Feuchte und Schimmel in Fensterlaibungen

  • In einem genossenschaftlichen Wohnprojekt traten in mehreren Bewohnerzimmern Nässe und Schimmel in Fensterlaibungen auf.


    Es handelt sich stets um die unteren Ecken über der Fensterbank, in einem Fall auch unter der Fensterbank.


    Die selbe Stelle aus dem oben gezeigten Fenster außen sieht so aus:


    Die handelnden Personen gehen von Taupunktunterschreitung und Kondensation aus.

    Mir kommen leise Zweifel. Die planende und ausführende Firma will der Mängelrüge mit der teilweisen Außendämmung der Laibungen abhelfen:

    Da der Gewährleistungszeitraum überschritten ist, bietet sie (ohne Anerkennung einer Verpflichtung) eine 2/3 Kostenübernahme an.


    Die Lage der Holz-Fenster im Mauerwerk soll nachfolgende Skizze verdeutlichen:

    Der genaue Wandaufbau ist mir nicht bekannt. Das Gebäude war bis vor 10 Jahren das zweigeschossige Lagergebäude eines Parkgärtnerbetriebes. Die Fenster wurden erst nachträglich eingebaut und das Gebäude um ein Stockwerk erhöht.

    Allem Anschein nach handelt es sich um einschaliges Massivmauerwerk aus Vollziegeln.

    Innenseitig wurde eine wasserführende Wandheizung unter Lehmputz unbekannter Stärke verbaut. Der Lehmputz weißt an einigen Fenstern Risse auf:


    Unabhängig von den inneren Rissbildungen würde ich vermuten, dass es sich bei dem Schadensbild der Feuchte um von außen eindringendes Niederschlagswasser handelt. Taupunktunterschreitung aus geometrischen Wärmebrücken müsste m.E. über die gesamte Höhe der Laibung auftreten.


    Liege ich damit falsch oder hat noch jemand eine Idee?

    Gern können wir mit den Erfurtfahrern auch persönlich diskutieren. Ich wollte nur die Bilder schon mal hochladen.


    Heute Abend habe ich Gäste und kann deshalb nicht schnell auf Rückfragen reagieren.




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • scharfe Ränder bei Feuchteflecken o.ä. deuten aus meiner Erfahrung zu einer hohen Wahrscheinlichkeit auf eindringende Feuchte hin.

    Solche meine ich auf dem ersten Bild zu erkennen. Ich hab das in Deinem Bild mal markiert.


    Wenn Feuchteflecken/Schimmel nicht an allen Fenstern, sondern nur teilweise auftreten, überlege ich immer, was die betroffenen Fenster von den anderen unterscheidet.


    Könnte es sein, dass es sich um besonders schlagregenbeanspruchte Fenster handelt? Also z.B. West-, Südwest- oder vergleichbare Gebäudeseite? bei Windschneisen können auch mal andere Seiten betroffen sein.


    Hier würde ich mir die Fensteranschlüsse mal sehr intensiv ansehen. Oft hilft es, einen Spiegel zu Hilfe zu nehmen. Und wichtig: immer den Windeinfluss nicht vergessen... Wind treibt den Schlagregen auch mal nach oben.

    Oft gibt es irgendeine Fuge/Fehlstelle/Riss, wo Feuchte eindringen kann

    Dazu hab ich auch ein 15 Jahre altes Bild von mir gefunden...

  • Dass mit der scharfen Abgrenzung, hast Du sehr gut beobachtet Alfons Fischer.

    Ich habe auf dem außenseitigen Foto eine mögliche Eindringfuge markiert:




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow