Feuchte entlang der Wand-Decken-Ecke, Dachgeschoss - Kondensat oder Dach undicht?

  • Ein MFH Baujahr 1996, 5. Stock.


    Feuchteflecken kommen im Winter, nachdem es mal viel geregnet hat, und bleiben dann wochenlang bis es draußen wieder wärmer und trockener ist. In der Wohnung wird auch viel gekocht, und das ist Küchenbereich, daher bin ich mir nicht ganz sicher, ob es hier nicht doch um Kondenswasser handelt, das an einer kalten Stelle absetzt? Erstes mal Januar-Februar 2022, und jetzt wieder bereits im Dezember (aber nach heftiegen Regen). Davor 2 Jahre habe ich es nicht bemerkt. Im Sommer 2022 wurden Dachfenster getauscht - kann es sein, dass dabei am Dach eine oder andere Dachziegel gelitten hat?


    Schimmel habe ich natürlich umgehend entfernt, war 2 Wochen im Urlaub.


    • Starkregen gibt es ja auch im Sommer. Traten bisher die Feuchteflecken immer nur im Winterhalbjahr auf, also zwischen Oktober und Ostern?
    • Ist die rechtwinklig zur Dachfläche verlaufende Wand eine Giebelwand?
      • Wenn ja, steht sie frei?
      • Wenn nein, liegt dahinter ein zugänglicher Raum?
      • Tritt das Problem in Raum dahinter ebenfalls auf?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Zitat

    Wechsel von aussen durchgeführt? Wenn ja, Luftdichtigkeitsfolie wieder dicht angeschlossen?

    Das kann ich leider nicht genau sagen. 2 Handwerker von einer Fachfirma haben das gemacht, im Rahmen einer größeren Fenstertauschaktion der Hausverwaltung. Sie haben das Dach auf jeden Fall mal betreten. Velux-Fenster, ich glaube 140*90 cm.

    Mir fällt ein, mein Nachbar hat früher mal berichtet, dass es bei ihm auf seiner Seite auch was ähnliches gab (unsere Wohnungen teilen diese Wand). Das war schon bevor meine Fenster gewechselt wurden, wobei seine Fenster auch ein paar Jahre früher dran waren.

  • Traten bisher die Feuchteflecken immer nur im Winterhalbjahr auf, also zwischen Oktober und Ostern?

    Ja, bisher immer nur im Winter, letztes Jahr im Januar, dieses Jahr ab Dezember. Aber im Dezember hat es auch dieses Jahr heftiger geregnet.

    Ist die rechtwinklig zur Dachfläche verlaufende Wand eine Giebelwand?

    Nein, dahinter ist eine andere Wohnung. Vor ca. 2 Jahren, also noch vor dem Fenstertausch, hat der Nachbar erwähnt, dass es bei ihm an dieser Wand ein ähnliches Problem gegeben hatte, aber nur im unteren Teil der Schräge, wenn ich mich richtig erinnere. Und dass Dach damals repariert worden war. Ich frage ihn mal aus diesem Anlass, ob er das zufällig wieder hat. Ich gehe davon aus, eher nicht, sonst hätte er mir das erzählt.

  • Ich habe da eine Idee. Die Feuchtigkeit in der Wohnung beträgt im Winter meistens so um 60%, Temperatur ca. 22 C.

    Bevor ich die Hausverwaltung kontaktiere und eine Begutachtung durchführen lasse, versuche ich es mal mit einem Entfeuchter. Immerhin tritt das Problem im Sommer nicht auf, also es besteht Hoffnung, dass es Kondenswasser ist. Wenn es nach dem konsequenten Entfeuchten nicht besser wird, dann ist es eher was mit dem Dach, dann lasse ich es begutachten. Was haltet ihr von dieser Idee? Danke euch!

  • wäre es möglich, weitere Informationen zu liefern?

    - Baujahr des Gebäudes?

    - ggf. erfolgte Renovierung?

    - Heizkörper/Fußbodenheizung?

    - Art des Dachaufbaus sowie Art und Stärke der vorhandenen Dämmung

    - Typ/Qualität des Dachflächenfensters

    - Infos zur Wohnung: wie groß, wieviele Personen leben da? Tagsüber anwesend? Heizungs/Tag/Nacht-Absenkung?

    - Waschmaschine, Wäschetrocknen in der Wohnung?

    - Kaminofen etc. in der Wohnung?

    - ist das Problem einmalig und erstmalig aufgetreten oder gab es andere Einflussfaktoren?

    - Wurde etwas geändert?

    - Hat sich das Nutzerverhalten geändert?

  • Schaut die Wand (ggf. nur wenig) oben aus dem Dach heraus? Ist es eine Brandwand oder Trennwand im Baurechtssinne? Oder "nur" eine Wand zwischen zwei Wohnungen?

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Schaut die Wand (ggf. nur wenig) oben aus dem Dach heraus?

    Muss ja gar nicht. Es würde auch schon reichen, wenn die Wand, ungedämmt auf der Mauerkrone(!), bis an die Dachdeckung heranreichen würde. Dann würde im Kopfbereich der Wand diese stärker auskühlen und es könnte sich Kondenswasser an der kalten Oberfläche niederschlagen.

    Ja, bisher immer nur im Winter, letztes Jahr im Januar, dieses Jahr ab Dezember. Aber im Dezember hat es auch dieses Jahr heftiger geregnet.

    Auch die Beobachtung, dass dies offenkundig in der kühleren Jahreszeit beobachtet wurde, bestärkt die Vermutung. Einen Zusammenhang mit Regenereignissen sehe ich eher nicht, da diese zum einen auch im Sommer/ Frühjahr/ Herbst auftreten und zudem dann eine Undichtigkeit des Daches/ der Dachdeckung und eine Undichtigkeit der Unterspannbahn vorhanden sein müsste, die dann auch noch genau im Bereich des Mauerwerks und zudem über eine größere Strecke (Länge) voruzufinden sein müsste. Nicht unmöglich, aber dann doch eher nicht so wahrscheinlich.

  • Nachtrag: da es sich wohl um eine Wohnungstrennwand handelt ist zudem nicht zu vermuten, dass die Wand an der UK der Sparren endet und die WD durchläuft (Thema Schallschutz). Die wand dürfte also bis OK Sparren verlaufen. Die Mauerkrone müsste daher entsprechend gedämmt ausgeführt werden, wenn es denn korrekt gemacht worden wäre.....

  • Muss ja gar nicht.

    Off-Topic:

    Jain. Bei Bj bis in die 60er kenne ich aneinander gebaute RH und MFH, deren Brandwände, anders als heute in vielen Bauordnungen gefordert, nicht über die Dachhaut überstehen. Ein "ewiges" Thema bei Dachausbauten und Dachumdeckungen

    Deswegen schrieb ich ja

    Ist es eine Brandwand oder Trennwand im Baurechtssinne?


    MFH Baujahr 1996


    Die Mauerkrone müsste daher entsprechend gedämmt ausgeführt werden, wenn es denn korrekt gemacht worden wäre.....

    Wenn das Wörtchen wenn nicht wär, .....

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  • Jain. Bei Bj bis in die 60er kenne ich aneinander gebaute RH und MFH, deren Brandwände, anders als heute in vielen Bauordnungen gefordert, nicht über die Dachhaut überstehen. Ein "ewiges" Thema bei Dachausbauten und Dachumdeckungen

    Das ist ja auch kein so großes Problem gewesen. Früher. Da waren die Dächer gerne mal mit 10cm Miwo gedämmt. Im Sommer bullenwarm, im Winter drehte man die Heizung auf Stufe 5 und alles war paletti. Eine Wohnungstrennwand als "Kühlrippe" wurde da einfach weggeheizt. Nun sind die Dächer mittlerweile oft deutlich besser gedämmt (saniert), man muss nicht mehr so viel heizen, was ja auch gut und richtig ist, aber mit der Kühlrippe funktioniert das dann so eben nicht mehr.

  • Ich hatte im November einen ähnlichen Fall:


    Die PV-Männers haben wohl scheinbar (kriegst natürlich nicht nachgewiesen) den Bleikranz von der KWL-Durchführung am Steildach über die darüberliegenden Ziegel „runtergetreten“. Dadurch lief bei stärkeren Regen das Wasser der zwei darüberliegenden Ziegelreihen munter auf die USB und suchte sich seinen Weg bis zu irgendeiner kleinen Durchdringung. Dadurch lief das Wasser dann stramm am Sparren entlang bis auf die Fußpfette und an der Innenschale runter bis in den Innenputz des darunterliegenden Raumes.


    Dachdecker hat sich dem Anschluss daraufhin 1,5 Stunden gewidmet und nu ist alles fein trocken…


    Nur so als Hinweis - sieht mir auch eher nach Leckage aus als nach Kondensat…

  • Gerne!

    - 1996, 5 Stocwerke, also Dachgeschoss ist 5. OG

    - ich besitze die Wohnung seit 4 Jahren. Alte Holzfenster waren mehr oder weniger weggegammelt, daher wurden im Sommer 2022 Dachfenster ausgetauscht, nicht nur in meiner Wohnung.

    - Heizkörper. In diesem Zimmer sind 3 Heizkörper.

    - die Stärke des Dachs schätze ich auf 40 cm (ist auf dem Foto mit Kühlschrank sichtbar), zur Dämmung und Dachaufbau kann ich leider wenig sagen; evtl. finde ich Foto, wie Dach von außen aussieht, typische rote Dachzigel.

    - insgesamt 3 Velux Plastikfenster GPU PK10 Polyur. Thermo Alu 94x160 in diesem Zimmer

    - 47 m2 (umgerechnet, weil Dachgeschoss, Bodenfläche ist also größer); 2 ZW, das problematische ist das Wohnzimmer mit der offenen Küche, die Küche ist neben dieser Wand;

    bewohnt von 1 Person

    - Waschmaschine mit Trockenfunktion, sollte also kein Problem sein, wenn auch manchmal die Wäsche manchmal bügeltrocken rauskommt und gebügelt wird oder im Badezimmer fertigtrocknet

    - kein Kaminofen

    - also im Winter 2020 und 2021 ist mir nichts aufgefallen. Im Winter 2022 und jetzt im Winter 2023 dann diese Bilder.

    - ja, das Dachfenster ausgetauscht

    - ja, Nutzerverhalten hat sich im Bezug aufs Kochen geändert, früher habe ich dort gewohnt, ab Sommer 2022 wohnt meine Mutter dort, und sie kocht viel.

  • oder im Badezimmer fertigtrocknet

    :wall: :wall: "Früher" gab es extra dafür Trockenböden bzw. -keller

    ab Sommer 2022 wohnt meine Mutter dort, und sie kocht viel.

    Ahhhh! Das dürfte Teil des Problems sein.


    Ich würde zu einem Datenlogger mit Aufzeichnung von Rlf, Temp. und (indirekt) Lüftungsverhalten raten!

    Zeitraum der Dokumentation min. 14 Tage.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Schaut die Wand (ggf. nur wenig) oben aus dem Dach heraus? Ist es eine Brandwand oder Trennwand im Baurechtssinne? Oder "nur" eine Wand zwischen zwei Wohnungen?

    Nein, die Wand schaut nicht heraus. Ist auf jeden Fall eine Wand zwischen 2 Wohnungen, also Trennwand? Ob Brandwand, kann ich leider als Baulaie auch nicht sagen.

  • So sieht das Dach aus. Ist aber die andere Seite des Dachs und noch ein Stück eines alten Fensters. (Es gibt Fenster auf beiden Seites des Dachs, was Lüften erleichtert. Meine Mutter lüftet recht viel im Sommer, da stehen die Fenster dauerhaft aufgeklappt. Im Winter natürlich seltener, aber auf jeden Fall lüftet sie. Die Feuchtigkeit beträgt im Winter 60-65%, ich habe so ein rundes Teil mit einem mechanischen Zeiger da, könnte sein dass es nicht besonders genau ist, denn je nach dem wie man es hält, gibt es 5% Differenz).

  • Ich hatte im November einen ähnlichen Fall:


    Die PV-Männers haben wohl scheinbar (kriegst natürlich nicht nachgewiesen) den Bleikranz von der KWL-Durchführung am Steildach über die darüberliegenden Ziegel „runtergetreten“. Dadurch lief bei stärkeren Regen das Wasser der zwei darüberliegenden Ziegelreihen munter auf die USB und suchte sich seinen Weg bis zu irgendeiner kleinen Durchdringung. Dadurch lief das Wasser dann stramm am Sparren entlang bis auf die Fußpfette und an der Innenschale runter bis in den Innenputz des darunterliegenden Raumes.


    Dachdecker hat sich dem Anschluss daraufhin 1,5 Stunden gewidmet und nu ist alles fein trocken…


    Nur so als Hinweis - sieht mir auch eher nach Leckage aus als nach Kondensat…

    Danke! Klingt nach einem möglichen Szenario.

  • Leckage(n) ist/sind meist "klein"flächig, wenn es nicht grad Rohrbrüche oder Sturmschäden sind.

    Sehen sie wie ein rundes Näßefleck aus, so 20-30cm Diameter? Denn das habe ich nämlich auch im Bad unter dem Fenster, das ist aber die andere Seite des Dachs. Auch nur im Winter. Erstmal hieß es, wenn Fenster ausgetauscht sind, würde es sich erledigen, dann war das Badefenster vom Umtausch ausgeschlossen, da es schon mal getaucht war und kein Holzfenster war.

    Noch ein Detail - wenn es mal kommt, also sowohl im Badezimmer als auch im Wohnzimmer auf den Fotos, dann bleibt es Wochen und Monate, bis es wieder wärmer wird, auch wenn es inzwischen nicht mehr so stark regnet. Nicht der Schimmel, der ja entfernt wird, aber die Feuchteflecken bleiben. Kann es trotzdem Leckage sein? Wenn die innere Füllung des Dachs durchnässt ist und nur langsam austrocknet... Und im Sommer kann es nicht so schnell durchnässen, weil die Feuchte dank höheren Temperaturen schneller verdunstet? Bei starken Regen im Winter habe ich den Eindruck, dass es auch nicht sofort kommt, sondern zeitverzögert.

  • ab Sommer 2022 wohnt meine Mutter dort, und sie kocht viel.

    ...das könnte ein eher kleiner Teil des Problem sein, möglich aber dass hier einfach ein "Kippunkt" überschritten wurde. Will sagen. Wenn, wie ich vermute, eine linienförmige Wärmebrücke (Wohnungstrennwand) ursächlich ist, so kann es sein, dass der zusätzliche Feuchteeintrag gerade etwas zu viel ist und sich Kondensat niederschlägt. Allerdings: Eine Wohnung sollte natürlich schon so funktionieren, dass schadensfrei gekocht werden kann.


    Angesichts des Schadensbildes, sieht es für mich nach Kondensat aus. Hilfreich wäre ein Foto vom Wandkopf, aber dazu müsste man die Dacheindeckung entfernen (hier würden schon ein oder zwei Ziegel reichen!).


    Kann sein, dass man das durch exzessives Heizen und Lüften weg bekommt. Wäre aber nicht eben die energiesparende Methode.

  • Ich würde zu einem Datenlogger mit Aufzeichnung von Rlf, Temp. und (indirekt) Lüftungsverhalten raten!

    Danke, ich werde es ausprobieren! Welche Rlf ist unbedenklich? Ist 60% noch Ok? Und um wieviel soll es nach einem Lüften fallen? Ich habe den Eindruck, es steigt schnell, wenn die Fenster wieder zu sind, wenn man dem ungenauen mechanischen Hygrometer aus dem Baumarkt glaubt.

  • Kostengünstige und ungeeichte Hygrometer sind immer ungenau!


    60 % rel. Luftfeuchte sind noch behaglich und sollten bauphysikalisch bei fachgerecht gebauten aktuellen Gebäudehüllen unkritisch sein. Weniger ist da bauphysikalisch immer besser, für den menschlichen Körper sollten es nicht weniger als ca. 45 % sein.


    Ich beobachte bei den momentanen Außenlufttemperaturen um - 10°C in genutzten Aufenthaltsräumen bei kurzem Stoßlüften von ca. 5 Minuten Sprünge um ca. 10 - 15 Prozentpunkte, die dann aber innerhalb max. einer Viertelstunde wieder nahezu auf den Ursprungswert zurückgehen. Stündliche Wiederholung ändert das natürlich allmählich hin zu niedrigeren Werten.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.