Dachdämmung unter Dachpappe

  • Wir möchte unser Haus unter dem Dach jetzt für eine Neusanierung so dämmen, dass der heutige Standard annähernd erreicht wird.


    Unser Dach Bj 1955 (Satteldach, Reihenmittelhaus) hat folgenden Aufbau von innen: Holzpaneele, 3cm Styroporplatten, 20cm Luft, Sparren, Dachpappe, Lattung und Dachziegel. Das Dach wurde 2000 neu gedeckt. Aus finanzieller Sicht würden wir gerne darauf verzichten, eine Unterspannbahn anbringen zu lassen.


    Folgender Aufbau ist angedacht (von innen nach außen): Gipskartonplatten, Dampfbremsfolie, 16cm Steinwolle (035) zwischen Sparren inkl. Aufdopplung, 4cm Luft, Dachpappe, Lattung und Dachziegel.


    Am Dach wurden bereits an diversen Stellen Lüftungsziegel verbaut.



    Die Frage ist, bekommen wir durch die Dachpappe ein Problem mit Kondensat, da sie das Unterdach bildet und evtl. "zu dicht" ist?


    Wir wollen vermeiden, dass uns die Holzpsparren morsch werden etc.




    Ich bedanke mich im Voraus für die Unterstützung.

  • Was meinst Du mit "Dachpappe" und wie soll diese als überlappende Lage an den ihr zugedachten Platz kommen?


    In Deinem Aufbau fehlt nach meinem Verständnis mind.

    • innen zwischen GK und Dampfbremse eine Lattung
    • außen unterhalb der Lattung eine Konterlattung

    Du solltest deinen Aufbau einmal von oben nach unten schichtweise aufschreiben und zeichnen oder dies besser gleich von UBAKUS übernehmen lassen. Ubakus kann Dir dann nebenbei auch das Feuchteverhalten Deiner Konstruktion errechnen.


    Ohne erneutes Herunternehmen der Deckung stelle ich mir die Umsetzung sehr schwer vor, eigentlich unmöglich.

    Wir möchte unser Haus unter dem Dach jetzt für eine Neusanierung so dämmen, dass der heutige Standard annähernd erreicht wird.

    Das GEG sagt, dass ihr bei wesentlichen Veränderungen von Bauteilen, mit diesen die aktuellen Vorgaben des GEG exakt einhalten müsst, nicht nur annähernd. (Das hat nichts mit Habeck zu tun, dass war auch unter den vorherigen Ministern / Regierungen schon so!)

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragenden, denen hier kostenlos geholfen wurde. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung. Beiträge und Beitragsteile als Moderator ab 04/23 kursiv gesetzt.

  • Zunächst einmal möchte ich mich bei allen bedanken.



    Wir werden uns einmal mit der Materie UBAKUS auseinandersetzen.


    Wir werden höchstwahrscheinlich die vorhandene Dachpappe entfernen und eine Unterspannbahn verlegen, so dass wir sicherstellen können, dass wir zukunftssicher bauen.


    Liebe Grüße :)

  • https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwic2-W8uIWCAxVy0AIHHQueCIgQtwJ6BAgwEAI&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DbeFByInObKE&usg=AOvVaw14lDEzbzPDHWai4NM194QM&opi=89978449


    Die " Dachpappe " könnte zum Problem werden, wenn trotz der angedachten 4 cm Lüftungsquerschnitt keine ausreichende Hinterlüftung stattfindet. Denn die " Dachpappe " dürfte diffusionsdicht sein. Ist kein ausreichender Lüftungsquerschnitt vorhanden, ist im Winter mit Ausfall von Kondensat an der Unterseite der " Dachpappe " zu rechnen. Das Kondensat tropft dann in die Dachkonstruktion ab und führt dort zu Feuchteschäden, d.h. Schimmelbidung und Fäulnis.


    Insofern: gute Idee es erst gar nicht zu testen, die Dachpappe zu entfernen und stattdessen eine hochdiffusionsoffene Unterspannbahn anzubringen. Hierzu müssen dann allerdings die vorhandenen Dachziegel entfernt werden, es sei denn man entscheidet sich für eine sogenannte Wärmedämmung von unten mit schlaufenförmiger Nachrüstung der USB von unten, wovon ich allerdings wegen der hohen Fehleranfälligkeit nicht halte.

  • Augenscheinlich bist Du ja Laie.

    Ich würde empfehlen, einen Fachmann dazuzunehmen, der sich die Bahn auf der Schalung erst mal genauer ansieht.


    Du schreibst nämlich, dass das Dach im Jahr 2000 neu gedeckt wurde. In diesem Jahr wäre es nicht so sehr wahrscheinlich, dass wirklich eine Dachpappe verwendet wurde, sondern möglicherweise eine Schalungsbahn, die deutlich diffusionsoffener sein könnte.

    Und dass die Schalung und Pappe aus 1955 stammt, halte ich eher für ungewöhnlich, aus dieser Zeit kenne ich bei einfachen Wohnhäusern nur Aufbauten ohne Schalung, sondern mit Lattung direkt auf den Sparren...


    In Abhängigkeit von der tatsächlich verwendeten Bahn könnte sich der Aufbau ggf. leichter planen lassen...

    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Silbendoppelung entfernt

  • Guten Morgen zusammen,


    wir haben kommende Woche einen Termin mit einem Dach-Gutachter, um Lösungen zu erörtern.


    Nochmals vielen Dank an alle.


    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.


    Liebe Grüße