Feuchter Putz / Gussasphalt - Altbau 1972

  • Guten Abend zusammen,


    ich bin Manuel und zusammen mit meiner Familie haben wir letzes Jahr einen Altbau aus den 70er Jahren gekauft.

    Nachdem nun die gröbsten Arbeiten durch sind (Heizung (bis auf die Rohre) und Elektro kompett erneuert), haben wir ein Problem mit einer feuchten Wand.

    Das Gebäude liegt (sofern ich das beurteilen kann) auf einem Streifenfundament mit einem kleinen Teilkeller.

    Wir wohnen in Hanglange (unten am Berg). Ein zusätzlicher Regenwasserablauf (ähnlich einer Drainage) ist außen am Haus vorhanden.

    Leider ist bei meiner Tochter im Zimmer die Fußleiste dauernd feucht, weswegen ich mich etwas auf die Suche begab.

    Nachdem ich das Laminat und den darunter liegenden Teppich entfernt habe, habe ich angefangen den Putz weg zu stämmen.


    Leider bin ich nun etwas Ratlos was die Schichten bzw. die Bauweise betrifft:


    1. Schicht = Gussasphalt

    2. Schicht = vermutlich eine Art Schüttdämmung, die bereits matschig und feucht ist

    3. Schicht = Betonfundament oder Teil des Streichenfundaments


    Im Anhang ist eine Grafik dessen zu sehen. Nun meine Frage / Fragen:


    Wie ist das ganze Aufgebaut? Ist zwischen dem Streifenfundament eine Bodenplatte oder folgt einfach Erdreich und das, was ich gefunden habe ist ein Teil des Streifenfundaments?

    Wie kann ich herausfinden, woher die Feuchtigkeit kommt bzw. kann diese durch eine Betonplatte / Streifenfundament ziehen?

    Was ist das für eine Dämmung und könnte diese oder der Gussasphalt gesundheitsgefährlich sein/werden?


    Eine Fachfirma war bereits vorher vor Ort und wollte nach einer "sichtprüfung" ca. bis 40cm überhalb des Bodens einfräsen und mit einer Creme abdichten.

    Leider hätte das nichts gebracht, da in der ersten sichtbaren Fuge eine Bitumenschicht lag. Genau bis auf diese Höhe war die Wand (innenwand) immer feucht.


    Ich bin etwas Ratlos, wie ich weiter machen kann. Nehme ich den Boden raus, muss ich vermutlich alles neu abdichten/eine Bodenplatte gießen lassen?

    Wie könnte ich das Loch wieder vergießen? (Alternative zum Gussasphalt, der ja Feuchtigkeitsabweisen ist)


    Ich hoffe, dass mir jemand der Experten hier im Forum einen Rat geben kann.


    Vielen Dank im voraus.


    Viele Grüße

    Manuel

  • in welcher Ebene liegt das Zimmer Deiner Tochter? Im Keller oder im EG?


    Bei der Schüttung handelt es sich möglicherweise um eine Perliteschüttung. das war in den 70ern unter Gußalsphalt nicht selten... Diese Schüttung diente zum einen als Ausgleich und zum anderen als eine gewisse Wärmedämmung (auf bauzeitlichem Niveau, also fast nix).


    Markiere im Plan mal die Lage des problematischen Bereichs und stelle Fotos der Situation von außen ein.

    Auf dem Plan kann ich nichts von einem Hang erkennen. Wie ist der Hang zu verstehen? Bitte mache mal eine Skizze davon (Schnitt mit Lage des betroffenen Bereichs).


    Ein paar Innenaufnahmen des Zimmers wären auch hilfreich...


    Was hat das mit dem "Regenwasserablauf" auf sich? Wie ist das zu verstehen? Wurde schon untersucht, welchen Einfluss dieser hat? Gab es eine Kamerabefahrung der Grundleitungen?

  • Hallo Herr Fischer,


    Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!

    Das Zimmer liegt im EG. Im Plan ist es das Zimmer auf der Ecke - ist auch mit "Kinderzimmer" markiert. Im Anhang die beiden Bilder: Der rote Punkt ist da, wo der Boden aufgestämmt ist.

    Dies ist eine Innenwand.


    Im Außenbereich sind Gehwegplatten verlegt. Dazu direkt am Haus ein 100er Rohr mit einigen "Einlässen" um Wasser vom Haus wegzu transportieren (Hier sind auch die Regenrinnen angeschlossen) - siehe Bilder. Hier habe ich im Frühjahr beim Reinigen der Gehwegplatten kein Problem mit dem Ablauf festgestellt. Eine weitere Prüfung wurde so nicht vorgenommen. (Kamera o.Ä)


    Besteht eher die Möglichkeit, unter dem Asphalt "Erdreich" anzutreffen oder könnte es sein, dass eine Bodenplatte vorhanden ist?


    Vielen Dank im voraus.

  • Und der Teil wo das Kinderzimmer ist, ist auch nicht unterkellert? Verstehe ich das richtig?


    Ich würde erst mal die Leitungen überprüfen. Wenn die OK sind, dann einen größeren Bereich aufstemmen um zu sehen, ob da wirklich eine Bodenplatte unter der Schüttung ist. Naja, man hat schon Pferde kotzen gesehen bei Häusern Marke Eigenbau. Danach kann man weiter schauen. Man wird eh den ganzen Boden frei legen müssen um evtl. die Bodenplatte zu erneuern und eine Horizontalsperre zu verlegen.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Als erstes würde ich mal die Kanäle befahren lassen, es bringt nichts, wenn du mehr oder weniger planlos an der Gebäudesubstanz rumstäemmst.

    Sehe ich das auf den Bildern richtig? Die Waschbetonplatten sind mit Gefälle zum Haus verlegt, um es an der Fassade mit einer Art Rinne abzuleiten? Sehr kreativ, aber mMn auch schadensträchtig

  • Guten Morgen und vielen Dank für die Antworten.

    Die Leotungen werde ich prüfen lassen.

    Ist es den generell so, dass bei einem Streifenfundament keine Bodenplatte gegossen wird? Das Haus wurde ja von einem Architekt geplant - zumindest die gesamte Planung ist aus einem Architektur Büro.

    Grüße

  • Hallo Herr Dühlmeyer,


    Mir ist klar, dass es keine Bodenplatte über alle Räume gibt. Ob es jetzt in jedem raum eine gegossene Platte gibt in irgendeiner Form ist mir nicht klar. Oder wurde der Asphalt und die Dämmung auf Lehmboden geschüttet?

    Viele Grüße