Terrasse mit Bitumenabdeckung

  • Hallo zusammen, ich bin völlig neu hier im Forum und hoffe auf gute Ratschläge - habe zu meinem Thema noch nichts gefunden.


    Im vergangenen Jahr habe ich mit meiner Familie ein Häuschen gekauft. Die Terrasse ist gleichzeitig das Dach des Untergeschosses und ist mit Bitumenbahnen versiegelt. Das ist auch alles dicht, allerdings nutzen wir die Terrasse aktuell leider nicht (wir wollen durch ständiges Laufen auf der Bitumenbahn und Aufstellen von Möbeln keine Beschädigung verursachen). Die Terrasse hat eine Fläche (rechteckig) von ca. 25qm. Ein Dachdecker hatte mir einen Kostenvoranschlag gemacht (Bituemenbahn erneuern, Bankirai auf Boden und Verkleidung an der Wand) für ca. 12.000€.

    Nun hat man nach einem Hauskauf nicht unbedingt so viel Geld auf der Seite liegen - dennoch würden wir die Terrasse gerne nutzen. Der Vorbesitzer des Hauses hatte dort einen Kunstrasen liegen zum Schutz der Bitumenbahnen (sah aber nach 3-4 Jahren richtig abgenutzt und dreckig aus). Meine Frau hatte die Idee mit Fallschutzmatten zu arbeiten - diese belastbaren Matten die man auch von Spielplätzen kennt aus Gummigranulat. Hier weiß ich aber nicht ob es Materialprobleme in Kombination mit dem Bitumen geben könnte... (Weichmacher etc.).

    Es gibt natürlich auch noch alternativ diese diese typischen Terrassenfliesen. Ich habe aber Bedenken, dass am Ende alles wackelt wenn ich diese auslege, denn die Bitumenbahnen sind nicht wahnsinnig gut verlegt. Es ist zwar alles dicht, aber es wurde offenbar schon häufiger ausgebessert (viele Nähte und Unebenheiten im Boden).


    Ich bin für jeden Tipp und jede Anregung dankbar und freue mich auf nette Antworten! :)

  • Ein Dachdecker hatte mir einen Kostenvoranschlag gemacht (Bituemenbahn erneuern, Bankirai auf Boden und Verkleidung an der Wand) für ca. 12.000€.

    Nun hat man nach einem Hauskauf nicht unbedingt so viel Geld auf der Seite liegen - dennoch würden wir die Terrasse gerne nutzen. Der Vorbesitzer des Hauses hatte dort einen Kunstrasen liegen zum Schutz der Bitumenbahnen (sah aber nach 3-4 Jahren richtig abgenutzt und dreckig aus).

    Bei knappen 6 Euro/m² für einen Rasenteppich würde ich diese Variante bevorzugen, bis ihr für euren Wunschbelag angespart habt.

  • Bei knappen 6 Euro/m² für einen Rasenteppich würde ich diese Variante bevorzugen, bis ihr für euren Wunschbelag angespart habt.

    Pragmatische Lösung, die bei einer gelegentlichen Nutzung funktionieren kann.

    Handelt es sich um eine von Bauexperten empfehenswerte Lösung? - Nein.

    Verflucht sei, wer einen Blinden irren macht auf dem Wege!

    5.Mose 27:18

  • Naja, manchmal muss man auch pragmatisch sein. Der TO kann sich keine Sanierung leisten, also muss er irgend wie darüber hinweg kommen, bis er den Zaster zusammen hat. Dann kann ihm mit fachlicher Kompetenz geholfen werden.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Pragmatische fachlich gut mögliche Lösung:


    "Hindenburg Damm" aus Splitt mit Belag aus 50/50 Gehwegplatten. (Gibts sicher für wenige € bei Ipfui)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Cool, lieben Dank für die Antworten!



    Pragmatische fachlich gut mögliche Lösung:


    "Hindenburg Damm" aus Splitt mit Belag aus 50/50 Gehwegplatten. (Gibts sicher für wenige € bei Ipfui)

    Wie genau stelle ich mir das vor? Als Hindenburgdamm kenne ich sonst nur den Weg nach Sylt :) Auf die Bitumenbahnen ein Vlies (z.B. Galavlies) auslegen und mit fein gekörntem Edelsplitt Unebenheiten ausgleichen und dann die Platten darauf? Splitt direkt auf Bitumen macht vermutlich Löcher?


    Bei knappen 6 Euro/m² für einen Rasenteppich würde ich diese Variante bevorzugen, bis ihr für euren Wunschbelag angespart habt.

    Wenn irgendwie möglich würde ich das wirklich nur als "letzte Option" in Betracht ziehen. Ich sag mal 1000-2000€ Materialkosten bringe ich gerne auf um es halbwegs ordentlich nun zu machen - kann auch in Eigenarbeit viel selber machen. Nur 12.000€ ist halt grade nicht drin... :(

  • … Foto der Terrasse:


    Ich habe arge Zweifel, ob die Anschlusshöhen überhaupt einen nennenswerten Aufbau zulassen. Die dürfte sogar schon im momentanen Zustand gefährlich niedrig sein, also nach den a.R.d.T. unzulässig niedrig.


    Bei Gehwegplatten im Splittbett sollte man sich aber klar sein, dass diese bei Sonneneinstrahlung so heiß werden können, dass das Betreten mit unbekleideten Füßen unmöglich, in jedem Fall aber unangenehm wird.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • ;(;(


    Die ist ja jetzt schon ein einziger Verstoß gegen ALLE Fachregeln.


    ;(;(


    Anschlußhöhe zu gering (Fenster), kein Notablauf, keine ausreichende Hochführung (Abdichtung), wohl unzureichende Absturzsicherung (zwischen den "Zinnen")

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Die Aufbauhöhe sehe ich nicht soo sehr als Problem, ich werde hier mit einem zusätzlichen Geländer nachbessern. Habe kleine Kinder, das werde ich also so oder so machen. Safety first :)

    Einen Ablauf habe ich, die ganze Terrasse hat auch ein Gefälle - allerdings sieht man den Ablauf auf dem Foto nicht.


    Nochmal meine Rückfrage: Splitt auf Vlies verteilen? Mit der Hitzeentwicklung der Gehwegplatten verstehe ich. Alternativ denke ich daher noch immer über solche Gummigranulat-Platten nach. Nicht spottbillig, aber zu verkraften. Materialkosten bei 25qm etwa 1000€. Hitze- und Frostbeständig, Aufbauhöhe 3,0-3,5cm.

  • Die Aufbauhöhe sehe ich nicht soo sehr als Problem, ich werde hier mit einem zusätzlichen Geländer nachbessern.

    Das Problem ist der nach den Bildern sehr wahrscheinlich schon jetzt völlig unzureichende vertikale Versatz zwischen (nahezu) waagerechten abgedichteten Fläche und der Oberkante Hochzug der Abdichtung an den Fenstern / Fenstertüren. Dieser muß immer 15 cm betragen, an barrierefreien Türen ausnahmsweise und mit Kompensationsmaßnahmen 5 cm. Das tut er ziemlich sicher schon jetzt nicht und mit ca. 10 cm mehr Bodenaufbau ab dann noch höherer Oberkante Plattenbelag noch viel weniger. Die OK “Umwehrung“ kann man anschauen, wenn die Anschlußhöhen geklärt sind.

    Sie müsste aber 2 haben! Ich meine, i.A.hat sie ja 2, nur wird Dir der zweite nicht gefallen - die Terrassentür

    Jetzt mach mal keine falsche Panik, scheint nämlich so gerade nicht zu sein!


    Nein, die Kante am Treppenabgang ist hier wohl der zweite Ablauf, nämlich, wenn sie minimal unter dem tiefsten Punkt der Abdichtung an Tür / Fenstertür / Fenster bleibt. Die Terrasse ist damit nämlich nicht allseitig umschlossen und hat durch diese Öffnung mind. einen zweiten planmäßigen Ablauf als „Notentwässerung“ nach DIN 1986-100, wobei wir nicht wissen, wo das Wasser bei einem Starkregen dann hinläuft.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Das Problem ist der nach den Bildern sehr wahrscheinlich schon jetzt völlig unzureichende vertikale Versatz zwischen (nahezu) waagerechter Fläche und Oberkante Hochzug der Abdichtung an den Fenstern / Fenstertüren. Dieser muß 15 cm betragen. Das tut er ziemlich sicher schon jetzt nicht und mit ca. 10 cm mehr Bodenaufbau ab dann noch höherer Oberkante Plattenbelag noch viel weniger. Die OK “Umwehrung“ kann man danach anschauen.

    Jetzt mach mal keine falsche Panik, scheint nämlich so gerader nicht zu sein. Nein, die Kante am Treppenabgang ist hier wohl der zweite Ablauf, wenn sie minimal unter dem tiefsten Punkt der Abdichtung an Tür / Fenstertür / Fenster bleibt. Die Terrasse ist damit nämlich nicht allseitig umschlossen und hat damit mind. einen zweiten planmäßigen Ablauf als „Notentwässerung“ nach DIN 1986-100, wobei wir nicht wissen, wo das Wasser bei einem Starkregen dann hinläuft.

    Ja mit der Höhe im Bereich der Terrassentür ist absolut richtig. Da geht die Bitumenbahn nur wenige cm nach oben und dahinter ist nicht mal eine eigene Abdichtung. Das könnte tatsächlich zum Problem werden....


    Sie müsste aber 2 haben! Ich meine, i.A.hat sie ja 2, nur wird Dir der zweite nicht gefallen - die Terrassentür

    tatsächlich habe ich 2 separate Regenrinnen mit jeweils eigenen Abläufen an der Terrasse. Da sehe ich keine Probleme

  • Nix Panikmache - optisches "Lineal". Auf dem Bild sieht man (in Vergrösserung) dass der Ausgang grob auf Höhe der Abkantung liegt, das Türprofil aber tiefer. ;)

    Nö, das bezweifle ich! Schau Dir die Profile der Verwahrung an - damit lässt sich die Höhe ganz gut um die Ecke herum nachvollziehen. Aber auch ich stehe nicht mit dem Nivellierlaser auf der Dachterrasse - und bin mir insofern dabei auch nicht zu 100 % sicher.

    Ja mit der Höhe im Bereich der Terrassentür ist absolut richtig. Da geht die Bitumenbahn nur wenige cm nach oben und dahinter ist nicht mal eine eigene Abdichtung. Das könnte tatsächlich zum Problem werden....

    Das ist bereits jetzt ein Problem, wenn "wenige Zentimeter" < 15 cm sind und ein sehr großes Problem, wenn es jetzt schon unter 5 cm ist. In beiden Fällen ist erstmal die dieses Problem zu lösen bevor weiter über den Aufbau nachgedacht wird. Ein durchlässiger "Rasenteppich" macht diese Probleme momentan nicht nennenswert größer, lässt sie aber weiter bestehen.

    mit Gruß aus Berlin, der Skeptiker


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  • Ich werde das mal nachmessen, wenn ich wieder daheim bin - aktuell bin ich verreist und erst am Sonntag wieder zurück. Danke erstmal für die vielen Antworten!

  • Die Aufbauhöhe sehe ich nicht soo sehr als Problem,

    Du nicht. Aber wir sind nun mal Bauschaffende und kennen die Regeln.



    Ich bin immer wieder erstaunt, wie immer wieder Terrassen mit zu niedriger Höhe präsentiert werden. Als ob da draußen keiner irgend welche Regeln kennen würde. X/

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...