Klinkerwand nachträglich mit Belüftung bzw. Entwässerung versehen



  • Hallo,


    ich habe an meinem im Jahr 2006 erstellen Einfamilienwohnhaus, Probleme mit dem Klinker an der Wetterseite.


    Die Fassade besteht vornehmlich aus Klinker wie in den Bildern zu sehen ist, und hat im unteren Bereich einem Lochziegel, welcher verputzt wurde.


    Das Problem ist, dass der Putz nicht hält, er hört sich hohl an, und ist innerhalb der Gewährleistung auch schon einmal abgefallen.

    Damals als die Probleme aufgetreten sind, hat man dies an der Art und Weise festgemacht, wie verputzt wurde.

    Nun ist es wieder so weit, dass der Putz sich löst, und ich habe den Architekten von damals hinzugezogen.

    Als Ursache wurde diagnostiziert, dass damals beim Verklinkern nur an der Seite keine Belüftungs- bzw. Entwässerungsstossfugen eingearbeitet wurden. In allen anderen Bereichen vom Haus wurde das gemacht, warum an der Wetterseite nicht, bleibt ein Rätsel.
    Was dazu führt, dass die Feuchtigkeit im inneren der Wand Wasser herunter läuft und in den Lochziegel zieht, dies wiederum in Verbindung mit Frost zum ablösen des Putzes führt.

    Abgesehen davon ist das Gefälle der Fensterbänke zu niedrig, diese müssen neu gesetzt und versiegelt werden, was relativ einfach zu machen ist.

    Jetzt stellt sich die Frage, welche Lösungsansätze gibt es?
    Bisher gibt es nur die Idee, die Entwässerung nachträglich in den Klinker zu bringen, also einzeln die Klinker raus nehmen, Sperrschicht einbringen, und Klinker wieder einsetzen. Nach und Nach damit nicht alles runter kommt.


    Mir erscheint diese Methode ein wenig risikobehaftet und teuer.

    Hatte jemand schon einmal etwas ähnliches, bzw. was man da machen kann?
    Vielen Dank
    Andreas

  • Abgesehen davon ist das Gefälle der Fensterbänke zu niedrig, diese müssen neu gesetzt und versiegelt werden, was relativ einfach zu machen ist.

    Aber nur "relativ". Wenn die beim Fenstereinbau bzw. den Fensterbänken etwas nachlässig waren (Stichwort Abdichtung) dann wird das nichts mit "relativ einfach". Wer weiß schon, auf welchem Weg das Wasser hinter den Putz gelangt. Bevor man über "Entwässerung" nachdenkt, würde ich mir zuerst einmal ein paar Gedanken machen, woher das Wasser eigentlich kommt. Vielleicht kann man einfach an der Ursache ansetzen und das Problem damit entschärfen.

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  • Fingerheb - gaaaanz vorsichtig

    Verklinkern

    Klinker [/Verblender]Fugen und damit die Fläche an sich sind NICHT dicht (kein Mangel). Fensterbänke etc. kommen also nur dazu.


    Es bräuchte mehr Infos: Fingerspalt oder Luftschicht; gedämmt - ja/nein; Z/L-Folien eingebaut - ja/nein ????

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  • Ich habe in meinen Unterlagen folgende Zeichnungen gefunden, kann man damit etwas anfangen ?
    Vielen Dank

  • Ich habe in meinen Unterlagen folgende Zeichnungen gefunden, kann man damit etwas anfangen ?

    Auch SO ausgeführt? An allen 4 Seiten?

    PS.: Abgesehen von den geputzten Wandflächen. Die sind nicht dargestellt.

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  • Ja, an allen Seiten so gemacht, an allen anderen auch mit Entwässerung im unteren Bereich und über den Fenstern. Der Lochziegel, (siehe Foto oben) wurde genauso wieder der Klinker gesetzt, nur so, dass zusammen mit dem Putz es eine Ebene mit dem Klinker ergibt.

  • MIR fehlt im Bereich des Übergangs VMZ-Putz die Z/L-Folie im Verblenderbereich und das Tropfkantenprofil ("Fensterbank")

    Wäre beides da, sehe ich nicht, warum noch Putzschäden auftreten sollten


    Hat sich den da, wo sich (Frost)Schäden am Putz zeigen, auch der rote Ziegel "abgeschält" ?

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  • Habe noch ein paar Bilder gefunden, als der Putz das erste Mal abgefallen ist (2010).
    Ich denke so etwas meinst du mit abgeschält. Da keine Schlitze an den Stossfugen gelassen worden sind, ist wahrscheinlich auch keine Folie verbaut worden.
    Leider stellt man erst im Nachgang fest, welche wovon man Foto´s hätte brauchen können.
    Ich frage mich, wie man den Mist wieder behoben bekommt. Mir erscheint das nachträgliche einbringen der Folie und der Schlitze (Vorschlag vom Architekten) kaum machbar.

    Danke
    Andreas

  • Ich denke so etwas meinst du mit abgeschält

    :bier:

    Genau das meinte ich.


    DAS deutet auch auf das Fehlen der Z/L-Folie

    das nachträgliche einbringen der Folie

    Ist möglich, aber kostenintensiv. DAS wird KEINER freiwillig übernehmen. Weder der Architekt noch dessen Haftpflicht noch der Maurer. Auch nicht anteilig.

    Der Putzer sowieso nicht. Der hat den kleinsten Anteil

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  • Da ist noch mehr im Argen. Die Bauwerksabdichtung ist nicht bis 30 cm über OK Gelände hochgeführt worden, Sie endet nach den Bildern in #8 unterhalb des Terrassenbelags. Dementsprechen hat man offenbar auch den ( nicht erkennbaren ) Feuchteschutz des Putzsockels weggelassen.


    Außerdem sollte man das auf der Wetterseite an der Fassade ablaufende Niederschlagswasser nicht nur am fehlerhaft ausgeführten Übergang der Klinker- zur Putzfassade unterschätzen. Auch der Wandschlitz für das Regenfallrohr ist ein Schwachpunkt, wie auf dem Bild in #1, links, zu erkennen ist.