Fensterbank Eckverbinder vermutlich undicht, dadurch Wasserschaden

  • Guten Tag zusammen,


    wir haben an einer Hausecke unter einem im darüberliegenden Geschoss bodentief montiertem Eckfenster Feuchtigkeit in der Wand. Nachdem auch die Bauleitung drüber geschaut hat, gilt die Fensterbank, insbesondere der Eckverbinder aktuell als wahrscheinlichste Ursache. Hier ein paar Fotos:


    Schadensbild, Schimmel war in der untersten Ecke, dieser ist bereits behandelt worden.


    Fensterbank Eckverbindung





    Die Eckwand von außen


    Was kann man nun tun, um die (mutmaßlich) undichte Eckverbindung der Fensterbänke dicht zu bekommen? Am liebsten natürlich möglichst minimalinvasiv, also wenn es geht, ohne die Fassade zu beschädigen.


    Danke für eure Hilfe!

  • Einfachste möglichkeit um erstmal zu testen ob es tatsächlich "nur" die Fensterbakecke ist: Abkleben mit einem Butyldichtband, das gibbet auch in schwarz und fällt nicht direkt auf.


    Ich finde aber, dass das schon recht viel Wasser für eine so kleine Ecke ist.

    Wie sieht denn der Anschluss oben im Detail an der Ecke aus? Dort kann die FB ja nicht unter den Blendrahmen geschoben sein.

    Wie läuft das Regenwasser, welches an der Scheibe runte rinnt, ab?

    Wie sieht es unter dem Halter für die Außenverschattung aus?


    Hast du davon nochmal in paar Bilder?

  • Erst mal noch ein paar Fotos vom Schadensbild der Wand von Innen:


    Durch diesen Schimmelfleck Haben wir es erst bemerkt.


    Die Ablösungen des Malervlies gehen bis unter die Decke.


    Dieses Phänomen bleibt auf die Ecke beschränkt über die ganze Höhe. Der weitere Verlauf der Wände links und rechts ab ca. 30-40cm raus aus der Ecke scheinen nicht betroffen. Da in dieser Wand keine Leitungen liegen und das Erdreich unter Bodenplattenniveau ist und der Schaden sich schon sehr auffällig auf die Ecke konzentriert, fiel der Verdacht auf die Fensterbank.


    Wie sieht denn der Anschluss oben im Detail an der Ecke aus? Dort kann die FB ja nicht unter den Blendrahmen geschoben sein.

    Wie läuft das Regenwasser, welches an der Scheibe runte rinnt, ab?

    Wie sieht es unter dem Halter für die Außenverschattung aus?

    • Ich kann derzeit nicht mehr zum Anschluss in der Ecke erkennen, als ihr auf diesen Fotos von der Fensterbank-Ecke sehen könnt.
    • Das Regenwasser läuft die gesamte Scheibe hinunter und über die Fensterbank dann in den Traufstreifen bzw. die Fassade hinab.
    • Unter dem Halter der Jalousien ist der Blendrahmen des Fensters in der Ecke auf Gehrung zusammengesetzt. Wir gehen nicht davon aus, dass das Wasser in den Rahmen und von dort dann ins Haus läuft, da es dann ja eher unter den Fußboden des Obergeschosses laufen müsste.

    Der Eckverbinder der Fensterbank war schon in der Bauphase undicht, was dem Fensterbauer angezeigt wurde. Da später nochmal ein kompletter Tausch der Fensterbänke stattfand (hatten die falschen Maße), kam das Thema nicht nochmals auf.


    Anstatt provisorisch abzudichten und mit viel Zeit und Geduld zu schauen, ob sich was tut, wäre eine auch langfrist-taugliche Überarbeitung doch sowieso besser?! Ein kompletter Ausbau der Fensterbänke führt aber natürlich zur Zerstörung der Putzfassade an den Seiten. Jetzt wäre die Frage, was für technische Möglichkeiten bestehen, die Fensterbank-Ecke absolut dicht und das auch langfristig haltbar zu bekommen?

  • Ich habe leichte Zweifel, dass der sichtbare Schaden von eindringendem Niederschlagswasser stammt. Bei fachgerechter Ausbildung der Fensteranschlüsse müssten diese außen unter dem Fensterbankblech schlagregendicht mit Folie abgeklebt sein, so dass die offene Fuge (wenn sie denn wirklich offen ist) keinen Schaden anrichten können sollte. Sollte dies (schlagregendichte Verklebung) der Fall sein, so stellen sich die folgenden Fragen:

    • Wie ist die Wand von außen nach innen aufgebaut?
    • Welche Nutzung hat der Raum mit den sichtbaren Feuchteschäden?
    • Wurde in der Ecke schon einmal im Winter an einem kalten Tag oder in einer kalten Nacht die Oberflächentemperatur der Wand exakt in der Innenecke gemessen, idealerweise mit einem Infrarotthermometer?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wie sieht da die Detailplanung aus?

    Und: gibt es unter der Fensterbank eine zweite wasserführende Ebene?

    Nein, keine zweite Wasserführende Ebene.


    Skeptiker


    Der Fensterrahmen bzw. das Bodeneinstandsprofil wurden mit Folie an die Betondecke zwischen den Geschossen abgedichtet. Aber diese Abdichtung geht ja nicht die ganze Wand runter.


    Die Wand ist aus tragendem Bimsstein (rohdichte 2, sofern ich mich errinere mit 20cm stärke). Dann WDVS, dh mineralisch geklebte 16cm Styropor Dämmplatten, darauf Armierungsputz und Oberputz sowie zweifacher Anstrich.


    Eine von innen kommende Kondensat-Feuchtigkeit? Es hat tatsächlich diesen Winter ein Erwachsener erstmals dauerhaft in dem Zimmer Geschlafen. Aber die Raumparameter sind zunächst unkritisch (KWL) bei durchgehend über 22 grad und um die 50% rel. Luftfeuchtigkeit.

    Die Wand bzw Ecke habe ich allerdings bzgl der Oberflächentemperatur nicht überwacht.

    Zumal die Feuchtigkeit ja von unterhalb des Malervlieses aus der Wand zu kommen scheint, was doch untypisch für diesen Fall wäre, oder?

  • Nein, keine zweite Wasserführende Ebene.

    Dann Frage ich mich wieso überhaupt noch diskutiert wird, der Fensterbauer steht hier in der Pflicht.

    Fensterbank raus, zweite Wasserführende Ebene herstellen und anschließend den Putz wieder anarbeiten, alles andere führt auf Dauer nicht zum Erfolg.

    Allerdings muss dann darauf geachtet werden, dass der Verputzer mit der zweiten wasserführenden Ebene auch entsprechend umgeht und sie vor den fertigen Edelputz ausladen lässt, hier habe ich auf Baustellen schon einiges gesehen, was ich lieber nicht gesehen hätte.

  • @MarvMD92

    Danke für die Erläuterungen. Das klingt vernünftig, aber scheint mit großen Folgearbeiten verbunden, ggf. sogar Neuanstrich der ganzen Fassade? Du bist ja vom Fach, eine weniger intensive Lösung hälst du gar nicht für machbar?

  • Die Silikonnaht reisst im Sommer durch die extreme Hitze und Blechbewegung, man kann sich garnicht vorstelle wie ein z.B. 3-5m langes Blech sich gerade bei dunkler Lackierung im Sommer ausdehnt. (solche Bleche wölben sich mehrere Zentimeter nach oben)


    Die billigste Lösung wäre mit Flüssigkunststoff und Gewebe sowohl die Oberseite als auch Unterseite einzukleistern, optisch nicht schön, wird aber dicht sein.


    Richtige Lösung, Fensterbank raus und zweite Dichtebene an das Fenster anschliessen und über das Mauerwerk darunter führen, die paar Zentimeter Putz sind schnell beigearbeitet, das ist überhaupt kein Problem.


    Wie sind die Fensterbänke denn am Fenster angeschlossen, über ein Anschlussprofil unter den Rahmen geschoben oder womöglich nur gegengestoßen? Evtl. liegt eher dort auch ein Problem vor.

  • BauKing


    Die Fensterbänke sind unter den Rahmen geschoben, das sieht vernünftig aus. Die Variante mit dem Flüssigkunststoff wurde von der Bauleitung auch als Option benannt. Dann darüber noch ein zusätzliches (beschichtetes) Blech als (optische) Abdeckung und ggf. zusätzliche Ebene zum Wasser ableiten.


    Hält Flüssigkunststoff eigentlich auf Pulverbeschichtung und kann er die Bewegung der Materialien durch Temperaturveränderungen aufnehmen? Welche alternativen Dichtstoffe kämen sonst in Frage?


    Wenn man ein zusätzliches Blech über die Ecke macht, könnte man ja ein auf Stoß verschweißtes Fensterbank-Eckstück nehmen...

  • Wäre ich ein Spieler und müsste wetten, würde ich einen Teilbetrag auf die Eckausbildung der Unterstückverkleidung [oder was immer das ist] setzen. Halt das Blech, das über dem Eckhalter des Rollos sichtbar ist (Bild 4)

    Das ist oben verbogen und könnte hinterläufig sein.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Wäre ich ein Spieler und müsste wetten, würde ich einen Teilbetrag auf die Eckausbildung der Unterstückverkleidung [oder was immer das ist] setzen. Halt das Blech, das über dem Eckhalter des Rollos sichtbar ist (Bild 4)

    Das ist oben verbogen und könnte hinterläufig sein.

    Das müsste der Blendrahmen vom Fenster sein, da dürfte nichts reinkommen und wenn doch wirds ja über die Entwässerung des Blendrahmen abgeleitet.

  • und wenn doch wirds ja über die Entwässerung des Blendrahmen abgeleitet.

    Auf DEN Einwand hab ich fast schon gewartet.


    Guck Dir mal GENAU an, wie der Halter positioniert ist. Der macht - so wie aussieht, die Entwässerung zu! Also gehts "irgenwo" hin ;(

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Auf DEN Einwand hab ich fast schon gewartet.


    Guck Dir mal GENAU an, wie der Halter positioniert ist. Der macht - so wie aussieht, die Entwässerung zu! Also gehts "irgenwo" hin ;(

    Ja, das stimmt, allerdings sieht die Entwässerungskappe aus als wäre sie "ausgeklinkt" worden.

    Zudem sollten bei der Fenstergröße mindestens noch 2-3 zusätzliche Entwässerungen da sein.

  • Ralf Dühlmeyer

    @MarvMD92


    Ja, das ist der Blendrahmen und entwässert (auch) oberhalb des Rollo-Halters. Die schwarze Plastikkappe ist dafür eingeschnitzt. Man könnte die schwarze Kappe eigentlich auch entfernen, dient ja nur der Optik. Darunter ist die Entwässerungsöffnung.


    BauKing

    Hält Flüssigkunststoff eigentlich auf Pulverbeschichtung und kann er die Bewegung der Materialien durch Temperaturveränderungen aufnehmen? Welche alternativen Dichtstoffe kämen sonst in Frage?


    Wenn man ein zusätzliches Blech über die Ecke macht, könnte man ja ein auf Stoß verschweißtes Fensterbank-Eckstück nehmen...

    Habt ihr dazu noch Tipps? Danke!