Undichte Dachrinnen tropfen stundenlang nach jedem Regen

  • Hallo zusammen,


    nach jedem Regen tropft es stundenlang aus 4 Verbundstellen der Dachrinnen. Es tropft an 2 Stellen pro Hausseite, z.B. direkt über der Terasse und unmittelbar vor dem Briefkasten. Es handelt sich um ein Bj. 89 Reihenendhaus mit Steildach (Satteldach) und vermutlich Dachrinnen aus Zink (bin da nicht 100% sicher daher siehe Bilder) die meines Wissens in den 30 Jahren noch nie nennenswert saniert wurden.


    Vor 2 Jahren war mal ein Dachdeckermeister da, der sich um die nervigste Stelle (direkt über der Terasse) gekümmert hat. Er hat da nichts gelötet o.Ä. sondern kurzerhand an der undichten Stelle einen kleinen Zuschnitt Dachpappe (Polymerbitumen-Schweißbahn "BauderKARAT") mit Flüssigkunststoff (Enkopur) drauf geklatscht (siehe erstes Bild, Innenseite der Dachrinne). Naja was soll ich sagen, die Stelle tropft weiter!!!:motz2: Rechtlich konnte ich bei der Firma nichts erreichen, aber das ist auch ein anderes Thema / Forum.


    Nun möchte ich dieses Jahr nochmals einen Anlauf wagen und mir einen Dachdecker holen, der die Schäden ordentlich und langfristig behebt. Bevor ich (wieder) auf irgendwelche Quick&Dirty Lösungen hereinfalle die nicht von Dauer sind, würde ich mich gerne vorab einmal in eurer Expertenrunde nach euren Meinungen dazu umhören.


    Folgende Fragen (siehe Bilder):

    - Wie wären im Allgemeinen die Schäden hier zu beurteilen bzw. zu beheben? Geht es mit Löten, oder muss unbedingt eine komplett neue Dachrinne her? Ist von "Dichtmassen" oder erneuter Flüssigkunststoff-Panscherei im Allgemeinen abzuraten?


    - Hat jemand Erfahrung wie speziell mit der verpfuschten Stelle umgegangen werden kann? z.B. wenn Löten im Allgemeinen in Frage käme, wie entfernt man die hartnäckige Flüssigkunststoff-Pfuscherei ? Ich weiß wie hartnäckig das Zeug ist und sehe mich da schon einige Tage bei der Sisyphus-Vorarbeit auf der Leiter mit Ceranfeldschaber, Messer & co. den Kunststoff am abkratzen, hoffend dass die Dachrinne dies überhaupt unbeschadet übersteht ?


    Ich danke euch für jeglichen Input!


    Beste Grüße


  • Vielleicht sind die Einzelrinnen recht lang oder es gibt Zwängungen und man müsste ein Dehnungsausgleichsstück setzen...

    Speziell auf dem zweiten Bild meint man zu erkennen, dass es Bewegungen von wenigen Millimetern gab...

  • Deinen Rinnen fehlt vermutlich ein Längenausgleich, also hat sich die Rrinne den selbst "gebaut" an einer Verbindung/Nahtstelle.

    Das kann auch der beste Flüssigkunststoff nich reparieren!


    Rinnen neu - diesmal MIT Längenausgleichern!

  • Vielleicht muss man nur ein Stück herausschneiden und dann das Aussgleichsstück einsetzen...

    + Entfernen der alten, nicht funzenden Flickstellen + Zulöten der Stöße?

    Da ist ein Komplettaustausch wahrscheinlich kostengünstiger. Und es gibt 5 Jahre Gewähr + die alten haben 30 Jarhre (+-) ihrer Lebensdauer bereits hinter sich

  • Vielleicht sind die Einzelrinnen recht lang oder es gibt Zwängungen und man müsste ein Dehnungsausgleichsstück setzen...

    Speziell auf dem zweiten Bild meint man zu erkennen, dass es Bewegungen von wenigen Millimetern gab...

    Ja die Rinnen sind schon recht lang, schätzungsweise 15 Meter weil die sich über 3 Reihenhäuser erstrecken. Dehnungsausgleichsstücke kann ich nicht erkennen, alle Verbundstücke scheinen gesteckt oder gelötet zu sein.

  • Es handelt sich um ein Bj. 89 Reihenendhaus mit Steildach (Satteldach)

    Wie lang ist die Dachrinne?

    Hat jedes Haus seine eigene Dachrinne und Fallrohr?


    Wenn ich mich richtig erinnere, dann darf bei der gezeigten (halbrund, verzinktem Blech, gerader Verlauf) Dachrinne bis zu einer Länge von 15m OHNE Längenausgleich montiert werden. Diese Länge wird bei einem Reihenhaus eher selten erreicht.


    Die Überlappung sieht mir etwas knapp aus. Wenn man auf Löten, Kleben o.ä. verzichten möchte, dann könnte man auch einfach Dachrinneverbinder verwenden. Optisch ist das Geschmackssache, wäre aber in diesem Fall wohl die einfachste Lösung. Zudem darauf achten, dass das Wasser von den Dachsteinen auch in die Rinne abtropft und nicht dahinter.

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  • Ja die Rinnen sind schon recht lang, schätzungsweise 15 Meter weil die sich über 3 Reihenhäuser erstrecken. Dehnungsausgleichsstücke kann ich nicht erkennen,

    Da habe ich wohl zu lange an meiner Antwort getippt. Bei 15m sollte mittig ein Ausgleichsstück gesetzt werden. Der Rest wie beschrieben.

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  • Ja die Dachrinne ist mindestens 15m lang (eher 15-17m), habe gerade nachgemessen bzw. hochgerechnet. Dehnungs-/Ausgleichsstücke kann ich da nirgendwo erkennen. Es gibt nur 2 Fallrohre jeweils an den beiden äußeren Enden. In der Mitte hängt die Dachrinne am tiefsten und dort steht das Wasser wochenlang (siehe Bilder).


    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker ()

  • In der Mitte hängt die Dachrinne am tiefsten und dort steht das Wasser wochenlang (siehe Bilder).

    das ist natürlich nicht sinnvoll. Wenn an beiden Enden Fallrohre sind, dann montiert man die Dachrinnen natürlich so, dass sie von der Mitte nach beiden Enden ablaufen, oder zumindest waagerecht, aber nicht so, dass sich in der Mitte eine Senke ergibt.

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  • Naja, die Senke könnte sich auch im Laufe der 30 Jahre gebildet haben aus Gründen. Allein schon deswegen muss da einer ran und das ausgleichen. Da kann man gleich eine neue Rinne machen, weil in Kürze wird sicherlich anders wo ein Leck auftauchen.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Hallo,

    Bei geraden Dachrinnen ohne Ecken, Winkel usw. muss ab 12 m ein Dehnungsausgleich verbaut werden. Wenn die Dachrinne schon >30 Jahre alt ist, würde ich einen Austausch samt Rinneisen empfehlen. Ein nachträglicher Einbau eines Dehnungsausgleichers kann man zwar machen, aber die Verbindung neu auf alt wird wieder aufreißen. Bei einer Erneuerung mit Rinneisen verschwinden auch die gefällelosen Teilstücke in der Mitte ( das kann auch durch ungleichmäßige Setzungen im Dachstuhl kommen )

  • Danke. Irgendwie hatte ich die 15m im Hinterkopf. Aber man kann sich ja nicht alles merken.

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  • Es kann auch bei einem Ablauf die Rinne geteilt werden. Somit ist ein zusätzlicher Dehnungsausgleicher nicht notwendig.

    Nach 30 Jahren darf eine Dachrinne auch als Reihenhausendbesitzer ausgewechselt werden können. Dafür braucht es zwingend ein Gerüst.

  • Hallo,

    nur noch mal zu dem nachträglichen Einbau eines Dehnugsausgleichers: Das kann funktionieren, aber: Wenn die Dachrinne schon> 30 Jahre angebracht ist, wird das Material durch Umwelteinflüsse nicht besser, d.h. das Material wird dünner. Um ein Dehnungsausgleicher einzubauen, wird ein Stück Dachrinne ausgeschnitten und dann muß die alte Dachrinne gereinigt werden, sprich anschleifen, um die Oxidschicht wegzubekommen, Lötwasser mit Salzsäure verwenden, um die Haftung vom Lötzinn hinzubekommen, beide Sachen mit anschleifen und Salzsäure verbessern nicht unbedingt den Zustand/Material der Dachrinne. Deßhalb sind die Erfolgsaussichten eher gering.

  • Danke für´s Nachschauen.

    Ich würde die Rinne komplett ersetzen.

    Ich vermute das könnte daran scheitern, weil die Rinne über mehrere Häuser verläuft, man bräuchte also die Beteiligung/Zustimmung der Nachbarn. Der TE könnte also nur den Teil an seinem Haus ersetzen.

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