Farbe von Kalkputz löst sich

  • Hallo zusammen,


    wir wohnen seit 2015 in unserem Haus. Das Haus wurde auf 42er T8 Porotonstein gemauert. Der Innenputz wurde mit Kauff Rotkalk verputzt und mit Silikatfarbe gestrichen. Alles von Handwerkern.


    Bisher hatten wir keine Probleme mit Schimmel. Wir lüften regelmäßig und heißen mit Fußbodenheizung.


    Seit diesem Jahr haben wir plötzlich in fast jedem Zimmer Schimmel an den Decken der Zimmer.


    Außerdem löst sich in der Küche und im Wohnzimmer an zwei Stellen die Farbe von den Wänden. Zumindest sieht das für mich als Laie danach aus (siehe Fotos).


    Unser Nutzungsverhalten hat sich unserer Meinung nach nicht geändert. Habt ihr eine Idee woran das liegen könnte?


    Besten Dank vorab und einen schönen 3. Advent.



    Gruß Christian

  • Alle Wasserleitungen sind auf der nordöstlichen Seite des Hauses. Die Bilder sind von der Süd-, bzw. Südwestseite des Hauses.


    Kann der Außenputz mit den Jahren "porös" werden, oder wie kommt Wassereintritt von außen zu Stande?

  • Erstmal bitte mehr Fakten:

    • Was zeigen die Bilder? Was wurde aus welcher Entfernung aufgenommen? Sinnvoller: Maßstabgebende Elemente mitfotografieren!
    • Welche Raumlufttemperatur, welche relative Raumluftfeuchte und welche Oberflächentemperaturen der Wände sind jetzt festzustellen?
    • Welche Wände sind jetzt von Feuchtigkeit betroffen: Außenwände (wenn ja, in welcher Höhe), Innenwände, in welchen Räumen?
    • Woraus schließt Du, dass jetzt Schimmelpilze wachsen?

    Grundsätzlich gibt es immer nur drei Wege, die in Gebäuden zu Bauteilfeuchte führen können:

    • Wassereintritt von außen durch die Gebäudehülle
    • Bestimmungswidriger Austritt von Leitungswasser innen
    • Kondensation von Raumluftfeuchte an kalten Oberflächen

    Mind. einer der drei Wege wird auch bei Dir die Ursache sein. Um herauszufinden welcher, braucht es aber mehr Informationen!

    Wir lüften regelmäßig und heißen mit Fußbodenheizung.

    Was heißt "regelmäßig" hier konkret: Einmal wöchentlich pro Raum 30 Sekunden oder täglich Fenster 12 Stunden in Kippstellung?


    Welche Raumlufttemperatur habt ihr in der Raummitte in ca. 1 m Höhe, welche unmittelbar vor den Außenwänden?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Wasseintritt von außen oder Leitungswasserschaden ->

    In fast allen Räumen? (gleichzeitig) Schwer vorstellbar.



    Seit diesem Jahr haben wir plötzlich in fast jedem Zimmer

    Da muss sich meiner Meinung nach etwas grundlegend verändert haben, denn sonst würde ich Feuchtigkeit (und in Folge auch Schimmel) nur in einzelnen Räumen oder Bereichen erwarten.

    Du schreibst, dass sich das Nutzerverhalten nicht verändert hat, zählt dazu auch das Heizverhalten? Wurde vielleicht an der (Be)Heizung etwas verändert? Spar-/Optimierungsmaßnahmen aufgrund hoher Energiepreise? Anderungen am Wärmeerzeuger? (Kam evtl. ein Ofen dazu o.ä.).


    Daran denken, dass es dabei keinen direkten zeitlichen Zusammenhang geben muss, d.h. es könnte sich auch um Maßnahmen von vor Wochen handeln. Es dauert ja seine Zeit bis man die Folgen sieht, unter Umständen Wochen oder gar Monate.


    Zu den Bildern hat Wolfgang schon etwas geschrieben, die helfen so nicht viel weiter. Man sieht eine feuchte Stelle und Verfärbungen, könnte irgendwo versteckt hinter einem Möbelstück oder sonst irgendwo sein.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • Erstmal danke für die Antworten.


    Wir lüften so zweimal täglich, einmal morgens und dann gegen Mittag noch einmal. Wir machen dann Stoßlüftung und versuchen immer zwei gegenüber liegende Fenster zu öffnen.


    Zugegebenermaßen wird es auch hin und wieder morgens mal vergessen im ganzen Stress mit den Kids.


    Letztes Jahr im Winter wurde tatsächlich die Vorlauftemperatur der Heizung etwas reduziert um Energie zu sparen. Allerdings hatten wir letztes Jahr noch nicht das Problem mit dem Schimmel/Feuchtigkeit. Kann das so zeitversetzt eintreten?


    Eine Lüftungsanlage haben wir nicht.


    Im Anhang zwei weitere Bilder. Eins für den Maßstab, das Andere zeigt das Hygrometer im Wohnzimmer.


    Der fotografierte Bereich ist tatsächlich hinter dem Sofa. Ich werde zukünftig mal mindestens 10-15cm Abstand zur Wand lassen.


    Wie gesagt ist das ein Kalkputz und deshalb frage ich mich ob das tatsächlich Schimmel sein kann oder etwas anderes?

  • Mit den Aussagen kann man jetzt schon etwas mehr anfangen - etliche Informationen fehlen aber weiterhin.


    Wenn der Kalkputz wie bisher beschrieben und den Bildern nach zu urteilen lediglich gestrichen wurde (womit? welche Farbe genau?), dann dürfte es sich bei den oberflächlichen Verfärbungen kaum um Schimmelpilzsporen handeln, weil es Schimmelpilzen dort schlicht am Substrat fehlt, sie also dort garnicht wachsen könnten.


    Feucht könnte die Wandoberfläche davon abgesehen dort aber natürlich schon sein. Deshalb

    Erstmal bitte mehr Fakten:

    • ... welche Oberflächentemperaturen der Wände sind jetzt festzustellen?
    • Welche Wände sind jetzt von Feuchtigkeit betroffen: Außenwände (wenn ja, in welcher Höhe), Innenwände, in welchen Räumen?

    Wie lange lüftet ihr morgens und abends jeweils?


    Welche Raumlufttemperatur habt ihr in der Raummitte in ca. 1 m Höhe ... ?

    (unterstrichene Teile habe ich jetzt ergänzt, erledigte Punkte gelöscht)


    Ja, Feuchtigkeitsprobleme als Folge schleichender Prozesse können erst Monate oder Jahre später wahrnehmbar werden. Aber das ist eine ganz allgemeine Aussage, keine zu Deiner Fragestellung hier.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Letztes Jahr im Winter wurde tatsächlich die Vorlauftemperatur der Heizung etwas reduziert um Energie zu sparen. Allerdings hatten wir letztes Jahr noch nicht das Problem mit dem Schimmel/Feuchtigkeit. Kann das so zeitversetzt eintreten?

    Ein Zeitversatz von 1 Jahr halte ich für unwahrscheinlich. Die gezeigten 20°C Raumtemperatur sind in meinen Augen auch OK, die 56% rel. Luftfeuchtigkeit erscheinen mir anhand der aktuellen Wetterverhältnisse etwas hoch, andererseits darf man diese Messwerte nicht auf die Goldwaage legen.


    Der fotografierte Bereich ist tatsächlich hinter dem Sofa. Ich werde zukünftig mal mindestens 10-15cm Abstand zur Wand lassen.

    Das solltest Du auf jeden Fall machen. Insbesondere Möbel die an Außenwänden stehen immer mit etwas Abstand aufstellen. Sonst kühlt die Wand dahinter aus und Raumluft kondensiert. Bei 20°C und 56% rel. Luftfeuchtigkeit liegt der Taupunkt bei 11°C. Diese Oberflächentemperatur sollte die Wand in Deinem Fall zwar nicht erreichen, aber wer weiß wie die Bedingungen in den letzten Wochen waren. Es gab ja auch ein paar richtig kalte Tage (Nächte).

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • einen sehr ähnlichen Schaden habe ich kürzlich in einem Friseursalon gesehen. Dort wird tendenziell wenig geheizt, weil aus dem Betrieb (Föne etc.) auch viel Wärme kommt geheizt. Eine mechanische Lüftung ist dort nicht vorhanden.


    Ich würde hier empfehlen, mal ein paar Datalogger zur Aufzeichnung von Temperatur und rel. Raumluftfeuchte zu installieren, um ein paar Daten zu haben. Eine einzelne Momentaufnahme ist leider zu wenig.

    Parallel kann man nach möglichen Eindringstellen für Feuchtigkeit von außen und Leckagen innen suchen.

  • Über die Oberflächentemperatur kann ich leider nichts sagen. Dazu fehlt mir ein Messgerät. Sollte ich mir vielleicht mal besorgen.


    Der Kalkputz wurde mit einer Silikatfarbe gestrichen.


    Diese Stellen sind ausschließlich an den Außenwänden. In den Schlafzimmern und im Bad haben wir Schimmel an den Ecken der Decken. Die Betondecken wurden mit einem Vlies tapeziert und anschließend gestrichen. So ein Vlies ist ja ähnlich einer Tapete eine gute Grundlage für Schimmel.


    Was mich überrascht sind diese Flecken auf dem Kalkputz im Wohnzimmer und der Küche auf ca. 1-1,5m Höhe. Wenn man dort drüber wischt rieselt die Farbe ab. In der Küche ist diese Flecken direkt unterhalb eines Hängeschranks der in die Ecke gehangen wurde. Darunter stand der Wasserkocher, dem ich mittlerweile einen anderen Platz zugeteilt habe.


    Kann es sein, dass sich Schimmelsporen durch die Luft verbreiten? Zum Beispiel von Biomüll oder von extern und den Schimmel in den Räumen begünstigen?

  • Ich werde mal über einen längeren Zeitraum Protokoll führen bzgl. Temperatur, relativer Raumfeuchte, etc.


    Vielen Dank allen Beteiligten bis hierher 🙋🏻‍♂️

  • Kann es sein, dass sich Schimmelsporen durch die Luft verbreiten?

    Schimmelsporen haben wir ständig um uns herum, mal mehr mal weniger. Entscheidend ist, ob sie sich irgendwo niederlassen können und dort Bedingungen vorfinden die der Schimmel für sein Wachstum benötigt.

    Nahrung, Temperatur, Feuchtigkeit. Die Sporen in der Luft kann man kaum verhindern, also muss man dafür sorgen, dass sie keine idealen Bedingungen vorfinden. Eine "feuchte Nahrungsquelle",vielleicht auch noch wohl temperiert, ist für Schimmelsporen wie eine Einladung zu einer Party.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • Über die Oberflächentemperatur kann ich leider nichts sagen. Dazu fehlt mir ein Messgerät. Sollte ich mir vielleicht mal besorgen.

    Für die erste Annäherung reicht es aus, ein einfaches Raumluftthermometer einige Minuten unmittelbar vor der Außenwand zu platzieren. Ein Infrarotthermometer wäre natürlich sinnvoller, aber wer braucht das schon privat?

    Diese Stellen sind ausschließlich an den Außenwänden. In den Schlafzimmern und im Bad haben wir Schimmel an den Ecken der Decken.

    Das war zu vermuten und es spricht für ein Kondensatproblem.

    Die Betondecken wurden mit einem Vlies tapeziert und anschließend gestrichen. So ein Vlies ist ja ähnlich einer Tapete eine gute Grundlage für Schimmel.

    Typische Malervliese bestehen aus anorganischer Glasfaser und einem Kleber (der allerdings als Methylzellulose organisch sein kann) und noch mehr davon, der sie dann auf dem Untergrund hält sind so per se im Gegensatz zu organischer Tapete aus ganz viel Zellulose gerade kein so gutes Substrat für Schimmelpilze. Natürlich sammeln sich auf den Oberflächen allmählich organische Fasern aus der Raumluft und dann ändert sich das allmählich etwas.

    Was mich überrascht sind diese Flecken auf dem Kalkputz im Wohnzimmer und der Küche auf ca. 1-1,5m Höhe. Wenn man dort drüber wischt rieselt die Farbe ab. In der Küche ist diese Flecken direkt unterhalb eines Hängeschranks der in die Ecke gehangen wurde. Darunter stand der Wasserkocher, dem ich mittlerweile einen anderen Platz zugeteilt habe.

    Das spricht für eine extreme langanhaltende Auffeuchtung des Putzes (vermutlich durch die Feuchteabgabe beim Kochen). Die aktuelle Materialfeuchte des Putzes sollte überall überprüft werden!


    Liegen die genannten Räume im untersten Geschoss des Hauses? Wie hoch liegt der Fußboden des betroffenen Geschosses über Gelände? Ist das Haus unterkellert? Sind die Feuchteflecken an allen Seiten des Hauses gleich stark vorhanden?

    Kann es sein, dass sich Schimmelsporen durch die Luft verbreiten?

    Schimmelporen werden weit überwiegend durch die Luft übertragen. Sie sind immer und überall zu hunderttausenden / m3 in der Luft!

    Zum Beispiel von Biomüll oder von extern und den Schimmel in den Räumen begünstigen?

    Kaum. (Schimmel-) Pilze sind die mit weitem Abstand größte Gruppe von Lebewesen auf der Erde. Es wird angenommen, dass es von ihnen um den Faktor 5 - 10 mehr Spezies gibt als von allen anderen Lebewesen zusammen. Alle diese Arten bevorzugen andere Habitate: Käse, Brot, Milch, Gemüse, totes feuchtes Holz, totes nasses Holz ... hohe Temperaturen, niedrigere Temperaturen ... saure Umgebungen, basische Umgebungen ... was sich bei 18° C und 98 % rel. Luftfeuchte auf nassen Obstresten wohlfühlt, mag noch lange keine leicht feuchten Haushaltsstäube bei 12° C und einen relativen Luftfeuchte von 65 % ...


    Dein Szenario ist möglich, aber eher unwahrscheinlich. Es sind wie geschrieben, sowieso immer alle relevanten Schimmelpsporen überall anzutreffen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Stelle mal ein paar bessere Fotos ein, die uns die Möglichkeit geben, die Situation besser einzuschätzen.

    Also keine Detailfotos, sondern besser Übersichtsfotos. Und zwar vom Raum, aber auch von außen.

    Gut wären zusätzlich Planunterlagen. Grundrisse und ggf. ein Schnitt mit Markierung, an welchen Stellen die Probleme auftreten.


    Ihr wohnt ja schon einige Jahre im Haus. Hat sich in der letzten Zeit etwas geändert?

    Besonders viel Wäsche, die in der Wohnung getrocknet/gebügelt wird, Aquarium...?

    Andere Änderungen (auch gefühlte unwichtige Dinge können wichtig werden)?

  • Was mich überrascht sind diese Flecken auf dem Kalkputz im Wohnzimmer und der Küche auf ca. 1-1,5m Höhe.

    Die Höhe passt in etwa zur Höhe der Rückseite einer Couch.

    Eine Küche ist sowieso anfällig für Feuchtigkeit/Schimmel, weil dort durch Kochen eine Menge Feuchtigkeit in die Luft gelangt. Dem Wasserkocher einen anderen Platz zuzuteilen war also eine gute Idee. Der produziert zwar relativ wenig Luftfeuchtigkeit, aber bei intensiver Nutzung summiert sich das auch. Der Wasserdampf aus einem Wasserkocher kondensiert auch bei hohen Oberflächentemperaturen. Bei mir steht der Wasserkocher zwar in der Nähe der Dunstabzugshaube, aber wer schaltet schon den Dustabzug ein nur weil er mal einen Liter Wasser erhitzen möchte. Das Ergebnis war, dass sich ein Umleimer des Hängeschranks abgelöst hat. Das Wasser hat an der Unterseite des Hängeschranks kondensiert, an der Fläche ist nichts passiert, aber die Kante war die Schwachstelle. Ich hätte es besser wissen müssen, aber wer denkt schon ständig an Luftfeuchtigkeit und richtet seine Nutzung danach aus. Also Kante repariert, und jetzt überlege ich, ob ich bei der nächsten Renovierung einen Sensor für die Lluftfeuchtigkeit ergänze und damit die Dunstabzugshaube einschalte.


    Aber, Du hattest geschrieben "in fast allen Räumen", und jetzt reden wir nur von Küche + Wohnzimmer?

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

    .

  • wir wohnen seit 2015 in unserem Haus. [...].


    Bisher hatten wir keine Probleme mit Schimmel. Wir lüften regelmäßig und heißen mit Fußbodenheizung.


    Seit diesem Jahr haben wir plötzlich in fast jedem Zimmer Schimmel an den Decken der Zimmer.[...]


    Unser Nutzungsverhalten hat sich unserer Meinung nach nicht geändert. Habt ihr eine Idee woran das liegen könnte?


    Ich hätte da eine Vermutung:


    Schimmel (in Wohnräumen) bildet sich nicht innerhalb kurzer Zeiträume (extreme Ausnahmen mal außen vor).

    Die Wandbaustoffe sind in der Lage eine gewisse Menge an Feuchtigkeit aufzunehmen, zwischenzuspeichern und bei physikalisch günstigen Bedingungen wieder abzugeben, aufzunehmen, zu speichern, abzugeben... .

    Irgendwann ist aber in dieser Prozesskette "Aufnahme und Abgabe" möglicherweise ein Grenzwert erreicht, so dass die in den oberflächennahen Bereichen der Wand gespeicherte Feuchtigkeit dauerhaft erhöht bleibt und dann zu Schimmelwachstum führen kann.


    Dass es besonders die unteren Bereiche trifft, kann u.U. an der Fußbodenheizung liegen, da hier die sonst übliche Konvektion von den Heizkörpern (im Wandbereich) fehlt und die Warme Luft eher in Raummitte nach oben steigt und an den kühleren Wänden wieder nach unten sinkt.


    BJ 2015 heißt, es sind moderne Fenster mit doppelter Dichtung verbaut, die Haustüre hat auch eine doppelte umlaufende Dichtung, es gibt (vermutlich) keine Kaminofen und keine alten Schornsteinöffnungen und vermutlich auch keine weniger-dichten Dachfenster/Dachluken, so dass die Gebäudehülle quasi dicht ist.

    Dadurch fehlt der "natürliche" Luftaustausch den man von Früher kennt - durch kleine Undichtigkeiten an Fenstern, Türen, Dachfenstern, nicht genutzte Rauchabzüge, etc..


    Wie Alfons Fischer schon schrieb, wäre es interessant , Raumtemperaturen und die dazugehörigen Luftfeuchtigkeiten über einen Datenlogger zu protokollieren. Möglicherweise reicht das Stoßlüften nicht aus, um alle, aus dem Leben im Haus entstehende Feuchtigkeit nach außen abzuführen.

    Atmen, Blumen, Handtücher trocknen, ggf. Wäsche trocknen (nachtrocknen), Kochen, Backen, Duschen, Waschen, usw.

    Gruß
    Holger
    --
    Früher, da war vieles gut. Heute ist alles besser.
    Manchmal wäre ich froh, es wäre wieder gut.
    (Andreas Marti; Schweizer)

  • wir wohnen seit 2015 in unserem Haus. Das Haus wurde auf 42er T8 Porotonstein gemauert. Der Innenputz wurde mit Kauff Rotkalk verputzt und mit Silikatfarbe gestrichen.

    Wir lüften regelmäßig und heißen mit Fußbodenheizung.

    Wir lüften so zweimal täglich, einmal morgens und dann gegen Mittag noch einmal. Wir machen dann Stoßlüftung und versuchen immer zwei gegenüber liegende Fenster zu öffnen.


    Zugegebenermaßen wird es auch hin und wieder morgens mal vergessen im ganzen Stress mit den Kids.

    Irgendwann ist aber in dieser Prozesskette "Aufnahme und Abgabe" möglicherweise ein Grenzwert erreicht, so dass die in den oberflächennahen Bereichen der Wand gespeicherte Feuchtigkeit dauerhaft erhöht bleibt und dann zu Schimmelwachstum führen kann.

    Meine Glaskugel glaubt das auch... und ist sicher das 1-2 mal täglich Lüften definitiv zu wenig ist.


    Ergänzend möchte ich Daraufhinweisen das unvermeidbare geringste staub Ablagerungen (=Futter) auf fast allen Oberflächen (selbst auf Kunststofffenstern) mit Oberflächenfeuchte /Materialfeuchte und Passenden Temperaturen im Lauf der Zeit für Optimale schimmel Bedingungen sorgen.


    Anders ausgedrückt das Haus wurde, aus welchen Gründen auch immer, luftdicht ohne Lüftung zum Feuchteschutz nach DIN ....mit Ziegel... Mauerwerk, Gut gedämmt weitgehend ohne Wärmebrücken mit besonders Feuchtigkeitsregulierenden gegen Schimmel vorbeugenden (Kalkputz,...) Baustoffen und Fußbodenheizung gebaut.

    Aber das vermeintlich ausreichende (wenige) Lüften verhindert bei entsprechenden Wetterbedingungen die Schimmelbildung nicht.