Betonblock mit selbstgemachtem Beton

  • Hallo zusammen,

    Ich habe folgende Frage zu einem Projekt wo gerade am Start ist.

    Bei einem Betonblock den Ich hergestellt habe aus 0/8 Betonkies und 32,5er Zement, Mischung C25/30, scheint mir ein Fehler unterlaufen zu sein.

    Folgendes ist passiert: Habe in einer Wassertonne mein Anmachwasser zum betonieren gehabt, mir fiel auf das das Wasser etwas trüb war, hab mir nicht viel gedacht weil ich schon mal ne Kelle drin gewaschen hab nach dem betonieren vorher.

    Nach dem betonieren hat es mir aber nach kurzer Zeit extrem viel Wasser nach oben gezogen (Betonierhöhe 40cm, w/z Wert hab ich eingehalten), hatte ich bis dato noch nie gesehen, bin was Beton anbelangt aber wahrlich kein Neuling.

    Am nächsten Tag konnte ich die Oberfläche des Blocks noch locker glätten, was normalerweise nie möglich wäre. Weiteren Tag später ausgeschalt, perfekter Block geworden, keine Nester, Abplatzer, gar nichts!

    Hat mir aber keine Ruhe gelassen und hab mich auf die Suche gemacht was wohl passiert ist wegen dem Wasseraufstieg. Habe Festgestellt das mir in die Wassertonne mein Lappen mit Schalöl gefallen ist. Hatte aber im Wasser keine Ölaugen oder ähnliches wie man vermuten könnte.

    Die Frage an euch wäre folgende: In wie weit hat das Schalöl ( Ich sag mal feuchter Lappen auf 100L) im Anmachwasser Auswirkungen auf die Festigkeit des Betons?

    Abdrücken und solche Sachen wären keine Option, ich würde mich aber über eure Einschätzungen sehr freuen, Danke


    Mit freundlichen Grüßen

    Friedl

  • Friedl l, die Gesellenprüfung hast Du geschafft?

    Habe in einer Wassertonne mein Anmachwasser zum betonieren gehabt, mir fiel auf das das Wasser etwas trüb war,


    Habe Festgestellt das mir in die Wassertonne mein Lappen mit Schalöl gefallen ist.

    Organogene Stoffe im "Anmachwasser" sind Gift für Mörtel und Beton.

    Schalöl hat den Sinn, die Verbindung des Zementklinkers mit anderen Stoffen zu behindern.


    P.S.: Ich hoffe, die Eingangsfrage wird mit NEIN beantwortet.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Die Frage an euch wäre folgende: In wie weit hat das Schalöl ( Ich sag mal feuchter Lappen auf 100L) im Anmachwasser Auswirkungen auf die Festigkeit des Betons?

    Von keine bis Katastrophal ist alles drin.


    Prüfung mit Schmidt-Hammer wäre anzuraten.

    Ob ein Mensch klug ist, erkennt man viel besser an seinen Fragen als an seinen Antworten. 8o

  • Danke MiLeb,

    du hast das entscheidende Zitat herangezogen. Welchen Sinn Schalöl hat ist mir natürlich bewusst. Das war auch nicht zur Debatte gestanden!

    Prüfung mit Schmidt-Hammer wäre anzuraten.

    Das sind doch tolle Tipps mit denen man arbeiten kann!


    Wie gesagt, das es sich negativ auswirkt, brauchen wir nicht diskutieren, mich hätte nur interessiert in wie weit es sich auswirkt, bzw. ob es z.B. eine Verzögernde Wirkung hat in kleinen Mengen oder ähnliches.

    wäre ja möglich gewesen das es hier evtl mal Versuche gab in diesem Bereich oder Erfahrungen. Wie auch immer, nochmal Danke MiLeb,

    du hast dich meiner Frage angenommen und mir weiter geholfen.


    P.s. Ich hab den Gesellenbrief

  • Festgestellt das mir in die Wassertonne mein Lappen mit Schalöl gefallen ist. Hatte aber im Wasser keine Ölaugen oder ähnliches wie man vermuten könnte.

    Kannst Du andere Ursache ausschließen?


    Mich wundert, dass ein paar Tropfen Schalöl, viel mehr dürften aus dem Lappen kaum in das Wasser gelangen (das Öl steckt ja quasi zwischen den Fasern fest), die 100 Liter so beeinflussen können, dass sich die Trockenzeit des Beton so extrem verlängert, zumal das Öl ja an der Oberfläche schwimmen sollte (auch wenn optisch vielleicht nicht erkennbar).

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    .

  • Wenn der Lappen nur kurzzeitig im Anmachwasser war und keine sichtbaren Ölaugen vorhanden waren, ist es unwahrscheinlich, dass das Schalöl signifikante Auswirkungen hatte. Dennoch ist es immer gut, vorsichtig zu sein und den Beton gegebenenfalls genauer zu prüfen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist.

  • Nur mal ein Tipp, was auch geringe Verunreinigungen bewirken können:


    Ein 8 m³ Betonmischer, der etwa 1600 ltr, Wasser im Beton beinhaltet, kann mit 1 ltr. Cola signifikant verzögert werden. Schlaue Fahrer haben deshalb eine Flasche Cola für Notfälle (Vollsperrung) dabei.

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  • Und der Rest aus der Flasche tropft dann ganz zufällig auf die Stelle des Lieferscheins, wo die Uhrzeit des Beladens vermerkt ist?

    Nein. Habe ich zumindest noch nicht erlebt.

    Wer aber im Stau steht und wo die Uhr tickt, der hat auch einen Notfallplan.


    Off-Topic:

    P.S.: Die 8 m3 liegen danach auf der Baustelle rum.

    Schönes aber anderes Thema ;)

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    5.Mose 27:18

  • Die 8 m3 liegen danach auf der Baustelle rum.


    OK, das sehe ich ein, bevor der arme Mann die Trommel mit Hammer und Meißel entleeren muss, ist das die bessere Alternative.

    Die 8m³ kann man in kleinen Klecksen "abladen", steckt idealerweise einen gebogenen Metallstab 'rein (Bewehrungsstahl o.Ä.), dann können die "Klekse" später aufgenommen und mit Transportern abtransportiert werden, um sie einer Wiederverwertung zuzuführen. Folie / Plane noch drunter und man könnte im Notfall auch auf einer Wiese abladen.


    Ob man den Beton im Fahrmischer auch "totrühren" kann weiß ich nicht.

    Gruß
    Holger
    --
    Früher, da war vieles gut. Heute ist alles besser.
    Manchmal wäre ich froh, es wäre wieder gut.
    (Andreas Marti; Schweizer)

  • Die 8m³ kann man in kleinen Klecksen "abladen", steckt idealerweise einen gebogenen Metallstab 'rein (Bewehrungsstahl o.Ä.), dann können die "Klekse" später aufgenommen und mit Transportern abtransportiert werden, um sie einer Wiederverwertung zuzuführen.

    oder bei eBay als Schirmständer verkaufen. :lach:

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    .

  • Ich glaube lt. der Beschreibung nicht an die Ursache durch eingetragenes Schalöl.

    Eher an erhöhtes Bluten infolge ungünstiger Kornzusammensetzung (zu geringer Mehlkorn) und ungünstigen Zement, unangepasste Verdichtung.

    Wenn der Betonblock eine ausreichende Dicke aufweist, könnten 81 Schläge mit dem Schmidthammer Gewissheit bringen.

    Nur wer hat den schon gerade so rumliegen (und meiner ist zu weit weg von Bayern :-))

    öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Maurer- und Betonbauerhandwerk

  • Ihr habt mich neugierig gemacht. Laut Recherche ist die Verzögerung der Erstarrung durch Zugabe von "Cola" plausibel. Hier ist anscheinend der Zuckergehalt (Kohlenhydrate) entscheidend, der mit dem Zement reagiert.



    Auf Schalöl ist das jedoch nicht anwendbar. Hier fällt es mir schwer irgendeine chemische Reaktion abzuleiten, bereits das Mischen mit Wasser dürfte schwierig werden. Hinzu kommt die geringe Menge die aus einem "Putzlappen" in das Wasser gelangen könnte.

    Ich finde keine plausible Erklärung, warum ein paar Tropfen Schalöl die Erstarrung des Beton so stark verzögern sollte. Eine Erklärung für das aufsteigende Wasser wäre das auch nicht. Den mit Öl verschmutzen Putzlappen würde ich als Ursache ausschließen, ich finde dafür zumindest keine plausible Erklärung.

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  • Kommt drauf an. Es gibt Schalöl, dass im Wasser löslich ist.


    Der Zement braucht aber das Wasser zur Reaktion, ist dieses aber bereits mit dem Schalöl in Bindung, ist es fraglich, ob es eine Reaktion mit dem Zement eingehen kann. Dies könnt dann erklären, warum das gelöste Schalöl mit dem Wasser zusammen aufgestiegen ist, bzw. verdrängt wurde. diese Verdrängung könnte zusätzlich den Verbund Zementstein zur Gesteinskörnung behindert haben.


    Viel vielleicht, deshalb die Aussage zur Auswirkung: Von keine bis Katastrophal ist alles drin.

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  • Widerspricht das nicht dem Sinn von Schalöl als "Trennmittel"?

    Ich dachte bisher, dass Schalöl eingesetzt wird, damit sich der Beton eben nicht mit der Schalung verbindet (oder zumindest an der Schalung haftet). Wenn ich mir das so vorstelle, dann könnte man zwar unterstellen, dass der Beton in der Schalung ja nicht mehr gemischt wird, ich würde aber erwarten, dass er dann außen nicht so schnell erstarrt. Vielleicht habe ich auch nur einen Denkfehler.

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  • Wenn Schalöl die Wirkung hätte, könnte ich die ersten paar cm meiner geschalten Oberflächen wohl vergessen...

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  • Hier ist anscheinend der Zuckergehalt (Kohlenhydrate) entscheidend, der mit dem Zement reagiert.

    Und die in Cola enthaltenen Phosphate (sic Phosphorsäure) sind auch nicht zu verachten!

    Wofür wurde der Lappen eigentlich noch benutzt außer Schalöl? Ist es ein Putzlappen aus den praktischen 10kg Säcken? Dann wäre eine Verunreinigung durch Waschmittel o.Ä. noch denkbar. Und was die Chemie dann betrifft... komplett unvorhersehbar und nicht reproduzierbar.

  • Wenn Schalöl die Wirkung hätte, könnte ich die ersten paar cm meiner geschalten Oberflächen wohl vergessen...

    Nope.

    Der entscheidende Unterschied:

    Der Beton ist bereits angerührt wenn er mit Schalölemulsion in Kontakt kommt. Das H2O ist schon in Kontakt mit dem Zement.

    Ist das Schalöl im Anmachwasser, findet diese Bindung zuerst statt.

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