Guten Tag,
bei unserem Haus aus dem Jahr 1961 mit einem Pfettendach haben wir im OG eine Wand entfernt um das Zimmer zu vergrößern. Per Mail hatte ich einem Statiker die Unterlagen zum Hauszukommen lassen. Anhand dieser Unterlagen sagte mit der Statiker, das die Wand tragend ist, da hier die Mittelpfette aufliegt. Nachdem wir die Wand entfernt hatten kam über der "tragenden" Wand eine ca. 6cm dicke Holzfaserplatte zum Vorschein. Über dieser Platte läuft ein Kehlbalken her. Da ich es ein bisschen komisch fand, dass über einer tragenden Wand eine Holzfaserplatte liegt, habe ich den Statiker noch einmal gebeten sich das ganze vor Ort anzuschauen. Bei diesem Termin haben wir festgestellt, dass das Haus anders gebaut wurde als in der Statik dargestellt. Lt. der Statik läuft der Kehlbalken gegen die Mittelpfette. Tatsächlich läuft dieser aber komplett unter der Mittelpfette her. Außerdem sagte er, das lt. Statik die Mittelpfette zweigeteilt ist, was aber auch nicht stimmt. Letztendlich stand er da und fragte sich und mich was wir denn jetzt mit dieser Wand machen. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat er dann empfohlen unter den Kehlbalken einen Stahlträger 150/160mm zu setzten und diesen an beiden Enden mit Stahlstützen abzufangen, was natürlich ein ganz schöner Aufwand ist und ca. 3000€ kosten soll.
Alle anderen Handwerker die im Haus waren sagten, dass diese Wand nicht tragend ist und ich bin eigentlich auch dieser Meinung, da eine Holzfaserplatte ja kein tragendes Element ist und es so auch schon seit 60 Jahren dort stand ohne das es Probleme gab.
Ich weiß, dass man eigentlich auf den Statiker hören sollte, aber mir kam es so vor als wollte er nur auf der sicheren Seite sein, weil er es selber nicht besser wusste.
Habt ihr da eine Meinung zu?
Vielen Dank
Lucas