Wie lange bleibt eine Energieberatung mit Sanierungsfahrplan „gültig“?

  • Hallo.

    Der Titel ist natürlich verkürzt. Mit gültig ist gemeint, lässt sich ungefähr sagen, wie lange man so eine Beratung mit Sanierungsfahrplan ungefähr nutzen und darauf aufbauen kann, bis sie als veraltet angesehen und neu erstellt werden muss?


    Konkret geht es um ein altes altes Zweifamilienhaus. Wir wissen noch nicht, welche Maßnahmen wir hinterher auch umsetzen können, das kommt auf das Ergebnis der Beratung und ein paar besondere persönliche Faktoren an. Mit Pech kann es passieren, dass wir nur wenig oder gar nichts zeitnah umsetzen können, aber sich deswegen gar nicht zu informieren ist ja auch doof, wir würden es schon gerne versuchen. Nun gibt es ja 80% Förderung für diese Beratung, die Selbstbeteiligung soll bei nur 350€ liegen. Daher versuche ich gerade einzuschätzen ob es sich lohnt, diese Förderung jetzt in Anspruch zu nehmen oder doch besser zu warten.


    Falls alle Stricke reißen, kann jemand sagen, ob und wann man für die gleiche Immobilie die gleiche Förderung auch nochmal in Anspruch nehmen könnte? Vielleicht nach einer bestimmten Zeit oder wenn der Besitzer gewechselt hat (hier Erbfall)?


    Viele Grüße.

  • Gem. KfW



    Zitat

    Bitte beachten Sie: Der Individuelle Sanierungs­fahrplan ist maximal 15 Jahre gültig. Für Maßnahmen, die außer­halb dieser Frist umge­setzt werden, erhalten Sie keine Extraförderung.


    Müsste auf der Webseite des BAFA auch zu finden sein.

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  • Zitat

    Der Individuelle Sanierungs­fahrplan ist maximal 15 Jahre gültig

    :motz2: 15 Jahre :eek:


    Wenn ich mal überlege, wie der Stand 2009 [2024 -15] war und wie er heute ist - da liegen Welten dazwischen

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Wichtig ist doch erst einmal die Bestandsaufnahme, und der Bestand ändert sich in dieser Zeit nicht, ansonsten wäre der Sanierungsfahrplan sowieso zumindest teilweise hinfällig. In den 15 jahren können sich nur die Anforderungen ändern, aber ob dies ausreicht um den Sanierungsfahrplan grundsätzlich in Frage zu stellen? Die Teuerungsrate dürfte sich bei allen Gewerken (Maßnahmen) bemerkbar machen, so dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass eine Maßnahme plötzlich unwirtschaftlich wird, während eine andere höchste Priorität bekommt.


    Geht man davon aus, dass die meisten Hauseigentümer "Baulaien" sind, dann ist ein alter Sanierungsfahrplan besser als gar keiner. Ich denke mir, die 15 Jahre berücksichtigen, dass in den wenigsten Fällen umgehend eine Komplettsanierung erfolgt, sondern diese Schritt für Schritt abgearbeitet wird. Da wäre es fatal, wenn man ständig neu begutachten und rechnen lassen müsste.

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  • Genau wie Ralf kommt mir das merkwürdig vor. Ich würde sogar sagen, selbst wenn man jetzt nur 6 Jahre zurück schaut, selbst 2018 war die Welt noch eine andere als heute.

    Vielleicht wollte man hier großzügig sein und es ist ja schön, dass er so lange gültig ist. Aber was ist, wenn ich nach 5 oder 10 Jahren einen neuen iSFP haben möchte?

    Der Bestand könnte sich geändert haben, weil kleinere oder größere Einzelmaßnahmen umgesetzt worden sind, vielleicht auch in Eigenleistung. Der Bestand könnte sich aber auch nicht geändert haben, aber Maßnahmen, die vorher als kaum lohnenswert eingestuft worden sind, könnten sich jetzt sehr schnell rechnen oder ähnliches. Müsste ich den zweiten iSFP dann komplett selbst bezahlen?

    Auch wenn der Hausbesitzer gewechselt hat?


    Und würdet ihr deswegen warten, also erst mal noch keinen erstellen lassen? Ich habe im Moment wirklich nicht die geringe Ahnung wann Maßnahmen umgesetzt werden können. Das kann schnell sein, kann aber auch ewig dauern.

  • Aber was ist, wenn ich nach 5 oder 10 Jahren einen neuen iSFP haben möchte?

    Dann lässt man halt einen neuen erstellen. Das kann Dir doch niemand verbieten.


    Wenn sich der Bestand ändern sollte, dann stellt sich erst einmal die Frage, was verändert wurde. Neue Baumaßnahmen müssen ja die aktuellen Vorgaben (GEG) erfüllen, sofern diese anzuwenden sind. Der iSFP ist auch nicht verpflichtend, sondern nur ein Hilfsmittel für den Hauseigentümer.


    Wenn in 10 Jahren beispielsweise für die Hülle ein U-Wert von 0,1W/m²K gefordert wird, dann muss man das auch so umsetzen, egal was in einem alten iSFP steht.

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  • Vielleicht ist das dann genau ein Grund, warum Du einen ISFP brauchen könntest?

    Weil Dir jemand sagen kann: Guck mal, da kannst Du mit geringem Aufwand viel einsparen. Wenn es ein guter Energieberater ist, dann kann der einiges erkennen und auf den Bestand des Hauses eingehen wie auch auf Eure Situation.


    350.- Euro nach Abzug der Förderung sollten passen, bitte vorher abklären.


    btw, ein Beispiel aus eigenen Erleben: Eigentümer wollte den ISFP für den Heizungstausch (das gabs mal) . Bei Durchgehen habe ich bemerkt, dass die oberste Geschossdecke massiv Energie durchlässt, aber mit sehr geringen Aufwand sehr gut gedämmt werden könnte. War denn Eigentümer so überhaupt nicht bewusst.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • War zu erwarten....Der ISFP ist in letzter Zeit vollkommen auf die falsche Schiene geraten

    Ein ISFP ist wegen den 5 % bonus und der Verdoppelung der förderfähigen Kosten quasi zu Pflicht Dokument geworden.

    Der Kunden will und baucht den ISFP....egal was drin steht...nur wegen den besseren Förderungen

    Das ist mMn kein guter und sinnvoller Weg.


    Der ISFP sollte von den Förderungen entkoppelt werden und nur das sein als was er geschaffen wurde...ein Beratungsbericht

  • War zu erwarten....Der ISFP ist in letzter Zeit vollkommen auf die falsche Schiene geraten ... Der ISFP sollte von den Förderungen entkoppelt werden und nur das sein als was er geschaffen wurde ... ein Beratungsbericht

    Da ich mit iSFP nur am Rande zu tun habe und diese dann meist planerisch berücksichtigen bzw. umsetzen muss: Inwiefern hältst Du den iSFP für "auf der falschen Schiene" ? Ich halte eine derartige konzeptionelle Betrachtung bei Sanierungsobjekten grundsätzlich für sinnvoll und naheliegend, habe aber meist bei größeren Objekten damit zu tun, efgal wie das im Einzelfall genau heißt. Deshalb: Was läuft / lief zuletzt beim iSFP beim EFH / ZFH falsch?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • nun der ISFP als Beratungsbericht ist OK , obwohl er deutlich besser aufgebaut sein könnte

    Der ISFP in der jetzigen Form ist sehr starr angelegt...das ist zwar gut zum anfertigen für den EB aber man hat kaum Möglichkeiten den Bericht richtig individuell zu gestalten.

    Viele der vorgegebenen Textboxen sind beschränkt und ein Vergleich verschiedener Möglichkeiten ( zb 2 verschiedene Heizung Systeme oder Dämmungen) ist nicht möglich innerhalb des ISFPs.


    Aber meine größere Kritik besteht an der Koppelung vom ISFP an die BAFA Förderungen.

    Bei den Einzelmassnahmen gibt es mit ISFP 5 % mehr Förderung ( 20 anstelle von 15 % ) und die förderfähigen Kosten verdoppeln sich von 30k auf 60k pro Wohneinheit


    Beispiel: EFH Dachsanierung Kosten sagen wir 70k Euro

    ohne ISFP ==> 15% auf 30 k = 4.500 € Förderung

    mit ISFP ==> 20 % auf 60 k = 12.000 € Förderung


    damit bringt ein vorhandener ISFP dem Kunden 7500 € mehr am Förderungen


    Damit ist klar, dass JEDER Kunde erstmal einen ISFP will zumal der (immer noch) gut gefördert wird.

    Ob der ISFP wirklich gebraucht wird als Beratungsinstrument oder nicht ist egal....ISFP MUSS sein


    Kein Wunder gibt es mittlerweile auch viele Online ISFP Anbieter welche ähnlich dem Energieausweis das Papier am Fleissband produzieren

    Über die Qualität dieser Berichte will ich mich garnicht auslassen


    Dazu kommt noch die Zeitschiene...ein ISFP muss vor dem Einzelmassnahmen Antrag fertig sein...

    Die Bafa braucht aus welchen Gründen auch immer aber Wochen bis Monate bis sie einen isfp Antrag genehmigt und solange kann die Sanierung nicht begonnen werden.


    Also Fazit : viele Gründe sprechen gegen den ISFP in der jetzigen Form und in die Einbindung in die Förderungen


    Ich habe keine Ahnung warum 'da oben' das niemand sieht oder sehen will....