Klickvinyl Boden Höhenausgleich

  • Hallo,


    Wir sind gerade dabei den Boden in unserer Eigentumswohnung zu erneuern.


    Im Gang-Bereich ist der Estrich etwa 2cm höher als in den angrenzenden Zimmern. Das würden wir gerne ausgleichen, damit wir keine kleinen Stufen mehr in der Wohnung haben. Mir wurde dazu geraten V100 Spanplatten mit N+F zu verwenden um den Höhenunterschied auszugleichen. Jedoch ist der Estrich in den Zimmern nicht ganz eben.


    Der Estrich muss noch mit einem Bodenschleifer abgeschliffen werden, nachdem noch einige Kleberreste von den alten Schichten an Teppichboden vorhanden sind.


    Lässt sich der Estrich mit dem Schleifen so eben hin bekommen damit man darauf Spanplatten und einen Klickvinyl verlegen kann? Oder muss dann noch eine Nivelliermasse aufgebracht oder gespachtelt werden?


    Wäre es auch möglich eine dünne Trockenschüttung zu machen um die kleinen Vertiefungen auszugleichen oder mit dünnen Faser-Trittschalldämmplatten?


    Hab auch versucht etwas im Internet zu recherchieren, aber bin daraus nicht schlau geworden.


    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Wie groß ist der Raum?


    in unserer Eigentumswohnung

    d.h. es gibt noch weitere Wohnungen im Haus?

    Ist der Bodenaufbau bekannt?


    Da solltest Du genau überlegen was Du machst, denn wenn sich der Schallschutz verschlechtert hast Du ein Problem. Alleine schon durch den neuen Bodenbelag wird sich der Gehschall und Trittschall verändern, Vinyl ist nun einmal härter als ein Teppichboden.

    Eine Spanplatte auf den Estrich legen, das halte ich für keine gute Idee. Ohne Verkleben klappert der Aufbau mit hoher Wahrscheinlichkeit, zumal Dein Estrich anscheinend nicht eben ist. Da ist in meinen Augen Ärger vorprogammiert. Ob man das mit einer dünnen Dämmlage kompensieren kann, das wäre zu überlegen.


    Die einfachste Lösung wäre in meinen Augen eine Nivelliermasse, die gleicht auch alle Unebenheiten aus und man muss erst gar nicht basteln (spachteln etc.). Diese Variante wird halt etwas teurer, was sich je nach Bodenfläche aber in Grenzen hält. Bei der Höhe die Trittschalldämmung und den Oberbelag berücksichtigen, und besondere Vorsicht beim Randabstand und Türdurchgang.

    Das wäre mein Favorit. Je nach Nivelliermasse ist diese nach ein paar Stunden begehbar und abhängig von der Schichtdicke kannst Du am nächsten Tag den Vinylboden verlegen.


    Trockenestrich dürfte bei der geplanten Aufbauhöhe nicht funktionieren, und Schüttungen erfordern auch eine Mindestdicke (ich glaube es gibt Schüttungen ab 10mm, das müsste man einmal nachforschen).

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  • 2 cm Höhenunterschied ist schon eine Hausnummer für Niveliermasse.

    Gehen tut das schon. Da gibt es Syteme, welche durch eine zulässige Quarzsandvergütung etwas günstiger werden.

    Aber trotzdem wird das richtig teuer.

    Gruß Werner :)

  • Vielen Dank für die sehr hilfreichen Rückmeldungen.


    Es sind drei Räume mit insgesamt ca. 60 m2. Was genau unter dem vorhandenen Estrich ist kann ich nicht sagen. Im Eingangsbereich und der Küche war jedenfalls Linoleum direkt auf dem Estrich verklebt. Der Nachbar unter uns hat gemeint das es bisher nie Probleme mit dem Trittschall gab.


    Mit Nievelliermasse geht's leider richtig ins Geld. Das Kostet fast nochmals gleich viel wie der Boden für die ganze Wohnung.


    Wäre es eine Alternative die kleinen Unebenheiten mit Nievelliermasse aufzufüllen, darauf Estrich Elemente zu verlegen und untereinander zu verkleben und verschrauben?


    Immer noch nicht ganz günstig, aber es scheint das solche Elemente für den Bodenausbau geeignet sind und auch etwas Trittschall dämmen.


    Vielen Dank für eure Hilfe.

  • Wäre es eine Alternative die kleinen Unebenheiten mit Nievelliermasse aufzufüllen,

    Kommt darauf an, was Du unter "kleinen Unebenheiten" verstehst. Einfach in´s Datenblatt der Nivelliermasse schauen, welche Mindeststärke erforderlich ist.


    das solche Elemente für den Bodenausbau geeignet sind und auch etwas Trittschall dämmen.

    Bei 20mm Höhendifferenz wird das mit Estrichelementen kaum funktionieren, die sind alleine schon typ. 25mm stark. Eine Verbesserung der Trittschalldämmung erfordert dann einen mehrlagigen Aufbau, das Estrichelement alleine hilft da nicht. Es gibt Estrichelemente mit einer zusätzlichen Dämmlage, die sind aber noch dicker.


    Der Nachbar unter uns hat gemeint das es bisher nie Probleme mit dem Trittschall gab.

    Das ist gut möglich, wenn der bisherigen Bodenbelag sehr weich war. Durch den neuen Bodenbelag (härter) ändern sich die Verhältnisse jedoch deutlich.

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  • Es geht darum, eine ansatzlos durchgehende lücken- und fugenfreie Oberfläche herzustellen. Das ist mit Stückeln unmöglich!


    Einen weiteren (schwimmenden?) Estrich aufzubringen hat aus bauakustischer Perspektive, wenn überhaupt, nur mit einer gut funktionierenden elastischen Entkoppelungslage Sinn. Typischerweise hat diese dann eine Stärke von mehreren Zentimetern. Auch der zusätzliche Estrich muss mind. ca. 3 - 5 cm stark werden und ausreichend schwer und starr sein, damit er nicht zum „Resonanzboden“ wird. Das wird im Ergebnis nicht nur um 5 - 7 cm dicker, sondern auch recht teuer. Genau deshalb ist man bereit für die Nivelliermassen viel Geld auszugeben!

    Der Nachbar unter uns hat gemeint das es bisher nie Probleme mit dem Trittschall gab.

    Das kann u.a. liegen an:

    • der vorherigen Nutzungsintensität
    • der Gangart der vorherigen Nutzenden
    • der Fußbekleidung der vorherigen Nutzenden
    • zusätzlichen textilen oder elastischen Belägen im oberen Geschoss
    • Medienkonsum des Nachbarn
    • Hörvermögen des Nachbarn

    fast alles davon kann sich jetzt geändert haben oder kurzfristig ändern.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Mal überlegt, den Boden im Gang abzusenken, statt in 3 Räumen mit 60 m² anzuheben?

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

  • Da sollte vor der Absenkung [wie ausser Abriss oder Fräsen?] die Teilungserklärung gefragt werden, wem was gehört

    Das ist richtig, aber vielleicht ist der Aufwand für die Absenkung doch erheblich gering als der für die Anhebung!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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