Altbau Sanierung - Schwarze (Ruß-?) Flecken an Kamin in Zimmer

  • Guten Tag,


    bei der Besichtigung eines Altbaus von 1960 mit Ölheizung (BJ 2014) sind wir im Obergeschoss auf schwarze Flecken auf der Tapete am Schornstein gestoßen. (Bild im Anhang.)


    Die Besitzer erklärten dies dadurch, dass die ehemalige Bewohnerin, eine ältere Frau, nur sehr wenig, und auch nur das Erdgeschoss geheizt habe und es sich hierbei vermutlich um Ausschwitzungen handelt.


    Hieraus ergeben sich für mich folgende Fragen.


    1. Ist die Vermutung der Besitzer plausibel?


    2. Reicht es aus, die Wandbeläge zu sanieren um den Raum bei "normalem" Heizungsbetrieb beider Etagen bewohnen zu können?


    3. Mit welchen Sanierungsmaßnahmen bezgl. des Kamins muss ich rechnen um das Objekt bewohnen zu können? Die wohl einfachste Methode wäre das einziehen eines Edelstahlrohrs?


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfestellungen!


    freundliche Güße


    Alex


  • Merkwürdiges Muster. Sieht aus wie Pilzbefall und etwas, das dagegen gelehnt hat, aus.

    Wenn es NUR Durchsottungen sind, Putz abschlagen, sperren und neu putzen.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Danke für die schnelle Antwort!


    Habe noch ein zweites Bild angehängt, um das ggf. besser beurteilen zu können, habe leider keinen Weg gefunden das Bild an meinen Ursprünglichen Post anzuhängen.


    "Wenn es NUR Durchsottungen sind, Putz abschlagen, sperren und neu putzen."


    Was käme denn bei Pilzbefall außerdem auf mich zu? Ich hätte jetzt gedacht, dass wenn die betroffene Stelle behandelt und versiegelt wird von einem Pilz kein Risiko mehr zu erwarten ist.

  • Pilze wachsen nur, wo es Substrat (organisches Material) und mehr oder weniger flüssiges Wasser (Feuchtigkeit) gibt. Im Haus hat Wasser außerhalb von Leitungen normalerweise nichts zu suchen. Deshalb gilt es bei Schimmelpilzbefall immer, die Ursache / Herkunft des Wassers zu finden und zu beseitigen. Erst dann hat es Sinn, sich um den Pilz zu kümmern.

    Was käme denn bei Pilzbefall außerdem auf mich zu? Ich hätte jetzt gedacht, dass wenn die betroffene Stelle behandelt und versiegelt wird von einem Pilz kein Risiko mehr zu erwarten ist.

    Das befallene organische Material (s.o. "Substrat") entfernen oder den Pilz chemisch oder thermisch zu töten.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Pilze wachsen nur, wo es Substrat (organisches Material) und mehr oder weniger flüssiges Wasser (Feuchtigkeit) gibt.

    Stimmt. Da wir alle aber nicht wissen,WAS dagegen gelehnt hat, würde mein Verdacht stimmen, könnte DAS das organische material gewesen sein, das der Pilz verstoffwechselt hat. Feuchte von der Durchsottung.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Stimmt. Da wir alle aber nicht wissen,WAS dagegen gelehnt hat, würde mein Verdacht stimmen, könnte DAS das organische material gewesen sein, das der Pilz verstoffwechselt hat. Feuchte von der Durchsottung.

    Raufaser ist als Biotop bei Schimmelpilzen außerordentlich beliebt!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Anhand der bisherigen Beiträge würde ich dem ganzen dann in meiner RIsikokalkulation ein eher geringes (finanzielles) Risiko beimessen, das beruhigt.


    Vielen Dank für die schnellen Antworten! Wenn das mit dem Objekt etwas wird liest man sich mit Sicherheit demnächst noch öfter. :)

  • Anhand der bisherigen Beiträge würde ich dem ganzen dann in meiner RIsikokalkulation ein eher geringes (finanzielles) Risiko beimessen, das beruhigt.

    Ich nicht, denn einen versotteten Schornstein trockenzulegen und das Mauerwerk wie wieder geruchsfrei zu bekommen ist schon mit der Ausgabe von einigen € verbunden!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Die wohl einfachste Methode wäre das einziehen eines Edelstahlrohrs?

    Nicht unbedingt. Zuerst einmal müsste man wissen, ob und was an den Schornstein angeschlossen ist und wie die Betriebsbedingungen sind.

    Wenn im Jahr 2014 der Ölkessel ohne Schornsteinsanierung ersetzt wurde, dann ist es sehr gut möglich, dass die Abgastemperatur für den überdimensionierten Schornstein zu niedrig ist. Hilfreich wäre ein Blick auf den Messbescheid des Schornsteinfegers, dort wird die Abgastemperatur vermerkt. Liegt diese beispielsweise im Bereich 150-160°C oder gar darunter, dann ist Versottung (Kondensatbildung im Schornstein) wahrscheinlich. Hier sollte der Schornsteinfeger mal genauer nachschauen bevor man anfängt etwas zu sanieren.

    Liegt die Abgastemperatur höher, dann könnte man über eine Nebenluftklappe nachdenken, evtl. sind auch die Zugbedingungen (an manchen Tagen?) kritisch.


    Ob es sich hier um Versottung handelt, das ist anhand eines Bildausschnitts kaum zu beurteilen. Bei einer Versottung würde ich dunklere (gelb/braun) "feuchte Flecken" erwarten.


    Je nach Betriebsdaten und Schornsteinquerschnitt kann es sinnvoll sein ein Edelstahlrohr einzuziehen. Aus der Ferne lässt sich das anhand der bisherigen Infos nicht beantworten.

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  • Einen Geruch konnten wir bei der Besichtigung nicht feststellen. Das kann natürlich gerade im Winter, wenn die Heizung den Schornstein erwärmt schon anders aussehen. Die schwarzen Spuren rochen auch nicht wirklich rußig oder verbrannt.


    ich sehe da aktuell 2 Optionen und werde mal ne Nacht drüber schlafen.


    1. Gemäß dem kölschen Motto "et hätt noch immer jot jejange" Wandbelag am Schornstein großflächig erneuern / mutmaßlichen "Pilzbefall" behandeln durch entsprechende Untergründe/ Materialien vorbeugen und 1. Heizperiode abwarten.


    2. Vor dem Kauf des Hauses Schornsteinfeger oder lieber Sachverständigen hinzuziehen?


    ... man man man. Als Mieter hat man es schon leichter

  • 2. Vor dem Kauf des Hauses Schornsteinfeger oder lieber Sachverständigen hinzuziehen?

    Da kommt es darauf an, was es zu begutachten gibt. Geht es "nur" um den Schornstein, die Heizungsanlage und deren Betriebsweise, dann wäre der Schorni der richtige Ansprechpartner. Sollen auch die Räume und Schäden (s. Dein Bild) begutachtet werden, dann wäre ein Sachverständiger die richtige Wahl. Diese haben jedoch oftmals von Haustechnik, Schornstein etc. keinen Plan, dafür kennen sie sich halt mit Putzschäden, Schimmel etc. aus. Die Variante "Sachverständiger" kostet Geld, das sollte klar sein. Deswegen an dieser Stelle mein obligatorischer Ratschlag, immer zu Beginn auch über die Kosten sprechen, und nicht erst wenn die Begutachtung vorbei ist.

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  • Nochmal: Es ist aufgrund der bisherigen Informationen gleichermaßen möglich, dass

    • es sich um einen versotteten Kaminzug handelt
    • es sich um einen von Regenwasser durchfeuchteten Kaminzug handelt

    und ob der schwarze Fleck von "Sott" oder von Sporen eines Schimmelpilzes geschwärzt wurde, weiß ohne eine mikrobiologische / chemische Untersuchung aus der Ferne auch niemand. Und welche Art von Pilz es bei Pilzbefall ist und wie dieser zu bekämpfen wäre, weiß bisher auch noch niemand.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Sorry für die späte Rückmeldung,

    ABER,

    eine Kaminversottugn beginnt meist von oben,

    Dachspitz, Revisionstüre Dachspitz,, dann im OG Decke, OG Raum.

    Grund:

    Der Kamin wird von oben her feucht.

    Es kann zwar vorkommen, das gleichzeitig bei plötzlich starkem Feuchteeintrag im Keller (Kaminsohle) dort Flecken entstehen, aber niemals mittig beginnen.

    DIe Versottungen die ich kenne, sind gelblich ausgeprägt.

    Das Schadensbild ist mir zu konzentriert und zu Schwarz bzw zu lange nur für Versottung,

    Wir haben Chaos und Bürokratie, Made in made in Germany, Propaganda und Poesie, Made in Germany

    Wir können am Glücksrad die Geschichte drehen, auf Stelzen über Leichen gehen, Bis zum Mittelmeer mit Feuer spucken, die Eins am Schießstand und Autoscooter...Made in Germany