Hallo zusammen,
ich stehe bei meiner Sanierung (Bj. ca 1971-1980, der Bauherr hat sich wohl damals sehr viel Zeit gelassen) noch vor einem Rätsel mit der unterkellerten Terrasse. Der Raum darunter (auf einer Seite gegen Erdreich, eine Seite nach außen, eine gegen beheiztes Gebäude und die letzte gegen unbeheizten Keller) soll idealerweise künftig als Arbeitszimmer/Werkstatt-Kombi genutzt werden. Da das Haus leicht am Hang steht, ist das EG auf einer Seite überirdisch, auf der anderen Seite grenzt es an mehrere unbeheizte Kellerräume an. Das Arbeitszimmer befindet sich mit einer von außen erreichbaren Tür neben dem Haus/unter der Terrasse des OG.
Das Haus wird in den kommenden Wochen von außen gedämmt, was auch die offene Seite des Arbeitszimmers beinhaltet. Die gegenüberliegende Seite (Keller) wird bei Gelegenheit ebenfalls von der kalten Seite aus gedämmt. Das Arbeitszimmer hat bereits einigermaßen Licht durch die Fenster auf der Vorderseite, sowie ein Kellerfenster mit Lichtschacht. Im Rahmen der Gartenumgestaltung kann kommendes Jahr der Lichtschacht noch vergrößert und theoretisch die Außenwand aufgegraben (Länge ca. 6m) und ebenfalls von außen gedämmt werden. Die Bodenplatte unterm Arbeitszimmer soll im Rahmen der Dämmung der EG-Wohnung ebenfalls mitgedämmt werden. Damit bleibt jedoch noch die Decke des Arbeitszimmers als ungedämmter Übergang nach außen und bei diesem stecke ich momentan noch ein bisschen fest.
Ideal wäre es natürlich die Terrasse von oben zu dämmen. Das bedeutet zwar aktuellen Estrich auf der Terrasse abtragen und neu gießen, da der Belag allerdings ohnehin gewechselt und die Decke abgedichtet werden soll, wäre das noch im Rahmen des Möglichen. Problem daran ist allerdings die mögliche Höhe aufgrund der Terrassentür. Diese ist bereits an die Außenhöhe angepasst und bereits kleiner als die anderen Türen, weil der bestehende Bodenaufbau auf der Terrasse höher als innen ist. Innen habe ich ca. 9cm Aufbauhöhe, außen aktuell 12cm. Hier stellen sich mir schon die ersten Fragen dazu, wie die Terrasse überhaupt konstruiert ist:
- Die Innendecken sind Stahlbeton-Fertigdecken. Ich hätte erwartet, dass die Decke des OG wohl beim Bau einfach nach außen verlängert und dort die Decke des Kellerraums, bzw. den Boden der Terrasse darstellt.
- Auf dem Übergang von der Innenrohdecke zur Terrasse gibt eine 12cm Stufe mit mehreren Schichten: 6cm Beton (?), 1cm Styropor, 5cm Estrich.
- Auf der Außenseite der Terrasse ist jedoch nur 2cm Estrich zu sehen, von den restlichen Schichten ist nichts zu sehen.
- Auch beträgt die Dicke des Stahlbetons dort 24cm, die Dicke der Rohdecke innen beträgt nur 18cm.
Erklären kann ich mir diese Messungen nur so:
Falls das stimmt, kann ich die Dämmung von oben sicherlich vergessen, da einfach nicht genug Höhe vorhanden ist. Theoretisch ließe sich Styropor + Estrich vielleicht noch durch 3cm PUR + 3cm Estrich ersetzen, das ist dann aber nur innen möglich und nicht mehr auf der Außenseite, wo die Gesamthöhe des Estrichs ja nur 2cm beträgt. Ohne den Estrich punktuell mittig auf der Terrasse wegzustemmen sehe ich aber nicht, wie ich mir hier überhaupt sicher sein könnte. Macht dieser Aufbau wie gezeichnet überhaupt Sinn oder ist noch etwas anderes denkbar?
Mein Energieberater meinte bereits, dass im Arbeitszimmer möglicherweise auch eine Innendämmung infrage kommen könnte, wenn man konsequent nur von innen dämmt. Decke und Außenwände jeweils von innen, die Wand zum beheizten Raum ungedämmt. Er ist jetzt leider noch 2 Wochen im Urlaub, ich bin daher gerade bei der Planung noch etwas auf mich allein gestellt. Wenn es die Variante Innendämmung sein wird dachte ich an ca. 4-6cm Holzfaserdämmplatten plus Lehmputz, habe hier allerdings auch gute Bedenken mit der Decke, da die angegebenen Kondenswassermengen beim U-Wert-Rechner doch sicherlich komplett außerhalb der Aufnahmefähigkeit von Lehmputz und Holzfaser liegen? Die letzte Alternative die ich dann noch im Moment sehe ist eine komplett diffusionsdichte Innendämmung, wovon ich aufgrund von Verarbeitungsschwierigkeiten und Dingen wie Beschädigungen der Dichtebene eigentlich Abstand nehmen wollte.
Kann mir vielleicht jemand eine grobe Einschätzung hierzu liefern? Ist die Dämmung des Raums aufgrund der Decke und darüberliegender Aufbauhöhe vielleicht doch einfach gar nicht umsetzbar? Danke im Voraus!