Tragende Wand oder nicht?

  • Hallo liebe Experten,


    gleich vorab, ich kenn mich nicht aus, drum bin ich ja hier um mich bei euch ein bisschen schlauer zu machen.


    Ich habe die Idee im Kopf, eine Mauernische in eine Wand zu machen und ich weiss nicht, ob das Überhaupt geht bzw. ob die Wand evtl. tragend ist und man da nichts abtragen darf. Ich hab mal meinen Grundriss beigefügt, vielleicht erkennt da jemand darauf?


    Es geht um die eingekastelte Wand unterhalb vom Kamin. Die Nische soll von links hinein. Die Wand ist in Wirklichkeit genauso dick wie der Kamin, nämlich 38cm mit Putz. Auf dem Grundriss sieht es aber aus, als wäre die Wand dünner. Leider weiss ich auch nicht, was diese Kästchen und diagonalen Linien rechts neben den Buchstaben UV bedeuten? Ist das evtl. Hohlraum?


    Vielleicht weiss das jemand hier und kann mich aufklären... Ich sag schonmal Danke für eventuelle Antworten!


  • Leider weiss ich auch nicht, was diese Kästchen und diagonalen Linien rechts neben den Buchstaben UV bedeuten

    UV = Unterverteilung. Hier dürfte ein Abbruch eher nicht möglich sein. Es sei denn, man/frau mag "italienische Elektrik" ;)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Durch den Geschossversatz dürfte die Decke entlang der Treppe und auch quer dazu dort aufgelagert sein. Kurz: Die Wand ist eher tragend als nicht tragend, aber auch hier gilt wieder: Örtliche Besichtigung durch fachkundige Person hilft!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ein frei im Raum stehender Schornstein ist ja auch nicht so prickelnd. ;)

    Statisch ist das nicht unbedingt problematisch und manche Menschen finden freistehende Schornsteine ja sogar chic, aber „jede Jeck is anners“!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wegen der Statik hätte ich jetzt keine Bauchschmerzen, mich würde eher die Optik stören. Aber es soll ja nur eine Mauernische realisiert werden. Wenn dafür die UV weichen soll, dann muss man sich Gedanken machen, wohin damit, und wie kriegt man die vielen Leitungen dort hin. Vermutlich verläuft dort auch eine Strangleitung von Etage zu Etage. Viel Aufwand für einen für mich noch nicht ersichtlichen Nutzen.

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  • Danke erstmal für eure Kommentare.


    Der Unterverteiler (falls damit der Sicherungskasten gemeint ist) befindet sich eigentlich im Geschoss drunter und an ganz anderer Stelle. Ich weiss aber nicht, ob es noch andere Unterverteiler gibt. Elektriker bin ich leider auch nicht.


    Die Idee ist übrigens nicht, die Wand komplett zu entfernen, sondern eine Nische von 60cm Höhe, 60cm Breite und 15-20cm Tiefe hineinzuarbeiten (also kein kompletter Durchbruch, kein freistehender Kamin).


    Für mich sieht es so aus auf dem Grundriss, als wäre die eigentliche Wand an betreffender Stelle durch die beiden rechten kräftigeren Linien gekennzeichnet, die senkrecht von Kamin nach unten führen. Und die soll auch stehenbleiben.


    Ich verstehe aber nicht, was dann diese diagonalen linker seits der Wand bzw. rechts von der Abkürzung UV bedeuten und warum die Wand in echt viel dicker ist. Ist das nur eine Trockenwand, um die Nische zu füllen?


    Wahrscheinlich ist es besser, nen Fachmann vor Ort gucken zu lassen, aber vielleicht kann mir hier trotzdem jemand zumindest noch erklären, was da auf dem Grundriss eingezeichnet ist.


    VG!!

  • Der Unterverteiler (falls damit der Sicherungskasten gemeint ist) befindet sich eigentlich im Geschoss drunter und an ganz anderer Stelle.

    Evtl. meinst Du damit den Zählerschrank. Ein möglicher Aufbau der Anlage wäre, Zählerschrank im Keller und dann je eine Unterverteilung pro Stockwerk. Das ist natürlich nur eine mögliche Variante. Manchmal wird die Unterverteilung auch eingespart und die LS befinden sich im Zählerschrank.


    Für mich sieht das Stückchen Wand direkt neben dem Schornstein nicht danach aus als wäre es tragend. Die Dicke könnte, wie Du auch schon vermutet hast, durch Trockenbau entstanden sein und dahinter befindet sich tatsächlich ein Hohlraum. Die Frage ist, ob tatsächlich so gebaut wurde wie im Plan gezeichnet (wenn evtl. die UV auch schon wegrationalisiert wurde).

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  • Ja, drum geht's mir eben, also vorher mal die Realisierbarkeit und den Aufwand einzuschätzen. Wenn der zu gross wird, lass ich das. Sturz einziehen kommt auch nicht in Frage, wenn das für die Statik nötig wäre.

  • Die Nische könnte ja dann neben die eventuellen Leitungen passen. Sie soll ja gar nicht die komplette Wandlänge haben.

  • Dann teste ich also mal auf elektrische Leitungen und mach eine Probebohrung?

    :eek: ;(

    Wichtig wäre mir v.a., dass halt nicht die Decke runterkommt, wenn ich von der Wandstärke was wegnehme.

    Das könnte man sagen, WENN der Wandaufbau klar wäre ;)

    Fachmensch holen, auch wenns kostet.


    Ich komm ja auch nicht zu Dir und erbitte ne Ferndiagnose über meine Beule auf dem Unterarm. (Eiterbeule, Fischtuberkulose, Insektenstich, Piercing)?

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  • Ich kann mir vorstellen, dass die Wand tragend ist. Der eingestellte Plan mit der dünnen Wand ist kein Ausführungsplan, und evtl. wurde die Wand im Zuge der Tragwerksplanung dicker. Das hängt von der gewählten und ausgeführten Deckenkonstruktion ab.


    Ohne Statik und Bewehrungsplan erlaube ich mit kein Urteil.

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Ja, drum geht's mir eben,

    Wofür brauchst Du die paar cm Nische?

    Gibt es dafür evtl. eine Alternative?


    und mach eine Probebohrung?

    Zuerst mal gegen die Wand klopfen und lauschen. Hohlräume lassen sich meist so ganz leicht erkennen.

    Beim Bohren sehr vorsichtig sein, vor allen Dingen wenn dahinter Leitungen liegen könnten. Die Wand besser von Hand öffnen (Meißel), bevor schweres Gerät ausgepackt wird (hängt natürlich von der Beplankung/Verkleidung ab).

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  • Danke wieder für eure Kommentare.


    Da ich ja keine Ahnung habe, hab ich mal ganz naiv gefragt, ob hier jemand anhand der vorhandenen Infos vielleicht eine Aussage treffen könnte, ob meine Idee umsetzbar ist.


    Fragen zum Sinn oder Unsinn meiner Idee übergehe ich mal. Mir würde eine Nische an der Stelle gefallen. Ist aber kein Muss und wenns riesigen Aufwand oder unermessliche Kosten macht, lass ichs bleiben.


    Ich habe mich aber zwischenzeitlich bei den Nachbarn erkundigt (Reihenhäuser). Es sieht überall gleich aus, bis auf ein Haus: da ist eine Nische, also wo in meinem Grundriss der UV und die diagonale Linie ist, ist dort nix und zwar von unten bis oben. Die dünnere Wand rechts haben die auch.


    Diese Nachbarn ( Ersteigentümer) sagen, das hätten sie schon auf Wunsch so bauen lassen. Aber könnt es sein, dass das baulich anders gelöst wurde, was die Abstützung der Decke angeht, als bei mir bzw. allen anderen Häusern?

  • Für mich sieht es so aus, dass zwei 11,5er Wände einen Steigschacht schließen, die in der Flucht des Kamins stehen. Wäre eine der Wände statisch notwendig hätte ich eine 17,5 oder 24cm Wand und eine dünnere Wand hin gestellt. Da aber der Steigschacht da ist und dieser zugänglich sein soll, was auch immer da drin ist, sind wohl zwei dünnere Wände drin, eben zwei 11,5er Wände.


    Perforierst Du eine Wand, wird vielleicht nicht gleich das Haus einstürzen, bei den Reserven die in Deutschland so eingeplant werden. Aber Du wirst die Statik beeinflussen und es gibt dann Risse. Nicht gleich, aber mit der Zeit und daraus ergeben sich Probleme. Von daher, würde ich einen Statikus konsultieren, der sich das Haus auch selber anschaut, um Sicherheit zu haben.


    Du darfst gerne Dinge hinzufügen. Aber wenn bestehende Wände verändert oder gar entfernt werden sollen, dann sollte sich das ein Statiker anschauen, weil man nicht weiß wie das System ursprünglich funktioniert, bzw gerechnet wurde und ein Statiker kann das eher nachvollziehen.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...