Sanierungsmaßnahmen EFH 1955

  • Hallo zusammen,



    es geht um ein 1955 in 30er Mauerwerk errichtetes, vollunterkellertes EFH mit zwei Vollgeschossen und nicht ausgebautem Dach, mit rund 180m² Wfl.

    Die erste Besichtigung hat noch ohne Sachverständigen und Energieberater stattgefunden. Augen- und nasenscheinlich keine Feuchtigkeitsprobleme im Keller; Dachstuhl und -eindeckung machen einen guten Eindruck; die alte Ölheizung wurde 2003 komplett durch eine Gasbrennwerttherme von Vaillant ersetzt; Trinkwasserleitungen aus Kunststoff in 2016; Elektrik wurde teilweise erneuert, es gibt FI-Schalter, aber im OG liegen zT noch 2adrige Leitungen; außerdem wurde ebenfalls in 2016 enie neue Haustür verbaut, u-Wert Stand jetzt unbekannt. Ansonsten ist das Haus weitgehend im Baujahreszustand.

    Erste eigene Ideen wie folgt:


    1 Muss (Sanierungspflicht)


    1.1 OGD-Dämmung. Dach ist aktuell gänzlich ungedämmt und nicht ausgebaut. Dachausbau ist auch erstmal nicht geplant. Daher OGD-Dämmung, ggf in Eigenleistung.


    2 Sollte


    2.1 Fassadendämmung. WDVS? Vorhangfassade?


    2.2 Ausbau Kellerräume. Ein Teil der Kellerräume soll in Wohnraum umgewidmet werden. Ausgebaut (schwarz) sind sie bereits, für eine Genehmigung müssten wohl in zwei Räumen die Fensterflächen vergrößert werden, und um die Böschungshöhe zu erreichen neben dem Haus etwas abgegraben werden. Die Deckenhöhe sollte mit 2.40m ausreichend sein.

    Wie würde man denn bei einem Kellerausbau die Kellerräume dämmen?


    2.3 Fenster. Insgesamt (einschließlich Keller) 28 zu erneuernde Fenster + 6 Balkon-/Terrassentüren.


    2.4 ELW. Das Haus bietet die Möglichkeit das Obergeschoss als ELW abzutrennen. Dazu wäre erforderlich

    a) in EG und OG richtige Wohnungstüren einzusetzen

    b) im Treppenhaus eine Wand zu ziehen

    c) das Badezimmer zu sanieren und auszubauen (bestehendes Bad & angrenzendes Gäste-WC zusammenlegen).

    Das Abtrennen und Vermieten einer ELW hätte den angenehmen Nebeneffekt bis zu einer Eigennutzung durch etwaigen, noch ungeplanten Nachwuchs die Finanzierung etwas zu erleichtern.


    2.5 Heizung. Es ist zwar eine relativ junge (2003) Heizung verbaut. In meinen Augen würde es aber Sinn machen in Anbetracht der angedachten energetischen Sanierung auf etwas leistungsschwächeres und umweltfreundlicheres zu setzen. Ggf. wäre eine Wasser-Wasser-WP möglich. Hierzu ggf Flächenheizkörper erforderlich - Wandheizung im EG (aufwendiges Parkett soll erhalten werden), FB-Heizung im OG. Meinungen?


    2.6 PV. Große, nach Süden ausgerichtete Dachfläche. In Kombination mit 2.5 zum Betrieb der WP. Speicher rechnet sich vermutlich nicht.


    2.7 Erneuerung EBK im EG.


    2.8 Dacheindeckung Anbauten. Garage & Werkstattanbau heute augenscheinlich mit asbesthaltigen Welleternitplatten eingedeckt. Diese sollten durch schadstofffreie Eindeckung ersetzt werden.


    3 Könnte


    3.1 Badsanierung EG und/oder Keller aus ästhetischen Gründen.


    3.2 Poolsanierung. Im Außenbereich gibt es ein Beton-Schwimmbad, das im jetzigen Zustand vermutlich nicht benutzt werden kann/sollte. Es gibt tatsächlich Anbieter, die sich auf die Poolsanierung (zB rel. kostenarm mit Folie) spezialisiert haben.


    3.3 Abriss Schwarzbauten in der Außenanlage: zwei Gartenhäuser und ein großes Gewächshaus, ggf in Eigenleistung.


    3.4 Erneuerung Treppe. Aktuell linkswindende Treppe, soll durch rechtswindende ersetzte werden. Auszubauende Kellerräume sollen der EG-Wohnung zugeschlagen werden - um aus der EG-Wohnung in den Keller zu kommen muss bei linkswindender Treppe der Treppenaufgang ins OG passiert werden. Eigentlich ist die mit Naturstein verkleidete Betontreppe sehr schön. Ließen sich die Steinstufen bei geänderter Windungsrichtung theoretisch wiederverwenden?


    3.5 Zusätzliche Garage/Carport



    Klingt das schlüssig, oder verstecken sich da irgendwo grobe Denkfehler? Irgendetwas das aus eurer Sicht fehlt? Sollte sich die Kaufabsicht konkretisieren würde ich ohnehin Fachleute für eine Einschätzung vor Ort hinzuziehen, aber für erste Hinweise wäre ich dankbar.


    Über den Daumen gepeilt würden sich hier um die 300k summieren. Halbwegs realistisch oder hoffnungslos daneben?



    Je nach Rückmeldungen eurerseits würden wir als nächsten Schritt mal mehrere Architekten kontaktieren um eine professionelle Begleitung für eine zweite Besichtigung zu haben.



    Vielen Dank allgemein fürs Lesen meines Romans und besonders für sachdienliche Rückmeldungen!

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz

  • Klingt das schlüssig, oder verstecken sich da irgendwo grobe Denkfehler?


    Über den Daumen gepeilt würden sich hier um die 300k summieren. Halbwegs realistisch oder hoffnungslos daneben?

    Das kann schon passen. Oder auch nicht. Baupreise schwanken stärker als ein betrunkener Seemann bei Windstärke 10. Örtliche Unterschiede kommen hinzu (Auftragslage allgemein). Umbau ist dann, heruntergebrochen auf den m² zu bearbeitende Fläche, nochmals teurer als Neubau.


    Ob das alles passen kann, kann man erst sagen, wenn man das Objekt kennt. Anhand einer Prosabeschreibung ist das schwierig bis unmöglich. Ein Plan würde helfen.


    Grundsätzlich habe ich (fast immer) ein Problem damit Kellerräume zu Wohnräumen umzuwidmen. Bei einer entsprechenden Hanglage mag das schon funktionieren, dennoch sind oberirdische Räume solche "unter Tage" immer vorzuziehen. Und dann lese ich, dass ein unausgebautes DG der Nutzung harrt. Eher würde ich daher solche Räume zum Wohnen hernehmen, bevor es unter die Erde geht.

  • Danke für die rasche Rückmeldung - mit Plänen kann ich dienen.

    Seit Bau gab es an den Grundrissen geringfügige Abweichungen: so wurden im EG das WC und die Garderobe bereits zu einem großen Bad zusammengelegt, im OG die Wand zwischen den beiden Zimmern unten rechts nach rechts verlegt (als Verlängerung der Wand von der Küche), und die Bad-WC-Konstellation befindet sich nicht neben der Treppe sondern rechts daneben angrenzend zur Küche.


    Grundsätzlich bin ich bzgl Keller/Dach bei Dir, nur sind hier eben mehrere Kellerräume bereits ausgebaut. Konkret die beiden südlichen Räume unter Wohn- und Arbeitszmmer, sowie die beiden als 'Vorrat' gekennzeichneten Räume zu einem großen Bad mit Sauna. Die Idee ist, das große Zimmer unterhalb vom Wohnzimmer als Schlafraum (mit Ankleide in der Nische unter dem Wintergarten) der EG-Whg zu nutzen und das Badezimmer beizubehalten.

  • Wie würde man denn bei einem Kellerausbau die Kellerräume dämmen?

    Sinnvoll(er) wärs. ABER:

    Und dann lese ich, dass ein unausgebautes DG der Nutzung harrt. Eher würde ich daher solche Räume zum Wohnen hernehmen, bevor es unter die Erde geht.

    :thumbsup: +1

    3.2 Poolsanierung. Im Außenbereich gibt es ein Beton-Schwimmbad, das im jetzigen Zustand vermutlich nicht benutzt werden kann/sollte. Es gibt tatsächlich Anbieter, die sich auf die Poolsanierung (zB rel. kostenarm mit Folie) spezialisiert haben.

    Das Problem ist meist die Pooltechnik, nicht das Becken selbst. Ausserdem: Einerseits (sinnvoll!) über eine Fassadendämmung und die Verminderung der Wärmerzeugung nachdenken und dann Gedanken um einen Aussenpool machen - das passt irgendwie nicht

    Ließen sich die Steinstufen bei geänderter Windungsrichtung theoretisch wiederverwenden?

    Wahrscheinlich - NEIN . Bei DG Ausbau ggf. auch nicht unbedingt erforderlich.


    Insgesamt sind die 300k € für DAS Programm eher sportlich

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Daher OGD-Dämmung, ggf in Eigenleistung.

    Handelt es sich dabei um eine Betondecke oder Holzbalkendecke?

    Manchmal wurde bei solchen Gebäuden aus Kostengründen die obere Geschossdecke als Holzbalkendecke ausgeführt, spärlich dimensioniert, da ein Ausbau nie vorgesehen war. Sollte irgendwann ein Ausbau geplant sein, dann wäre das zu prüfen. Dementsprechend würde ich überlegen, ob man die obere Geschossdecke dämmt oder gleich das Dach.


    Wie würde man denn bei einem Kellerausbau die Kellerräume dämmen?

    Das wird schwierig, hier käme nur eine raumseitige Dämmung in Frage, sonst müsste man die Außenwände freilegen. Ich würde ohne Untersuchung auch nicht darauf wetten, dass die Kellerwände "trocken" sind. Bei einem Nutzkeller in älteren Gebäuden spielte eine Abdichtung eher eine untergeordnete Rolle.


    3.3 Abriss Schwarzbauten in der Außenanlage: zwei Gartenhäuser und ein großes Gewächshaus, ggf in Eigenleistung.

    Das sollte kein Problem sein.



    3.5 Zusätzliche Garage/Carport

    Sofern auf dem Grundstück noch "Platz" ist? Grenzbebauung, Abstandsflächen etc. beachten.



    Ggf. wäre eine Wasser-Wasser-WP möglich.

    Sofern eine passende Quelle (Grundwasser, ergiebig?) vorhanden und eine Nutzung auch zulässig ist. Ansonsten über eine Sole-WP mit Flächenkollektor oder notfalls Tiefenbohrung nachdenken.


    Hierzu ggf Flächenheizkörper erforderlich - Wandheizung im EG (aufwendiges Parkett soll erhalten werden), FB-Heizung im OG. Meinungen?

    Ohne die Raumheizlast(en) zu kennen ist es müßig darüber zu pilosophieren. Machbar ist fast alles, kommt halt darauf an, wieviel Aufwand man investieren möchte.


    2.8 Dacheindeckung Anbauten. Garage & Werkstattanbau heute augenscheinlich mit asbesthaltigen Welleternitplatten eingedeckt. Diese sollten durch schadstofffreie Eindeckung ersetzt werden.

    Das sollte kein Problem sein.


    Zu den Kosten kann man nicht viel schreiben, dazu bräuchte man mehr Details, oder eine blitzblank polierte :haue:

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  • Das Problem ist meist die Pooltechnik, nicht das Becken selbst. Ausserdem: Einerseits (sinnvoll!) über eine Fassadendämmung und die Verminderung der Wärmerzeugung nachdenken und dann Gedanken um einen Aussenpool machen - das passt irgendwie nicht

    Das ist der innere Schweinehund...

    Ich bin ja schon stolz auf uns, dass wir den Pool nicht auf 'Muss' sondern auf 'Könnte' gesetzt haben X/

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz

  • An einen Umbau der Treppe mag ich so recht nicht glauben....


    230712_Treppe_01.pdf


    Und vor allem: Wozu?

    Idee war, ausgebaute Kellerräume der (unserer) EG-Wohnung zuzuschlagen. Diese wären dann aber mit der linkswindenden Treppe nur über das 'öffentliche' Treppenhaus zugänglich.

    Andersrum gefragt: Wie könnten wir allein auf dem EG Wohn-, Ess-, Schlaf-, Bade-, Arbeitszimmer und Küche realisieren ohne auf Kellerräume zurückzugreifen? Und unter möglichst weitgehender Nutzung bestehender Aufteilung?

    Als Laie haben wir halt die ausgebauten Kellerräume gesehen und spontan gedacht, ja, warum nicht in die EG-Whg einbinden?

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz

  • Gerade UG-Plan Grüneintrag gesehen. "Klärgrube". Wenn's denn noch aktuell ist.


    Womit wir schon sehen, dass Aussagen zu den Kosten mit äußerster Vorsicht zu genießen sein dürften.

    Nein, ist nicht mehr aktuell.

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz

  • allein auf dem EG Wohn-, Ess-, Schlaf-, Bade-, Arbeitszimmer und Küche realisieren

    Das ist ne klassische Architektenaufgabe im Rahmen einer Planung. Zur Not mit Anbau. Dürfte immer noch preiswerter sein als ein vernünftiger KG Ausbau zu Wohnzwecken

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  • Handelt es sich dabei um eine Betondecke oder Holzbalkendecke?

    Manchmal wurde bei solchen Gebäuden aus Kostengründen die obere Geschossdecke als Holzbalkendecke ausgeführt, spärlich dimensioniert, da ein Ausbau nie vorgesehen war. Sollte irgendwann ein Ausbau geplant sein, dann wäre das zu prüfen. Dementsprechend würde ich überlegen, ob man die obere Geschossdecke dämmt oder gleich das Dach.

    Decken sind alle massiv, auch die oberste zum Speicher.

    Ich würde ohne Untersuchung auch nicht darauf wetten, dass die Kellerwände "trocken" sind. Bei einem Nutzkeller in älteren Gebäuden spielte eine Abdichtung eher eine untergeordnete Rolle.

    Für genau solche Dinge würde ich zu einer etwaigen zweiten Besichtigung professionelle Unterstützung dazuholen. Im Moment geht es für uns erstmal darum Ideen zu sammeln und strukturieren und die Möglichkeiten abzustecken bevor es 'ernster' wird.

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz

  • Sofern auf dem Grundstück noch "Platz" ist? Grenzbebauung, Abstandsflächen etc. beachten.

    Reichlich. Eigentlich ist das Grundstück sogar zu groß. Ggf könnte man überlegen die ELW mit Gartenanteil zu vermieten.

    Das ist auch noch ein Thema, wir sind beide passionierte Hobby-Gärtner, aber bei über 2000m² Grund stellt sich uns die Frage ob da noch der Spaß oder schon die Arbeit überwiegt.

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz

  • wir sind beide passionierte Hobby-Gärtner, aber bei über 2000m² Grund

    2.000 m² sind für Hobbygärtner ja nun nicht wirklich zu groß. Kartoffeln, Bohnen, Möhren,Kräuter, Beete mit Blühpflanzen und Blumenzwiebeln, Sträucher, Obstbäume - da sind 2.000 m² schnell voll.

    An sonsten: Sinnvoll teilen und verkaufen. 600 m² geben ein schickes EFH Grundstück. :bier:

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  • Reichlich.

    Vorsicht, man kann allein aufgrund der Grundstücksgröße noch nicht sagen, was, wie bebaut werden darf. Die Grundstücke sind oft aus landwirtschaftlichen Flächen entstanden, und der größte Teil ist "Gartenland", da darfst Du nicht einmal einen Schuppen für einen Traktor hinstellen, geschweige denn eine Carport mit Zufahrt für einen PKW.


    ABER, das wären gute Voraussetzungen für einen Flächenkollektor für eine Sole-WP, zumal oft der Grundwasserspiegel sehr hoch ist und der Kollektor dann nicht in trockenem Sand liegt, was ansonsten für einen Energieentzug eher nachteilig wäre. Ein Graben wäre auch denkbar, ist aber bei dem sandigen Boden schwieriger herzustellen.

    Der Betreiberverein dieses Forums freut sich über Spenden von Fragestellern, die hier kostenlos Hilfe bekommen haben. Kurze Wege führen über Paypal oder eine Banküberweisung

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  • Vorsicht, man kann allein aufgrund der Grundstücksgröße noch nicht sagen, was, wie bebaut werden darf. Die Grundstücke sind oft aus landwirtschaftlichen Flächen entstanden, und der größte Teil ist "Gartenland", da darfst Du nicht einmal einen Schuppen für einen Traktor hinstellen, geschweige denn eine Carport mit Zufahrt für einen PKW.


    ABER, das wären gute Voraussetzungen für einen Flächenkollektor für eine Sole-WP, zumal oft der Grundwasserspiegel sehr hoch ist und der Kollektor dann nicht in trockenem Sand liegt, was ansonsten für einen Energieentzug eher nachteilig wäre. Ein Graben wäre auch denkbar, ist aber bei dem sandigen Boden schwieriger herzustellen.

    Zumindest im Bodenrichtwertsystem ist das komplette Grundstück als Bauland ausgewiesen, zudem sind in RLP Garagen und überdachte Stellplätze bis zu einer gewissen Größe genehmigungsfrei.


    Bei der nächstgelegenen Grundwassermessstelle liegt der Wasserstand gut 12m unterhalb des Messpunkts. Ist das vergleichsweise hoch oder tief?


    Bodenbeschaffenheit ist im Übrigen eher sandig.

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz

  • Zumindest im Bodenrichtwertsystem ist das komplette Grundstück als Bauland ausgewiesen,

    VORSICHT: Unser Grundstück ist da auch als Bauland bewertet. Trotzdem dürfen wir lt. B-Plan nur eine kleine(re) Fläche bebauen. Auch eine Voranfrage ergab GENAU DAS.

    Wirkt sich auch auf den Preis aus!

    zudem sind in RLP Garagen und überdachte Stellplätze bis zu einer gewissen Größe genehmigungsfrei.

    Genehmigungsfrei bedeutet nicht rechtsfrei. Du bist nur selbst verantwortlich, das Baurecht einzuhalten

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • zudem sind in RLP Garagen und überdachte Stellplätze bis zu einer gewissen Größe genehmigungsfrei.

    Das bedeutet aber nicht, dass man die überall aufstellen darf. Verfahrensfrei bedeutet vereinfacht, dass DU für die Einhaltung öffentlich rechtlicher Vorschriften verantwortlich bist, und das vorab nicht geprüft wird.

    Es obliegt also Dir, vorab zu prüfen, was Du wo und wie aufstellen darfst.

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  • VORSICHT: Unser Grundstück ist da auch als Bauland bewertet. Trotzdem dürfen wir lt. B-Plan nur eine kleine(re) Fläche bebauen. Auch eine Voranfrage ergab GENAU DAS.

    Wirkt sich auch auf den Preis aus!

    Genehmigungsfrei bedeutet nicht rechtsfrei. Du bist nur selbst verantwortlich, das Baurecht einzuhalten

    Bebauungsplan gibt es keinen, dementsprechend auch kein Baufenster. Was müsste denn dann abgesehen von Grenzabständen noch beachtet werden?

    Achtung, Laienalarm!

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz

  • Wie könnten wir allein auf dem EG Wohn-, Ess-, Schlaf-, Bade-, Arbeitszimmer und Küche realisieren ohne auf Kellerräume zurückzugreifen? Und unter möglichst weitgehender Nutzung bestehender Aufteilung?

    Ich denke man könnte auch von der 'Diele' ein kompaktes AZ, und links von dem großen Wohnraum ein SZ abtrennen. Trennwand zwischen WZ und EZ dann als Verlängerung der Küchenwand. So müsste man nicht auf Kellerräume zurückgreifen, und eine Dämmung der Kellerdecke würde dort ausreichen.


    Dachausbau würde ja nur Sinn machen wenn man dort eine 3. WE plant - ob sich das rechnet? Zumal wir die OG-Whg irgendwann im Falle von (aktuell ungeplantem) Nachwuchs selbst nutzen wollen würden und bis dahin dann eben als ELW vermieten.

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz

  • Bebauungsplan gibt es keinen, dementsprechend auch kein Baufenster. Was müsste denn dann abgesehen von Grenzabständen noch beachtet werden?

    Ich hatte vor ein paar Jahren den Fall, da hat das örtliche Planungsamt den Außenbereich direkt hinter und neben einem vorh. Wohnhaus festgelegt. Ein Bauantrag für ein Nebengebäude wurde abgelehnt. Für mich nicht so recht schlüssig, aber der Bauherr wollte keine Ablehnung und dann ins Widerspruchsverfahren.


    Also hilft nur erfragen. Ich mache nach ein paar schlechten Erfahrungen seitdem immer erst mal Voranfragen über die Bauaufsicht.

    __________________
    Gruß aus Oranienburg
    Thomas

  • Bebauungsplan gibt es keinen, dementsprechend auch kein Baufenster.

    Auch MIT B-Plan gibts nicht unbedingt Baufenster! Bei uns z.B. definiert der B-Plan einfach nur "Garten"bereiche und in einer textlichen Festsetzung dies als nicht bebaubar beschrieben.

    Wenn es WIRKLICH keine B-Plan gibt, dann gibts trotzdem noch die LBO, die BauNVo und die umgebende Bebauung. :nono:

    Ich denke man könnte auch von der 'Diele' ein kompaktes AZ, und links von dem großen Wohnraum ein SZ abtrennen. Trennwand zwischen WZ und EZ dann als Verlängerung der Küchenwand.


    Das ist ne klassische Architektenaufgabe im Rahmen einer Planung.

    ;)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Wenn man sich die Pläne so anschaut... Ich liebe diese 50er Jahre Ästhetik. Die Treppe ist ein Hingucker. Bitte bloß nicht verändern! Wer ein solches Haus erwirbt, sollte es mit Vorsicht sanieren, um den Charakter dieser Ästhetik zu bewahren. Diese verschwinden immer mehr.


    Ich fürchte das Haus wird zu Tode saniert und aus einem Haus mit Charakter wird ein 08/15 Häusle werden... =o

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • Wenn man sich die Pläne so anschaut... Ich liebe diese 50er Jahre Ästhetik. Die Treppe ist ein Hingucker. Bitte bloß nicht verändern! Wer ein solches Haus erwirbt, sollte es mit Vorsicht sanieren, um den Charakter dieser Ästhetik zu bewahren. Diese verschwinden immer mehr.


    Ich fürchte das Haus wird zu Tode saniert und aus einem Haus mit Charakter wird ein 08/15 Häusle werden... =o

    Es sei Dir versichert - falls es zu einem Kauf kommen sollte -, Du liegst falsch. Wir wollen möglichst viele dieser Details erhalten. Zimmertüren, Einbaumöbel, wenn möglich die Treppe, Mosaikparkett, den Raumteiler aus Vinyl im EG, die alte Drehklingel...

    Genau wegen dem zeitgenössischen Charme kommen für uns eigentlich nur Altbauten infrage. Nichtsdestotrotz ist es in meinen Augen nicht nur sinnvoll sondern auch erforderlich, solche Gebäude technisch wie energetisch auf einen halbwegs zeitgemäßen Stand zu bringen. Da gilt es dann sinnvolle Kompromisse zu finden.

    Die Raumaufteilung finde ich bei dem Objekt für die Zeit sogar schon sehr modern, da kann man schon viel damit machen ohne groß in die Substanz einzugreifen.

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz

  • Ja, auch das ist ein 50er Jahre Detail. Damals wurde viel filigraner gearbeitet als heute. Auch Deckenstärken waren weit dünner als heute. Das Haus wird hellhöriger sein als ein Neubau. Solche Dinge muss man hinnehmen, wenn man ein solches Haus kauft. Auch die Fenster hatten schmalere Rahmen. Mit Kunststofffenster würde man das Haus kaputt machen. Da helfen nur wieder moderne Holzfenster. Auch die Treppe wird viel filigraner sein als moderne Treppen. Das ist ein Detail, das man unbedingt erhalten muss, sonst ist der ganze Charme das Hauses kaputt. Heutige Treppen aus Beton dürfen aber nicht so filigran sein, das wird Dir jeder Statikus um die Ohren werfen. Haust Du die Treppe raus, hast Du ein wichtiges Element zerstört, was den Charakter der 50er Jahre ausmacht. Du wirst es nie so hinbekommen, wie man es damals gemacht hat.


    So ein Haus ist wie ein Oldtimer. Das sollte man nur in die Hände von Liebhabern geben, die verstehen mit so etwas umzugehen. Dazu gehört auch ein/e Architekt/in, die/der versteht damit umzugehen und es so zu sanieren, dass nichts verloren geht.

    Du musst immer einen Plan haben. Denn wenn Du keinen hast, dann wirst Du Teil eines anderen Planes...

  • private nicht Experten Meinung aus meiner Haussanierung vor 15 Jahren (Baujahr 1937)


    Keller würde ich nicht als Wohnraum nehmen. Obwohl man den Plänen ja entnehmen kann, dass zumindest ein Hobbylabor geplant war - also temporärer Aufenthalt durchaus eingeplant war. Nichts desto trotz sind bei den mir bekannten Kellersanierungen und teilwiese Umwidmung zum Wohnraum immer nach ein paar Jahren Probleme aufgetaucht. Meist Feuchtigkeit oder einfach gefühlte Kälte oder was auch immer. Toll war es nie.


    Hingegen kenne ich eine ganze Menge toll ausgebaute Dächer. Ich habe das auch so gemacht. Da ist nun eine 50m² Einliegerwohnung drin, die aber nicht separat vermietet ist (von Dir schon beschriebenes Problem: Wie kommen die durchs Treppenhaus) Die Wohnung ist ein geiles Homeoffice und wir können uns zurückziehen, wenn die fast erwachsenen Kinder mal wieder Gäste haben, welche erst lange nach unserer Zubettgehzeit das Haus verlassen. Keine Angst so Alt sind wir noch nicht. Das wird jedoch ab Ende 40 Anfang 50 relevant.


    Ich finde die Grundrisses des Hauses sehr schön!!


    Um all Deine Fragen zu beantworten würde ich mir schnell einen Architekten holen. Der kann für wenig Geld einiges einschätzen. Was für den Laien als komplex aussieht, ist in Wirklichkeit einfach. Was einfach aussieht ist in Wirklichkeit komplex.


    Als Beispiel: Ich hatte mir einen riesen Kopf gemacht wie man im 1ten OG ein großes Bad machen kann. Was haben wir uns überlegt, ob das überhaupt machbar ist und dann wieder das Ding ins EG geschoben usw. Der Architekt kam, sah und siegte. Er hat einfach eins von drei ursprünglichen Kinderzimmern im OG zum Badezimmer gemacht. Null Aufwand, da Leitungen eh neu kamen und seitdem weiß ich, dass man auch auf Holzboden mit einer neuen Tragschicht sauber fliesen kann. Hält seit 15 Jahren.


    Zum anderen dachte ich dass eine Dämmung des Dachbereiches mit neuen Gauben kein Thema wäre. Dann hat die Statik aber nicht mit gemacht und es musste viel "gestützt" werden. Der Boden war aber so gut, dass man auf sie 11 cm Estrich aufgießen konnte. Das gab wiederum die Statik her...


    Zu den Kosten. Ich glaube vor 15 Jahren hätte es gelangt. Ob es heute langt kann ich nicht sagen. Muss aber ein Architekt wissen.


    Abschluss: Immer einen Architekten ranlassen. Auch ganz früh. Sonst zermartert man das Hirn und am Ende ist alles ganz easy oder gar nicht machbar. Das kann man als Laie kaum einschätzen.


    LG

  • private nicht Experten Meinung aus meiner Haussanierung vor 15 Jahren (Baujahr 1937)

    Vielen Dank für das Teilen Deiner Erfahrungen, das hilft sehr!

    Denn offen gestanden versucht man sich zu gut wie möglich zu informieren und bleibt als Laie am Ende des Tages doch etwas unsicher.

    Den Profi hätten wir uns ohnehin an die Hand genommen, das sollten wir dann evtl wirklich vorziehen.

    Mit besten Grüßen aus Karlsruhe,


    Heinz