Hallo Zusammen,
ich habe eine Frage zum Fundamenterder. Ich habe sämtliche Suchmaschinen, die üblichen Beiträge etc. gelesen, aber nicht alles verstanden. Bzw. bin etwas unsicher es auf meine Situation anzuwenden.
Nach etwas längerer Zeit und viel Nachfragen hat unser Generalunternehmer die Elektrodokumentation abgeliefert. Darin ist auch eine Dokumentation zum "Fundamenterder" enthalten. Meiner Meinung nach ist diese weder vollständig, noch ist der Fundamenterder nach DIN 18014 richtig umgesetzt worden. Also wieder ein klarer Fall von Missachtung der DIN 18014.
Fakten zum Haus:
- quasi Quadratischer Grundriss 10mx10m
- Baubeginn war Februar 2021, "Fertigstellung" März 2022
- kein äußerer Blitzschutz
- Einfamilienhaus (1 OG) freistehend
- kein Keller
- Stahlbeton Bodenplatte nachweislich WU Beton
- Gründung ohne Sauberkeitsschicht auf gewachsenem Erdreich, Folie(unbekannter Art) zwischen Erdreich und Bodenplatte
- Umlaufend bewehrtes Streifenfundament (auf Statik Positionsplan auch als Frostschürze bezeichnet, 90cm tief), ob es sich hier auch um WU Beton handelt ist unklar
- eine Anschlussfahne im HWR
Nach dem was ich jetzt zur DIN 18014 gelesen und verstanden habe, müsste der Fundamenterder, damit er erdfühlig verlegt ist und falls das Streifenfundament kein WU Beton ist eben dort im Fundament sein. Zusätzlich dazu, auf Grund der Tatsache, dass die Bodenplatte mit WU Beton ausgeführt wurde, hat in dieser die Verlegung des Potentialausgleichsleiters mit den üblichen Verbindungen zur Bewehrung zu erfolgen. Der Potentialausgleichsleiter ist dann mit dem erdfühligen Fundamenterder zu verbinden.
Alternativ hätte man auch einen Ringerder neben das Fundament ins Erdreich legen können und diesen mit dem Funktionspotentialausgleich in der Bodenplatte verbinden müssen.
Dies entspricht nicht dem was mir Dokumentationstechnisch abgeliefert wurde. Dokumentiert ist nur der Bandstahl in der Bodenplatte (als Fundamenterder bezeichnet). Zwei spärliche Fotos von der Baustelle (immerhin ist eindeutig zu erkennen, dass es sich um unsere Baustelle handelt ) zeigen etwas Bandstahl mit Schraubverbindern zwischen den Gittermatten der Bodenplatte. Es gibt keine dokumentierten Messwerte der Verbindungsstellen. Im Nachgang und nach mehreren Mängelrügen zur fehlenden Elektrodokumentation wurde, vom GU beauftragt der, Erdausbreitungswiderstand gemessen und mit 6,8Ohm dokumentiert, welcher aber bekannterweise Nachträglich keine Aussage über die Güte der Verlegung vor Betonieren zulässt und in der Norm auch nicht gefordert wird.
Welche Fragen wären aus eurer Sicht zur Klärung hilfreich? Eine Normkonforme Herstellung sehe ich nachträglich als ausgeschlossen. Welche Maßnahmen für eine taugliche Erdungsanlage gibt es?
Grüße Enzo