Markise an Holzbalken am Balkon anbringen

  • Liebe Community,

    ich hoffe sehr auf eure geschätzte Unterstützung,

    momentan stehe ich vor der spannenden Aufgabe, eine elektrisch betriebene Halbkassetten-Markise an meinem Balkon anzubringen, genauer gesagt, sie unter den Balken zu montieren.

    Die Markise selbst bringt ein Gewicht von 32 kg auf die Waage. Die Abmessungen sind wie folgt:

    • Breite: 2,95 m
    • Ausleger: 2,5 m

    Meine Überlegung dreht sich darum, ob es ratsam ist, den Balken zu durchbohren und anschließend Einpressdübel, Gewindestangen sowie Unterlagschrauben einzusetzen.

    Oder könnte es ausreichen, auf spezielle Schrauben zurückzugreifen? Wenn ja, wäre ich euch äußerst dankbar, wenn ihr mir diese empfehlen könntet.

    Eure wertvollen Ratschläge sind für mich von großer Bedeutung.

    Herzlichen Dank im Voraus,

  • Pfetten sind nicht für solche Hebelwirkungen ausgelegt würde ich sagen. Das würde ich nicht machen. Wozu ein zusätzliches Dach wo doch schon eines ist? Evtl. wäre eine andere Lösung besser, z.B. ein frei stehender Sonnenschirm, eine Pagode, die man nach Gebrauch wieder zusammenschiebt (die sind mit zwei Leuten ruckzuck auf- und wieder abgebaut). Usw...

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Die Markise selbst bringt ein Gewicht von 32 kg auf die Waage.

    Die 32kg sind nicht das Problem, aber sobald Wind aufkommt wird´s kritisch, wie ja schon angemerkt wurde.

    Die Hersteller solcher Markisen fordern normalerweise ein automatisches Einfahren ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit (genaue Werte müsste ich jetzt nachlesen), wobei in diesem Fall das Risiko besteht, dass die Pfette schon vorher die Grätsche macht. Die ist für solche Belastungen nicht ausgelegt.


    Man müsste nun überprüfen, ob es ausreicht die Schwelle (Wind ab x km/h) ab der die Markise eingefahren wird, so herabzusetzen, dass der Balken keinen Schaden nimmt. Es würde mich nicht wundern, wenn dann die Markise die meiste Zeit des Jahres eingefahren bleiben muss, weil bereits geringste Windstärken zu einem Problem werden.

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  • Die Hersteller solcher Markisen fordern normalerweise ein automatisches Einfahren ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit

    Meine Verwandtschaft hatte mal eine mit automatischem Einfahren am Holzständerhaus, eigentlich nach Herstellervorgaben montiert. Die hat auch jahrelang gehalten. Dummerweise hat sie aber mal geklemmt, sie waren nicht zu Hause, und die Markise hat sich mit Teilen der Fassade und der Holzkonstruktion Richtung Boden verabschiedet. Jetzt steht da eine Überdachung auf Stützen, ganz unabhängig vom Haus.


    Vor Jahren hatte ich mal eine Bauherrin, der jemand eine Markise für ihren Balkon vorgeschlagen hat. Antwort: Das Zeug habe sie jahrzehntelang verkauft, sowas käme ihr nicht ans Haus. :)

    Man müsste nun überprüfen, ob es ausreicht die Schwelle (Wind ab x km/h) ab der die Markise eingefahren wird, so herabzusetzen, dass der Balken keinen Schaden nimmt.

    Überschlagsrechnung:


    Mal angenommen, die Schwelle wäre 20 cm hoch, für die Markise würden Schrauben M12 verwendet.


    Der Mindestrandabstand ist 4d, also jeweils 48 ~ 50 mm. Bleibt ein Hebelarm von 100 mm.


    Der Windsog beträgt in Windlastzone 2 im Feld min. 0,70 kN/m², an den Rändern noch mehr.


    Wir haben eine Ausladung von ca. 2,50 m, was einer Sogkraft von 2,50*0,70 = 1,75 kN/m entspricht.

    Das ergibt ein Moment von 1,75*2,50/2 ~ 2,2 kNm/m. Ergibt bei einem Hebelarm von 0,1 m eine Zug-/alt. Druckkraft je Schraube von 22 kN bei 1 m Schraubenabstand, also 4 Schraubenpaaren. Und da ist der erhöhte Sog an den Rändern noch nicht berücksichtigt.


    Spätestens hier kann man aufhören zu rechnen.

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    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Dummerweise hat sie aber mal geklemmt,

    Ja, bei einer mit Technik realisierten Überwachung muss man auch mit einem Defekt rechnen, genau so wie bei Mechanik. Man kann auch nicht sicherstellen, dass jemand die Markise ausfährt, und dann das Einfahren vergisst, oder vielleicht nicht zuhause ist usw. Auch Verbindungen (Schrauben o.ä.) können mal versagen. Es bleibt also immer ein Restrisiko.

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