Betonabplatzungen wegen Rostiger Armierung sanieren

  • Hallo zusammen,


    Ich habe an meiner Garage ein paar Abplatzungen wegen rostender Armierung.

    Nun werde ich das ausspitzen und die Eisen grob reinigen.

    Diverse Baumarkte angefragt welche Produkte für die Reparatur sie empfehlen.

    Die Empfehlung ist ein rosthemender Lack für die Armierung und Grundierung und Reparatur-Mörtel für den Beton.


    Frage:

    Ist ein Lack das Richtige? Eine Trennschicht zwischen Stahl und Beton?

    Wäre Rostumwandler ohne Lack nicht besser?


    Ich habe noch literweise Acryl-Tiefengrund von Hornbach. Ist der geeignet oder nicht?


    Gruss Motero

  • Betoninstandsetzung ist ein Thema für Spezialisten.

    "Eisen grob reinigen" ist dabei mehr als unzureichend.


    Wenn schon DIY, dann mit zugelassenen Systemen und genau nach Vorschrift des Systemgebers.


    UND BITTE NUR bei Bauteilen untergeordneter Bedeutung.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Skeptiker

    Hat den Titel des Themas von „Betonabplatzungen wegen Rostiger Armierung sarnieren“ zu „Betonabplatzungen wegen Rostiger Armierung sanieren“ geändert.
  • Oft reicht es nicht einfach das freigelegte Eisen wieder zu schließen. Oft gehen noch weitere versteckte Risse durch den Beton, die man nicht sieht und oft geht der Rost noch weiter unter den Beton weiter. Deswegen gibt es Spezialfirmen, die das machen. Die haben Messwerkzeuge um den Beton zu untersuchen und dann haben die auch Spezialwerkzeug, um den schadhaften Beton abzufräsen und den Aufbau neu zu machen.


    Das was Du jetzt siehst, ist nur ein Teil des Problems, den Du nicht damit löst, einfach etwas Rostschutzfarbe drauf zu pinseln und alles wieder zuzuschmieren.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Im Prinzip muss das Eisen so weit freigelegt werden, bis kein Rost mehr zu erkennen ist. Danach muss alles sauber entrostet werden. Zum Behandeln der Eisen und zum Verschließen der abgeklpften Stellen gibt es spezielle Saniermörtel, die sehr teuer sind.

    Das Freilegen der Eisen hört sich leicht an - ist es aber nicht. Der Rost geht meist schon sehr tief in Bereiche, die man zunächst gar nicht erkennen kann.

    Meist wird aus einer kleinen Stelle eine Großbaustelle.

    DYS ist nur zu empfehlen, wenn die Bauteile statisch keine Relevanz haben und - wie in diesem Falle - wohl eine Fertiggarage nochmalfür ein paar Jahre optisch fit gemacht werden soll.

    Wenn es tatsächlich eine Fertiggarage ist, wäre eine Entsorgung und Neukauf günstiger als eine fachgerechte Betonsanierung.


    Gruß

  • Die Sanierung von bereits korrodierten tragenden oder aussteifenden Stahlbetonbauteilen ist keine Arbeit für Selbermachende ("DIY"), denn an die Ausführung bestehen vergleichsweise hohe fachliche Anforderungen. Man muss genau wissen, was zu tun ist und benötigt dafür spezielles Gerät und Material. Dazu gehört auch eine fachkundige Planung, welche selbst die meisten Planenden nicht leisten können. (Ich schätze den Anteil der entsprechend qualifizierten Kolleginnen oder Kollegen auf vielleicht 1 % und gehöre selbst nicht dazu.) Insofern ist das dann auch keine Leistung, zu welcher man in einem Baumarkt ein adäquate Material bekommen kann, geschweige denn eine kompetente Beratung.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Habt ihr jetzt wirklich das Gefühl ich breche wegem ein paar Abplatzungen meine Garage ab und baue neu?

    Du hast Antworten erhalten, wie es fachlich korrekt zu machen ist. Das ist kein Bau-Hobby-Forum.

    Die sichtbaren Eisen mit Rostschutz behandeln und die abgeplatzen Betonteile zuschmieren - kann man machen, ist aber alles andere als fachmännisch.


    Gruß

  • Habt ihr jetzt wirklich das Gefühl ich breche wegem ein paar Abplatzungen meine Garage ab und baue neu?

    Nein, natürlich nicht. Das hat auch niemand geschrieben. Nur ist eine fachgerechte Sanierung von tragenden Stahlbetonbauteilen etwas anderes als "Grundierung draufschmieren und mit Mumpe zuspachteln".

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ok.

    Es ist alles freigelegt und die Eisen werden mechanisch blank gemacht.

    Sie sind nur ganz oberflächlich angerostet. Schuld ist wahrscheinlich dass sie nur ca 1cm im Beton überdeckt waren.


    Ich habe nun 2 Möglichkeiten.

    Alles in einem.

    (Kerakoll Geolite 40, ist ein thixotroper Geomörtel für die Passivierung, Instandsetzung, Glättung und den Schutz von Stahlbetonstrukturen....)

    oder

    in zwei Schichten.

    Korrosionsschutz und Haftschlämme plus Reparaturmörtel.

    (PCI Nanocret AP und R2)


    Natürlich ist mir das erste lieber und natürlich auch günstiger.

    Aber die knappe Überdeckung macht mir schon wenig Sorgen. Obwohl es fast 50 Jahre gehalten hat.


    Was ist der Tipp des Profis?

  • Kann es sein dass die Profis hier gar keine Ahnung davon haben?

    Ja, natürlich! Wie ich bereits schrieb:

    Die Sanierung von bereits korrodierten tragenden oder aussteifenden Stahlbetonbauteilen ist keine Arbeit für Selbermachende ("DIY"), denn an die Ausführung bestehen vergleichsweise hohe fachliche Anforderungen. Man muss genau wissen, was zu tun ist und benötigt dafür spezielles Gerät und Material. Dazu gehört auch eine fachkundige Planung, welche selbst die meisten Planenden nicht leisten können. (Ich schätze den Anteil der entsprechend qualifizierten Kolleginnen oder Kollegen auf vielleicht 1 % und gehöre selbst nicht dazu.)

    oder ganz kurz:

    Die Sanierung von bereits korrodierten tragenden oder aussteifenden Stahlbetonbauteilen ist keine Arbeit für Selbermachende ("DIY"),

    Ob das bei Deiner Garage auch zutrifft, will ich anhand Deiner Schilderung nicht bewerten, aber Vorsicht ist besser ...

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Kann es sein dass die Profis hier gar keine Ahnung davon haben?

    Würde ich nicht so sagen. Die meisten die hier antworten kennen aber ihre Grenzen.

    Du würdest mit einem Hautausschlag vermutlich auch nicht zum Zahnarzt gehen.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Kann es sein dass die Profis hier gar keine Ahnung davon haben?

    kann es sein , dass du angefressen bist , weil keiner bereit ist , deine "planung" aus blauäugigkeit und tipps vom bäckereifachverkäufer aus dem baumarkt , mit hurraa und super zu honorieren ?

    die vernunft könnte einem schon leid tun....

    sie verliert eigentlich immer

  • Kann es sein dass die Profis hier gar keine Ahnung davon haben?

    Wenn Du es wirklich selbst versuchen willst, empfehle ich, Dich in dieses Regelwerk einzulesen und insbesondere den Teil 1 - allgemeine Regelungen und Planungsgrundsätze und den Teil 3 - Anforderungen an die Betriebe und Überwachung der Ausführung zu beachten.


    Um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: Bevor mit der Instandsetzung begonnen werden kann, muss geklärt werden, warum die Bewehrung rostet. Liegt es ausschließlich daran, dass die Bewehrung eine zu geringe Betondeckung hat, so dass die Korrosion durch Karbonatisierung des Betons hervorgerufen wird? Oder wurde, was in einer Garage durchaus möglich ist, Chloride in den Beton eingetragen, die die Korrosion verursachen?

    Die Instandsetzung des Betons kann dann auf die Ursache abgestimmt geplant werden, wenn man verhindern will, dass in ein paar Jahren das gleiche Problem wieder auftritt.

    Bzgl. der Frage nach dem Rostschutzlack auf die Bewehrung: es gibt durch aus zugelassene Korrosionsschutzsysteme für Bewehrung, die bei der Instandsetzung von Beton zum Einsatz kommen können. Ob die in einem Baumarkt erhältlichen rosthemmenden Lacke dazu gehören, kann ich mir allerdings nicht vorstellen.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehen bleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre)


    Rings um euch liegt die weite Welt: Ihr mögt euch einzäunen, aber euer Zaun wird sie nicht fern halten. (J.R.R. Tolkien, Derr Herr Der Ringe, Erster Teil: Die Gefährten)

  • Ich habe mehrere TG Sanierungen im Jahr auf dem Tisch und überall geht das über ein spezielles Ingenieurbüro, das sich auf solche Sanierungen spezialisiert hat und entsprechendes Know-How hat. Betonsanierung ist kein Ding, was man mit paar Tips im Forum einfach mal so abtun könnte.


    Andererseits, geht es hier um einen kleine Einzelgarage. Da schmieren die meisten, ohne in Foren zu fragen, Mörtel rein und feddich. Das Zeug rostet vor sich hin und während der Lebenszeit der Nutzer bricht das meist auch nicht zusammen. Es ist eher ein kosmetisches Ding, als wirkliche Lösung des Problems. Mir ist noch kein Fall bekannt, wo eine popelige Garage zusammengefallen wäre, trotz Schotterpisten von Garagenböden. Bei TG bzw größeren Garagen sieht das schon anders aus. Ich würde aber trotzdem nie jemanden raten es einfach so zu machen, weil das einfach Murks ist und ein Privatmann kann in einem solchen Fall nur Murks und Murks unterstütze ich nicht.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Ein einfaches "Ist nicht mein Metier" hätte gereicht. Beleidigungen sind unnötig.

    Wie ein paar gemerkt haben ist es wirklich Kosmetik und keine Sanierung einer Brücke. Und die Produkte die ich nun auf dem Radar habe sind Profiprodukte und nicht vom Baumarkt.

  • Keiner hat DICH beleidigt und um welche Bauteile es bei DIR geht ist für uns immer noch im Nebel.


    P.S.: Auf die Frage, ob in Deutschland nach DAfSt oder nach DIN EN ... üblich ist, möcthe ich gar nicht erst eingehen.


    P.S.P.S.: Ergänzend möchte ich auf Pkt 9.1 der Nutzungsbedingungen verweisen, die gerade in diesem Fall mehr als sinnvoll sind.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Also ein Forum von Profis für Profis. Ok, das gilt es zu akzeptieren. Habe ich natürlich nicht gelesen.

    Dann würde es angemessen sein nicht so infantil zu reagieren und sachlich zu schreiben. (Das Letzte bezieht sich natürlich nicht auf alle.)

  • Also ein Forum von Profis für Profis. Ok, das gilt es zu akzeptieren.

    Nein, ein Forum, in welchem Experten ("Profis") Hinweise im Sinne der "anerkannten Regeln der Technik" geben, also im Sinne eines mangelfreien Ergebnisses.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Wie schon gesagt, das was Du siehst ist u.U. nur ein teil des Problems. Wie weit die Risse Horizontal darunter weiter gehen, kannst Du nicht sehen. Und da kann sich das Wasser weiter verbreiten als Du ahnst. Selbst wenn Du mit Hammer und Meißel aufklopfst bis das Eisen blank ist, kann paar cm weiter es wieder rostig sein. Deswegen haben die Profis entsprechendes Messwerkzeug um den Beton zu untersuchen. Das musst Du erst mal besorgen und anzuwenden und die Ergebnisse interpretieren wissen. Wenn Du es dann richtig machen willst, dann besorge Dir ein Hochleistungsstrahler mit dem Du den Beton abmachst. Das Gute bei den Strahlern ist, dass man auch so merkt was locker ist und was nicht, je nachdem wie locker und wie groß die Brocken sind die weggestrahlt werden. Das Problem ist nur, dass Du diesen als Privatmann nicht ausgehändigt bekommst. Du kennst Dich mit solchem Gerät nicht aus und die Dinger sind extrem gefährlich. Du kannst das mit nem Borhammer machen, aber dann machst Du u.U. mehr kaputt.


    Verstehst Du? Deswegen ist das was Du machen willst nur reine Kosmetik und im Prinzip egal was Du machst. Du schmierst heute ein Loch zu, morgen kommt wo anders ein anderes Loch wieder.


    Ist das eine Fertiggarage, oder betoniert? Ist das der Boden, oder die Decke? Wenn es eine Fertiggarage ist, würde ich mir die Arbeit nicht machen. Die hat so dünne Wände und Boden, dass die runter ist, wenn da schon was zum Vorschein kommt. Für paar Tausend Euro, also ein Urlaub, bekommt man ne neue. Fundament und alles ist ja schon da.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Es ist die betonierte Decke einer gemauerten Garage.

    Da innen nichts zu sehen ist und oben abgedichtet nehme ich an die Decke ist ok. Die Schäden sind nur aussen an den Stirnseiten zu sehen.

    Ja, natürlich ist es nur Kosmetik. Aber gut ausgeführt wird es viele Jahre halten.


    Ich bin mir nur nicht sicher ob ich nun das System mit nur einem Spezialmörtel, oder das System mit Korrosionsschutz/Haftbrücke und Reparaturmörtel.

    Beide haben in meinen Augen vor und Nachteile.

  • Ich schaue in diesem Forum nur ab und zu vorbei und bewundere da immer die Gutmütigkeit und Geduld der Kollegen. Infantiles Verhalten und Beleidigungen konnte ich hier nur vom TE erkennen.


    Aussagekräftige Fotos oder die erst im letzten Beitrag gegebenen Erläuterungen wären im Eingangsthread sinnvoll gewesen und hätten verhindert, dass hier jemand seine Arbeitszeit (denn das ist es faktisch für die hier helfenden Bauschaffenden) verplempern muss. Und warum glaubst du nicht spätestens nach der 3. Rückmeldung gleicher Art (Betonsanierung ist Spezialthema, kein DIY) dass du hier auf dem Holzweg bist oder auch einfach nicht die zur korrekten Beurteilung der Situation erforderlichen Informationen geliefert hast.


    Und nein, der Tiefengrund vom Hornbach ist nicht zur Betonsanierung geeignet.

    Es grüßt


    Manfred Abt
    Beratender Ingenieur

    AQUA-Planungsgruppe PartG mbB

    Ingenieurbüro für Tiefbau