Dämmung oberste Geschossdecke mit ein paar Besonderheiten

  • Hallo zusammen,


    ich möchte meine oberste Geschossdecke dämmen.


    Aufbau:

    • Holzbalkendecke mit Blindschüttung
    • Genauer Aufbau habe ich als Skizze beigefügt

    Besonderheiten:

    • Es wurde keine Dampfsperre verwendet
    • Eventuell ist der Hohlraum in der Decke auf beiden Seiten vom Haus offen --> wie kann ich dies überprüfen?

    Was ich nicht möchte:

    • Mineralfaser oder Steinwolle weil Lungengängige Fasern und weil sei zwar Wasser aufnehmen aber nicht abgeben kann und weil sie sich zusammendrückt und dadurch die Dämmung schlechter wird

    Was problematisch werden könnte:

    • EPS/Styropur weil dies wie eine Dampfsperre funktioniert, ich könnte mir vorstellen dass das Wasser das aus den Wohnräumen von unten aufsteigt, am EPS kondensiert und dann unter dem EPS Schimmel entsteht, schön durch den Putz durch in meine Wohnräume hinein // Brandgefahr --> EPS bedeutet dass ich dann das Haus direkt abreisen kann
    • Zelluose --> Hier gibt es die Version mit Borrat, Gesundheitsgefahren noch nicht ganz erforscht aber wohl auch nicht ganz Gesund. Und es gibt die Version ohne Borrat welche aber immer noch ein beachtliches Gewicht auf die Waage bringt. Per Dreisatz komme ich auf ca. 700KG für rund 60qm Dachgeschoss --> ich weis nicht ob die oberste Geschossdecke diese Zusatzbelastung aushält d.h. ich habe Zweifel

    Brainstorming:

    • Die Schüttung scheint mir ein ganz guter Schutz im Sommer vor Wärme vom Dach zu sein. Ich denke das dauert bis diese Schüttung sich aufheizt, dadurch wird das Haus vor Wärme geschützt, ist also erst einmal ein Benefit
    • Eventuell kann die Schüttung in die WPS-Kalkulation mit einbezogen werden --> weis jemand wie Schüttung kalkuliert wird? Dadurch wird die Dicke der Dämmung die ich vornehmen muss weniger (um auf den U-Wert von 0,24W/m2 zu kommen)
    • Die Dämmung sollte Diffundierend sein und Wasser gut aufnehmen aber auch wieder abgeben können
    • Naturmaterial wäre von Vorteil
    • Es sollte nicht all zu schwer werden, bei Zelluose hätte ich Bedenken wegen dem Gewicht --> Statik
    • Problem ist dass die Holzbalkendecke womöglich nach beiden Seiten offen ist, eine daraufgelegte Dämmung wird dadurch wertlos außer die Holzbalkendecke wird (mit Dämmung) geschlossen --> dann sollte es aber eine dffundierende Dämmung sein um Feuchtigkeit raus zu lassen

    Lösungsansatz:

    • 2 Lagen mal 8cm Dicke Holzfaserdämmplatten auf den bestehenden Aufbau der obersten Geschossdecke auflegen
    • Die beiden Lagen sollten sich überkreuzen so dass keine Lücken entstehen
    • Seitlich rechts und links 30cm von der obersten Geschossdecke den Belag aufschneiden, Schüttung heraus nehmen und flexiblen Holzfaserdämmstoff einbringen
    • Auf Dampfsperre gänzlich verzichten weil es keinen Sinn macht --> Feuchtigkeit steigt auf und wenn sie erst mal im Hohlraum der Decke ist, sie dann mit einer Feuchtigkeitssperre festzuhalten wäre ziemlich blöd, dann lieber eine diffundierende Dämmung auflegen so dass die Feuchtigkeit durch die Dämmung hindurch abziehen kann
    • Vorteile: Schüttung zusätzlich zur Holzfaserdämmung sollte einen guten U-Wert geben, eventuell kann die Holzfaserdämmung dünner ausfallen wegen des Uwerts der vorhandenen Schüttung

    Vermeiden will ich dass ich die Wohnräume nochmal sanieren muss d.h. Dampfsperre von unten einlegen oder ähnliches.


    Was schlag ihr vor? Was würdet ihr an meiner Stelle machen?


    Ziel: Gesetzlichen U-Wert von 0,24w/m2 an der obersten Geschossdecke erreichen und dabei keinen Schimmel bekommen.


    Vielen Dank,


    Viele Grüße,



  • Deine Materialkenntnisse sind nicht ganz aktuell / richtig:

    • Styropor ist nicht wasserdampfdiffusionsdicht.
    • Heutige Mineralfaserdämmstoffe sind nach heutigem Wissen nicht (mehr) gesundheitsschädlich.
    • Alle nachwachsenden Dämmstoffe müssen durch mehr oder weniger chemische oder bioaktive Zusätze vor der Zersetzung durch Tiere oder Schimmelpilze geschützt werden und erfordern baulichen Schutz vor Feuchtigkeit.
    • Alle Faserdämmstoffe sind so leicht, dass ihr Gewicht allein bei einer nachträglichen Deckendämmung praktisch keine negative Rolle spielt.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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