Infolge einer Begutachtung steht mir eine Anfrage auf Planung und Durchführung der Sanierung nasser Kellerwände eines Reihenhauses aus den 1920er Jahren ins Haus.
Die Diagnose hat eindeutig von OK Kellerfußboden bis OK Gelände deutlich "nasse Außenwände" aus bauzeitlichem Ziegelmauerwerk gezeigt. Die senkrecht zu den Außenwänden stehenden Innenwände sind an den Außenwänden in der selben Höhe feucht wie die Außenwände, die OK der Durchfeuchtung fällt mit zunehmender Entfernung von den Außenwänden bis auf ca. 10 cm über OKFFB stark ab. Die reinen Innenwände sind ab ca. 10 cm über OKFFB trocken. Der Estrich bzw. die Bodenplatte ist überall gleichmäßig leicht feucht. Die Außenwände weisen in Bereichen besonders hoher Feuchtigkeit arm unteren halben Meter starke sichtbare Salzausblühungen auf.
Als Ursache ist eine nach knapp 100 Jahren undicht gewordene Vertikalabdichtung zu vermuten - die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nur für eine untergeordnete Kellernutzung ohne Anforderungen an die Raumluftfeuchte geplant und ausgeführt worden ist. Eine außenseitige Wärmedämmung ist nicht vorhanden.
Weil ich mich noch nie damit beschäftigt habe nun die Frage: Wie sieht der sinnvollste Arbeitsablauf einer Sanierung von historischen Vertkalabdichtungen auf Ziegelmauerwerk in solchen Fällen aus? Es handelt sich um ein Reihenhaus mit 2 x 6 m x 2 m = rd. 24 m2 zu sanierender Wandfläche.
Ich würde spontan an diesen Ablauf denken:
- Zugänglichmachung und Freilegung Außenseite Kellerwand, dabei Standsicherheit der Wand und der Baugrube gewährleisten
- Rückbau alter Abdichtung und ggf. Putz
- natürliche Trocknung (bspw. während Sommermonaten)
- Putz neu herstellen
- Neuabdichtung mit PMBC (früher "KMB")
- Einbau Schutzlage
- Verfüllung
- innenseitige Putz-/ und Farbentfernung
- ggf. technische Trocknung innen
- Aufbringen von Sanierputz
- ggf. Farbanstrich
- 2 - 5 Jahre später Sanierputz erneuern
Was denken die erfahrenen Foristinnen oder Foristen?