Fensternische zumachen

  • Hallo Experten,


    vielen Dank für eure Mühen!

    Ich habe noch eine Frage:


    In meinem 62er Haus gibt es unter den Fenstern Nischen für die Heizkörper. Ein Heizungsbauer meinte doch tatsächlich: Heizkörper drinlassen, vom Wasser abmontieren, mit Bauschaum verfüllen und dann eine Rigibsplatte davor stellen. Nun, auch als Laie wage ich mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: "Lieber nicht".

    Ich würde es gerne zumauern (lassen). Die Frage ist folgende: Der Bodenaufbau besteht aus Stäbchenparkett, das liegt auf 2,5 cm dickem Gussasphalt (ist geprüft und schadstofffrei), darunter kommt eine Art Kokosmatte, dann ca 7 cm Beton und dann das Tragwerk der Decke.

    Kann man denn auf den Gussasphalt direkt draufmauern und die Nischen zumachen? Das gerät doch ins Schwimmen, schwingen und gibt Risse?

    Andere rieten dazu, die Heizkörper wegzumachen, die Nische mit einer Styrodurplatte aufzufüllen, die Streben für eine Trockenwand quer zu montieren und damit am Mauerwerk links und rechts stabil zu befestigen und dann eine Rigipsplatte drüberzumachen, die quasi ein paar mm über dem Estrich schwebt.


    Ihr wisst doch sicher Rat und wie es richtig gemacht wird? Ich bin davon ausgegangen, man mauert es mit Porenbeton oder KS zu und verputzt es vernünftig. Aber: Wo draufstellen?


    Grüße,

    Carsten_Peter

  • Bin gespannt, was die Experten sagen.


    Am einfachsten erscheint mir als Laie zunächst die letzte Variante: Der Boden kann drin bleiben. Allerdings eher nicht mit Styrodur, sondern mit was besser formbaren (Mineralwolle, Holzwolle), damit es keine Hohlräume hinter der Dämmung gibt. Ich schreibe "scheint", weil ich dann schon abprüfen wollte, ob wegen der Innendämmung eine Luftdichtheitsschicht notwendig ist oder es Probleme mit dem Taupunkt geben könnte.


    Das Thema hast du nicht, wenn du die Nische zumauern lässt. Warum würdest du auf den Gussaphalt gehen und nicht direkt auf den Beton?

  • Die Qualität DEINES (hoffentlich ehemaligen) Heizungsbauers hast Du ja selbst erkannt.


    Die "zwischengespannte" Trockenbauwand mit einer DAMPFSPERRE ist wohl die sinnvollste und auch für Baulaien realisierbare Variante .


    Bitte auf den "sauberen" Anschluss der Dampfsperre achten!

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Der Boden kann drin bleiben.

    ;(;(:pfusch::pfusch::rb::rb:

    Asphalt neigt bei Wärme zum Kriechen, Also besser raus. Nicht einfach draufkloppen, vorher vom verbleibenden Teil trennen. Bei Verwendung der "Flex" wirds reichlich qualmen und stinken und die Blätter verkleben.


    Aus was ist denn das restlich Mauerwerk? Und was soll VOR die alten Nischen? Wieder Heizkörper? Dann fällt die Variante Trockenbau für den Heimwerker wohl aus.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • ;(;(:pfusch::pfusch::rb::rb:

    Asphalt neigt bei Wärme zum Kriechen, Also besser raus. Nicht einfach draufkloppen, vorher vom verbleibenden Teil trennen. Bei Verwendung der "Flex" wirds reichlich qualmen und stinken und die Blätter verkleben.

    Bloß zur Sicherheit: Ich meinte die Variante „Trockenbau“, nicht das Zumauern.

  • Bloß zur Sicherheit: Ich meinte die Variante „Trockenbau“, nicht das Zumauern.

    Auch die nicht! Ich hab im Messebau div. Dinge in Asphaltfliesen direkt festgeschraubt (auf Anweisung), aber Messebau muss auch nur 10 -14 Tage halten.

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  • Das restliche Mauerwerk ist offenbar aus einer Art Betonstein. Sieht grobporig aus, etwa wie diese runden Pflanzkübel. Da eine FBH wegfällt, werden wohl wieder Heizkörper hinkommen. Damit wird es wohl keine Trockenwand werden.

    D.h. Schlitz in Asphaltestrich sägen (machen, flexen, wie auch immer) Asphalt rausstemmen und auf tragfähigen Untergrund aufmauern.


    Nur zum besseren Verständnis: Ich habe vor, Abbrucharbeiten im Haus selber zu machen, bauen werde ich so gut wie gar nichts, denn ich bin nicht vom Fach, aber ich merke doch im Gespräch mit den Handwerkern, dass ich mich aufmunitionieren muss. Man bekommt leider viel Quatsch erzählt (ist in meiner Branche leider auch so), erkennt ihn als Laie aber nicht immer als solchen.


    Grüße,


    Carsten

  • dass ich mich aufmunitionieren muss. Man bekommt leider viel Quatsch erzählt (ist in meiner Branche leider auch so), erkennt ihn als Laie aber nicht immer als solchen.

    Du willst mir also jetzt wirklich sagen, wenn ich in einem Chirugen-Forum lese und frage, dass ich dann mit Chirurgen fachlich auf Augenhöhe (mehr oder weniger) reden könnte?


    Wen Du (berechtigte) Sorge hast, dass Dir ein X für ein U vorgemacht wird, dann nimm Dir einen GUTEN Bauleiter, der mit den Firmen redet und Dir sagt, was Du wo wie vorbereiten musst/kannst.

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  • Carsen_Peter

    Hat denn mal jemand die Wärmeverluste durch die Fensternischen ermittelt und berechnet, ob sich der Aufwand lohnt und die Verkleinerung der Wohnfläche, durch in den Raum rückende Heizkörper neue Probleme aufwirft?


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  • Du willst mir also jetzt wirklich sagen, wenn ich in einem Chirugen-Forum lese und frage, dass ich dann mit Chirurgen fachlich auf Augenhöhe (mehr oder weniger) reden könnte?


    Wen Du (berechtigte) Sorge hast, dass Dir ein X für ein U vorgemacht wird, dann nimm Dir einen GUTEN Bauleiter, der mit den Firmen redet und Dir sagt, was Du wo wie vorbereiten musst/kannst.

    Ich will niemandem zu Nahe treten. Ich bin Laie und dazu stehe ich. Ich habe auch nicht den Anspruch, nach ein oder zwei Posts auf Augenhöhe mit irgendjemandem vom Fach reden zu können. Allein, es steht nicht auf der Stirn des Bauleiters, dass er gut ist, genauso wenig auf der Stirn des Heizungsbauers, der im Ort eigentlich gut beleumundet ist. Ich könnte ja jetzt einfach darauf vertrauen, dass er gut ist, die Nischen verschäumen lassen und gut ist. Oder ich frage, wenn mir etwas komisch vorkommt, nach einer Zweiten Meinung bei anderen Experten. Dazu dient doch ein Forum? Vlt. verstehe ich einfache besser, was der andere sagt, wenn ich mir Hintergrundinfos hole.


    In die gleiche Richtung geht auch mein Post über die Länge des Abwasserrohre der Küche. Der eine sagt: Kannste machen, der andere sagt: kannste vergessen. Wie erkenne ich jetzt, wer der Gute ist?


    Auch auf der Stirn des Energieberaters steht nicht "Ich bin gut", jedenfalls war es für ihn mehr oder weniger eine Selbstverständlichkeit, die Nischen zuzumachen, eine genaue Berechnung dessen, was dass in kW, Litern Heizöl usw. bedeutet, ist nicht erfolgt. Er kam zu dem Schluss, weil die Thermografie zwar an sich eine gute Dämmung gezeigt hat, die Nischen aber erkennbar waren.


    Gruß, C_P

  • Gussasphalt kriecht langfristig unter Last, da er höchst viskos ist. Ob die Last hier beim Aufmauern entsprechend groß gegeben wäre, so dass es zu einer Verformung käme, weiß ich nicht. Es hängt auf jeden Fall von der Masse des Mauerwerks ab. Ich würde die Aufmauerung aber dessen ungeachtet auf den Beton stellen und dann wäre diesbezüglich Ruhe. Dafür müssen Parkett und Gußasphalt natürlich entfernt werden. Die Aufmauerung sollte an der bestehenden Wand zugfest verankert werden.


    Hohlräume unmittelbar an der warmen Seite kalter Außenwände sind bauphysikalisch immer problematisch. Sie können rechnerisch nachweisbar sein - oder auch nicht. Man muss es einfach ausprobieren.


    Vom Verbleib der alten Heizkörper und vor allem dem vorgeschlagenen Ausschäumen halte ich nichts.


    Off-Topic:

    Gibt es denn bei diesem Bauvorhaben eine übergeordnete Planung, welche solche Punkte vor der Ausführung gewerkeübergreifend betrachtet und mit dem Bauherrn festlegt, idealerweise bereits vor der Beauftragung der Bauleistungen? Andere zu betrachtende wesentlichen Punkte hatte ThomasMD ja bereits genannt!

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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    Einmal editiert, zuletzt von Skeptiker () aus folgendem Grund: 4. Absatz OT gesetzt

  • eine genaue Berechnung dessen, was dass in kW, Litern Heizöl usw. bedeutet, ist nicht erfolgt.

    Das ist sehr schade und hätte sich mit den in der Thermografie "erkennbaren" Temperaturgefällen gut quantifizieren lassen. Aber manche beeindrucken nur mit dem apparativen Aufwand mit dem sie zu Werke gehen, ohne wirklich zu wissen, was sie tun.

    Genau das, zu ermitteln, welche Einsparung eine Maßnahme bringt und welchen Kostenaufwand sie verursacht, sollte Aufgabe eines Gebäudeenergieberaters sein, oder was sagst Du Anda ?


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  • die Streben für eine Trockenwand quer zu montieren und damit am Mauerwerk links und rechts stabil zu befestigen und dann eine Rigipsplatte drüberzumachen, die quasi ein paar mm über dem Estrich schwebt.

    Bedenke, dass die Stabilität ausreichen muss um einen neuen Heizkörper zu halten. Je nach Größe und Wasserinhalt kommen da schon ein paar Kilo zusammen.

    Du brauchst also nicht nur eine Unterkonstruktion für den Trockenbau, sondern auch Befestigungspunkte für den Heizkörper.


    Ein paar Infos zum vorhandenen Wandaufbau wären schon hilfreich, oder habe ich die überlesen?

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    .

  • Gibt es denn bei diesem Bauvorhaben eine übergeordnete Planung, welche solche Punkte vor der Ausführung gewerkeübergreifend betrachtet

    Es geht ein wenig am Thema vorbei:


    Momentan sind wir in der Planungshase, vergeben und angefangen ist noch nichts. Die derzeitige Bewohnerin wohnt auch noch drin. Einen übergeordneten Planer wird es hoffentlich geben, wobei ich da noch nicht ohne Zweifel bin.


    Der erste Generalsanierer sagte: vergessen Sie Ihr Vorhaben, denn es kostet mindestens 100.000 Euro, eher 120.000 Euro.


    Der Zweite ließ ausrichten, dass er ungern mit uns zusammenarbeiten wolle, denn wir hätten zu konkrete Vorstellungen, da gäbe es zu wenig Entwurfs- und Gestaltungsspielraum für ihn.


    Der Dritte Generalsanierer sagte: Ihr Budget ist ambitioniert, aber machbar. Wir müssten es halt genau planen. Was können Sie selber machen?


    Der Vierte Architekt kam und sagte: Ja, das ist genau das, was ich mache, seit vielen Jahren. Er hat sich 2 Stunden Zeit genommen, das Haus anzusehen, unsere Wünsche aufzunehmen. Dann hat er mir langatmig erzählt, dass er eigentlich Rentner sei, seine Frau wolle, dass er nicht mehr soviel arbeite. Aktuell habe er 10 Projekte, wenn er auf 5 runter sei, dann könne er unseres beginnen. Eher 2. Hälfte 2024. Immerhin hat er das nicht in Rechnung gestellt.


    Das Einzelgewerk Heizung und Sanitär, welches sich auf die Fahnen schreibt, mit anderen Gewerken zusammenzuarbeiten, und dies je nach seinen Erfordernissen zu koordinieren, will Mauernischen zuschäumen.


    Der Energieberater kam zu einem 2-stündigen Beratungsgespräch, wofür er mehrere Hundert Euro verlangte, ohne einen einzigen konkreten Ratschlag zu geben, er hat sich nicht mal den Energieausweis angesehen. Zu allem was wir gefragt haben war seine Antwort "ja, kann man machen, kann man machen". Die Frage, ob er eigentlich verstehe, warum er hier sei, es gehe um die Planung einer Sanierung eines Altbaues meinte er wortwörtlich "jaja, ich schwimme noch ein wenig". Für den Sanierungsfahrplan verlangte er zunächst zusätzlich den vollen Preis von 2500 Euro, dabei sei ja auch ein Ortstermin enthalten. Auf meine Frage, ob er denn dann nochmal käme, meinte er: Nein er habe das Haus ja gesehen. Meine Frage, warum ich denn einen Ortstermin 2 mal bezahlen soll, hat er solange ignoriert, bis ich mich geweigert habe, zu zahlen. Gut... wir haben uns getrennt.


    Da wird man sich (ich mir, wir uns) schon ab und zu sehr unsicher, ob das alles eine gute Idee war.


    Woran erkenne ich, wer gut ist? Woran erkenne ich, wer ein guter Planer ist? Aber gut, das ist für diesen Thread wohl reichlich off-topic.

  • Das klingt nach dem ganz normalen Wahnsinn.

    Wenn ich ein Patenrezept hätte, wie man einen guten Planer findet, dann würde ich diesen heißen Tipp verkaufen und wäre schon längst Multi-Millionär. Ich kann auch den Frust vieler Bauherren bzw. potenzieller Bauherren verstehen, die irgendwann das Handtuch werfen und zum nächsten BT rennen.

    Bei einer Sanierung wird es noch komplizierter, denn da gibt es kein 08/15.


    Mein Tipp, Anforderungen runter schrauben, und die Messlatte tief legen, am besten im Boden verbuddeln. Das erspart spätere Enttäuschungen.

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  • Woran erkenne ich, wer gut ist? Woran erkenne ich, wer ein guter Planer ist? Aber gut, das ist für diesen Thread wohl reichlich off-topic.

    Ernstgemeinter Tipp: Frag Dich mal, woran ICH einen guten Chirurgen erkenne. Oder Arzt überhaupt.


    Ist das gleiche Grundproblem.

    Hororgeschichten über und Ratschläge, zu welchen Ärzten man nicht gehen soll, kennt sicher jeder.

    Aber wenn Bruder/Schwester/Onkel/Tante/Schwiegermutter mit Arzt/Ärztin X gut gefahren sind, passt die/der dann auch zu meinem Wehwehchen und kriege ich da zeitnah einen Termin oder werden neue Patienten nicht angenommen.

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Referenzen im Bekanntenkreis sind sicherlich von Vorteil, es bleibt aber ein Glücksspiel.Wer weiß, ob die Bekannten die Leistung überhaupt einschätzen können. Frei nach dem Motto "unser Planer war super, er hat mir zum Einzug einen Blumenstrauß geschenkt". (Der Keller steht zwar unter Wasser, und das Dach liegt im Garten, aber wenn interessieren schon solche Kleinigkeiten).


    Manchmal stehen sich Bauherren auch selbst im Weg und vergessen dabei, dass es auf dem Bau auch mal etwas gröber zur Sache geht, das ist keine Mikrotechnologie. Die Grenze festzulegen, bis zu der eine Arbeit noch in Ordnung ist, und ab wann es in Pfusch übergeht, fällt selbst Fachleuten schwer. Da hilft wirklich nur , informieren, informieren, informieren, und bei Bedarf Fachleute als zweite, oder dritte Meinung hinzuziehen. Man sollte sich auch Gedanken darüber machen, wie wichtig einem manche Dinge sind, denn sonst kann man in Planer und Sachverständige mehr Geld investieren als das komplette Haus wert ist. Das Ziel ist also ein gesundes Mittelmaß zu finden, und das fällt Fachfremden wirklich schwer. Deswegen auch mein obiger (etwas überspitzter) Kommentar mit der Messlatte.


    ABER zur Ehrenrettung der Planer und Fachleute sollte man auch erwähnen, dass jeden Tag Häuser gebaut werden, bei denen es keinen großen Ärger gibt, nur finden sich diese Bauvorhaben weniger auf den Titelseiten der Presse, im TV, oder in Bauforen. Hier im Forum schlagen ja auch überwiegend Problemfälle auf, ich kann mich jetzt zumindest an keinen thread erinnern, in dem ein Bauherr seinen Bauablauf und Planer gelobt hätte.

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  • Momentan sind wir in der Planungshase, vergeben und angefangen ist noch nichts. Die derzeitige Bewohnerin wohnt auch noch drin. Einen übergeordneten Planer wird es hoffentlich geben, wobei ich da noch nicht ohne Zweifel bin. ... (Beispiele) ... Da wird man sich (ich mir, wir uns) schon ab und zu sehr unsicher, ob das alles eine gute Idee war.

    Nach Deinen Erlebnissen verstehe ich Deine Zweifel an einer Beauftragung sehr gut! Deine Auswahl führte in den ersten Runden jedenfalls offensichtlich leider nicht zu den großen Leuchten der Zunft.


    Weshalb könnte das so gewesen sein? Wer als Freiberufler in Planung, Ausschreibung und Bauleitung fit ist, hat meist ständig genug zu tun, gerade jetzt und auch noch bei allmählich abflauender Planungs- und Baukonjunktur und braucht dementsprechend Vorlauf bis zur Bearbeitung. Wenn jemand momentan sofort verfügbar ist, sollte man aufmerksam werden und vorsichtig nachfragen, wie es dazu kommt. Eine gegenwärtig plausible Erklärung wäre ein vorläufiger Stopp für bereits laufende / oder begonnene Projekte. Das gilt übrigens auch für ausführende Firmen. Kleinere Umbauprojekte im Bestand sind die unrentabelsten, also an sich schon nur wenig interessant. In Zeiten guter Nachfrage wird man eher größere Projekte annehmen.


    Off-Topic:

    Hinzu kommt, dass für sehr sparsame Umbauprojekte (so liest sich Deine Beschreibung für mich wertfrei - sorry) mit einem Volumen von bspw. netto 90.000 € Baukosten (also o.Mwst.) und Vollbeauftragung "Architektur" der Grundleistungen nach HOAI ein Honorar für eine Auftragnehmerin netto von nur rd. 20.000 € netto anfällt, was bei Einzelkämpfern und - rinnen guten 400 Arbeitsstunden à 50,- € netto entspricht (bei Büros ab zwei Mitarbeitenden eher 300 Std. à 65,- €). Von solchen Projekten müssen dann tatsächlich pro Jahr und Person 2 - 4 bearbeitet werden, typischerweise gleichzeitig. Oder, wenn man noch niedriger kalkuliert, entsprechend mehr Projekte, um das notwendige Jahreseinkommen pro tätiger Person zu erwirtschaften. Zehn Projekte dieser Größenordnung parallel halte ich übrigens nicht mehr für seriös durch eine Person leistbar, schon 6 nicht, denn die verfügbare Jahresarbeitsleistung wird nicht nennenswert über 2.000 h / a gesteigert werden können: Will sagen: Wer weniger nimmt, wird kaum alle erforderlichen Grundleistungen tatsächlich erbringen können und wollen, sagt dies aber natürlich nicht.


    Bei den zu erwartenden Baukosten spielt natürlich allgemein immer auch der absehbare Qualitätsstandard eine Projekts eine Rolle, welchen geübte Planende aus ihrer persönlichen Praxis heraus meist recht gut und realistisch abschätzen können - zumindest für ihre eigenen Planungen. Auftraggeber liegen hier - besonders bei Umbauten oder Modernisierungen - oft um den Faktor 1,5 oder gar 2 daneben. Allerdings muss sich der Standard der Planenden nicht unbedingt mit dem der Auftraggeber decken. Deshalb empfiehlt sich immer die Besichtigung mind. eines Referenzprojekts. (Bei uns sind Innentüren bspw. qualitativ immer ähnlich, aber nie aus dem Baumarkt, Fenster auch. Insofern würde ich immer die i.d.R. höheren Kostenschätzungen von erfahrenen Menschen ernster nehmen, als die meistens viel zu optimistischen laienhaften, in denen gerne die Arbeitskosten und die Grundkosten der Baustelleneinrichtung und -logistik ignoriert werden.)


    Bei Deiner Aufzählung

    Der erste Generalsanierer ...

    Der Zweite ...

    Der Dritte Generalsanierer ...

    Der Vierte Architekt ...

    Der Energieberater ...

    frage ich mich wegen der Nutzung des Begriffs "Generalsanierer", was Du damit meinst. Ich kenne die Bezeichnung so nicht. Was genau meinst Du, freie Architekten, Bauingenieure, Baufirmen oder etwas ganz anderes?

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • beim Schließen von Fensternischen mit vorhandenen Heizkörpern - egal in welchem Baustoff und wie tief - sollte immer die Lage der Heizleitungen im Bestand hinterfragt werden. Es besteht nämlich die Gefahr des Einfrierens von Heizleitungen (ja, wirlich!) und damit von Wasserschäden...


    Leider also nur mit Kenntnis der Randbedingungen zu beurteilen...

  • Generalsanierer ist sozusagen ein GU, nur im Bestand. Zumindest hier in der Gegend. "Sanierung - alles aus einer Hand".

    :eek: aha, noch nie gehört oder gelesen - hier im relativen Norden

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Alles verkompliziert.


    Folie quf den Boden, Tür zu, Fenster auf.


    Boden mit Motorflex auftrennen, raus mit dem Müll und einfach Ytong auf die Rohbetondecke aufmauern und mit Tellerdübel am hinteren Mauerwerk verankern, was soll daran jetzt kompliziert sein?


    Am Ende ein Stück Estrichdämmstreifen zwischen Altestrich/Parkett und Ytong, den Ytong mit 20cm Gittergewebe mit Überdeckung auf das Altmauerwerk beiputzen.


    Trockenbau und son Mist hat an einer massiven Außenmauer nichts verloren, insbesondere wenn man wieder Heizkörper montieren möchte.

  • den Ytong mit 20

    Gittergewebe

    Da dürfte ein Tippfehler vorliegen ;I


    Das Interesse dürfte anhand der Aktivität eh "erlöschen" sein.


    Schade, denn hier "opfern" immerhin mehrer IHRE Freizeit um KOSTENLOS zu helfen.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Hallo,


    vielen Dan für die mittlerweile sehr zahlreichen Antworten. Ich weiß das zu schätzen, bin aber leider in den letzten Tagen durch meinen Job und auch selber kurzzeitig krankheitsbedingt nicht ganz zu dem gekommen, was ich eigentlich auf der Agenda hatte.


    Nun, gehen wir es durch: Begriff "Generalsanierer"..... wie schon vermutet: Einer der sagt: "Ich sanier Dir Dein Haus und kümmer mich um alles. Ich mache die Planung, kann manches selber und hab für anderes Gewerke, mit denen ich zusammenarbeite." Die Spannbreite, aus der ich in meiner Gegend schöpfen kann, beginnt beim selbsternannten Universalspezialisten, der ein Auto und einen Werkzeugkoffer hat und endet bei großen Unternehmen mit mehreren Dutzend oder knapp 100 Angestellten. Nun gut.....


    Was die Mauer betrifft. Ist eine Art Betonstein, vor dem Einfrieren habe ich eigentlich nicht so sehr Angst. Es hängen vor dem Betonstein nochmal 14 cm Dämmung davor, das Haus ist kein unsanierter Altbau.


    Aber so, wie ich das hier lese, scheint die beste Lösung die zu sein, den Asphaltestrich wegzumachen (also da, wo die Mauer hinkommt) und dann so zu vermauern, dass keine Luftschlitze, Hohlräume etc. bestehen bleiben. Also ich denke, so , wie BauKing das beschrieben hat.


    Wenn man weiß, wie man es haben will, und worauf zu achten ist, schaut es sich halt dem Ausführenden ein wenig einfacher auf die Finger.



    Grüße,


    Carsten


    Ist zwar hier off-topic, aber:


    Wir können bei der Gelegenheit ja mal den Gesamtzustand des Hauses durchgehen:

    BJ 1962. Keller gemauert aus Betonstein. Außenwände 35 cm stark. Alte, einfach verglaste Fenster im Keller. Kellerwände außen luftseitig gedämmt, erdseitig ungedämmt, mit altem (Bitumen?)Anstrich abgedichtet, überall trocken bis auf die Nord-Ost Ecke, wo der Wartungsschacht undicht ist. Keine Noppenfolie. Alle Außenrohre kaputt und undicht (ich meine ALLE). Kellerdecke ungedämmt, Betonbalken mit Hohlstein. Deckenaufbau in den Maßen unklar, über dem Hohlstein liegt eine Betonschicht, darüber eine Gewebematte, darüber 2,5 cm Gussasphalt

    Außenwände Betonstein, 30 cm dick, an den Fensternischen offenbar nur 10-15 cm dick.

    Fenster Holz, Zweifachverglast, 2000.

    Rollädenkästen hinter der Dämmung, aber eigentlich nur Mauernischen mit darüber liegendem Sturz: Nach vorne schmal gemauert, dann Dämmung, nach innen nur Presspahn. Innen ungedämmt.

    Zwischengeschoss Holzbalkendecke, unter den Balken Lattengerüst, daran Stroh/Schilfmatten

    Zwischen den Balken Zwischenboden, darüber Dämmung (Mineralwolle?) darüber Bohlen, darüber Chiniestrich.


    2000 Elektro neu im EG

    2007 neue Heizung mit Ölbrennwert, teilweise neue WW-Leitungen, teilweise neue Heizkörper

    2008 neue Lattung des Daches mit Zwischensparrendämmung, keine Aufsparrendämmung, 2019 neu eingeeckt, ohne weitere Dämmung


    Neue Wasserleitungen im OG 2009,

    Elektro neu im Keller 2010,

    Einbau von Dachgauben mit zusätzlicher Außendämmung um Umwidmung vom EFZ zum ZFH. 2019

    Elektro neu im OG 2019


    So gut wie alle Arbeiten wurden von Fachfirmen im Ort und der Umgebung ausgeführt, von denen es einige aber nicht mehr gibt. Alles tiefschwarz gemacht, weswegen ich kaum detaillierte Infos habe. Ich habe es 2022 gekauft.


    Alles in Allem kommt es nicht schlecht daher, das Haus. Was muss gemacht werden: Ich will einen neuen Boden (der alte ist von 1962), ich brauche eine modernisierte Heizung (alte Röhrenheizkröper aus 1962), ein neues Bad, und hier und da muss eine nicht tragende Wand (laut Bauplan 10 cm dick) weg und eine neue hin, um den Grundriss von Bad und Gäste-WC zu optimieren. Ach ja: Küche muss da, wo sie ist weg und in einen anderen Raum. Also alles in allem aufwändig, aber sicher keine Riesengroße Sache........


    ..... wenn der Teufel nicht im Detail stecken würde, und bei den vielen Dingen, die man eben nicht sosehr auf Anhieb bedenkt.



    Grüße,


    Carsten

  • Außenwände Betonstein, 30 cm dick, an den Fensternischen offenbar nur 10-15 cm dick.

    Also zzgl. den 14cm Dämmung (WDVS)?

    Dann bestimmt das WDVS maßgeblich den U-Wert des Aufbau, sprich der U-wert liegt bei ca. 0,2W/m²K und in der Nische sind es dann halt 0,22W/m²K (Wärmebrücken mal unberücksichtigt). Der erhöhte Wärmeverlust durch die Nische ist somit überschaubar.

    Es ist somit nicht zwingend erforderlich die Nische mit Dämmaterial zu füllen, so dass man diese auch mit Porenbeton füllen könnte, ohne einen deutlich höheren Wärmeverlust zu riskieren.


    Das Stück Estrich abtrennen, PB rein, armieren, verputzen, fertig. Alternativ die von mir oben bereits geschriebene Trockenbaukonstruktion.


    Jetzt könnte man noch überlegen, ob man das Stückchen PB entgegen aller Regeln direkt auf den Estrich stellt. Bei 15cm Tiefe, ca. 1m Breite und 80cm Höhe reden wir gerade mal über ca. 40kg, die man notfalls auch noch im umgebenden Mauerwerk verankern könnte. Bei Multipor wäre das Gewicht noch einmal deutlch geringer. Wichtig ist dabei, dass man den Heizkörper dann richtig verankert (im Mauerwerk und nicht in dieser "Dämmschale"). Ein Heizkörper Typ 33 wiegt bei 60cm Höhe und 80cm Breite, befüllt, ca. 50kg. Die müssen ordentlich befestigt werden.

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    .

  • Moment, das mit dem WDVS (auf dem Mauerwerk?) ist eine wichtige Information. Da würde ich kein Heckmeck mit den Nischen machen, sondern einfach so lassen.


    ThomasMD : Ich berechne sowas nicht bzgl Nischen. Bin nicht derart detailliert in der Beratung tätig, sondern vor allem bei den Energieausweise und ISFP.

    Prinzipiell bin ich auf jeden Fall dafür, die Hüllfläche zu optimieren. Gerade HK Nischen sind schon oft wirklich arg schlecht.

    Aber das ist im hier vorliegenden Fall zum Glück schon geschehen.


    Allgemein ist meine Erfahrung, dass es wichtig und richtig ist, dass sich jemand mal das Haus im Ganzen anschaut und bewertet.

    Habe da schon wirklich ungutes gesehen, wo Leute einfach das unwichtige Bauteile zuerst angefasst haben oder wo Förderungen entgangen sind.

    Off-Topic:

    Bin derzeit extrem im Overload , daher kam es bei mir leider dauern, bis ich antworte. Sorry.

    Nothing is forever, except death, taxes and bad design


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