Problemkind Kellerraum

  • Hallo zusammen,


    wir haben vor 2 Jahren ein Haus gekauft.

    Das Haus hat einen kleinen Kellerraum 6x2 Meter, der sich komplett unter der Erde befindet. Links schließt er an einen beheizten Wohnraum an, rechts ist Erdreich. Die Stirnseite Ebenfalls Erdreich, halb freiliegend. Dahinter ist der Waschraum mit einem kleinen Fenster über einen Schacht. Die Räume sind über eine normale Zimmertür verbunden, wenn ich die Waschküche Lüfte, meist durchzug mit dem kleinen Fenster und der Terassentüre, mache ich die Zimmertüre auf. Wenn wir Waschen o.ä. schließen wir auf alle Fälle die Kellertüre.

    Unser Vorgägnger hatte den hinteren Raum als Sauna genutzt. Der Raum war mit Holz verkleidet. Nach entfernen der Verkleidung, war von innen Bitumen aufgebracht. Der Bitumen war voll mit Salzausblühungen, sah ziemlich gruselig aus.

    Im Rahmen der ersten Sanierung haben wir den Bitumen entfernt (der Keller ist gemauert) und einen Sanierputz -histolith- war das glaube ich aufgetragen.

    Mir ist dann noch aufgefallen - über dem Raum ist die Garage - das über die Decke Wasser eingedrungen ist. Da waren die Fugen der Fliesen in der Garage wohl undicht. Das haben wir mittlerweile beseitigt.

    Der Raum verfügt über einen kleinen Abluftlüfter links ganz hinten - 100er Durchmesser.


    Erst hat sich oben rechts im Eck, irgendwas gebildet, vermutlich Schimmel?

    Nun hat sich unten an der Wand ziemlich weit hinten wieder sowas wie diese Salzkristalle gebildet. War recht leicht zu entfernen, sehr trocken, mit dem Schwamm drüber und weg wars.


    Der Raum hat eine Temeratur von aktuell 12 Grad und hat jetzt im Herbst und Winter eine sehr hohe Luftfeuchte von >70%. Heute sind es, da sehr verregnet sogar 80%.

    Die Luftfeuchte bekomme ich nicht runter, der Lüfter ist auch überfordert, bzw. läuft, aber es nützt nichts.

    Nun sind wir etwas verzweifelt, was tun?


    Erste Ideen waren, den Raum potentiell zu beheizen ggf. an der Außenwand und mit einem Entfeuchter die Feuchte rauszuziehen.

    Kellerlüfter Meaco o.ä.?

    Gibt es andere Ideen, was kann ich tun, was einigermaßen überschaubar ist an Kosten um die Kiste trocken zu bekommen?


    Grüße

  • Die Abstellkammer für Getränke, Kartoffeln usw. sieht in Anbetracht der ungünstigen Randbedingungen ( offensichtlich an vier Seiten ungedämmt: 2 x Kellerwände zum Erdreich, 1 Bodenplatte zum Erdreich und 1 x Kellerdecke zur Garage ) nach Anbringung des Sanierputzes augenscheinlich recht gut aus. Solange dort nicht feuchteempfindliche Gegenstände gelagert werden, hindert der angesichts der Bauweise naturgegebene Kondensatausfall und die Temperaturvon 12°, wie sie auch im Erdreich und der Garage vorherrscht, nicht eine der Bausubstanz angepasste Nutzung. Warum soll also der kleine Raum mit viel Aufwand und Geld zu etwas ( was denn? ) hochgerüstet werden, wofür er von seiner Bauweise nicht konzipiert ist???


    Die Nutzung als Sauna mit Bitumenbahnen an den kalten Außenwänden hat offensichtlich nicht gegen die Durchfeuchtung der Außenwände durch Kondensat von der feucht- warmen Saunaluft geholfen, weswegen sich Feuchtigkeitsausblühungen auf den Bitumenbahnen gebildet hatten und der Saunakörper vermutlich stark modrig und verfault gerochen haben wird.


    Die jetzt noch vereinzelt zu sehenden Salzausblühungen kommen aus dem ehemals durchfeuchteten Mauerwerk, das nur nach innen austrocknen kann. Um dies zu ermöglichen wurde ja der diffusionsoffene Sanierputz an den Außenwänden angebracht.


    Die Bauwerksabdichtung der Kelleraußenwänd und der Bodenplatte ist ja hoffentlichn vorhanden und in Takt, womit der Kellererweiterung unter der Garage für die vorgenannte Nutzung funktionieren sollte.


    Die Abluft über den Ventilator an der hinteren Kelleraußenwand sollte funktionieren, sie kann gegebenenfalls feuchtereguliert betrieben werden. Und die Tür zu den Kellerräumen unter dem Wohnhaus auch weiterhin geschlossen halten, wenn sich in dem kleinen Kellerraum niemand aufhält.

  • Ich würde zusätzlich empfehlen, mögliche Unzulänglichkeiten von Seiten der Garage oberhalb in Betracht zu ziehen...

    Oft mangelt es an einer fachgerechten Abdichtung, zusätzlich an Wärmedämmung... Wärmebrücken tun ihr Übriges

  • Hallo.


    Danke erstmal.

    Der Sanierputz ist ja nur innen angebracht, außen haben wir nichts gemacht. Würde eine Dämmung der zum Erdreich stehenden Innenwände und auch eine Dämmung der Betondecke ggf. etwas "bringen"?

    Hochrüsten will ich den Raum nicht, ich habe nur Panik, dass diese Salzausblühungen nun flächendeckend zurückkommen. Wenn ich mit einem Feuchtemesser an die Wand- das ist ein Messegerät mit zwei Nadeln vorne drauf- bin ich durchgehend bei ca. 20-25% Feuchte an der Außenwand. An der Ecke bei den Salzausblühungen bin ich bei ca. 30%. Der Putz ist jetzt seit ca. >1 Jahre drauf und die Ausblühungen haben sich jetzt erst gebildet.

  • Was besagen Deine Messungen: Außenwände bis zu 25% Ihres Gewichts nass und an der Ecke sogar 30% ??


    Und was ist das Problem mit den Salzausblühungen, die sicher noch zunehmen werden, wenn der Sanierputz erst seit einem Jahr auf der Wand pappt? Hast Du Angst, dass die Salze über die Luft und über den Korken den Wein säuern?

  • Wenn ich mit einem Feuchtemesser an die Wand- das ist ein Messegerät mit zwei Nadeln vorne drauf- bin ich durchgehend bei ca. 20-25% Feuchte an der Außenwand. An der Ecke bei den Salzausblühungen bin ich bei ca. 30%.

    Dein Messgerät mag alles mögliche anzeigen, aber niemals die Feuchte in Prozent.

  • Dein Messgerät mag alles mögliche anzeigen, aber niemals die Feuchte in Prozent.

    Bei Brennholz korrespondiert (zumindest laut Anleitung von meinem Messgerät) die Anzeige mit der tatsächlichen Feuchte. Dieselbe Anleitung gibt für vier (in Zahlen: 4) ausgewählte Baumaterialien eine Zuordnung an vom abgelesenen Skalenwert zur Einschätzung "trocken" oder "nass". Aber das Teil hat eine eingebaute LED (Taschenlampenfunktion) und eine Abschaltautomatik (die bei eingeschalteter LED deaktiviert ist). Herz, was willst du mehr?

  • Da Sanierputz genau das machen soll - also das Salz und die Feuchtigkeit an die Oberfläche transportieren - ist es ganz normal, dass es dort zu Salzausblühungen kommt. Das Salz kann einfach abgewehrt werden. Wenn der Sanierputz gesättigt ist, muss er sowieso erneuert werden.

    Gefährlich ist's, wenn Dumme fleißig werden!

  • Zitat

    aber das Teil hat eine eingebaute LED (Taschenlampenfunktion) und eine Abschaltautomatik (die bei eingeschalteter LED deaktiviert ist). Herz, was willst du mehr?

    Leider keine LED :P


    Mein Gedanke war, dass der Sanierputz verhindert dass da Salzausblühungen o.ä. kommen. Das scheint ja nicht der Fall zu sein. Mir war auch nicht klar, dass der sich irgendwann sättigt und man den Putz erneuern muss. Von welchem Zeitrahmen redet man da?

    Ich hatte irgendwie auch das Gefühl, dass die Salzausblühungen nicht optimal sind und man schauen sollte das diese nicht entstehen.

    Weisen die Ausblühungen auf eine Undichtigkeit von außen hin? Oder ist das einfach durch das Kondensat im Raum?

    Das Haus ist eigentlich erst 20 Jahre alt. Eine Abdichtung sollte eigentlich vorhanden sein.

  • Zitat

    Das Haus ist eigentlich erst 20 Jahre alt. Eine Abdichtung sollte eigentlich vorhanden sein.

    Das sollte der Unternehmer, der den Sanierputz angebracht hat, vorab geprüft haben. Denn die Anbringung eines Sanierputzes ohne vorherige Analyse und Klärung, was die Ursachen der Wandfeuchtigkeit und Salzausblühungen sind, erbringt keinen dauerhaften Erfolg, wenn die dem Erdreich zugewandte Bauwerksabdichtung nicht vorhanden ist oder nicht einwandfrei funktioniert.


    Wurden denn damals Bohrkerne in unterschiedlichen Tiefen der Mauerwerkswand genommen und im Labor auf Feuchtigkeit und Salze analysiert zwecks Klärung, ob die seinerzeit erkennbaren Erscheinungen auf eine Belastung von der Innenseite oder mehr aus Richtung Wandaußenseite hindeuten?


    Ich habe bislang unterstellt, dass ein erfahrener und mit den WTA-Richtlinien vertrauter Unternehmer tätig war und dieser demnach geklärt hat, dass die Außenwände nur von oberflächennahem Tauwasser aus dem Betrieb der Sauna belastet waren.


    Sollte es auch jetzt noch zu einer Feuchtebelastung von außen und einem hiermit einhergehenden Transport von Salzen zur Raumseite kommen, dann wird der Sanierputz das auf Dauer nicht verkraften. Denn der Sanierputz kann nur eine begrenzte Menge an Salzen einspeichern und er wird abgesprengt, wenn er keine Lust mehr auf die ständig neu hinzukommende Einlagerung von Salzkristallen hat.

  • Unser Maler der das Haus verputzt hat, hatte das mit jemandem (keine Ahnung wer / was genau das war) vorgeschlagen diesen Sanierputz zu nutzen. Aber Proben oder dergleichen haben die nicht genommen. Ich meine der Maler oder sein Spezi den er da mithatte hatte auch lediglich mit einem Feuchtemesser geprüft.

    Die Bauwerksabdichtung sollte vorhanden sein. Das hatte der Vorbesitzer gesagt, aber und wie in welchem Zustand diese ist, weiß ich natürlich nicht.

  • Aus dem Link geht doch hervor, wie eine Fachfirma, die - wie hier sogleich, aber offensichtlich nicht fachgerecht plant - vorzugehen hat, um die richtige Art der Sanierung vor Angebotserstellung und Ausführung zu klären. Wer genaueres Wissen will, kann sich auch noch die WTA-Merkblätter im Internet bestellen und durcharbeiten.


    Ob dem Laien damit geholfen ist? Der Laie sollte sich das Geld besser sparen und sogleich einen Fachmann oder eine WTA-Fachfirma kommen lassen, die dann die gebotenen, aber bislang nicht vorgenommenen Analysen nachholt. Vielleicht kommt ja dabei heraus, dass der Maler und sein Begleiter vor rund einem Jahr in den " blauen Dunst " einen Sanierputz empfohlen und ausgeführt haben, der bei ordnungsgemäßer Analyse schon seinerzeit völlig ungeeignet war. Dann kann man innerhalb der noch laufenden Verjährungsfrist überlegen, ob und was man gegen den Maler unternimmt.