Muffiger Geruch aus Wand - Mauerwerk/Rohr - was tun?

  • Liebe Schwarm- und Experten-Intelligenz,


    unser Problem zieht sich schon einige Zeit und ich versuche es in aller Kürze zu skizzieren:


    Das Problem:

    Nachdem wir vor 3 Jahren ein Reihenhaus (Baujahr 1959) gekauft und saniert haben, bemerkten wir nach dem Einzug muffigen Geruch in einem Zimmer (Kinderzimmer), das an das benachbarte Badezimmer grenzt. Die Häuser sind mit einer Wand verbunden. Auf Nachfrage stellten wir fest, dass dort ein alter, bereits länger behobener Wasserschaden vorlag. Entsprechende Spuren im Putz haben wir behoben, doch der Geruch blieb. Daher haben wir den gesamten Putz der Wand entfernt, 3 Monate lüften lassen, desinfiziert und mit Sanierputz neu verputzen lassen. Leider haben wir nun, ein Jahr später, immer noch mit dem muffigen Geruch zu kämpfen. Mit verschiedenen Messgeräten wurde die Wand gemessen - definitiv komplett trocken. Der Geruch ist je nach Wetterlage unterschiedlich stark.


    Zu den Rahmenbedingungen:

    Das Mauerwerk besteht aus Bims, inzwischen ist ein Sanierputz aufgebracht. Die beigefügte Skizze zeigt den Grundriss, die Bilder zeigen die vom Putz freigelegte Wand. Der Geruch ist an der Wand festzustellen, wo die Badezimmerwand auf die Trennwand der Häuser steht. Hier ist in allen bauähnlichen Häusern ein Fallrohr mit Lüftung aufs Dach. Dieses Fallrohr wurde laut Aussage des Nachbarn stillgelegt und wird nicht mehr verwendet.


    Mir ergeben sich folgende Fragen:


    - Kann der Geruch vom "falsch stillgelegten" Fallrohr ins Mauerwerk und durch die Wand ziehen?

    - Sofern der Nachbar nicht bereit ist, auf "Verdacht" das Rohr freizulegen: Wie dichte ich die Wand am besten gegen Geruch ab?

    - Kann ich Sanierputz mit einer Folie, Dichtschlemme, Vorsatzwand o.ä. abdichten oder bekomme ich dadurch Probleme?


    Über eure Mithilfe würde ich mich sehr freuen, wir verzweifeln inzwischen:


    Viele Grüße aus Köln


    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Umbrüche entfernt und Vorschauen eingefügt

  • Der Geruch ist je nach Wetterlage unterschiedlich stark.

    Auch saisonal? (Heizsaison)

    Liegen in der Wand evtl. Heizungsrohre?


    Als ich hier im Haus einen Heizkörper versetzt habe, musste ich Heizungsrohre (Stahl) in einer Wand (HBL) freilegen. Da kam mir ein heftiger Geruch entgegen, der sich nach Einschalten der Heizung noch verstärkt hat. Ich kann nicht mit Gewissheit sagen, ob der Hohlraum/Staub im Stein oder der Mörtel die Ursache war, das Rohr war teilweise einfach eingeputzt, ohne Schutzschlauch o.ä.


    Bist Du Dir sicher, dass der Geruch aus dieser Wand kommt?

    Ich sehe auf dem Plan noch einen Schornstein im Zimmer, zeigen sich da an den Wangen irgendwelche Flecken? Wenn sich in einem Schornstein Kondensat bildet, können die Wangen durchfeuchten, und das riecht auch sehr unangenehm.

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  • Vielen Dank für die schnelle Reaktion.

    Nein, ansonsten sitzt in der Wand nur die Armatur der Dusche beim Nachbarn, die bereits kontrolliert wure. Schornstein wurde auch bereits durch den Schornsteinfeger kontrolliert und eine Versottung ausgeschlossen. Tatsächlich bekommen wir den Geruch inzwischen an der markierten Stelle in Kopfhöhe sehr gut verortet. Es riecht im wahrsten Sinne des Wortes muffig!

  • Nein, ansonsten sitzt in der Wand nur die Armatur der Dusche beim Nachbarn, die bereits kontrolliert wure.

    Was wurde da wie kontrolliert?

    Schornstein wurde auch bereits durch den Schornsteinfeger kontrolliert und eine Versottung ausgeschlossen. Tatsächlich bekommen wir den Geruch inzwischen an der markierten Stelle in Kopfhöhe sehr gut verortet. Es riecht im wahrsten Sinne des Wortes muffig!

    Riecht es auch auf der anderen Seite der Wand? Wurde die Wand schon einmal mit einem Metalldetektor wie einem "Bosch GMS 120" oder einem "Wallscanner" (ebenfalls von Bosch) oder einem ähnlichen Gerät abgefahren?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Was wurde da wie kontrolliert?

    Riecht es auch auf der anderen Seite der Wand? Wurde die Wand schon einmal mit einem Metalldetektor wie einem "Bosch GMS 120" oder einem "Wallscanner" (ebenfalls von Bosch) oder einem ähnlichen Gerät abgefahren?

    Die Armatur der Nachbarn wurde ausgetauscht. Dabei wurden Fliesen darum entfernt und alles auf Dichtigkeit vom Sanitärfachbetrieb kontrolliert.

    Abgefahren wurde die Wand nicht. Da wir jedoch von Erstbesitzern gekauft haben, müsste alles bekannt sein. Wäre das Gussfallrohr in der Wand (hinter der Wand) damit zu erkennen?

  • Abgefahren wurde die Wand nicht. Da wir jedoch von Erstbesitzern gekauft haben, müsste alles bekannt sein. Wäre das Gussfallrohr in der Wand (hinter der Wand) damit zu erkennen?

    Sicher weiß ich das nicht. Wir haben mit dem einfachen Gerät von Bosch aber schon einzelne Bewehrungsstäbe (6 mm?) in Stahlsteindecken und die Balken einer Holzbalkendecke unter einer 3 cm starken Dielung + 2,1 cm starken OSB-Auflage zuverlässig gefunden. Bei Gussrohren würde ich vermuten, dass diese entweder durch die metallische Masse oder den Hohlraum detektierbar sein sollten. Das ist jetzt aber ausdrücklich geraten und nicht aus sicherem Wissen geschrieben!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Das Fallrohr als Ursache ist zwar naheliegend, aber ich glaube noch nicht so richtig daran, denn wenn dieses ursächlich wäre, dann müsste der Geruch auch beim Nachbarn im Treppenbereich feststellbar sein. In Richtung Bad könnten Fliesen den Geruch abschirmen.


    Was ist denn noch über den Wandaufbau bekannt? Unten an der Elektroleitung sehe ich einen "roten" Bereich, da würde ich zuerst einmal in Richtung Ziegel denken und nicht an HBL (Bims).


    War das früher ein "Raucherzimmer"? oder kann Nikotin ausgeschlossen werden? Das ergibt ja auch einen heftigen Geruch, würde sich aber nich so exakt lokalisieren lassen. Du schreibst ja "in Kopfhöhe", also gehe ich davon aus, dass der Rest des Zimmers "geruchfrei" ist.

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  • Bei Gussrohren würde ich vermuten, dass diese entweder durch die metallische Masse oder den Hohlraum detektierbar sein sollten.

    Mit den üblichen Geräten und der vermuteten Tiefe im Mauerwerk, genau genommen befindet es sich nach Zeichnung sogar in einer anderen Wand, sehe ich keine große Chance. In der Trennwand zum Nachbarn würde ich das Fallrohr jetzt nicht vermuten.

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  • Das kann ich mit genauer Sicherheit nicht sagen. Allerdings liegt der Schaden mehr als 7 Jahre zurück und die Wand ist definitiv trocken (Messung in und auf der Wand).

  • Das Fallrohr als Ursache ist zwar naheliegend, aber ich glaube noch nicht so richtig daran, denn wenn dieses ursächlich wäre, dann müsste der Geruch auch beim Nachbarn im Treppenbereich feststellbar sein. In Richtung Bad könnten Fliesen den Geruch abschirmen.


    Was ist denn noch über den Wandaufbau bekannt? Unten an der Elektroleitung sehe ich einen "roten" Bereich, da würde ich zuerst einmal in Richtung Ziegel denken und nicht an HBL (Bims).


    War das früher ein "Raucherzimmer"? oder kann Nikotin ausgeschlossen werden? Das ergibt ja auch einen heftigen Geruch, würde sich aber nich so exakt lokalisieren lassen. Du schreibst ja "in Kopfhöhe", also gehe ich davon aus, dass der Rest des Zimmers "geruchfrei" ist.

    Genau diese Vermutung hatten wir auch bereits, allerdings ist das Treppenhaus deutlich größer und besser belüftet. Wir werden die Nachbarn nochmal nach genauer Geruchsprobe an der vermuteten Stelle fragen.

    Die Wand ist definitiv nur Bims-Stein, die orangenen Stellen sind das verlegte Netzwerkkabel in der Wand. Der Bims scheint allerdings nicht gemauert, sondern eher in einem Schütt-Verfahren hergestellt worden zu sein. Die gesamte Siedlung ist nach gleichem Maß und in gleicher Bauweise gebaut worden.

  • Der Bims scheint allerdings nicht gemauert, sondern eher in einem Schütt-Verfahren hergestellt worden zu sein.

    Dazu kann ich nichts sagen, kenne ich nicht. Das ist ein Fall für die Architekten, Maurer, etc. im Forum

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  • Mit den üblichen Geräten und der vermuteten Tiefe im Mauerwerk, genau genommen befindet es sich nach Zeichnung sogar in einer anderen Wand, sehe ich keine große Chance.

    Wie geschrieben: Ich weiß es nicht! Ich kenne aber alte Reihenhäuser mit einer 24er-Kommunwand, in den Gussrohre eingemörtelt sind. in einem eigenäugig gesehenen Fall war auf der Gussmuffe beidseitig nur eine Putzschicht mit einer Stärke von gerade 'mal einem Zentimeter drauf.


    Bosch gibt die Messtiefe mit 5 oder 6 cm an, wenn ich es richtig erinnere.


    Ich habe auch nur angeregt zu suchen - ob man etwas finden wird, wird sich zeigen - und den Kauf eines solchen Gerätes für rd. 80 € sollte man nur erwägen, wenn man es auf absehbare Zeit auch noch anderweitig sinnvoll einsetzen kann oder einem der mögliche schnelle und zerstörungsfreie Erkenntnisgewinn soviel wert ist.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Nachsatz ergänzt

  • Vielen Dank für das Mitdenken!

    Wie sieht denn die Einschätzung bei Maurern und co aus? Kann es tatsächlich sein, dass eine offene Entlüftung geruchstechnisch so stark durch 1 oder 2 Wände zieht?

    und die zweite Frage: Womit bekomme ich den Sanierputz am besten gegen Geruch abgedichtet?

  • und die zweite Frage: Womit bekomme ich den Sanierputz am besten gegen Geruch abgedichtet?

    Mal schauen ob sarkas einen Vorschlag hat.


    Ich würde zuerst mal eine Nikotinsperre (farbe) testen. Die überdeckt nicht nur Nikotinflecken sondern dichtet auch gegen Gerüche mehr oder weniger gut ab. Das lässt sich relativ leicht umsetzen, wobei ich zugeben muss, dass ich mit solchen Farben auch schon schlechte Erfahrungen gesammelt habe. Ich hatte mal einen Eimer gekauft, die Farbe war trotz mehrfachem Anstrich nahezu wirkungslos. Das wäre einen Versuch wert, die Kosten sind überschaubar.


    Wenn das nicht hilft dann wird´s schwierig. Bei alten Schornsteinen habe ich schon Alufolie gesehen, aber ob das wirklich hilft? Da habe ich keine Erfahrung damit. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Folie und Vorsatzschale zumindest einen Großteil der Gerüche vom Raum fernhalten kann. Das würde aber nur funktionieren, wenn der Geruch tatsächlich aus der Wand käme und man diesen lokalisieren könnte. Schwer abzuschäützen wie es sich mit den Randbereichen verhält.

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  • Wie sieht denn die Einschätzung bei Maurern und co aus? Kann es tatsächlich sein, dass eine offene Entlüftung geruchstechnisch so stark durch 1 oder 2 Wände zieht?

    Ja klar. Bimsstein und Sanierputz sind diffusionsoffen.


    Zudem werden Gerüche sehr individuell wahr genommen.

    Was DU riechst, kann der Nachbar unter Umständen gar nicht wahr nehmen.


    Ich würde es zunächst mit einer einfachen vollflächigen Spachtelung der Wand versuchen ;)


    Mist, jetzt wird meine Kristallkugel blind ...

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18



  • Ich würde es zunächst mit einer einfachen vollflächigen Spachtelung der Wand versuchen ;)

    Danke! Dennoch zwei Fragen, an denen man merkt, wie sehr Laie ich bin ;)

    - Kann ich über den Sanierputz spachteln oder muss er vorher runter?
    - Womit am besten verspachteln, also welches Material wäre die "geschlossenste" Lösung?

  • Welche Sanitäreinrichtungen hat das Badezimmer im Nachbarhaus und wo sind die Abwasser- und Wasserrohre verlegt worden? Gibt es Installationspläne vom Badezimmer im Nachbarhaus? Wenn der Nachbar keine Plän hat, gegebenenfalls beim Bauamt Pläne einsehen.


    Notfalls zum Nachbarn gehen und dort im Plan im Beitrag #1 eintragen, wo die Dusche, das Waschbecken und die Toilette angebracht sind. Diesen Plan dann nochmals hier im Forum einstellen.


    Zitat

    Hier ist i( wie ) n allen bauähnlichen Häusern ( der Reihenhäuser ) ein Fallrohr mit Lüftung aufs Dach. Dieses Fallrohr wurde laut Aussage des Nachbarn stillgelegt und wird nicht mehr verwendet.

    Kannst Du das bitte noch weiter präzisieren? Wie und warum soll der Nachbar das Fallrohr, das über Dach entlüftet wurde, stillgelegt haben, wenn dort noch ein Badezimmer ist? Hat er das Fallrohr gekappt und damit die Entlüftung stillgelegt über Dach? Wohl kaum? Üblicherweise wurden dort um 1950 Gussrohre verbaut und die können nach so langer Zeit durchgerostet sein. Das könnte man mit einer Kamerabefahrung des Entlüftungsrohrs von der Dachseite aus klären. Vielleicht ist auch nur die Rohrdurchdringung auf der Dachseite undicht und es läuft Niederschlagswasser auf den Außenseite des Rohrs ( offener Ringspalt ) in die Wand.


    Was ist das für eine Dusche vor der Wand? Eine bodentiefe Dusche oder eine Dusche mit Duschtasse? Wie sind die Wände der Dusche abgedichtet? Normalerweise muß hinter den Fliesen eine Verbundabdichtung vorhanden sein und erst darauf werden die Fliesen verlegt. Wenn die Verbundabdichtung hinter den Fliesen fehlt, kann permanent Spritzwasser an den ( nicht wasserdichten ) Mörtelfugen in die Wand eindringen. Dito über gerissene Silikonfugen, die im übrigen keine Abdichtung sind.


    Ist hinter den Fliesen eine Verbundabdichtung vorhanden, dann ist die Frage, ob die vor 7 Jahren ausgetauschte Duscharmatur wieder lückenlos mit Dichtmannschetten an die Verbundabdichtung angeschlossen wurde. Hierzu müssen üblicherweise alle Fliesen ausgetauscht werden, weil anderenfalls kaum ein lückenloser Verbund der Abdichtung von alt an neu zu erzielen ist. Da reicht dann eine kleine Abdichtungslücke und es dringt ständig Wasser in die Wand ein. Der Nachbar sieht das dann nicht auf Anhieb, weil die Fliesen auf seiner Wandseite angebracht sind. Möglicherweise ist der seinerzeitige Wasserschaden auch nicht fachgerecht und vollständig beseitigt worden. War die Armatur defekt und ist Wasser in die Wand gelaufen, dann hat es nicht ausgereicht, nur die Fliesen um die Armatur auszutauschen. Denn die Feuchtigkeit stand dann in der Wand und kann nur ganz allmählich durch die Haustrennwand ausdiffundieren und zwar - wegen der Fliesen auf der Nachbarseite der Haustrnnwand - zu Deiner Hausseite.


    Zur Abdichtung von Bädern siehe z.B. hier;


    Abdichten


    oder unter Googel " Verbundabdichtung von Bädern " eingeben.


    Die Frage von Frau Maier finde ich ebenfalls aufklärungsbedürftig: Hat Dein Haus Holzbalkendecken? Dann wäre nämlich denkbar, dass Wasser vom damaligen " Armaturenschaden " entsprechend den Gesetzen der Schwerkraft in der gemeinsamen Haustrennwand heruntergesickert, an die Holzbalkendecke gelangt ist und diese durchfeuchtet hat. In diesem Falle würde möglicherweise die Holzbalkendecke an den Balkenköpfen faulen.


    Fragen über Fragen!


    Die Idee, jetzt nur eine " luftdichte " Spachtelmasse aufzutragen, halte ich für ziemlich das Dümmste, was man hier machen kann. Hier muss zunächst die Ursache der Geruchsbelästigung geklärt und diese sodann beseitigt werden. Anderenfalls kann sich die Schadenursache lustig weiter hinter der Spachtelmasse austoben.


    Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass im Badezimmer des Nachbarn etwas nicht in Ordnung ist. Nur was?


    Zur Klärung der Ursache muss ein versierter Sachverständiger hinzugezogen werden. Der muss dann im Ausschlußverfahren alle in Betracht kommenden Schadensursachen abklären. Erst danach kann saniert werden. In Köln könnte ich den öbuv SV Klein empfehlen. Tel.: 0177-6712520.


    Der Nachbar ist nach §§ 1004, 906 BGB mitwirkungsverpflichtet und im Falle, dass die Geruchsbelästigungen von seinem Haus kommen, auf seine Kosten beseitigungspflichtig.

  • Kann der Geruch vom "falsch stillgelegten" Fallrohr ins Mauerwerk und durch die Wand ziehen?

    Hallo,

    ich würde auch mal das stillgelegte Fallrohr/Strangentlüftung untersuchen, da kann neben Gerüchen auch Feuchtigkeit rauskommen, wenn es bspw. nicht richtig verschlossen wurde. Gerade in der Winterzeit kommt aus dem Fallrohr/Strangentlüftung feucht warme Kanallüfte, die einen Tauwasserausfall an einem kühlen Bauteil nach sich ziehen können.

  • Spachtelungen werden ziemlich sicher nichts nützen, weil im Grunde alle diffusionsoffen.

    Nikotinfarben sind auch eher dazu gedacht durchschlagende, meist lösliche Stoffe zu binden und reduzieren den Nikotingeruch auch eher, als ihn zu unterbinden.

    Im Gegenteil, mit einer Nikotinfarbe würde ich mir die einzige Möglichkeit nehmen, etwas wahrscheinlich funktionierendes, nämlich Epoxid, zu nutzen.


    Wenn die Wand immer noch der blanke Sanierputz ist, und es sicher ist, dass der Geruch hier durchdiffundiert, wäre für mich die einzige Chance ein 2K-Epoxisperrgrund.


    Die Wand mit (z. B.) Olafirn neutralisieren und 2x mit Epoxi. Dann ist Ruhe.


    PS: Das geht NUR auf dem blanken Untergrund. Auf gestrichenen Untergründen geht das i. d. R. nicht.

    PPS: Man kann evtl. dann noch mit Ozon (gegen die Symptome) nachhelfen

  • Ist das ernst gemeint? Mit Epoxi den hinsichtlich der Ursache ungeklärten " muffigen Geruch " an einer Haustrennwand absperren.


    Bimssteine oder was immer hier für die Haustrennwand verbaut worden ist, verbreiten auch nach rund 70 Jahren keine Gerüche. Da steckt mehr dahinter und hierfür hat der TE genügend Anhaltspunkte aufgezeigt: Badezimmer mit ehemals defekter Duscharmatur und angeblich stillgelegtes Lüftungsrohr, das nach den Fachregeln bis über Dach geführt werden muss.


    Aber sei´s drum: Augen zu und warten, was nach Anbringung des Epoxis auf dem Sanierputz in der Zukunft passiert?


    Der aufgebrachte Sanierputz ist eh etwas merkwüdig im 1. OG eines Reihenhauses ( siehe Foto im Eingangsbeitrag unter #1 ) . Man kann sich allenfalls vorstellen, dass die Wand nach dem Schaden an der Duscharmatur durch und durch nass war und der Handwerker des TE, nachdem er 7 Jahre später immer noch " Spuren eines Wasserschadens " (sic ) entdeckte, gemeint hat, es handele sich um Restfeuchte und er könne die Entfeuchtung der Wand zur Hausseite des TE, die auch " nach drei Monaten " mit abgeschlagenen Putz zur " Lüftung " noch nicht vollständig trocken war, durch einen hochdiffusionsfähigen Sanierputz forcieren. Insofern: Wenn der TE behauptet, die Wand sei nach dem Abschlagen des Putzes und nach drei Monaten Standzeit vor Aufbringen des Sanierputzes trocken gewesen, ist dies schwer glaubhaft. Denn wenn es so gewesen wäre, muss man sich fragen, was dann der Sanierputz für einen Sinn und Zweck gehabt haben soll. Ein Sanierputz und die hierfür zu verwendende Calciumsilikatfarbe sind sehr teuer. Wer macht das auf einer angeblich trockenen Wand?


    Es kann natürlich sein, dass der Fachbegriff " Sanierputz " vom TE falsch verwandt wird, er in Wirklichkeit nur sagen will, er habe die über drei Monate freigelegte Mauerwerkswand mit einem 08-15 Putz verputzt und er verwendet hierfür den Fachbegriff " saniert " und " Sanierputz ".


    Aber egal: Es riecht jetzt erneut muffig.

  • Hallo,


    grundsätzlich sehe ich es so wie Eric. Ich kann mir jedoch nur schwer vorstellen, dass moderige Gerüche durch die Mauerwerkswand dringen können, zumal sie ja dann beim Nachbarn auch deutlich auftreten müssten. Weiterhin denke ich, dass ein rein mineralischer Baustoff ohne organische Zusätze kaum (oder nur in geringem Maße) muffig riechen kann. Wir hatten bei einer Renovierung mal ein Fertighaus, das in Holzrahmenbauweise erstellt war mit Wandausfachungen aus Stampfbeton/Schüttbeton (siehe #12). Vielleicht gammelt ja einer der Holzrahmen Jahre nach dem Wasserschaden noch munter vor sich hin?

    Jochen

  • sarkas: Ich habe mich an dieser Aussage gestoßen:


    Zitat

    Die Wand .... neutralisieren und 2 x mit Epoxi. Dann ist Ruhe.

    Richtig: Dann ist das Symptom ( muffiger Geruch ) wahrscheinlich beseitigt, nicht aber die Ursache. Der Begriff " Symptome " wird im juristischen Sinne verwandt, wenn es darum geht, was ein Anspruchssteller gegenüber dem Anspruchsgegner vorzutragen hat, um jenen zu einer Beseitigung einer den Anspruchsteller belastenden Beeinträchtigung zu veranlassen. Nach ständiger Rechtsprechung des BGH reicht es aus, wenn der Anspruchsteller die beklagte Erscheinung ( Symptom ) nach Art und Ort so hinreichend bezeichnet, dass der Anspruchsgegner weiß, wo und was er zu überprüfen hat. Aufgabe des Anspruchsgegners ist es dann, die Ursache einer - zu Recht gerügten - Erscheinung zu klären und diese sodann dauerhaft, endgültig und nach den aRdT zu beseitigen und zwar auf seine Kosten.


    Hier: Der TE beanstandet muffigen Geruch, den er in der gemeinsamen Haustrennwand und zwar auf der gegenüberliegenden Seite eines Badezimmers des Nachbarn mit Vorschaden lokalisiert, und er vermutet, dass der muffige Geruch auf einem Mangel auf der Nachbarseite beruht. Hierzu hat er zureichende Anhaltspunkte benannt, die seine Annahme unterstützen. Der Nachbar könnte und müßte sich also auf entsprechendes Verlangen des TE zunächst selbst vom Vorhandensein des muffigen Geruchs überzeugen und sodann unter Hinzuziehung eines versierten Fachmann kontrollieren, ob auf seiner Wandseite die " Quelle allen Übels " ist, wo sie in der Vergangenheit auch schon einmal unstreitig war.


    Denn nach §§ 1004, 906 BGB hat der Nachbar dafür Sorge zu tragen, dass von seinem Wohngebäude keine Gerüche, welche Ursache sie auch immer haben mögen, in das angrenzende Gebäude des TE übertreten.


    Befinden sich auf der Wandseite des Nachbarn die Ursachen der Gerüche, wofür einiges spricht, dann hat der Nachbar sie zu unterbinden. Der TE muss überhaupt nichts machen. Im Gegenteil: Der TE hat unter Umständen Schadensersatzansprüche gegen den Nachbarn hinsichtlich aller bislang - vergeblich - aufgewandten Maßnahmen und Kosten und aller Kosten, die gegebenenfalls in seinem Gebäude bislang unentdeckt geblieben sind und nach Klärung der Ursachen und deren Auswirkungen noch zusätzlich beseitigt werden müssen.


    Mithin ist und bleibt es Unfug, nur die beklagte Erscheinung ( Symptome ) auf der Wandseite des TE " abzusperren " und die ungeklärte Ursache hinter der Absperrung weiter austoben zu lassen.

  • Wurde denn schon Boden bzw Estrich und co sowie Obere Decke ect geprüft.

    Ich bin immer ganz vorsichtig wenn es um alte Schäden geht die nicht auffindbar sind. Gerne komtm dann da ein Gewisser Geistiger Faktor mit ins Spiel der etwas vermuten lässt, was man sucht, an einer gewissen Stelle.

    (Das sagt mir ganz klar meine Erfahrung, der Geräusche in solchen Häusern abstellen sollte die vom Nachbarn kommen).


    Ich will die Symptomatik nicxht bestreiten, aber sie muss nicht zwingend ihre Ursache an den gezeigten Ort haben.

    Daher mal den Chekc auf Estrich, Bodenbelag, Trittschalldämmung, Tragwerk

    sowie Deckenabhang, Dämmung und Tragwerk ausweiten.

    Auch der einfluss von Elektroleerrohren kann hier ausschlaggebend sein.

    Das sich eine Geruchssymptomatik nicht überall gleich zeigt, ist auch ein Einfluss der Luftströmungen in einem Raum.


    Ein eindeutiger Geruch wurde einmal durch einen Mieter festgestellt in einem Raum. Seltsamer metallischer Geruch alten Wassers.

    Letztendlich mussten wir die angepasste Gewindeverrohrung an einem Heizkörper anpassen, da hier die Ausdünstungen über die Gewindeabdichtung austratt. Hier hat uns das Aluminiumklebeband gute Dienste geleistet, da dieses sehr Diffussionsdicht ist und die Konzentration punktuell erhöht hatte.

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

    Wir können am Glücksrad die Geschichte drehen, auf Stelzen über Leichen gehen, Bis zum Mittelmeer mit Feuer spucken, die Eins am Schießstand und Autoscooter...Made in Germany

  • Ich habe gefragt, ob das Haus ne Holzbalkendecke hat. Darin könnte evtl. ein Anschluss liegen geblieben sein, der nun offen ist und aus dem es riechen kann. Aber keine Antwort. Ist es nicht so, dann hat es sich erledigt. Dann könnte ein anderer noch versteckter Anschluss in der Wand sein, von dem keiner was weiß. Jemand hatte ja schon die Idee die Wand mal mit einem Detektor abzusuchen (oder war das ein anderer Thread? egal, machen!).

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...