Ich habe einen Altbau und der Keller ist dort besonders im Sommer relativ feucht.
Also dann, wenn Kondensat aus warmer Außenluft an kalten Wandoberflächen raumseitig ausfallen kann.
Gelüftet wird im Keller nur dann, wenn es draußen entsprechend kühl ist.
Im Winter ist der Keller trocken. Die Kellerdecke ist gedämmt.
Das widerspricht der obigen Beobachtung!
Nun die Frage: lohnt es sich hier die Fenster im Keller auszutauschen?
Was soll sich dadurch ändern?
Ich würde zuerst vorschlagen, im Sommer auf die Lüftung zu verzichten.
Kann sich dennoch als Vorteil für den Keller erweisen. Der Keller kühlt nicht mehr ganz so ab (durch die Dämmung dürfte er kälter sein als die meisten Keller.
Ansonsten hat Skeptiker schon geschrieben, was das Problem ist. Stell Dir in dem Zusammenhang ein kühles Glas Bier im Sommer vor. In der warmen Luft beschlägt es. Das gleiche passiert an den kühlen Kellerwänden.
Nun die Frage: lohnt es sich hier die Fenster im Keller auszutauschen? Oder eher so lassen?
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, den Keller kontrolliert zu lüften?
Messung Temperatur und rel. Luftfeuchtigkeit außen und innen, und dementsprechend wird ein Lüfter angesteuert.
Im Austausch der Fenster sehe ich jetzt keinen Vorteil, denn bei Kellerräumen ist die Fensterfläche üblicherweise gering, d.h. die bessere Dämmung macht sich nicht bemerkbar.
Lt Kundenrückmeldungen ist dem wohl nicht so. Je nachdem, was drin ist und das sind ja häufig nur einfach verglaste Scheiben
Das müsstest Du mal präzisieren.
Laut TE ist der Keller vom Rest des Gebäudes isoliert (Wärmedämmung Kellerdecke), unbeheizt, und zur Fensterfläche kann er sicherlich auch noch etwas schreiben. Ich wüsste jetzt nicht welchen Vorteil man durch einen höheren Wärmedämmwert des Fensters erzielen sollte.
Natürlich würde man bei einem notwendigen Austausch auch Fenster mit aktuellem U-Wert einsetzen, aber der U-Wert wäre für mich jetzt kein Grund das Fenster zu ersetzen.
Das Problem mit der Feuchtigkeit im Sommer ist bekannt. Man könnte bei einem Austausch bestenfalls darauf spekulieren, dass der unkontrollierte Luftaustausch geringfügig reduziert wird.
Jepp, müsste er. Wie schon geschrieben, das waren Erfahrungen von Kunden beim Austausch von diesen klassischen Einfachverglasungen.
Nichtsdestotrotz finde ich eine kontrollierte Lüftung (evtl über elektronische Steuerung) sehr sinnvoll. Entweder als Ergänzung oder für sich alleine.
Solche Erfahrungen sind selten objektiv.
Wie gesagt, bei einem unbeheizten kalten Keller spielt die Wärmedämmung des relativ kleinen Kellerfensters keine Rolle.
Weiß ich nicht, ich kann es mir durchaus vorstellen. Es sind ja mehr Punkte als nur der U-Wert, die da um Tragen kommen. Auch die Luftdichtigkeit ist natürlich anders. Und 5,0 W/m2K ist natürlich auch schon eine Hausnummer, auch wenn’s eine kleine Fläche ist.
Alfons Fischer KlausJ J.B. ? Habt ihr diesbezüglich Erfahrungen gemacht? Also Austausch von Kellerfenstern und Effekte mit der Besonderheit der Kellerdeckendämmung?
ich sehe es auch so, dass der Keller mit neuen Fenstern nicht mehr so kühl ist.
Auswirkung auf den Energieverbrauch wird es bei ordentlicher Kellerdeckendämmung aber nur marginal haben.
Bei Erneuerung der Fenster muss man sich schon mal genauer ansehen, wie man bei bekannt feuchtem Keller die Lüftung hinbekommt.
Ein weiterer Vorteil bei der Erneuerung könnte die Verbesserung des Einbruchschutzes sein. Darauf weise ich auch immer gerne hin, auch bei Kelleraußentüren.
Habt ihr diesbezüglich Erfahrungen gemacht?
Ich habe beim Austausch aller Fenster auch die Kellerfenster ersetzt, dort aber mit 2fach Verglasung anstatt 3fach wie in den anderen Stockwerken.
Auswirkungen auf den Kellerraum der nur bis knapp zur Hälfte der Höhe im Erdreich steckt nicht feststellbar (Fensterfläche knapp 3m², Wandfläche müsste ich jetzt nachschauen, müssten so um die 20m² sein). Im Kellerraum auf der SSO-Seite, komplett im Erdreich, habe ich gar keinen Unterschied feststellen können. Der Raum hält weiterhin relativ konstant seine Temperatur (Vorratsraum, ein Gefrierschrank mit Abwärme). Die (wenigen) Messwerte die ich für diese Räume habe zeigen keine Besonderheit zu früher. Das kleine Fenster mit seinen vielleicht 0,3-0,4m² hat in meinen Augen keinen Einfluss, eine stärkere Erwärmung kann ich nicht feststellen, weil im Keller ja sowieso das Sonnenlicht niemals direkt durch das Fenster kommt. Selbst wenn man hierfür ein paar Wh theoretisch annehmen würde, wäre das im Vergleich zur restlichen Masse im Keller (Massive Wände, Beton-Bodenplatte etc.) vernachlässigbar.
Ich würde Eurer Annahme folgen, wenn wir über einen Kellerraum reden der komplett aus dem Erdreich ragt (Vollgeschoss). Vielleicht auch noch als Wohnraum genutzt, da sind die Fensterflächen deutlich größer. Man hat dann, abhängig von der Ausrichtung, auch über das Jahr gesehen einen solaren Energieeintrag, also vergleichbar mit einem "normalen" Erdgeschoss. Da bin ich sofort bei Euch, dass ein Austausch der Fenster einen Einfluss auf die Raumtemperatur und vermutlich auch den Heizenergieverbrauch hat.
Ein weiterer Vorteil bei der Erneuerung könnte die Verbesserung des Einbruchschutzes sein.
Gutes Argument, vor allen Dingen bei Fenstern die leicht zugänglich sind und die eine entsprechende Größe haben. Oftmals befinden sich solche Fenster auch an einer schwer einsehbaren Stelle des Grundstücks.
Kritisch sind bei mir beispielsweise die Fenster an der NNW Seite des Gebäudes. Normale Höhe, Brüstungshöhe ca. auf Niveau der Erdoberfläche, da kommt man leicht durch den kleinen Lichtschacht in die Fenster. Wenn ich einbrechen müsste, dann würde ich aber die Tür auswählen die vom Keller in den Garten geht. Von außen nicht einsehbar, selbst vom Garten aus nur sehr schwer. Bei mir hängt an dieser Stelle noch eine Kamera, und zwar in einer Höhe an die man ohne Leiter nicht rankommt (relativ manipulationssicher).
Die Kellerfenster auf der SSO Seite hingegen (komplett im Erdreich) sind 80x50, sitzen in einem kleinen Lichtschacht, und haben eine lichte Höhe von vielleicht 35-38cm, da kommt nur ein Schlangenmensch durch.
A wengerl Geduld braucht es da schon gerade nach dem Sommer bis Du das rauslüftest.
Draußen war es nur 9 grad, habe daraufhin die Fenster ausgemacht, theoretisch müsste doch die Luftfeuchtigkeit runtergehen, oder?
Ist es aber nicht. Es ist so bei 70% geblieben. Also, hat sich nur kaum geändert.
Wie Anda schon geschrieben hat, dauert das seine Zeit. Wir hatten heute Morgen 11°C aber immer noch eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Aktuell sind wir bei 18°C und 80% rel. Luftfeuchtigkeit. Im Büro sind es 22,8°C und 53% el. Luftfeuchtigkeit. Wenn ich jetzt lüfte, dann bringe ich Feuchtigkeit in den Raum, denn im Büro habe ich nur 10,7gr/m³ während es draußen 12,3gr/m³ sind.
Ich lüfte trotzdem, weil der Taupunkt bei 14,5°C liegt und das wird hier im Büro sicherlich nicht erreicht. Den Anstieg der rel. Luftfeuchtigkeit kann ich somit verkraften. Aufgrund der geringen Windgeschwindigkeit (aktuell 1km/h) wird der Luftaustausch sowieso gering sein. Ich hole mir halt ein paar gr. Feuchtigkeit in den Raum, aber das kann ich verschmerzen.
Ich gehe davon aus, dass bei Dir heute Morgen die rel. Luftfeuchtigkeit draußen auch ziemlich hoch war. Dementsprechend wird auch ein Luftwechsel kaum die rel. Luftfeuchtigkeit im Raum reduzieren.
Suche doch mal nach einem Luftfeuchterechner im Netz, um die Werte der absoluten Luftfeuchte einschätzen zu können.
Bei Deinen Randbedingungen (innen 19°C, 70% kannst Du bei 9°C außen nur sehr wenige Gramm Wasser pro m³ Luft ablüften, sofern es draußen feucht ist.
je kälter es draußen ist, desto besser funktioniert die Entfeuchtung durch Lüften.
und: testweise solltest Du mal Deine Messgeräte prüfen, ob diese überhaupt plausible Ergebnisse anzeigen. Schlage diese mal in ein feuchtes Tuch ein, der Anzeigewert sollte sich um 100% rel. LF einpendeln...
Oder Du kopierst die folgende Formel in Dein Excel:
=RUNDEN(10^5 * 18,016/8314,3 * (B6/100)*(6,1078 * 10^((7,5*B5)/(237,3+B5)))/(273,15+B5);1)
Mit B5 = Temperatur in °C
und B6 = rel. Luftfeuchtigkeit in %
Die Ausgabe ist in gr/m³ und auf eine Nachkommastelle gerundet. Ich habe das vor Ewigkeiten in mein Excel eingegeben, Ergebnisse verifiziert, und wenn ich mal die abs. Feuchte brauche, dann muss ich nicht mehr suchen sondern es genügt ein Klick.
Die Formel ist ausreichend für die üblichen Bedingungen. Extremwerte habe ich noch nicht ausprobiert. Grundlage, allg. Gasgleichung und Magnus Formel. Einschränkung, Temperatur über 0°C. Die ganzen Details weiß ich nicht mehr auswendig, so ist es wenn man einmal ein tool gestrickt hat, dann vergisst man die Grundlagen ganz schnell wieder.
