Fassadenzerstörungen durch OTIS in Mexico

  • Einige Bilder der durch den Hurrican "Otis" in Mexiko angerichteten Schäden zeigen großflächig abgerissene und nun offene Fassaden von Hochhäusern. Kennt sich jemand mit der dort üblichen Bauweise aus? Für mich sehen die Gebäude wie Skelettbauten (Stahlbeton?) mit leichten Vorhangfassaden (Trockenbau? Es sieht nach verbliebenen vertikalen UK-Profilen aus). Kennt sich jemand damit aus und kann das bewerten?


    (Gleich vorweg: Vergleichbare Bausystem sind ja auch für den D A CH - Raum verfügbar und in D zugelassen. Ich will ausdrücklich nicht über mexikanischen Leichtbau oder Leichtsinn lästern, sondern einfach nur die Bilder verstehen!)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wo auch immer ich war, ich habe immer mit in Europa vergleichbare Systeme gesehen. Mexiko nimmt sich für vieles die USA als Vorbild, mit klimabedingt weniger Dämmung. Schau in die USA und Du siehst was dort verbaut wird. Deutsche Firmen liefern ihre Systeme auch in die USA und ich wette auch nach Mexiko.


    Würde ein solcher Tornado auf Frankfurt treffen, wäre ich mir sicher, würde es genau so aussehen. Bei uns würden auch alle möglichen Ziegeldächer weg fliegen und einige Flachdächer. Die ganzen gebastelten Vordächer und Pergolas sowieso.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Ich kenne beruflich zwar nur den D.F. aber, Mexico ist Erdbebenhochrisikogebiet. Dort ist bei grösseren Objekten eine Art Pfahlfundamentbauweise mit Stahlskelettbau und viel Beton verbreitet. (Da gab es mal im Torre Latinoamericana eine bebilderte Darstellung zum Bau, basiert angeblich auf den Bauweisen alter Tempel der Inkas... )

    Die Wandverkleidungen zwischen den Stützen / Fassaden sind meist aus Metall+Glas Konstruktionen. Das auf den Bildern scheinen irgendwelchen "Putzfassadenplatten" (panel de yeso oder panel de cemento) zu sein, eine Art wasser-/feuerbeständige Trockenbauplatte.

  • Unten mal ein Screenshot eines Neubaus aus New York. Stahlskellet mit dünner Betondecke an der stirnseitig die Fassade aufgehangen ist.

    Diese wurden in dem Fall der in den Links zu sehen ist fast schon industriell vorgefertigt und Segmentweise ein gehangen. Gut zu sehen im zweiten Link.

    Disney Headquarters Rises Above Street Level at Four Hudson Square in Hudson Square, Manhattan - New York YIMBY
    Construction has risen above street level on Four Hudson Square, Disney's 1.2-million-square-foot headquarters from SOM in Hudson Square.
    newyorkyimby.com

    Disney Headquarters' Terracotta Façade Progresses at Four Hudson Square in Hudson Square, Manhattan - New York YIMBY
    Exterior work is progressing on Disney's 22-story headquarters by SOM and Silverstein Properties at Four Hudson Square in Hudson Square, Manhattan.
    newyorkyimby.com

    Disney Headquarters Terracotta Façade Nears Completion at Four Hudson Square in Hudson Square, Manhattan - New York YIMBY
    Façade work is nearing completion on The Walt Disney Company's 22-story, 1.2-million-square-foot headquarters at Four Hudson Square in Hudson Square.
    newyorkyimby.com

    Der Screenshot und die Links sind von verschiedenen Bauvorhaben.


    Es gibt aber auch oft die Variante, dass die Wände eine Studwall aus Blechprofilen sind die außen mit Membranen oder Platten ertüchtigt sind und zur Innenseite direkt die Innenwandverkleidung haben. In dem Screenshot unten steht an der Platte über den Ankerschienen auch "Interior Finish"

    Als Hersteller von Fassadenbekleidungsmaterialien unterliegen wir der DIN 1090, diese ist natürlich für den US Markt irrelevant das hat aber auf unsere internen QS Maßnahmen keinen Einfluss. Daher machen wir interne Bruchlasttests basierend auf Bauvorhaben spezifischen Windlasten auch für diese Märkte. In den USA hat man oft vergleichsmäßig Hohe Windlasten, dies liegt zum Teil daran das die Art der Berechnungen nicht vergleichbar sind und dort die Sicherheitsbeiwerte bereits Einfluss in Vorgabewerte finden. Es werden aber immer Bauvorhaben spezifische Statiken angefertigt.

    Das sieht aber in der Tat den gezeigten, mexikanischen Gebäuden sehr ähnlich.