Immobilienpreise in D im 3. Quartal 2023 um rd. 10 % gegenüber Vorjahreszeitraum gefallen

  • Wie das statistische Bundesamt heute mitteilte, sind die Immobilienpreise in D im III. Quartal 2023 um rd. 10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Dabei sind überall die Werte von EFH und ZFH stärker gefallen, als die von ETW.


    Positiv lässt sich dabei aber bewerten, dass sich die im IV. Quartal 2021 begonnene rasante Talfahrt des Preisverfalls mit nur noch gut 1% Rückgang zum Vorquartal damit allmählich einem Tiefpunkt nähern könnte.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • um rd. 10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen.

    wobei die Unterschiede zwischen den Metropolen auffällig waren. So habe ich gestern gelesen, dass der Rückgang in Berlin nur gering war, während es in den anderen Metropolen deutlich stärker zur Sache ging. Das könnte an den unterschiedlichen Übertreibungen in der Vergangenheit und der weiterhin vorhandenen Nachfrage liegen. Der Bedarf ist ja weiterhin da, es haben sich halt nur die Rahmenbedingungen verändert.


    Das Bauhauptgewerbe spürt weiterhin die Zurückhaltung.


    Die Zahl der Baugnehmigungen ist weiterhin rückläufig, auch wenn die Entwicklung etwas an Dynamik verliert (was an sich logisch ist). Zudem wissen wir ja, dass eine genehmigte Wohnung noch nicht bedeutet, dass diese auch (zeitnah) gebaut wird.


    Ich würde nicht darauf wetten, dass es kurzfristig zu einer deutlichen Verbesserung kommt. Selbst wenn die FED und EZB nächsten Sommer mit Zinssenkungen beginnen sollten, was ja noch nicht sicher ist, dann wird es einige Zeit dauern bis diese bei den Endverbrauchern ankommen. Einen deutlichen Rückgang bei den Zinsen für Baufinanzierungen sehe ich für das kommende Jahr noch nicht. Es bleibt also schwierig.

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  • Ob das Problem mit Zinssenkungen zu lösen ist? Früher wurde mit weit höheren Zinsen weit mehr gebaut. Da stimmen einige Rahmenbedingungen nicht mehr.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Da stimmen einige Rahmenbedingungen nicht mehr.

    Ich habe eher das Gefühl, dass es an den Erwartungen liegt. So schlecht sind doch die Rahmenbedingungen nicht.

    Wer heute baut, will trotzdem auf nichts verzichten, das neueste Handy, Netflix, 3x im Jahr in Urlaub, Work-Life-Gedöns, ein neues Auto zum Einzug in der Garage haben, eine größere Bude als der Nachbar, keine oder nur sinnlose Eigenleistungen erbringen.

    Und dann jammern, dass alles zu teuer ist und man sich keine eigene Bude leisten kann, obwohl das Einkommen locker reichen würde, um so eine Maßnahme mit etwas Verzicht gut stemmen zu können.

  • Die Finanzierungsbedingungen spielen sicherlich eine Rolle, und da sind die Zinsen nun mal ein entscheidender Kostenfaktor.


    Früher wurde mit weit höheren Zinsen weit mehr gebaut.

    Die Baupreise steigen aber stärker als die Inflation, die Menschen können sich somit immer weniger Haus leisten. Das wurde teilweise durch die niedrigen Zinsen kompensiert.


    Bsp.


    Bau- und Immobilienpreisindex
    Der Baupreisindex und der Immobilienpreisindex zeigen u.a., wie sich die Preise für Neubauten sowie die Immobilienpreise generell entwickelt haben.
    www.destatis.de

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  • Wer heute baut, will trotzdem auf nichts verzichten, das neueste Handy, Netflix, 3x im Jahr in Urlaub, Work-Life-Gedöns, ein neues Auto zum Einzug in der Garage haben, eine größere Bude als der Nachbar, keine oder nur sinnlose Eigenleistungen erbringen.

    Und dann jammern, dass alles zu teuer ist und man sich keine eigene Bude leisten kann, obwohl das Einkommen locker reichen

    Ja Jahre lang null Prozent auf alles auf pump. Da kommt noch ne ganze Kids/Jugendgeneration die kenne nichts anderes.

    Entwicklung der Hauspreise in Deutschland in den Jahren von 2000 bis 2022

    7 Jahre 60%

    Wohnungsmangel als erklärung reicht bei weitem nicht. Denn gabs davor und den gibts jetzt.

    9. januar 2025

    Alles Gute zum 75 sten Ralf Moibius aka Rio Reiser

    "Sie Ham Mir Ein Gefühl Geklaut"

    erschienen auf "Entartet" mit Brühwarm

  • A so a Schmarrn! Kennt ihr die zufällig persönlich? Ich nicht. Ich kenne eher 2-fach Verdiener, auf 2 Autos wegen der Berufe angewiesen. 1x Urlaub im Jahr (und da Ferienwohnung und kein Luxus), normale Handynutzung etc.

    Und trotzdem ist gerade mal eine Doppelhaushälfte drin - ohne Keller! (Hoffen sie zumindest, dass das Geld wenigstens dafür reicht). Keine Verschwendung oder Geld irgendwohin, weder Klamotten noch sonstiges.


    Wie konnten uns vor 10 Jahren mit deutlich weniger Einkommen ein einzeln stehendes Haus mit Keller leisten.


    PS: Die mit den neuesten Handys in meinem Bekanntenkreis wohnen eher in einer einzigen Wohnung und ich rätsele eher mal, wie sie sich bestimmte Dinge leisten können.

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  • Wer heute baut, will trotzdem auf nichts verzichten,

    Diese Erklärung ist zu einfach. Es mag sein, dass sich das Verhalten der Häuslebauer verändert hat, man darf aber nicht vergessen, dass die Lebensbedingungen heute auch völlig anders sind. "Früher" hat man für Generationen gebaut, Nutzungsdauer ab 100 Jahre aufwärts, heute ist es unwahrscheinlich, dass der Nachwuchs vor Ort bleibt, die Menschen werden älter und nutzen die Immobilie selbst deutlich länger als früher, und die Anforderungen an Immobilien steigen auch, so dass man nicht mehr pauschal mit einer "Wertsteigerung" rechnen kann.


    Hohe Zinssätze wurden zudem oft mit niedriger Tilgung kompensiert, man hat also die nächste Generation gleich mit verschuldet (die sollten ja schließlich mal erben). Gleichzeitig hat man auf Inflation spekuliert, in der Hoffnung, dass man mit einem höheren Einkommen in der Zukunft die Schulden leichter abbezahlen kann. Ich kann mich an eine Mitarbeiterin erinnern, die hat vor ca. 30 Jahren mit 0,5% anf, Tilgung finanziert.


    Wenn ich so an die Generation meiner Eltern denke, da lag die Schallmauer für eine Finanzierung meist irgendwo um die 100TDM, viel mehr an Finanzierung konnte sich eine "normale" Familie 197x nicht leisten. Die Lösung war, entweder man hat geschaut, dass man irgendwie ein Fertighaus auf einen DIY Keller stellt, oder man hat das komplette Haus mit viel "Nachbarschaftshilfe" gebaut. Natürlich gab es auch Bauherren die ein üppigeres Budget zur Verfügung hatten, aber ich spreche hier bewusst von der typischen Arbeiterfamilie.


    Schau Dir jetzt mal die Inflation seit 197x an (auch damals gab es schon eine Energiekrise) und vergleiche das mit den Baupreisen. Wenn man die Lebenshaltungskosten (VPI) seit sagen wir mal 1975 bis heute rechnet, dann haben sich diese Kosten in etwa verdreifacht. Vergleiche das mal mit den Baupreisen. Die o.g. 100TDM wären also grob 50T€, bzw. heute 150T€. Was für ein Haus bekommt man heute noch für 150T€?

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  • viel mehr an Finanzierung konnte sich eine "normale" Familie 197x nicht leisten

    Ende 70er haben meine eltern ihr mitte 50er haus im remstal für 400000 DM verkauft und für ein bischen weniger bei Kassel neugebaut (Fertighaus mit keller) im Umkreis lauter VWler.

    Es kommt draufan wo remstal 30km zu Stuttgart machte es der Grunstückpreis.

    Leisten muste man das auch schon damals.

    Bei meiner, im Link steckenden Grafik von stastita, in sieht man gut den, im Gegensatz zu 2000 -2010 dahindümpeötesteigerung und dann den rapiden anstieg. In regensburg ist ja bekannt was man für die Landschaftspflege für die Goldgruben ausgeben konnte.

    9. januar 2025

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    "Sie Ham Mir Ein Gefühl Geklaut"

    erschienen auf "Entartet" mit Brühwarm

  • Die o.g. 100TDM wären also grob 50T€, bzw. heute 150T€. Was für ein Haus bekommt man heute noch für 150T€?

    Wenn jemand 1970 50TEUR in ein EFH investieren konnte, entspricht dies hiernach heutzutage eher 200T EUR. Und dafür kann man hiernach je nach Ausstattung 80 bis 140 m² Wohnfläche realisieren.

    Kennt ihr die zufällig persönlich?

    Ja, kenne ich und Du auch, wenn auch nicht persönlich: mich.

    Prämisse von meiner Frsu und mir beim Hauskauf war, dass wir auf nichts verzichten müssen und dass wir spätestens 10 Jahre vor Rentenbeginn mit der Rückzahlung fertig sind.

    Stand jetzt wird es wohl so sein, dass wir nach 15 Jahren mit der Rückzahlung des Kredits fertig sein werden, wobei wir uns, auf Grund der Zinsentwicklung des letzten Jahres, die letzten fünf Jahre doch etwas einschränken werden müssen, da wir als Anschlussfinanzierung wahrscheinlich doch den Bausparkredit in Anspruch nehmen werden müssen, der zwar einen sehr gute Zins bietet, aber im Vergleich zu jetzt jeden Monat 300 Euro mehr an Rste verlangt...

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Wenn jemand 1970 50TEUR in ein EFH investieren konnte,

    Ich hatte grob überschlagen mit 1975 gerechnet, daher kam ich auf Faktor 3. Bei den 100-150TDM "Budget" hatte ich natürlich den kompletten Hausbau gemeint, Grundstück inklusive. Auch damals galt, dass eine junge Familie meist wenig bis gar kein Eigenkapital hatte.


    Es kommt draufan wo

    Grundstückspreise spielen natürlich eine große Rolle, das gilt heute wie damals. Meine Schwiegereltern haben ihr Grundstück (ca. 800m²) damals für unter 10TDM gekauft, Erschließung alles inklusive. Da kann man auch Glück haben und von einer überproportionalen Wertsteigerung profitieren. Ansonsten gilt, dass in teuren Gegenden die Arbeiterfamilie wohl eher selten anzutreffen war/ist. Wer damals 400TDM finanzieren musste, hatte eine jährliche Belastung um die 40-45TDM, das ist weit mehr als mit einem "normalen" Arbeitergehalt 197x möglich war. In den Fabriken in denen ich damals meine Ferien verbrachte, verdienten die Arbeiter selten mehr als 2.000 DM Brutto im Monat.

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  • Die Baupreise steigen aber stärker als die Inflation, die Menschen können sich somit immer weniger Haus leisten. Das wurde teilweise durch die niedrigen Zinsen kompensiert.

    Kommt aber auch darauf an, wie man "früher" definiert. Betrachtet man die letzten 10 Jahre, wie die verlinkte Statistik, muss man zustimmen.

    Ich habe aber den leisen Verdacht, Frau Maier eher 50 Jahre meint, also die 1970er. Verglichen damit war ein EFH auch 2023 noch billiger, entsprechende Statistiken wurden an anderer Stelle schon verlinkt.

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  • Mich interessieren die Häuslebauer recht wenig, auch wenn es hier meist um EFHs geht. Da spielen eigene Befindlichkeiten durchaus auch eine Rolle neben den Zinsen und Geldbeschaffung. Aber warum werden auch MFH weniger gebaut als früher? Investoren mussten früher mehr Zinsen bezahlen und es hat sich für sie trotzdem gerechnet.

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  • Wer damals 400TDM finanzieren musste, hatte eine jährliche Belastung um die 40-45TDM, das ist weit mehr als mit einem "normalen" Arbeitergehalt 197x möglich war.

    400tsd haben die sicher nicht gänzlich finanziert, aber sicher mehr als dein 100tsd. da schusterte die Verwandschaft was zu halt zinslos. Die Käufer waren ziemlich mittelschicht damals. Wenn die Bude zu eng wird Familiengerechte Wohnungen waren schon damals wie heute Mangelware.

    Die zahlreich vetretenen "Gastarbeiter" konnten sich das dort nicht leisten die wohnten oder kauften die weiter weg wieslauftal oder bruchbuden

    800m2 ist heute auch nicht mehr drin, war aber damals noch üblich.

    9. januar 2025

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  • "Budget" hatte ich natürlich den kompletten Hausbau gemeint, Grundstück inklusive. Auch damals galt, dass eine junge Familie meist wenig bis gar kein Eigenkapital hatte

    Ändert aber alles nichts daran, dass verglichen mit 1975 der Kauf eines EFH 2023 erschwinglichen war.

    Gab es in der Zwischenzeit Zeiten, in denen es noch erschwinglichen war? Unbestritten, in den 2000er z.B. war es noch deutlich erschwinglichen als heute, sie Link.

    Ich glaube aber, dass die relativ günstigen Preise bis ca. 2015 den Blick in die weiter zurückliegende Vergangenheit getrübt haben und diese Preise heute für alle Duskussionen als Basis herangezogen werden. In den 70er war es aber halt einfach deutlich teurer ein Haus zu kaufen/zu bauen als selbst noch 2023.

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  • Verglichen damit war ein EFH auch 2023 noch billiger,

    Einfach mal die Lohnentwicklung mit dem Baupreisindex vergleichen. Das zeigt schon einmal grob die Richtung. Peisbereinigt bleibt da nicht mehr viel übrig. Das mag für den einzelnen ungewöhnlich klingen, aber das liegt auch daran, dass es Unterschiede in den Branchen, Regionen etc. gibt, und unser eigenes Einkommen ändert sich natürlich auch durch Arbeitsplatzwechsel, Alterszuschläge usw.

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  • Einfach mal die Lohnentwicklung mit dem Baupreisindex vergleichen. Das zeigt schon einmal grob die Richtung. Peisbereinigt bleibt da nicht mehr viel übrig. Das mag für den einzelnen ungewöhnlich klingen, aber das liegt auch daran, dass es Unterschiede in den Branchen, Regionen etc. gibt, und unser eigenes Einkommen ändert sich natürlich auch durch Arbeitsplatzwechsel, Alterszuschläge usw.

    Dann lügt der Erschwinglichleits-Index?

    Und es geht mir um den Durchschnitt, weil man halt auch nur den Durchschnitt vergleichen kann.

    Dass es in einzelnen Regionen anders aussieht bestreite ich ja gar nicht, aber eben nicht im Durchschnitt.

    Und ich bestreite auch nicht, dass es sich in den letzten 10 Jahren und insbesondere in den letzten beiden Jahren extrem Verteuert hat.

    Trotzdem ist es im Durchschnitt erschwinglichen als 1975.

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  • Dann lügt der Erschwinglichleits-Index?

    Keine Ahnung ob der lügt, dazu müsste ich mir das erst einmal genauer anschauen, wie die was berechnet haben. Wenn ich halt sehe, dass die Einkommen vielleicht um den Faktor 3 gestiegen sind, die Baupreise aber um Faktor 4 oder 5, dann fällt es mir schwer zu sagen, dass der Hausbau heute erschwinglicher ist.

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  • Wenn ich halt sehe, dass die Einkommen vielleicht um den Faktor 3 gestiegen sind, die Baupreise aber um Faktor 4 oder 5, dann fällt es mir schwer zu sagen, dass der Hausbau heute erschwinglicher ist.

    Die Zinsentwicklung spielt auch noch eine entscheidende Rolle.

  • Keine Ahnung ob der lügt, dazu müsste ich mir das erst einmal genauer anschauen, wie die was berechnet haben. Wenn ich halt sehe, dass die Einkommen vielleicht um den Faktor 3 gestiegen sind, die Baupreise aber um Faktor 4 oder 5, dann fällt es mir schwer zu sagen, dass der Hausbau heute erschwinglicher ist.

    Zitat

    Der Erschwinglichkeitsindex ist die Maßzahl für die Ausgabenbelastung eines Haushalts im Falle des Immobilienerwerbs. Dieser setzt die durchschnittliche Baufinanzierungsbelastung für eine neue Eigentumswohnung oder das neue Einfamilienhaus in Relation zum verfügbaren Einkommen eines durchschnittlichen Haushalts in Deutschland. Dabei wird ein Objekt mit mittlerem Wohnwert und einer Fremdfinanzierung von 75% der Gesamtkosten angenommen.

    Regional bestehen natürlich lage- und objektspezifische gravierende Unterschiede bei der Erschwinglichkeit.

    Je günstiger der Wert, desto erschwinglicher die eigene Wohnung oder das eigene Haus. Im Jahre 2000 hatte der bundesdeutsche Musterhaushalt für Zins- und Tilgungsleistungen ein Viertel (25%) seines verfügbaren Einkommens aufzuwenden, dies entsprach einem Erschwinglichkeitswert von 100%. Seitdem ist Wohneigentum kontinuierlich erschwinglicher geworden und der Index von 2014 bis 2021 bei historisch niedrigen 20% angelangt

    Du kannst doch nicht nur die Lohn- und die Baupreisentwicklung vergleichen. Die Zinsentwicklung spielt doch bei der Erschwinglichkeit einer Immobilie einen mindestens genauso große Rolle. Und die sind nunmal deutlich geringer als in den von Dir ins Spiel gebrachten 1970er Jahre.

    Habe jetzt keine Zahlen für 1975 zu Hand, aber ich gehe mal davon aus, dass die Generstion Deiner Eltern deutlich mehr als 20% ihres monatlichen Einkommes für die Immobilien aufwenden mussten. 20% als historischer Tiefstand mussten 2021im Durchschnitt aufgewendet werden um eine Immobilie zu finanzieren.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


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  • Die Zinsentwicklung spielt auch noch eine entscheidende Rolle.

    Stimmt. Wenn ich richtig gesehen habe, dann hat er den Preis für ein 20 jähriges Volltilgerdarlehen mit berücksichtigt.

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  • saibot2107 Das heißt, Du zählst Dich zu denjenigen, die auf nichts verzichten mussten und Euer Einkommen reicht entspannt aus, um das Haus abzubezahlen? Ist ja bei uns ähnlich, wobei wir ohnehin nie mehrmals im Jahr in den Urlaub gefahren sind, sowieso nicht fliegen und auch ansonsten relativ sparsam leben.

    Jetzt spielt uns die Inflation tatsächlich positiv in die Hände.

    Aber ihr habt ähnlich wie wir vor 10 bzw mehr als 10 Jahren gebaut.

    Jetzt schaut es anders aus. Wir haben Freunde, die wirklich deutlich mehr verdienen, ähnlich leben und dennoch bleibt diesen derzeit evtl ein eigenes Haus verwehrt. Zumindest ist ein Keller voraussichtlich keine Option.

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  • R.B.

    Ich glaube ich habe verstanden, woraus unsere unterschiedlichen Meinungen resultieren.

    Unbestrittene Tatsache ist ja, dass die Baupreise absolut deutlich gestiegen sind und dass der absolute Preis für ein Haus heute deutlich höher ist, als in den 1970er Jahren. Unbestritten ist auch, dass die Baupreise stärker gestiegen sind, also die Löhne und Gehälter.

    Der Erschwinglichleitsindex kommt aber zu dem Ergebnis, dass heute ein Haus erschwinglicher ist, als in den 1970er Jahren, was ja erstmal ein Widerspruch ist.

    Aber: Wie ich schon geschrieben habe, setzt der Erschwinglichkeits-Index die Finanzierungskosten ins Verhältnis zum Einkommen. Er ist also ein Maß dafür, welchen Anteil des verfügbaren Einkommens in den Hausbau/-kauf investiert werden. Und durch die auch 2023 im Vergleich zu 1970 deutlich günstigeren Finanzierung ist dieses Maß trotz steigender Baupreise im Vergleich zu 1970 sogar gesunken, wodurch man sich in Durchschnitt für das gleiche Geld wie damals teurere Häuser leisten, wobei das z.B. noch nichts darüber aussagt, wie lange es dauert, bis das Haus einem wirklich gehört (bis der Kredit zurückgezahlt ist). Das dauer heute dann wahrscheinlich deutlich länger, da die absoluten Preise halt einfach höher sind. Ein Darlehen, dass in den 1970er nach 20 Jahren zurückgezahlt war, braucht heute (für ein vergleichbares Haus) vielleicht 37 Jahre, bis es zurückgezahlt ist, ohne dass aber die monatliche Belastung für die Eigentümer höher wäre.

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  • Anda

    Ja, dazu zähle ich mich und ich bin mir bewusst, dass meine Frau und ich zusammen über ein Einkommen verfügen, das näher an den oberen 10% ist als am Median.

    Und ja, ich kennen auch heute Familien, die sich ihr Haus quasi vom Munde absagen müssen, wo also über Jahre nicht in Urlaub gefahren werden muss und alles was irgendwie geht in Eigenleistung gemacht wird und man in Kauf nimmt, monate- oder jahrelang auf einer Baustelle zu wohnen.

    Solche Fälle kannte ich aber auch schon vor 30 Jahren, z.B. in Form einer Grundschulfreundin .einer Schwester, die mal erzählte, dass sie nach dem Hauskauf nicht mehr in Urlaub fahren könnten, wohingegen unsere Familie das auch nach dem Hauskauf noch konnte.

    Ohne jetzt zu wissen, wie sich in eurer Gegend die Baukosten und die Gehälter entwickelt haben, kann ich allerdings den von Dir geschilderten Fall der gut verdienenden Familie, die sich ein Haus nicht wirklich leisten kann, nicht kommentieren. Die Statistiken sagen halt was anderes...

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  • Ich glaube ich habe verstanden, woraus unsere unterschiedlichen Meinungen resultieren.

    Die Studie ist ja noch nicht veröffentlicht, ich habe nur einen Kurzbericht auf der Seite des IW Köln gefunden, dort schreibt er auch grob wie der Index ermittelt wurde. Das Ergebnis könnte man so interpretieren, dass die Erschwinglichkeit maßgeblich von den Zinssätzen beeinflusst wird, und da diese heute niedriger als vor 50 Jahren sind, ist ein Hausbau erschwinglicher. Der Autor schreibt aber selbst, welche Schwachpunkte es dabei gibt. Das wurde aber in den Berichten wohl nicht zitiert oder kommentiert.

    Ich habe mir jetzt noch nicht die Mühe gemacht die OECD Daten zu suchen, vielleicht wird die Studie ja mal veröffentlicht, dann sollte man das nachlesen können.


    Darlehen mit unterschiedlichen Laufzeiten zu rechnen wäre unzulässig, weil sonst die Daten nicht mehr vergleichbar wären. Es leuchtet aber ein, dass vor 50 jahren so gut wie niemand einen Volltilger mit 20 jahren Laufzeit abgeschlossen hat. Ich habe beispielsweise 198x nur Darlehen mit max. 5 Jahren LZ abgeschlossen, da absehbar war, dass die Zinsen abwärts gehen. Da war ich sicherlich nicht der einzige.

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  • Die Zinsen werden langfristig auf dem Niveau bleiben, alleine die Kerninflation wird durch gestiegene CO2 Abgaben, LKW Maut, geänderte MwSt. Sätze für Energie, höhere KK-Sätze, Entfall der Steuervergünstigungen für Agrardiesel, höheres Bürgergeld etc. etc. um mindestens 5% höher liegen als ohne die staatlichen Abzockmaßnahmen.


    Wer die Möglichkeiten hat, verlässt ja bereits das sinkende Schiff.

  • Einen deutlichen Rückgang bei den Zinsen für Baufinanzierungen sehe ich für das kommende Jahr noch nicht. Es bleibt also schwierig.

    Es stellt sich natürlich die Frage, was ein „deutlicher“ Rückgang ist, aber einen Rückgang gibt es eindeutig schon jetzt. Dennoch sind die Immobilienpreise auch im 4. Quartal 2023 weiter gefallen - aber auf den ersten Blick langsamer.


    Wie sind eure Beobachtungen?

    Die Zinsen werden langfristig auf dem Niveau bleiben, alleine die Kerninflation wird durch gestiegene CO2 Abgaben, LKW Maut, geänderte MwSt. Sätze für Energie, höhere KK-Sätze, Entfall der Steuervergünstigungen für Agrardiesel, höheres Bürgergeld etc. etc. um mindestens 5% höher liegen als ohne die staatlichen Abzockmaßnahmen.

    Also hätten wir jetzt bereits eine Deflation? :eek:

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  • Ich kann nur das von meinen Maklern wiedergeben:

    Vormals war es kein Problem, eine Immobilie mit einem hohen Preis länger an Markt zu lassen. Irgendwann waren die Menschen bereit, diese Summe aufgrund der allgemeinen Preissteigerung bereit, dass Geld dafür auszugeben. Das ist natürlich jetzt nicht mehr so.


    Neubau ist komplett eingebrochen, Bestand geht noch, aber auch deutlich zäher.


    Und wenn ich mit dem Bestand so angucke, denn ich anschauen darf … Nuja, vieles ist halt alt und abgewohnt. Viele haben seit 30-40 Jahren nicht wirklich in die Immobilie investiert oder nicht energetisch. Also wirklich nichts inklusive Heizung. Es stehen noch sehr viele (funktionierende) NT-Kessel aus den 90ern rum. Diese müssen ja auch nicht getauscht werden.

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  • Es stellt sich natürlich die Frage, was ein „deutlicher“ Rückgang ist, aber einen Rückgang gibt es eindeutig schon jetzt.

    Bei den "Zinsen" sehe ich noch keinen Rückgang. Was wir in den letzten Monaten gesehen haben, das waren gängige Schwankungen, wobei die Übertreibung des Anstiegs von ca. 0,5% auf 3,5- 4%, sich auf knapp über 3% eingependelt hat. Einen echten Rückgang bei den Zinsen werden wir wohl erst sehen sobald die EZB die Zinsen senkt. Das wird noch ein Weilchen dauern, wenn man Lagarde % Co. glauben darf. Eine Zinssenkung im Frühjahr erwarten wohl nur noch die Super-Optimisten, die Mehrzahl hat sich anscheinend auf eine erste Zinssenkung im Sommer eingestellt.

    Vermutlich wird das ein eher kleiner Zinsschritt abwärts, so dass man noch vor jahresende einen weiteren Zinsschritt abwärts verkünden kann. Da geht es in meinen Augen mehr um den psychologischen Effekt als um den praktischen Nutzen. Die erste Zinssenkung dürfte eine Trendwende einleiten, die durch eine zweite Zinssenkung bestätigt würde. Diese positiven Aussichten dürften dem Markt dann helfen.


    d.h. Ich bleibe dabei, für das jahr 2024 rechne ich noch nicht mit einem deutlichen Rückgang bei den Bauzinsen. Wenige Zehntel Prozent gehen da im Rauschen unter und sind noch kein deutlicher Rückgang.


    Schaut man sich nun die Zinsentwicklung in der Vergangenheit an, und versucht diese in die Zukunft zu transformieren, dann könnte man spekulieren, dass wir im Laufe des jahres 2025 wieder in einen Bereich zwischen 2% und 2,5% kommen könnten. Das wäre im Vergleich zu den Zinssätzen der letzten Monate dann ein "deutlicher" Rückgang.

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  • Bei den "Zinsen" sehe ich noch keinen Rückgang.

    Naja, wir sind irgendwo bei 3,0 % Zinsen, ich würde eher bei 3,5 % schreiben, aber darum geht es s o genau nicht und ja, ich stelle erstaunt fest, dass nach der Seite der Interhyp in den vergangenen 6 Wochen wieder leicht aufwärts geht, das war bei meinem letzten Blick drauf noch nicht so. Dieser Chart (ich habe keinen länger zurückreichenden gefunden) zeigt aber, dass der aktuelle Zins für Hypothekenzinsen trotz des kurzfristig gesehen „irren Sprungs“ über die vergangenen 50 Jahre gesehen aber immer noch „günstig“ oder „niedrig“ ist, denn rund 38 der 50 Jahre oder 3/4 dieser Zeit war er höher, deutlich höher, bis zu dreimal höher! Also ist der Zins bei langfristiger Betrachtung weiterhin deutlich günstiger, als er für die beiden Häuslebauer-Generationen davor jemals war.


    Aber die Diskussion hatten wir ja schon öfter …

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