Durchbruch zumauern und Küche davor installieren

  • Guten Abend,


    folgendes Problem:

    Es gibt einen Mauerdurchbruch in einer Wand, tragend, 11,5 cm Bimshohlblockstein. Früher war die Wand 260 cm lang und 250 cm hoch. Darin war eine Türe. Der Vorbesitzer hat ohne großes Aufhebens in die Wand ein Loch gemacht und den Türdurchbruch auf, 150 cm lang und 210 cm hoch erweitert. Darüber hat er, auch ohne viel Aufhebens, einen dicken Holzbalken gesetzt, ca 30x10 cm. Das hat nie ein Statiker gesehen, auf seine Eigenleistung war er aber mächtig stolz.


    Dieses Loch soll zugemauert werden und der Holzbalken, der als Sturz diente, entfernt werden und gegen einen Betonsturz ersetzt werden.

    Tragend ist die Wand deshalb, weil auf der Oberkante der Wand ein betonierter, bewehrter Ringanker, ca 6 cm stark aufliegt, und auf diesem Ringanker 5 Deckenbalken sitzen.


    Prinzipiell meinte der Statiker, dass er Bauchschmerzen hätte, das so durchzuwinken, wie der aktuelle Ist-Zustand ist. Er meinte aber, er habe eigentlich keine Bedenken, wenn wir den Holzbalken gegen einen Betonsturz austauschten und die Wand darunter hochziehen. Wahrscheinlich würde es sogar reichen, wenn man den Balken wegmacht und das Loch einfach zumauerte. Er riet aber zum Sturz. Berechnet hat er das jetzt nicht. Die Mauer wird fachgerecht erstellt werden.


    Nun kommt aber die Frage:

    Mit Wasserinstallation erfordert die Wand ein Flächengewicht von 220 kg (an die Wand kommt die Küche mit Spüle). Das wäre auch bei 11,5 cm umsetzbar.

    Die zulässige Schlitztiefe vertikal in einer tragenden Wand der Stärke 11,5 ist aber nur 10 mm. Korrekt?

    Daher ist es nicht möglich, in diese Wand Installationsleitungen zu legen. Korrekt?

    Daher muss ich mich nochmal mit dem Statiker zusammensetzen, damit er mir konkret ausrechnet, dass aus dem Teil der Wand, der unter dem Sturz ist, keine tragende Wand geworden ist?

    Ist es möglich, an eine Wand, die aus 11,5 cm HLZ der Druckfestigkeitsklasse 20 (er hat das beste Schalldämmaß) besteht, auf einer Länge von 260 cm Küchenschränke aufzuhängen? Muss ich das extra berechnen lassen? Bei 17cm wäre es ja wohl kein Problem.



    Grüße

    CP

  • Carsen_Peter

    Hat den Titel des Themas von „Küchenschränke aufhängen“ zu „Durchbruch zumauern und Küche davor installieren“ geändert.
  • Es mag vielleicht unter diesen Bedingungen sinnvoll sein, den Rest der Mauer auch noch rauszumachen und gleich die ganze Mauer neu zu machen? Wir sprechen von einer Wand 260x250, der jetzt schon 150x210 + 190x30 (Balken) fehlen. Dann kann man sie gleich mit 17 cm hochmauern?

  • Es mag vielleicht unter diesen Bedingungen sinnvoll sein, den Rest der Mauer auch noch rauszumachen und gleich die ganze Mauer neu zu machen? Wir sprechen von einer Wand 260x250, der jetzt schon 150x210 + 190x30 (Balken) fehlen. Dann kann man sie gleich mit 17 cm hochmauern?

    Das ist hier wirklich eine Überlegung wert! Aber bitte Achtung: Wenn die Wand tatsächlich tragend ist, dann sollte sie natürlich jetzt nicht "einfach weggekloppt" werden, sondern vor dem Rückbau die Decke abgefangen werden. Wie das genau geht - sagt der freundliche Statiker, der die Stelle schon kennt. :bier:

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Klar, würde ich so machen wie bei der anderen Wand, die wir rausgemacht haben. Querbalken unter die Balken, Drehsteifen unter jedenBalken und das gleiche im Keller. Vorher mit dem Statikus reden.

    Siehst Du dennoch eine sinnvolle Möglichkeit, mit der 11,5er Wand zu arbeiten?


    Gruß, CP

  • Siehst Du dennoch eine sinnvolle Möglichkeit, mit der 11,5er Wand zu arbeiten?

    Nein.


    Ich bevorzuge allerdings zur Installationsführung Trockenbauwände bzw. Trockenbauvorsatzschalen, zumal sie als Raumtrennwände bei gleicher Stärke einen besseren Schallschutz bieten und bei entsprechendem Bau auch ausreichend stabil für Konsollasten sind. Allerdings lassen sich GK-Wände natürlich nicht als tragende Wände einsetzen - wie mir durchaus bewußt ist. ;)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.