Bodenbelastung Aquarium

  • Guten Tag


    Ich würde mir gerne den Traum eines Meerwasser Aquariums erfüllen.

    Es soll ein Becken mit 525l werden. Auflagefläche Unterschrank 1.5x0.6m.


    Gemäß meinem Vermieter darf in der Wohnung eine Bodenbelastung von 200kg/m2 nicht überschritten werden. Der Hersteller des Aquariums gibt ein Gesamtgewicht von ca. 850kg an. Dies wären nach meiner Rechnung jedoch 944kg/m2.

    In den Aquarium Foren wird oft von Multiplexplatten berichtet die zur Druckverteilung unter das Becken gelegt werden. Das Gewicht solle dabei jedoch nur im 45 Grad Winkel durch die Stärke der Holzplatte verteilt werden. Dies würde bei einer 10cm starken Platte eine max. Fläche von 1.7x0.8m ergeben. Mit immer noch viel zu hohen 625kg/m2.

    Wäre es möglich, eine Unterkonstruktion aus z.B. 40mm Alu Profilen in der Größe 1.5x2.8m zu Bauen um die Kraft gleichmäßig zu verteilen? wie kann die notwendige Profilstärke für eine solche Unterkonstruktion berechnet werden?


    Wäre um jede Hilfe dankbar.

  • Wäre es möglich, eine Unterkonstruktion aus z.B. 40mm Alu Profilen in der Größe 1.5x2.8m zu Bauen um die Kraft gleichmäßig zu verteilen?

    Das wird nicht funktionieren. Belaste mal ein 2,8m langes Alu-Profil 40x40 mit 400kg, das biegt sich durch wie eine gekochte Spaghetti. Hinzu kommt eine geringe Auflagefläche. So einfach klappt das mit der Lastverteilung nicht.


    Ich würde zuerst einmal prüfen lassen, wo man das Aquarium (statisch) am besten aufstellt, und was da an Last tatsächlich möglich ist. (wo liegt die Decke auf, Wand, Raumecke usw. usw.). Ohne einen verlässlichen Nachweis hast Du als Mieter die A...karte gezogen, da genügt ein Riss und schon hast Du ein Problem.

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  • Dass es mit einem einzelnen Profil nicht funktioniert kann ich mir vorstellen.

    Ich habe mir den Rahmen in etwa wie auf dem Bild vorgestellt. oben drauf würde ich noch eine 18mm Multiplex Platte legen und darauf mittig das Aquarium. Rahmen 2.8x1.5m. Aquarium 1.5x0.6m

    Wie groß müssten die Profile sein, um die Belastung gleichmäßig zu verteilen?


  • Das fragst Du am besten einen Maschinenbauer, die haben mit solchen Profilen zu tun, und sehr wahrscheinlich auch die Materialdaten in ihrer Software. Da geht es ja nicht nur um die Profile sondern auch die Verbinder müssen berücksichtigt werden.


    Wie gesagt, man kann nicht einfach linear die Fläche vergrößern, deswegen zuerst mal schauen was bei Dir in der Wohnung tatsächlich möglich ist. Evtl. löst sich das Problem dann von alleine, oder es genüt eine deutlich kleinere Platte, oder was auch immer.

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  • Die Abklärungen habe ich bereits versucht. Der Vermieter hat alles abklären lassen. Resultat sind die 200kg/m2 die ich nicht überschreiten darf. Wurde auch im Mietvertrag so festgehalten.

  • An 200 kg pro m2 ändern keinerlei Lastverteilung etwas. 200 kg pro m2 bleiben ja bestehen.

    Ja, die bleiben bestehen, aber wenn die anstehende Last gleichmäßig auf eine ausreichend große Fläche verteilt wird, kann sie von der Decke abgetragen werden, da die zulässigen 200 kg / m2 (bzw. rd. 2 kN/m2) nicht mehr überschritten werden. Entsprechende Lastverteilkonstruktionen sind beim Bauen im Bestand und bei Aufstellung größerer Einzellasten wie Tresore und Aquarien Alltag. Sie bedürfen allerdings in der hier genannten Größenordnung von knapp 10 kN/m2 in jedem Einzelfall der konkreten rechnerischen Überprüfung durch eine fachkundige Person (Statiker/in).


    Bei vergleichbaren Tresoren und Aquarien haben sich schon oft Stahlplatten mit einer Stärke von 10 mm oder mehr als eine gute Lösung herausgestellt. Zu prüfen sind dabei aber separat die Tragfähigkeit von Decke und Estrichaufbau. Beides muss die Last aufnehmen können! (Trittschalldämmungen sind nachgiebig und somit besteht am Rand der Last Riss- bzw. Bruchgefahr!)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Doch genau das tut sie.

    Ein 500kg Aquarium auf einem halben qm macht 1000kg/qm.

    Verteilt man die Last auf 2,5qm, erreicht man die 200 kg/qm.

    Da muss aber man vorsichtig sein.

    Eine Konstruktion, die im vorliegenden Fall eine Fläche von 1,50x0,60 m², die mit 850 kg belastet ist, so verteilt, dass aus den 944 kg/m² 200 kg/m² werden - es werden mindestens 4,25 m² benötigt - wiegt auch etwas. Und diese etwas muss in den 200 kg/m² enthalten sein.

    Eine lastverteilende Konstruktion kann helfen, ist aber nicht immer der Heilsbringer. Ich hatte schon Fälle, da wäre die lastverteilende Konstruktion so schwer gewesen, dass alleine schon durch das Eigengewicht dieser Konstruktion die Decke überlastet war.

    Im konkreten Fall hilft wahrscheinlich nur, dass sich ein Statiker den geplanten Standort anhand der statischen Berechnung und der Bewehrungsplänen bewertet. Ggfs. ist es bei geschickter Anordnung möglich, dass Aquarium (wahrscheinlich mit Unterkonstruktion) aufzustellen. Die 200 kg/m² sind ja eigentlich so zu verstehen, dass die Decke vollflächig mit dieser Last belastet wird. Lokal höhere Lasten können aber unter Umständen möglich sein, vgl. z.B. ein Bett, das auf vier Holzfüßen 5x5 cm steht. Wenn man da die Last unmittelbar unter den Füßen ausrechnen, ist diese ja auch deutlich höher...

    Das wird aber nur im Zusammenspiel mit dem Vermieter gehen, da die statischen Unterlagen des Gebäudes benötigt werden, wie Skeptiker schon schrieb, inkl. Angaben zum Fußbodenaufbau, da dieser auch ein Schwachpunkt sein kann (will sagen, dass zwar die Decke die Last aufnehmen kann, nicht aber Estrich und/oder Dämmung).

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Stahlplatten mit einer Stärke von 10 mm oder mehr

    Wobei eine Stahlplatte noch einmal ordentlich Gewicht auf die Decke bringt (8to/m³ macht bei 1cm Dicke immerhin 80kg/m²). So gesehen ist die Überlegung mit Profilen zu arbeiten schon mal nicht schlecht, zumal wenn die Aufbauhöhe des "Podests" anscheinend keine Rolle spielt. Ob so ein Aluprofil hier die richtige Wahl ist da habe ich Bedenken. Ich würde einem simplen Stahlprofil, beispielsweise 60x40x3 o.ä. den Vorzug geben. Also einfach mal rechnen lassen, dann sieht man was Sache ist.

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  • zulässigen 200 kg / m2 (bzw. rd. 2 kN/m2)

    Off-Topic:

    [klugscheißmodus an]

    Nach DIN EN 1991-1-1 sind 200 kg/m² genau 2,0 kN/m², da die Norm die Fallbeschleunigung vereinfachend zu g = 10 m/s² setzt. Wer will schon mit so gmkrummen Zahlen rechnen...

    [/klugscheißmodus aus]

    :lach:

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  • Off-Topic:

    [klugscheißmodus an]

    Nach DIN EN 1991-1-1 sind 200 kg/m² genau 2,0 kN/m², da die Norm die Fallbeschleunigung vereinfachend zu g = 10 m/s² setzt. Wer will schon mit so gmkrummen Zahlen rechnen...

    [/klugscheißmodus aus]

    :lach:

    jaja - egal wie man es schreibt, irgendwer hat immer etwas anzumerken ... hätte ich "gleich" geschrieben, wäre wegen der 9,81m/s² ≠ 10,00 m/s² auch eine Anmerkung gekommen ... :bier: deswegen schrieb ich ja auch

    200 kg / m2 (bzw. rd. 2 kN/m2)

    Wobei eine Stahlplatte noch einmal ordentlich Gewicht auf die Decke bringt (8to/m³ macht bei 1cm Dicke immerhin 80kg/m²).

    Es sind nur 0,78 kN/m², siehe saibot2107 ! :P


    Aber der eigentlich entscheidende Punkt ist, dass kein Mensch eine 5, 10 oder gar 15 cm hohe Stufe in einer Verkehrsfläche haben will, auf welche alle anderen Maßnahmen hinauslaufen.

    So gesehen ist die Überlegung mit Profilen zu arbeiten schon mal nicht schlecht, zumal wenn die Aufbauhöhe des "Podests" anscheinend keine Rolle spielt.

    Dass die Podesthöhe keine Rolle bezweifle ich deshalb, den selbst hartgesottene Aquarianer überhöhen ihr(e) Becken normalerweise nicht zum Wohnraum-Altar. (Wenn das Meerwasser-Aquarium vom TS als Altar gedacht ist, will ich dazu aber nichts geschrieben haben!)


    Ein typischer Bodenbelag liegt in Wohnräumen heute bei einer Höhe von 10 - 15 mm. An diese lässt sich eine Stahlplatte geringfügig kleinerer oder gleicher Stärke problemlos oberflächenbündig anschließen bzw. in diese ohne Stolperkante integrieren. Die weitere Erhöhung der zu verteilenden Masse wird durch mehr Auflagerfläche kompensiert und dann ist alles schick!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Eine Höhe von 15cm wäre durchaus verkraftbar.

    Das Aquarium ist ein Traum den ich mir gerne verwirklichen würde.

    Der Vorteil der Alu Profile ist, dass diese vor Ort zusammengebaut werden können. Eine entsprechende Stahlplatte oder ähnliches würde ich nicht in den Raum bekommen.

    Ich würde mein Büro für das Aquarium "opfern". ca. 1/3 würde durch die Unterkonstruktion inkl. Aquarium abgedeckt. Der Rest mit Sofa + Stauraum für Zubehör, Futter usw.


    Bisher habe ich leider noch niemanden gefunden der mir eine solche Unterkonstruktion berechnen würde. Deshalb habe ich gehofft, dass einer von Euch schon Erfahrungen in diesem Bereich hat.

  • Bisher habe ich leider noch niemanden gefunden der mir eine solche Unterkonstruktion berechnen würde. Deshalb habe ich gehofft, dass einer von Euch schon Erfahrungen in diesem Bereich hat.

    Wie bereits geschrieben lautet meine Erfahrung:

    … Lastverteilkonstruktionen … bedürfen allerdings in der hier genannten Größenordnung von knapp 10 kN/m2 in jedem Einzelfall der konkreten rechnerischen Überprüfung durch eine fachkundige Person (Statiker/in).

    Zu prüfen sind dabei aber separat die Tragfähigkeit von Decke und Estrichaufbau. Beides muss die Last aufnehmen können!

    Ausrechnen kann Dir die von Dir präferierte Konstruktion jede:r Tragwerksplaner:in! Wo hast Du denn bisher vergeblich gefragt?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wie ich schon geschfieben habe, wird im konkreten Einzelfall eine Lastverteilungskonstruktion alleine nicht sinnvoll möglich sein, dafür sind wahrscheinlich die Lasten zu hoch.

    Wenn man mal davon ausgeht, dass auch der Estrich (und die Dämmung) maximal die 2,0 kN/m² vertragen und die Lastverteilungskonstruktion eine Lastverteilung unter 45° erreicht, müsste die Konstruktion insgesamt 55 cm hoch sein, um in der Unterkante der Konstruktion die 850 kg des Aquariums auf die 200 kg/m² abgebildet zu haben.

    Da die Konstruktion aber selbst auch noch etwas wiegt, wird ist das Gewicht des Aquariums aber wahrscheinlich immer noch zu groß, um das Ziel zu erreichen.

    Man wird vielmehr den Weg der Nachrechnung der Decke selbst gehen müssen, was das ggfs. vorhandene Problem mit der Tragfähigkeit der Fußbodenkonstruktion aber nicht beheben wird.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


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  • Ist eine Lastverteilung mit mehr als 45° irgendwie möglich oder bleibt der Winkel egal wie steif die Konstruktion ist? Bitte entschuldigt meine unqualifizierten Fragen. Falls der Winkel bleibt würde ja auch die von "Skeptiker" genannte Stahlplatte nichts bringen.

    Die Tragfähigkeit der Decke sei kein Problem bei diesem Gewicht (Erdgeschoss ohne Keller). Wegen Fußbodenheizung und Estrich dürfen die 2.0 kN/m2 nicht überschritten werden.

  • Wer hat von einem Lasteinleitwinkel von

    Ist eine Lastverteilung mit mehr als 45° irgendwie möglich oder bleibt der Winkel egal wie steif die Konstruktion ist?

    geschrieben und worauf soll dieser bezogen sein?


    Es wird die unterste Auflagerfläche betrachtet. Die Lastverteilung hängt von den Eigenschaften des verwendeten Materials ab.

    Die Tragfähigkeit der Decke sei kein Problem bei diesem Gewicht (Erdgeschoss ohne Keller).

    Die Decke ist also keine, sondern eine Bodenplatte? Eine solche Information erhält man gerne früh!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich habe mal ein AQ hinten an einer tragenden Wand und die Last der vorderen Seite über den Boden abgetragen. Waren allerdings eingeklebte Anker hinten. Beim Auszug mussten aber die drin bleiben (gingen nicht mehr raus) und ich hab sie tief abgeflext und die Löcher verputzt.

    Evtl braucht man keine Anker.


    Das Ganze lief dann über eine L-Stahl Konstruktion, auf der die Platte auflag, die dann wiederum das AQ trug.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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  • Die Befestigung an der Wand würde ich gerne vermeiden.



    Wenn man mal davon ausgeht, dass auch der Estrich (und die Dämmung) maximal die 2,0 kN/m² vertragen und die Lastverteilungskonstruktion eine Lastverteilung unter 45° erreicht, müsste die Konstruktion insgesamt 55 cm hoch sein, um in der Unterkante der Konstruktion die 850 kg des Aquariums auf die 200 kg/m² abgebildet zu haben.

    Habe wohl aus dieser Aussage fälschlicherweise? interpretiert, dass ein größerer Winkel nicht möglich sei.

    Welche Bedingungen müssen denn erfüllt sein um die Last auf die erforderliche Fläche zu verteilen?

    Die Decke ist also keine, sondern eine Bodenplatte? Eine solche Information erhält man gerne früh!

    Bitte entschuldige. Ich dachte durch die max. Belastung von 200 kg/m2 sei dies nicht wichtig.


    Ausrechnen kann Dir die von Dir präferierte Konstruktion jede:r Tragwerksplaner:in! Wo hast Du denn bisher vergeblich gefragt?

    Ich habe bei 4 verschiedenen Statikern in der Umgebung angefragt. Keiner wollte die Berechnung durchführen. Entweder aufgrund hoher Auslastung oder weil sie solch kleine Aufträge nicht übernehmen.

  • Wie kann es eigentlich sein, dass die Bodenbelastung so tief ist?

    Mein leerer Ikea Pax Kleiderschrank kommt auf eine Bodenbelastung von 210 kg/m2 muss ich den jetzt auch ersetzen?

  • Wie kann es eigentlich sein,

    Weil davon ausgegangen wird, dass der komplette Raum mit dieser Last belastet wird. Deswegen hatte ich ja geschrieben, "Prüfen lassen, was, wo im Raum, wie möglich ist".

    Sollte der Bodenaufbau das Problem sein, dann könnte man auch darüber nachdenken, die Last direkt auf die Decke zu setzen. Ob sich das später wieder problemlos entfernen lässt, das steht auf einem anderen Blatt.


    Die Infos sind halt düftig. Wir wissen zwischenzeitlich, dass es sich anscheinend nicht um eine Decke sondern um eine Bodenplatte handelt, und vom Bodenaufbau ist nur bekannt, dass wohl eine FBH verbaut wurde. Das lässt vermuten, dass der Bodenaufbau der Knackpunkt ist.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Aussage des Vermieters auf einer Begutachtung beruht, er hat halt einfach den Standardwert in den Raum geworfen. Damit kannst Du leben oder halt prüfen lassen und mit "neuen Werten" die Zustimmung des Vermieters einholen. Oder halt das Vorhaben ganz abhaken. Niemand kann Dir die Sache aus der Ferne gesundbeten, schon gar nicht mit den dürftigen Infos.


    Oben habe ich geschrieben wie ich es machen würde, was Du machst das bleibt Dir überlassen.

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  • Doch, die Aussage des Vermieters wird auf einer Begutachtung oder aber mindestens auf Angaben des Estrichlegers und/oder des Systemanbieters der Fußbodenheizung beruhen.

    Der Normwert für die Bemessung einer Bodenplatte/Decke in einem Wohnhaus ist 150 kg/m², wenn von ausreichender Querverteilung der Lastwn ausgegangen werden kann, was bei einer Bodenplatte (vermutlich aus Stahlbeton) der Fall sein wird. BeibHolzbalkendecken ohne ausreichender Querverteilung sind 200 kg/m² anzusetzen.

    Insofern ist auch eine Begutachtung des Bestandes durch einen Tragwerksplaner wahrscheinlich hinfällig, da eben der Fußbodenaufbau und nicht das Tragwerk selbst das limitierende Element ist und es der Fußbodenheizung (im Gegensatz zu einer Stshlbetondecke) wahrscheinlich eher nicht egal ist, ob die zulässige Last lokal überschritten wird. Bei einer Stahlbetondecke hingegen könnte man am bestimmten Stellen u.U. eine höhere Last zulassen.

    Der Fußbodenaufbau hingegen ist eher wie der Baugrund unter einem Fundament zu verstehen. Die zulässige Pressung unter dem Fundament (Aufstandsfläche des Aquariums) darf nicht größer sein als 200 kg/m². Der TE kann jetzt also nur versuchen, einen Planer einer Unterkonstruktion zu finden, der diese so plant, dass der Grenzwert unter Berücksichtigung aller Lasten eingehalten wird, was bei einem Gewicht des Aquariums von 850 kg (ohne das Gewicht der Unterkonstruktion) herausfordernd sein wird.

    Gleichzeitig dürfte es in der Tat allerdings relativ schwierig sein für so einen Kleinauftrag jemanden zu finden, der Zeit und Lust hat...

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  • Sehe ich richtig, dass es dabei komplett egal ist, ob es sich um ein 1000l oder ein 100l Becken handelt solange die 200gk/m2 nicht erfüllt sind?

    Also kann ich nicht einmal im Baumarkt ein billig Becken holen mit einem Wasserstand von 20cm weil dieses egal wie klein es ist die Belastung überschreitet. :(

  • Bei einer angenommen Breite von 1,50m und Tiefe von 0,66m - also genau 1qm Bodenfläche - wiegt dein Schrank also 210kg leer? Ist der aus Stahl?

    Möbel aus Holzwerkstoffen ("Spanplatten") mit vielen Ablageböden sind typischerweise um den Faktor 2 - 3 schwerer als anstoßen baugleiche Massivholzmöbel. Eine Ausnahme sind lediglich die seit einiger Zeit von einem großem Möbelhaus angebotene Sandwichmöbel, bei welchen lediglich Plattenstreifen mit Hohlräumen kombiniert beplankt und anschließend foltert werden.

    Sehe ich richtig, dass es dabei komplett egal ist, ob es sich um ein 1000l oder ein 100l Becken handelt solange die 200gk/m2 nicht erfüllt sind?

    Ich kann Deinen Gedankengängen nicht folgen!


    Ein 100-Liter-Becken hält die Vorgabe von 200 kg / m2 bereits auf einer Aufstandsfläche von etwas mehr als 0,5 m2 ein, ein 1.000-Liter-Becken erst auf einer Auslandsfläche von etwas mehr als 5,0 m2.

    Also kann ich nicht einmal im Baumarkt ein billig Becken holen mit einem Wasserstand von 20cm weil dieses egal wie klein es ist die Belastung überschreitet. :(

    Doch, siehe oben!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ein 100-Liter-Becken hält die Vorgabe von 200 kg / m2 bereits auf einer Aufstandsfläche von etwas mehr als 0,5 m2 ein, ein 1.000-Liter-Becken erst auf einer Auslandsfläche von etwas mehr als 5,0 m2.

    Wenn das Wasser ohne Becken via Magie zusammengehalten wird. Das Glasbecken und der Schrank, auf dem das Becken steht, wiegt ja auch noch was.

    Egal welches Becken man aufstellt, man wird immer das Gesamtgewicht betrachten müssen. Gesamtgewicht meint:

    • Gewicht des Beckens
    • Gewicht des Schrankes (oder des Gestells, auf dem das Becken steht(
    • Gewicht der Wasserkühlung
    • Gewicht des Sandes im Becken
    • Gewicht der Deckogegenstönde im Becken

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  • Ich kann Deinen Gedankengängen nicht folgen!


    Ein 100-Liter-Becken hält die Vorgabe von 200 kg / m2 bereits auf einer Aufstandsfläche von etwas mehr als 0,5 m2 ein, ein 1.000-Liter-Becken erst auf einer Auslandsfläche von etwas mehr als 5,0 m2.

    ein 100l Becken kommt aber immer auf unter 0.5 m2 Fläche wenn die Wasserhöhe 20cm übersteigt (ohne Gewicht des Glases usw.).

    Ich kenne kein Aquarium mit einem Volumen von über 50 Liter welches eine Wasserhöhe von unter 20cm hat.

    Somit gibt es absolut kein Becken für mich ohne Unterkonstruktion welche die Last verteilt.

  • Ein 100-Liter-Becken hält die Vorgabe von 200 kg / m2 bereits auf einer Aufstandsfläche von etwas mehr als 0,5 m2 ein, ein 1.000-Liter-Becken erst auf einer Auslandsfläche von etwas mehr als 5,0 m2.


    Wenn das Wasser ohne Becken via Magie zusammengehalten wird. Das Glasbecken und der Schrank, auf dem das Becken steht, wiegt ja auch noch was.

    Schon klar, genau deshalb schrieb ich von Aufstandsflächen von etwas als X m2. Wir sind hier ja noch in der Abschätzung.

    • Gewicht des Sandes im Becken
    • Gewicht der Deckogegenstönde im Becken

    Deren Masse ist die des von ihnen verdrängten Wasser gegenzurechnen, so dass diese „im Rauschen untergehen“ dürften. Für die erste Abschätzung können sie vernachlässigt werden.

    ein 100l Becken kommt aber immer auf unter 0.5 m2 Fläche wenn die Wasserhöhe 20cm übersteigt (ohne Gewicht des Glases usw.).

    Ich kenne kein Aquarium mit einem Volumen von über 50 Liter welches eine Wasserhöhe von unter 20cm hat.

    Somit gibt es absolut kein Becken für mich ohne Unterkonstruktion welche die Last verteilt.

    Bei Massen um 200 kg reicht für die Lastverteilung aber noch eine tragfähige Holzwerkstoffplatte wie Multiplex oder Siebdruck. Und nochmals: Die verteilen die Last intern nicht nur unter 45 Grad intern!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Deren Masse ist die des von ihnen verdrängten Wasser gegenzurechnen, so dass diese „im Rauschen untergehen“ dürften. Für die erste Abschätzung können sie vernachlässigt werden.

    Nein, in einem geschlossenen Becken wird durch die Deko des Beckens kein Wasser verdrängt. Es erhöht sich allenfalls der Wasserstand.

    Kannst Du heute Abend beim Kartoffelschälen testen: Fülle eine Schüssel mit Wasser, stelle diese auf Deine Küchenwaage und lege nach dem Schälen eine Kartoffel in diese Schüssel. Du wirst feststellen, dass sich das auf der Waage angezeigte Gewicht verändert.

    Das Gewicht der Decke müsste nur dann nicht berücksichtigt werden, wenn das Becken vor dem Einbringen des Sandes und der Deko randvoll wäre und das durch den Sand und die Deko verdrängte Wasser überlaufen würde. Afaik sind Aquarien aber nie bis zum Rand gefüllt.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)