Schimmelproblem an alter Außenwand - Vorgehen?

  • Beim Abriss eines alten Gebäudeteils ist eine Innenwand zur Außenwand geworden -- hier habe ich jetzt ein Schimmelproblem (rausgelöst aus dem Thread zum Abbruch)

    Jetzt überlege ich, was das beste Vorgehen ist - über Tipps zum Vorgehen würde ich mich freuen. Kurz zur Situation:


    Es geht um diese Wand. 60cm Bruchstein, mit Lehm gemauert, außen mit irgendeinem Innenputz verputzt, die Mauerkrone ist mit einem Betonringanker abgeschlossen. Zusätzlich ist das ganze von oben mit einer Baufolie mit ~45°C Gefälle abgedeckt. Die Seekieferplatte deckt ein altes Türloch ab. Vor circa zwei Wochen habe ich festgestellt, dass Wasser hinter die Platte läuft und daher noch die schwarze Unterspannbahn angebracht.


    So sieht es gerade von innen aus. Die Wände sind verputzt und tapeziert und wie man sieht ist die rechte Seite der Seekieferplatte feucht. Der Holzbalken rechts an der Seekieferplatte ist klatschnass (>70% Holzfeuchte, lässt sich mit dem Finger eindrücken). Die ober rechte Ecke ist generell stark verschimmelt, auch der raumseitige Türsturz ist (nur rechts) deutlich feucht.

    Im rotmarkierten Bereich hing bis gestern, eher unordentlich, eine Plastikfolie - die hatte ich während der Abrißphase als Staubschutz aufgehängt und hinterher vergessen.


    Der Raum selber wird als Lagerraum benutzt und minimal beheizt (in der Ecke steht ein Heizkörper auf Frostschutz, größtenteils verkleidet mit Styropor - läuft primär, damit die Heizung nicht einfriert). In den letzten Tagen hatten wir Außentemperaturen bis so -6°C, die Raumtemperatur war dabei knapp so zwischen 1,5°C und 3°C. In dem Raum hält sich keiner auf, der Feuchteeintrag sollte also minimal sein.


    Wie gehe ich jetzt am besten vor, um das ganze wieder trocken zu legen und nicht weiter verschimmeln zu lassen? Da die linke Seite der Seekieferplatte nicht sichtbar feucht ist, glaube ich nicht an ein grundsätzliches Kondensproblem und sehe gute Chancen, dass das Problem primär das Wasser war, das in den vergangenen Wochen hinter die Platte gelaufen ist. Ich würde also bei Regen schauen, ob nochmal Wasser auf den Ringanker und dann unter der Folie durch zur Tür läuft.


    Macht es Sinn, parallel noch einen Bautrockner aufzustellen, um die Wand wieder trocken zu kriegen?

  • Da wird dir bereits der ganze Estrich mit Feuchtigkeit unterwandert sein und dir die Bude alsbald überall Schimmeln.


    Wo ist denn der Bauplaner bzw. Architekt, warum wurde aussen nicht direkt nach dem Abriss alles mit einer Plane geschützt?


    Möchte nicht wissen wieviel Feuchtigkeit schon durch den Sockelbereich unter den Estrich gelaufen ist. 🤔

  • Unter dem Boden des Lagerraums ist ein Estrich (zumindest mal eine dicke Schicht, die betonartig aussieht, darunter befindet sich etwas, dass ich als Laie eine Kappendecke nennen würde. Ich hab die Höhen mal so ganz ungefähr eingezeichnet (Bild 1). Zwischen Boden innen und Außenseite Mauer ist eine große Stufe (Bild 2 und 3).

    Zumindest der eine, in Bild 3 sichtbare Balken ist auch klar feucht (Scheinwerfer steht in Bild 2 und 3 an der selben Stelle).


    Der (von mir direkt beauftragte) Planer zu dem Thema nichts weiter gesagt. Ich war nicht misstrauisch geworden, weil ich vermutet hätte, dass der Putz (auch wenn es ein Innenputz ist), die Mauer bis auf weiteres vor Schlagregen schützen würde.

    Der Raum unter dem Lagerraum ist übrigens eine Sauna, ist aber in den letzten Monaten nicht genutzt worden (RT ~8°C).


    Das heißt für mich fürs weitere Vorgehen jetzt:

    • Schauen, dass ich die Mauer möglichst gut mit einer Plane schütze (vor dem nächsten Regen)
    • Mindestens mal einen Bautrockner aufstellen (und dafür den Raum auf >5°C aufheizen)
    • Vermutlich jemanden kommen lassen, der prüft, ob ich ein Feuchtigkeitsproblem in der Decke habe?

    Viele Grüße, grawurfel.

  • Naja, bei einer Baustelle die offen ist kann durch Schlagregen allerlei rein kommen. Wie wäre es das Loch zuzumauern? Oder von außen wenigstens das ganze Loch mit einer Plane zuzumachen, bis Du soweit bist dort eine Tür einzubauen?

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Die Tür soll es wieder geben, daher bekam ich den Vorschlag mit der Seekieferplatte. Ich habe jetzt die Wand fast vollständig mit Plane abgedeckt, der Rest folgt heute nachmittag.

  • Heute gab es ja den ganzen Tag gefrierenden Regen, jetzt habe ich mir gerade die „Tür“ noch mal von innen angeschaut - frische Feuchtigkeit zieht sich an einigen Stellen nach unten.


    D.h., dass die bereits bestehende Abdeckung wohl irgendwo undicht ist und das Wasser über die Tür leitet. Da aber der Boden gerade eine einzige Eisschicht ist, kletter ich da heute Abend nicht hoch …

  • Als ersten Schritt besorg dir eine große Plane, am besten wie von den LKWs aus PVC, die muss vom Dach komplett runter bis auf den Boden runter.


    Die Planen sind schön schwer und flattern dir nicht kaputt, kannst du später noch für einen Holzstapel nutzen, sofern vorhanden. ;)


    Die gesamte Wand zieht Wasser wie ein Schwamm und das Wasser läuft dir auf die Zwischendecke am Sockelbereich rein und von innen höchstwahrscheinlich unter den "Estrich".


    Was soll denn spätere an die Aussenwand ran? Vorbauschale?