Erneuerung Dämmung Kehlbalkendach

  • Hallo Forengemeinde,

    wir sind gerade dabei unsere Dachgeschosswohnung einer Kernsanierung zu unterziehen und in diesem Zuge erfolgt auch die Erneuerung der Dachdämmung, da hier bei der Neueindeckung (ein paar Jahre bevor wir gekauft hatten) extrem gepfuscht wurde.

    Hier Infos zum Objekt:

    - BJ1968
    - 3 Wohneinheiten, zukünftig nur noch 2 (Zusammenlegung OG und DG)
    - Vor 8 Jahren Fassadendämmung, Erneuerung Fenster (3fach Verglasung)
    - Kehlbalkendach
    - Vor 17 Jahren wurde das Dach neu eingedeckt, das Gebälk wurde dabei nicht erneuert, lediglich Ziegel, Unterspannbahn und Dämmung

    Der Dachaufbau von innen nach Außen sieht wie folgt aus:

    12,5mm Gipskartonplatten
    30mm Lattung
    Isover Vario KM Klimamembran
    Sparren 80x150mm mit 140er Klemmfilz
    Unterspannbahn (Gitterfolie - Aufdruck Original Owolen DIN 4102)

    Konterlattung

    Lattung

    Ziegel

    Hinterlüftung zwischen Sparren und Ziegeln (Lattung + Konterlattung) ca. 60mm (Konnte am First erkennen, dass die Ziegel wohl über eine Hinterlüftungsöffnung auf der Innenseite verfügen)

    Kehlbalken sind analog gedämmt und raumseitig mit der Membran versehen.

    Kommen wir zum Pfusch:

    Bei der Neueindeckung des Daches wurde eine Owolen Unterspannbahn verbaut. Die Art Bahn ist wohl geläufiger als "Gitterfolie" bekannt und damit recht dampfdiffusionsdicht.

    Die Dämmung ist bis an die Unterspannbahn verklemmt und den Abschluss gestaltete dann die Isover Vario KM, die zwar bahnweise verklebt wurde, ABER an kein einziges Bauteil (Wand, Dachfenster, Kniestock) angeschlossen wurde. Ist komplett offen.

    Auf dem Spitzboden ist ebenfalls eine Zwischensparrendämmung vorhanden. Teilweise mit alukaschierter Mineralwolle, teilweise mit normaler Mineralwolle. Keine Dampfbremse/Klimamembran raumseitig.

    Verbrochen haben wir das nicht, wollen es bei der Sanierung aber korrigieren. Ziel: U < 0,24 W/(m²K)

    Problematisch ist hier natürlich die Owolen Unterspannbahn, die schon mit einem recht hohen SD Wert daher kommt (wenn ich richtig gelesen habe sd zwischen 2-5m).

    Was meint ihr den zu folgendem Aufbau (innen nach außen):

    12,5er Knauf Diamant
    40mm Lattung - Installationsebene und Untersparrendämmung 40mm Isover UKF032
    Isover Vario Xtra Safe (0,3-20) oder alternativ Ampack Ampatex Variano 3 (0,8-60m)
    Entweder 140er oder 160er (2cm Aufdopplung) Isover Integra 1-032er Klemmfilz
    Owolen Unterspannbahn

    Hinterlüftung (Konterlattung)

    Ziegel

    Voraussetzung: Die feuchtevariable Dampfbremse wird an allen Bauteilen natürlich korrekt angeschlossen. Aufdopplung ist natürlich immer kritisch, da hier der Raumverlust wie so oft mal wieder im Fokus steht.

    Ich habe Ubakus auch mal damit rechnen lassen, wenn ich die Ergebnisse richtig interpretiere ist genügend Trocknungsreserve vorhanden. Fragezeichen habe ich allerdings bei den Ergebnissen der 2 Dampfbremsen vor mir, da die Ampack Folie laut Ubakus im Winter einen geringeren sd-Wert als die Isover aufweist. Von den Werten her sollte die Ampack doch bessere Bremseigenschaften haben?


    Ich mache mir natürlich viele Gedanken, bevor ich so ein Projekt angehe. Will natürlich unter allen Umständen den Schimmel und zu viel Feuchtigkeit draußen halten.

    Habe auch schon darüber nachgedacht, die Owolen "auszuschneiden" und eine neue, dampfdiffusionsoffene Unterspannbahn anzustückeln oder zwischen den Sparren zu befestigen, aber das wird dann wieder gepfuscht, vieeeeel Frickelei und ist definitiv nicht meine Priorität.

    Bin mal für eure Einschätzungen dankbar, vielleicht gibt es ja auch noch Alternativen, die zum gewünschten Erfolg führen!

    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: Umbrüche entfernt

  • Off-Topic:

    :(:(

    Was ist digitale (als Gegenteil zu analog) Dämmung?

    Ein Blick in ein analoges Wörterbuch oder digitales Wörterverzeichnis kann bei sprachlichen Unklarheit(en) weiterhelfen, ja sogar für Klarheit sorgen, wenn diese denn ernsthaft gesucht wird: Analogie, analog! Bitteschön, gerne!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • da die Ampack Folie laut Ubakus im Winter einen geringeren sd-Wert als die Isover aufweist. Von den Werten her sollte die Ampack doch bessere Bremseigenschaften haben?

    und warum muss es unbedingt eine feuchtevariable Bremse sein?

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  • und warum muss es unbedingt eine feuchtevariable Bremse sein?

    Im Vergleich zu einer Dampfbremse mit statischem sd-Wert hat diese den Vorteil der Rücktrocknung im Sommer nach innen. Die verbaute Unterspannbahn macht die Konstruktion eben in gewisser Weise anfälliger für Feuchtigkeit, die sich kaum vermeiden lässt. Mit der variablen Bremse hat man dann eine gewisse Sicherheit.

    So zumindest mein Gedanke. Und mit den Werten der Ampack fühlt man sich recht sicher, sofern diese im Winter auch den genannten sd von bis zu 60m bringt.


    Aber mal eine Gegenfrage: Was wäre denn eine Alternative? Eine komplette Dampfsperre sd > 100?


    Rechnerisch scheint das in Ubakus auch zu funktionieren, wenn aber mal auf irgendeine Art und Weise hier Feuchtigkeit in die Konstruktion kommt hat man aber - speziell in Kombi mit der dichten Unterspannbahn - große Probleme. Oder sind meine Bedenken eher zweitrangig?

  • Mit der variablen Bremse hat man dann eine gewisse Sicherheit.

    Nö, diese Sicherheit hat man nicht. Warum sollte hier im Sommer etwas rücktrocknen? Die dafür notwendigen Bedingungen (Dampfdruckgefälle) müssen erst einmal geschaffen werden. Bei aktuell beispielsweise 22° und 55% rel. Luftfeuchtigkeit in den Räumen müsste die Dämmung triefend nass sein damit etwas rücktrocknet. Warum sollte der Wasserdampf nicht den leichteren Weg nach außen nehmen?

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