Altbau ohne Bodenplatte

  • Hallo, vielen Dank für die Aufnahme in Euer Forum und ich hoffe eine Antwort zu bekommen.

    Wir haben ein altes Einfamilienhaus ohne Bodenplatte und ein Problem mit Grundwasser. Das Haus ist 1912 erbaut und der Keller besteht aus Bruchsteinen. Der Boden ist aus Erde und das Haus hat keinerlei Risse.

    Wie bekomme ich den Keller und die Wände trocken? Trotz Feuchtigkeit ist kein Schimmel an den Wänden, auch kein Schwamm.

    Ich hoffe ihr habt Tipps für mich?


    Vielen Dank und Grüße Jens

  • Da stellt sich mir die Frage, warum der Keller jetzt, nach über hundert Jahren unbedingt trocken werden muss? Willst Du Wohnräume daraus machen oder wirkt sich die Feuchtigkeit bis in die Obergeschosse aus?




    Wenn Dich ein Laie nicht versteht, so heißt das noch lange nicht, dass du ein Fachmann bist.



    M.G.Wetrow

  • Da stellt sich mir die Frage, warum der Keller jetzt, nach über hundert Jahren unbedingt trocken werden muss? Willst Du Wohnräume daraus machen oder wirkt sich die Feuchtigkeit bis in die Obergeschosse aus?

    Genau das ist die Frage.

    Solche Keller waren nie dazu konzipiert, trocken zu sein. Es sind und waren Keller zum Einlagern von Lebensmitteln usw.

    Falls das Ding nicht so tropfnass ist, dass die Wohnräume darüber Schaden nehmen, macht es am meisten Sinn, den Keller so zu belassen.

    Es ist und bleibt ein Altbau mit all seinen Vor- und Nachteilen.


    Gruß

  • Vielen Dank für die qualitativ hochwertigen Antworten. Oben habe ich kein Wasserproblem und tropfnass ist es auch nicht. Kann ich trotzdem eine Belüftung in Form von diesen Gittern machen? 2/3 ist unterirdisch und 1/3 ist oberhalb. Ich habe im Sommer Schwitzwasser an den Rohren. Spricht was dagegen, die Wände zu kalken? Der Boden ist nur feucht, keine Pfützenbildung oder so.


    Vielen lieben Dank, ich wollte schon mit Beton aufgießen und bin froh über Eure Beurteilung. Danke

  • Vielen Dank für die qualitativ hochwertigen Antworten. Oben habe ich kein Wasserproblem und tropfnass ist es auch nicht. Kann ich trotzdem eine Belüftung in Form von diesen Gittern machen? 2/3 ist unterirdisch und 1/3 ist oberhalb. Ich habe im Sommer Schwitzwasser an den Rohren. Spricht was dagegen, die Wände zu kalken? Der Boden ist nur feucht, keine Pfützenbildung oder so.


    Vielen lieben Dank, ich wollte schon mit Beton aufgießen und bin froh über Eure Beurteilung. Danke

    Wichtig ist, dass richtig gelüftet wird. Die Wände, die im Erdreich liegen und auch der Boden ist im Regelfall im Sommer kühler als die Aussenluft. Wenn Du dann im Sommer anfängst zu lüften, bildet sich

    an Wänden und auf dem Boden Kondensat.

    Gleiches Phänomen an den Rohren (vermutlich verzinkte Wasserleitungen). Diese könnte man dämmen.


    Gruß

  • Ich habe im Sommer Schwitzwasser an den Rohren.

    Hier ist Wärmedämmung angesagt, bevorzugt Kautschuk oder MiWo mit Alu. Aus hygienischen Gründen sollte die Temperatur der Kaltwasserleitung möglichst niedrig sein damit sich das Wasser nicht unzulässig erwärmt. Gleichzeitig soll keine Raumluft an das kalte Rohr gelangen (Wasserdampfdiffusion beachten). Also die Rohre schön "dicht" einpacken und dann gibt es auch kein Kondensat.


    Lüften ist schon etwas schwieriger. Im Idealfall vergleicht man die rel. Luftfeuchtigkeit und Temperatur innen und außen. Dann kann man entscheiden ob es sinnvoll ist zu lüften. Bedenke, warme Luft kann eine Menge Feuchtigkeit aufnehmen. Deswegen sollte man insbesondere im Sommer gut aufpassen, sonst transportiert man mehr Feuchtigkeit in den Keller als aus dem Keller hinaus. Als Beispiel. Außenluft mit 24°C und "nur" 50% rel. Luftfeuchtigkeit ergibt einen Taupunkt um 12°C und 11g/m³ an Wasser. Trinkwasser wird im Idealfall mit einer Temperatur von 10°C oder weniger in´s Haus geliefert. Da wäre Kondensat vorprogrammiert.

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  • Warum einen Zustand ändern, der 100 Jahre lang gut funktioniert hat?


    In einem anderen Strang wurde schon erklärt, dass es keinen Sinn macht altes UG-Gemäuer, das als Keller konzipiert war, zu einem Wohnraum nach heutigen Normen zu sanieren. Es rechnet sich nicht. Es ist extrem aufwendig und teuer. Wer solche Häuser kauft, sollte sie wegen ihrem Charme kaufen und nicht versuchen daraus etwas zu machen was sie nicht sind. Für die Sanierung solcher Häuser braucht es Fingerspitzengefühl.


    Wer unbedingt einen trockenen Keller haben will, der sollte neu bauen, oder ein Haus aus einer Zeit kaufen, wo es trockene Keller gab.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...