Guten Abend, verehrte Experten.
ich hoffe, mit meinem Anliegen den einen oder anderen geschätzten Rat zu bekommen.
Ich will das Problem kurz beschreiben:
Wir reden über die wetterexponierte SÜDseite des Hauses.
Unter dem Estrich an den bodentiefen Fenstern war Feuchtigkeit eingetreten. Das haben wir beim Entfernen des Estrichs gemerkt
Die unteren Fensterrahmen der Fenster waren feucht, das Holz ist aber nicht kaputt, sondern kann erhalten werden.
Der Weg des Wassers konnte nachvollzogen werden:
Vor dem unteren Rahmen der Fenster war auf das bestehende Mauerwerk jeweils ein Betonstreifen aufbetoniert (er ist entfernt, weil rissig und schadhaft). Direkt hinter dem Betonsims stand der Fensterrahmen. Es gab keinerlei Abdichtung.
Vor einem Fenster lief ein Leerrohr aus der Wohnung heraus, das Kabel vor dem Fenster entlang und auf der anderen Seite des Fensters über ein Leerrohr wieder in die Wohnung. Die Leerrohre waren innen drin feucht.
Die Seitenrahmen der Fenster sind einfach in das Mauerwerk eingeschäumt, auch hier keine Abdichtung.
Das ganze ist dann durch die Laibungsdämmung (10 mm) kaschiert worden.
Prinzipiell meinte der Abdichter, es sei kein Problem das Problem zu lösen. Man müsse die Fensterrahmen im Bodenbereich freilegen, ca 15-20 cm hoch, die Wände in der Labung glatt streichen und könne dann mit Flüssigkunststoff eine 2k-Abdichtung aufbringen. die könne man problemlos bis auf die schwarze KEllerwandabdichtung herunterziehen und das Problem sei dann gelöst. Unter den Fensterrahmen würde er Abstützkeile anbringen, damit diese gestützte seien, den Zwischenraum aufschäumen und auch von der Innenseite eine Abdichtung anbringen.
Man ist sich unter den Gewerken einig, dass man die Fensterrahmen, so sie entsprechend behandelt würden (abschleifen, Holzschutz aufbringen, dann abdichten) erhalten könne, das Holz sei oberflächlich angegriffen, aber intakt.
Nun ist es so, dass die Fassadendämmung direkt auf dem Niveau der Kellerdecke endet, auf die Kellerdecke sollte eine FBH kommen, die Decke wird von unten gedämmt.
Es soll nun keine Diskussion über Sinn und Unsinn einer FBH unter dieser Konstellation vom Zaun gebrochen werden, der Drops ist gelutscht.
Auf der Nord- und Ostseite ist die Kellerdecke deutlich über Geländeniveau, weswegen die Fassadendämmung dort ca 50-60 cm über die Kellerdecke hinaus nach unten geht.
An der Süd- und Westseite ist das nicht so, weswegen hier aufgegraben werden sollte, eine vernünftige Sockelabdichtung aufgebracht werden sollte und die Dämmung nach unten verlängert werden sollte.
Nun haben wir vor 2 der bodentiefen Fenstern eine ca 6x4 Meter große Terrasse. Die Platten sind weg, der Schotte auch. Zum Vorschein kam eine massive, stahlbewehrte Betonplatte, ca 20 cm dick, die weder kraft- noch formschlüssig mit dem Haus verbunden ist.
Somit ist es nicht möglich, die Kellerwand zu dämmen, es scheint aber auch nicht möglich zu sein, die Abdichtung vernünftig aufzubringen.
Wie kann man das nun angehen?
wir sehen, wie der Anschluss des Fensters an die Wand gemacht ist.
Die grauen Flecken auf dem Fensterrahmen zeigen, wo der Betonsims in etwa war. Keinerlei Abdichtung.
Das gibt einen guten Überblick über die Situation:
Vor dem Fenster ist eine Ziegelreihe. Auf dieser Zeigelreihe, direkt vor dem Fenster war ein Betonsims betoniert, der NACH dem Fenstereinbau betoniert wurde. Das merkt man daran, dass die Führungsschienen des Rolladens in den Beton eingegossen waren. Dieses Fenster schwebt ca 3 cm über dem Rohfußboden (ein weiteres der 3 auch, das Dritte steht direkt auf dem Boden).
Direkt unter dem Fensterrahmen liegt der Rohfußboden. Wir sehen, dort wo die Ziegel (defekt) waren, wie der Rohfußboden endet. Das Fenster ist praktisch direkt darauf gestellt. Auf der 2. Reihe Ziegel lag der Betonsims. angeschnitten am unteren Bildrand in der Mitte die (alte) Abdichtung der Kellerwand. Der Keller ist knochentrocken.
Hier wurde versucht, die angenommene Magerbetonschicht oder was auch immer zu entfernen, um später die Abdichtung vom Fenster über die Zeigelreihe nach unten auf die Kellerwand zu führen. es handelt sich aber eben um eine bewehrte, 20 cm dicke Betonplatte, in keinem Plan verzeichnet, ohne Verbindung zum Haus. Zwischen der Betonplatte und der Kellerwand ist ein Spalt von ca 1 cm Breite.
Die Dämmung ist hier praktisch nur bis auf die Oberkante der Betonplatte gezogen. Auch hier findet sich keinerlei Abdichtung.
Die Aussagen der Fachleute sind:
Wand 15 cm hoch freilegen, Dann 2 k-Abdichtung als Flüssigkunststoff anbringen, die Dichtung auf die Kellerwand runterziehen.
Das geht nun eben nicht, weil die Betonplatte im Weg ist.
Die Aussage der anderen Fachfirma war:
Man muss auf Bodenplattenniveau eine Horizontalsperre einbringen. Dann müsse man die gesamte Kellerwand vom Boden aus bis 30 cm hoch unter der Dämmung an die Fassade anbringen, aus Gewährleistungsgründen könne man keine neue Abdichtung auf eine andere Abdichtung aufbringen. Daher müsse man das Haus an der gesamten Wand ausgraben, und dann die gesamte Wand abdichten, es ginge nicht anders. Auf meine Frage, wie man denn denn die neue Abdichtung an den Ecken der Wand an die alte Abdichtung anbringen wolle, zeigte man sich erfreut, dass ich so schnell kapiere, ich würde das richtig sehen, der Kreis schließe sich dann schon, denn man müsse auch alle anderen Wände ausgraben und das ganze Haus neu abdichten. Man bedaure, ca. 100.000 Euro seien da schon zu veranschlagen.
Die 3. Firma meinte, es sei kein Problem, die Abdichtung dann eben auf die Betonplatte zu ziehen, anders sei es kaum möglich.
Nun stehen wir ein wenig ratlos vor dem Problem und fragen uns, wie man die Kuh vom Eis bringt. Lassen kann man das ja so nicht.
Beste Grüße,
CP