Guten Abend, ich bin neu hier und hoffe, Licht ins Dunkel zu bekommen. Meine Frau und ich wohnen im Haus der Großeltern, an das früher eine Werkstatt angegliedert war. Diese ist soweit entrümpelt. Ein Teil der Werkstatt ragt in den Garten hinein (ca. 35qm) und hat nur ein altes Dach. Das Mauerwerk, so ein Maurerfreund, ist solide (Fachjargon kenne ich nicht) und soweit gut, dass man rein theoretisch auf dieses Mauerwerk ein weiteres Zimmer aufstocken könnte, wobei dieses Zimmer dann an das Haus angegliedert werden würde (an das Büro). Um es kurz zu machen: wir wollen anbauen. Wir haben leider überhaupt keine Ahnung, was das kosten könnte und wissen auch nicht, wie man bei so einer Planung vorgeht. Erst eine Genehmigung einholen? Erst zu einem Architekten? Oder zu einem Bauunternehmen? Gibt es die Möglichkeit, etwa bei einem Bauunternehmen einen Kostenvoranschlag zu bekommen, damit man weiß, was etwa auf uns zukommen würde? Ist so ein Kostenvoranschlag teuer? Wenn das finanziell nämlich überhaupt nicht machbar wäre, dann würde ich mir den Gang zum Bauamt gleich sparen...Kurzum: auf welchem Wege kann ich erfahren, was das ca. kosten könnte? Über eine kompetente Antwort würde ich mich sehr freuen! Merci
Welcher Ansprechpartner für erste Planungen?
- davidino
- Erledigt
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Um es kurz zu machen: wir wollen anbauen. Wir haben leider überhaupt keine Ahnung, was das kosten könnte und wissen auch nicht, wie man bei so einer Planung vorgeht. Erst eine Genehmigung einholen? Erst zu einem Architekten? Oder zu einem Bauunternehmen? Gibt es die Möglichkeit, etwa bei einem Bauunternehmen einen Kostenvoranschlag zu bekommen, damit man weiß, was etwa auf uns zukommen würde? Ist so ein Kostenvoranschlag teuer? Wenn das finanziell nämlich überhaupt nicht machbar wäre, dann würde ich mir den Gang zum Bauamt gleich sparen...Kurzum: auf welchem Wege kann ich erfahren, was das ca. kosten könnte? Über eine kompetente Antwort würde ich mich sehr freuen! Merci
Alle aufgelisteten Fragen kann Dir eine Architektin oder ein Architekt mit Erfahrung in kleineren Um- oder Anbauten beantworten - und auch gleich noch viele andere mehr, z.B., ob der gewünschte Anbau baurechtlich zulässig und statisch sinnvoll ist. Die Bauvorlage darf in den meisten Fällen eh nur eine vorlageberechtigte Person erstellen und das sind die genannten Personen - und auch noch ein paar andere.
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Wenn das finanziell nämlich überhaupt nicht machbar wäre, dann würde ich mir den Gang zum Bauamt gleich sparen...
Na dann: nähern wir uns der Antwort systematisch logisch, zunächst einmal noch ohne Zahlen. Gehe pauschal davon aus, daß Du für den angebauten Raum den durchschnittlichen Neubau-Quadratmeterpreis ansetzen mußt. Vorhandene Räume und mit diesen "gemeinsam genutzte" Raumumfassungen setzen wir dabei ohne wirksamen Abzug an, soweit mindert der Bestand diesen Aufwand also nicht. Hinzu kommt, daß der "Baugrund" dieser teilweisen Aufstockung aus Altsubstanz bestünde, also erst noch bearbeitet werden muß, um einem planierten tragfähigen Boden bzw. einem Fundament adäquat zu sein. In der Summe kommt also noch etwas auf den Neubau-Quadratmeterpreis obendrauf. Fieserweise führt nichts davon zu einer Wertsteigerung der Bestandsimmobilie und damit auch deren Beleihungswertes. Du wirst also das Geld auch noch etwas ungünstiger geliehen bekommen als bei der Schaffung jungfräulich-neuwertigen Bauvolumens gleicher Größe. Rechne - wohlgemerkt nicht in der Qualität eines Kostenvoranschlages, sondern nur einer groben Aussichts(losigkeits)bewertung - mit viertausend Euronen je Quadratmeter "Nutzfläche", und dies zu schlechteren Konditionen als für ein modernes Gebäude. Wenn Deine Bank da mitginge, dann führt Dein nächster Weg zu einem Architekten. Ohne einen fachkundigen Sekundanten zu einem Bauunternehmen gehen nur Leute mit zu viel Geld - denn daß man Dir dort anbieten wird es loszuwerden, das ist der pauschal sichere Punkt an Deinem Plan
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Wenn das finanziell nämlich überhaupt nicht machbar wäre, dann würde ich mir den Gang zum Bauamt gleich sparen
An sich die falsche Reihenfolge, denn ohne zu wissen, was man (um)bauen darfst, kann man auch keine Kosten ermitteln. Umnutzung der Werkstatt, und sie ragt mit 35m² in den Garten, da kann aus der Ferne niemand sagen ob das zulässig bzw. ein Anbau machbar ist. Evtl. ist der aktuelle Bau bzw. Nutzung schon unzulässig, dann kann man alle im Vorfeld gemachten Kostenschätzungen in die Tonne treten.
so ein Maurerfreund,.....
Kann der nicht (kostengünstig) weiterhelfen? Maurermeister? Eigener Betrieb? dann könntest Du vielleicht ihn mit der (Vor?)planung und vielleicht auch noch mit der Ausführung beauftragen, und er müsste auch wissen, wie er das mit dem Bauamt abklären kann. Gerade bei kleineren Bauvorhaben könnte das kostenmäßig interessant sein.
Ich wüsste jetzt nicht, wie man anhand de wenigen Infos die Baukosten kalkulieren könnte. Irgendwelche Pauschalwerte liefern bestenfalls einen groben Ansatz, für eine Entscheidung ja/nein wäre mir das zu unsicher. Beim Hausbau geht es fast immer um größere Beträge, da liegt man schnell einige Zehntausend Euro daneben.
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Erst eine Genehmigung einholen? Erst zu einem Architekten?
Für eine Baugenehmigung brauchts einen Bauantrag. Und den darf NUR eine Bauvorlageberechtigte(r) stellen. Und das ist i.d.R. ein Architekt/-in oder Bauing (m/w/d), in manchen Bundesländern für kleinere Maßnahmen auch ein(e) Handwerksmeister/-in.
Ausserdem brauchts für einen Bauantrag Pläne dessen, was da entstehen soll. Wenn dann genehmigt, ist diese Planung bindend. Sie sollte also passen.
An sonsten - siehe meine Vorschreiber!
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Der TE gibt als Bundesland "BaWü" an, da ist das in §43 der LBO geregelt.
Egal wie, ich würde zuerst mit dem Bauamt klären was machbar ist, bevor man jetzt viel Zeit und Geld in irgendeine "Planung" investiert die dann in die Tonne wandert.Bedenken habe ich bei so Aussagen wie "da kann man noch ein Zimmer drauf setzen", und das alleine aufgrund einer optischen Begutachtung. Wer weiß ob das später tatsächlich möglich ist, oder wieviel Aufwand man investieren muss (Stichwort Statiker). Mit den wenigen Infos aus dem Eingangsbeitrag ist jede Glaskugel überfordert.
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ich würde zuerst mit dem Bauamt klären was machbar ist
Als baufachlicher Laie sollte der TE mindestens einen bauantragsberechtigten mitnehmen (als Dolmetscher Bauamtisch-Laiendeutsch) die oder diese(n) zum Bauamt schicken.
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Sehe ich auch so. Deswegen meine Rückfragen zum "Maurerfreund", und ob der unterstützen könnte. Vielleicht ist der selbständig oder arbeitet in einer Firma die helfen könnte. Das hängt auch vom Zeitplan ab, ob man es sich leisten kann jetzt noch viel Zeit in Telefonate zu investieren die am Ende nicht viel bringen.
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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten bislang. Ich hatte mich wohl ungünstig ausgedrückt. Eigentlich wollte ich wissen, welcher Step der Erste ist. Ob erst zum Bauamt, oder zum Architekten - gerade, weil ich nicht weiß, was über überhaupt machbar ist. Ich bin da halt völlig überfragt. Ich denke, ich werde auch noch meinen Kumpel, den Maurer, fragen. Merci allen, die sich die Mühe gemacht haben, Auskunft zu geben.
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Eigentlich wollte ich wissen, welcher Step der Erste ist. Ob erst zum Bauamt, oder zum Architekten - gerade, weil ich nicht weiß, was über überhaupt machbar ist.
Die Frage war schon genau so verstehen. Und darauf gab es bereits die Antwort:
Alle aufgelisteten Fragen kann Dir eine Architektin oder ein Architekt mit Erfahrung in kleineren Um- oder Anbauten beantworten - und auch gleich noch viele andere mehr, z.B., ob der gewünschte Anbau baurechtlich zulässig und statisch sinnvoll ist.
Gerne ergänze ich noch: „ … als erste Ansprechpartner.“
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Ob erst zum Bauamt, oder zum Architekten
Wenn Du zum Architekten gehst, dann kannst Du Dir die Sache mit dem Bauamt sparen. Er muss eine genehmigungsfähige Planung abliefern und wird sich auch um die baurechtlichen Details kümmern. Da bekommst Du auf Wunsch auch "all inclusive", aber rechtzeitig über die Themen Kosten und Honorar sprechen.
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Ein Bauunternehmen würde ich nicht als ersten Ansprechpartner sehen, höchstens eins, das einen hinreichend qualifizierten Bauvorlageberechtigten (Bauingenieur oder Architekt) beschäftigt.
Ein Architekt wurde schon genannt. Es gibt aber auch planende Bauingenieure, die gleichzeitig Statiker sind.
Ich schlage vor, erst einmal eine Grundlagenermittlung zu beauftragen. Wenn dann geklärt ist, ob gebaut werden darf wie angedacht und die Randbedingungen klar sind, kann man eine Vorplanung beauftragen. Aus dieser Grundlage kann dann eine grobe Kostenermittlung gemacht werden. Bis dahin braucht man keine Bauaufsicht, keinen Bauantrag, keinen Vermesser usw.
Ggf. ist eine Bauvoranfrage sinnvoll. Auch da muss man planerisch nicht allzuweit ins Detail gehen.